Beiträge von Ullie

    "Bei Inzidenz unter 35: Lindner fordert sofort regionale Öffnungen", Internetseite nordbayern vom 20.2.2021

    https://www.nordbayern.de/politik/bei-in…ngen-1.10858999

    Das kann ja "lustig" werden, wenn zum Beispiel Ludwigshafen im Falle eines niedrigen Inzidenzwertes Lindners Vorstellungen entsprechend eine Öffnung aller Einzelhandelsgeschäfte beschließt, aber im benachbarten Mannheim (andere Rheinseite, anderes Bundesland) alle Geschäfte geschlossen sind, weil dort die Inzidenzwerte noch zu hoch sind.

    Dann bekommen wir eine kleine "Völkerwanderung" inklusive Wiedereinschleppung des Corona-Virus und seiner Mutanten und in Ludwigshafen würde binnen Zwei-Wochen-Frist der nächste Lockdown fällig.

    Selbst hier in Hannover merkt man deutlich, dass am Fronleichnamstag, wenn die NRW'ler frei haben, kauflustige Menschenmengen von jenseits der immerhin rund 50 km entfernten Bundesland-Grenze in die Stadt einfallen, um hier alles ratzfatz leerzukaufen.

    So laut Lindner tönt, so wenig scheint mir das durchdacht, was er da fordert.

    Die Berufsschulen ebenfalls, zunächst für die Abschluss- und Prüfungsklassen mit 50 % der Schüler.

    Die werden in Niedersachsen schon seit zwei Wochen im Szenario B (Geteilte Klassen) wieder beschult. Allerdings hatte das Winterwetter zunächst für Unterrichtsausfälle gesorgt.

    In der Sendung Intensivstation auf NDR-Info gab es einen lustigen Beitrag zur Zukunft autonom fahrender Autos:

    Anlass war Scheuers Plädoyer und seine Gesetzesinitiative, die autonom fahrende Autos ermöglichen soll und die er so ankündigt:

    "Verkehrsminister Andreas Scheuer sagte: "Wir wollen jetzt autonome Autos und Busse, die Fahrgäste bedarfsgenau an ihr Ziel bringen - und sich danach selbstständig im Parkhaus abstellen. Das ist nicht nur bequem, sondern sicher." Neun von zehn Unfällen passierten, weil Menschen Fehler machten. "Selbstfahrende Autos werden dagegen von einem Computer gesteuert. Der lässt sich nicht ablenken oder wird müde.""

    aus: Deutschland soll Vorreiter beim autonomen Fahren werden, Deutsche Welle, made for minds vom 10.2.2021

    https://www.dw.com/de/deutschland…rden/a-56524783

    Inzwischen weiß man ja wie Scheuer arbeitet und deshalb können sich die Autofahrer mit Benzin im Blut entspannt in ihre Halbschalen-Rennsitz zurücklehnen, beherzt in die Speichen ihres Sportlenkers fassen und tief das Gaspedal durchtreten ohne befürchten zu müssen, dass sie eines nahen oder fernen Tages von autonom fahrenden Autos ausgebremst werden.

    Die Macher der "Intensivstation", einer Satiresendung auf NDR-Info, nahmen Scheuers Gesetzes-Initiative zum Anlass sich über autonom fahrende Autos lustig zu machen:

    Höre Minute 26:30 bis 29:00

    Es lohnt sich, das kurze Stück bis zum Ende zu hören!

    Hier der Link: Der Link ist so gesetzt, dass man direkt bei Minute 26:28 landet und nur noch auf Play drücken muss.

    https://www.ardaudiothek.de/intensiv-stati…erkten/86328564

    Corona macht's möglich: Habe gerade eine Webkonferenz mit einem Hahn gemacht. Erklärung: Tierarzt-Bekannte, die gerade einen Hahn unter Beobachtung hat und kurz das Zimmer verlassen hatte, für den Hahn Anlass, wie wild loszugackern.

    Von dem Hahn hatte ich nichts gewusst.

    Dinger gibt's.

    Söder hat außerhalb von Bayern ganz andere Sympathiewerte als in Bayern, alleine deswegen ist er als Kanzlerkandidat ein "Problem", das war auch in früheren Angängen der CSU Kandidaten so. Auch ein Strauß und Stoiber waren dem Rest der Republik nicht so schmackhaft zu machen, dass es für deren Wahl gereicht hätte.

    Ob Söder jetzt die Coronapandemie "hilft" werden wir in ca. 8 Monaten wissen.

    Und rückblickend auf die Bundestagswahl 2021 wird es dann vielleicht irgenwann mal heißen. Laschet lag vorn, aber dann spielte Söder die Mutante dazwischen oder genau anders rum? Wieviele Kehrtwenden werden die Kandidaten noch vollziehen? Dabei haben die von den anderen Parteien sich noch gar nicht so richtig vernehmbahr zu dem Thema Corona-Gegenstrategie geäußert.

    Scholz allerdings scheint nur noch mit der "Bazooka" vorstellbar zu sein. Hoffentlich merkt sich wer, dass er damit niemanden erschießen wollte.

    Wie schön, hier im Forum werden wenigstens unterschiedliche Positionen deutlich. Aber wen sollte ich denn nun Ernst nehmen, als überzeugter Unions-Anhänger, der das Kanzlerkandidaten-Duell in seiner Partei mit Interesse verfolgt?

    Kaum präsentiert sich Laschet als "Lockerer", zieht Söder nach und will ebenfalls gerne als Lockerer dastehen.

    Keine Ahnung, ob es bei den Unionsparteien noch irgendeine Urabstimmung oder dergleichen über den Kanzlerkandidaten geben wird. Aber wie sollten sie die Bewerber bewerten in Bezug auf die Corona-Gegenstrategie?

    Heute Hü, morgen Hott. Kriegt der Laschet Beifall (von wem? / Wieviel?) für die Forderung nach Lockerung, dann verlässt der Söder seinen "strengen" Kurs und will plötzlich ebenfalls Lockerungen.

    Wird sich im Fall einer 3. Welle überhaupt sagen lassen, das kommt davon, dass wir zu früh gelockert haben, wie Laschet das verlangt hat? Söder hat es doch jetzt auch verlangt, er weicht anscheinend gerade ab von seiner Strategie, sich als harter Hund in Sachen Corona-Regeln zu präsentieren.

    Und Scholz, sowie Baerbock/Habeck halten sich zurück. Dabei wäre es doch die Gelegenheit, auf die inneren Widersprüche im Unionslager hinzuweisen. Doch auch bei SPD und Grüne agieren zurückhaltend, anstatt eine klare Strategie zu formulieren und deutlich Stellung zu beziehen. Oder habe ich da was übersehen oder überlesen?

    Am ehesten positioniert sich nach meiner Beobachtung noch Die Linke auf der Seite derjenigen, die zur Vorsicht mahnen und das Risiko einer noch gewaltigeren 3. Welle gering möglichst gering halten wollen.

    Hmmm, ich habe da gerade jemand ganz anderes vor Augen, den, ich nenne den mal "Marktschreier der Pandemie", Markus Söder, siehe: https://web.de/magazine/polit…ssicht-35548542

    Mein Eindruck: Der eine (Laschet) tut etwas, um sich von Merkel abzusetzen. Der andere (Söder) schaut sich das ein paar Stunden an, in denen er und sein Beraterteam sich überlegen, ob sie nun gegenhalten sollen oder nachziehen.

    Erscheint ihnen die "öffentliche Meinung" (woran immer die das auch festmachen?) so, dass Laschet mit seiner Öffnungsrethorik ankommt beim Wahlvolk, dann wird nachgezogen.

    Und dabei geht es hier ja erst mal "nur" um den gemeinsamen Kanzlerkandidaten der beiden Unionsparteien.

    Wenn das beim Kanzlerkandidatenduell der bei dieser Bundestagswahl erstmals drei großen Parteien so weiter geht, dann wird das ein fader Wahlkampf.

    Weil man es kann.

    Weil man dann nicht selber einkaufen gehen braucht.

    Ob das so erstrebenswert ist, sei mal dahingestellt.

    Ich halte es nicht für erstrebenswert. Aber wie bekommt man das hin, sich mit etwas durchzusetzen, das nicht auf noch mehr Technik basiert, verbunden mit noch mehr Bequemlichkeit?

    Wenn ich mir diese Architekten und sonstigen Planer der "Zukunfts-Stadt Neom" anhöre, dann wird mir schon vom Zuhören ganz schwindlig:

    Irgendwelche Fluggeräte surren durch die Luft, unter der Erde tummelt sich automatisierter motorisierter Indvidualverkehr und es rasen unterirdische Schnellzüge dahin.

    Das sind ganz gewiss keine erstrebenswerten Alternativen zur autogerechten Stadt. Es geht ja darum, so zu planen und zu bauen, dass die Wege kurz sind und ohne komplizierte und/oder energieintensive Systeme bewältigbar bleiben.

    Einkaufen gehen zum Beispiel hat eine immens wichtige soziale Funktion. Man trifft Bekannte, teilt sich direkt untereinander mit allen Sinnen die neuesten Neuigkeiten miteinander aus, den Klatsch, die Einschätzung des letzten Fußballspiels der Lieblingsmannschaft usw. , geht gemeinsam einen Kaffee trinken in aller Öffentlichkeit, für jeden sichtbar, von jedem ansprechbar ... oder eben nur von denen, die das selbe Café toll finden.

    Und man beschäftigt sich ganz automatisch mit den Menschen intensiver, die um einen herum sind. Das schließt ja nicht aus, dass man zum Beispiel in einem Internetforum mit anderen kommuniziert. Aber der direkte Kontakt ist immens wichtig. Mal schauen, ob es einen Weg zurück dahin gibt, nach Corona.

    Aber Du hast dort dann keine Querverbindungen. Gerade wenn Du Freunde oder ein anderes bestimmtes Ziel hast bist Du auf nur diese eine Linie angewiesen. Und die Nähe zum Stadtrand ist bei uns vielleicht erstrebenswert, wenn man gerne "raus in die Natur" möchte aber dort ist ja nichts anderes als Wüste. Einziger "Magnet" die Küste. Aber die muss dann irgendwie erreichbar sein. Und die wäre ja wohl nur an einzelnen Stellen tangiert.

    "Fliegende Taxis ersetzen Autos, Supermärkte werden durch Drohnenlieferungen überflüssig: Die saudi-arabische Retortenstadt Neom soll eine geplante Hightech- und Öko-Metropole werden – und ist ein Prestigeprojekt des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman."

    https://www.forbes.at/artikel/neom-neue-zukunft.html

    Nach dem was ich bisher darüber gelesen habe handelt es sich bei "Neom" und "The Line" um dasselbe Projekt. Wenn es zutrifft, was das Wirtschaftsmagazin Forbes darüber schreibt, dann stellt sich die Frage, wozu es in der Zukunftsstadt Neom "Flugtaxis" braucht und Drohnenlieferungen.

    Es gibt doch ein unterirdisches Verkehrsnetz inklusive Schnellbahnen. Wozu dann Flugtaxis?

    Und wozu sollen die Lebensmittel, die ich zu hause verzehre, mit einer Drohne angeliefert werden? Die nächsten Einkaufsmöglichkeiten sind doch nur wenige Gehminuten von meiner Wohnung entfernt.

    Sind die Grenzen des Wachstums im MIV (Motorisierten Individualverkehr) erreicht?

    "Saudi-Arabien plant eine Ökostadt »mit null Autos, null Straßen und null CO2-Emissionen«. Kronprinz Mohammed bin Salman präsentierte das Projekt namens »The Line« im staatlichen Fernsehen. Demnach sollen in der Stadt eine Million Menschen leben. »The Line« ist Teil des umstrittenen 500-Milliarden-Dollar-Projekts Neom am Rande des Roten Meeres, das der Kronprinz im Herbst 2017 vorgestellt hatte."

    Spiegel vom 11.1.2021

    https://www.spiegel.de/auto/saudi-ara…fc-d2961815384e

    Auch wenn dieses Projekt längst nicht alle seine ökologisch innovativen und nachhaltigen Versprechungen halten kann. Und auch wenn es vermutlich vor allem als PR-Aktion einer despotischen Regierung dient, auf jeden Fall bietet es Raum für reichlich Spekulationen. Dabei sollte jedoch immer der Hintergrund mitgedacht werden: "Im Demokratieindex 2019 der britischen Zeitschrift The Economist belegt Saudi-Arabien Platz 159 von 167 Ländern und gehört damit zu den autoritär regierten Staaten."

    Und um hier von vornherein keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Nein, das ist kein grünes Projekt. Aber es ist nicht zu übersehen, dass sich da wer mit "grünen Federn" schmücken will: "Das Projekt betont den einzigartigen Ansatz, den NEOM für die Städteplanung im 21. Jahrhundert mitbringt. Menschen und Natur erobern die Flächen zurück, die einst von Autos und vollgestopften Straßen eingenommen wurden, und zwar durch eine Infrastruktur, die im Einklang mit der Umwelt arbeitet und Momente der Schönheit und Ruhe schafft."

    Zitat aus der Internetseite des Projektes:

    https://www.neom.com/the-line.html

    Was ist also dran am Projekt "The Line", einer 170 km langen Stadt, die sich in viele kleine Zentren gliedert, die alle an einer 170 km langen Hauptverkehrsachse liegen? Besonders im Hinblick darauf, dass den Grünen gerne unterstellt wird, sie strebten eine Öko-Diktatur an, lohnt es sich, den wirklichen Diktatoren, genau auf die Finger zu schauen, wenn sie die immensen Einnahmen aus dem Erdöl-Geschäft für angeblich ökologische und nachhaltigen Innovationen investieren.

    Die erste meiner Fragen interessiert Sie nie, wenn es um den öffentlichen Nahverkehr in ländlichen Gebieten geht. Sie fordern regelmäßig einen ständig verfügbaren Bus, der alle Bewohner eines Ortes zur nächsten Bahnstation bringen kann. Nachfragen zum Bedarf Sonntag morgens um 4,30h und Freitag nachts um 22.45h ignorieren Sie, obwohl es auch auf dem Land Schichtarbeiter gibt.

    Daher: Warum sind Stehplätze ökologisch wichtig, ein permanenter öffentlicher Nahverkehr in ländlichen Regionen mit minimalem Bedarf aber ökologisch unbedenklich?

    Das stimmt nicht, dass mich diese Frage nicht interessiert, im Gegenteil, diese Frage interessiert mich brennend.

    Das "Verzwackte" an der Frage ist, wie sie beantwortet werden kann, ohne jemanden vor den Kopf zu stoßen. Vielleicht erinnern Sie sich an die heftigen kontroversen Diskussionen hier im Forum, in denen es um Stadtleben versus Landleben ging?

    Ich versuche mal eine Antwort zu geben, die nicht dazu führt dass Betroffene gleich an die Decke gehen, die aber trotzdem die Aspekte Kostengerechtigkeit, Verkehrswende und Nachhaltigkeit mit einbezieht.

    Ich denke, was die Notwendigkeit von Stehplätzen im ÖPNV angeht, um ein kostengünstiges Mobilitätsangebot für alle Menschen zu ermöglichen, ohne dass das im hohen Umfang subventioniert wird, sind wir uns einig: Sie schreiben ja selbst:

    Weil mehr Fahrzeuge weniger ökologisch sind als weniger Fahrzeuge?

    Und natürlich, das was Sie da als Frage formulieren ist der Grund. Wenn Sie in den Verkehrsspitzen mit Stehplätzen kalkulieren, dann können Sie die Fahrzeuge doppelt bis dreifach so gut auslasten, als wenn Sie ohne Stehplätze kalkulierten. Und dabei geht es nicht nur um die Anschaffungskosten für die Fahrzeuge, sondern auch um Unterhaltungskosten, Energiekosten, Kosten für das Säubern der Fahrzeuge und sehr teuer ist auch die Fahrerin oder der Fahrer!

    Unter den gegenwärtig gegebenen Siedlungsstrukturen ist es schwer, einen ÖPNV im ländlichen Raum aufzubauen, der einen möglichst hohen Abdeckungsgrad, sowohl zeitlich als auch räumlich erzielt.

    Ich sehe im wesentlichen zwei Faktoren, die für Abhilfe sorgen können:

    Eine Verstärken der Siedlungsdichte und eine Reduktion der generellen Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen, so dass der ÖPNV bessere Chancen bekommt sich gegenüber dem MIV zu behaupten.

    Beide Ansätze sind geeignet, durch billige Polemik zerredet zu werden:

    Das notwendige Verstärken der Siedlungsdichte wird mit der Polemik widersprochen:
    "Wollen Sie den Menschen verbieten, in Einfamilienhäusern zu wohnen?"

    Und die Forderung nach einer stärkeren generellen Geschwindigkeitsbegrenzung auf Landstraßen führt zu der Polemik: "Wollen Sie die Geschwindigkeit drosseln, dann ist das als würden Sie die Übertragungsrate von Datenleitungen künstlich reduzieren, um leistungsschwache alte Computermodelle künstlich am Leben zu erhalten."

    Klar ist: Der ÖPNV ist ökonomisch betrachtet eine Mischkalkulation. Und es wird im ländlichen Raum auch dann, wenn in der Fläche im großen Stil ein Umstieg auf den ÖPNV stattfindet, Linien geben, die zu wenig ausgelastet sind, als dass damit unmittelbar Gewinne erzielt werden könnten. Diese Defizite werden auf anderen Linien mit einer hohen Auslastung ausgeglichen.

    Und was die Einfamilienhäuser als ungeeignete Wohnform im Sinne von Nachhaltigkeit und einer echten Verkehrswende und was die Geschwindigkeiten auf Landstraßen angeht: Flächenzersiedelung und die damit einhergehenden negativen Auswirkungen auf Klima und Umwelt sind ein Fakt, der vielleicht in bestimmten Situationen wegpolemisiert werden kann, der dadurch aber nicht verschwindet.

    Ich ignoriere einfach mal Ihre einzelne Quelle für eine hohe Geschwindigkeitsüberschreitung - ich bin mir nicht sicher welches Argument Sie damit verfolgen.

    Der Sprinter heißt Sprinter, weil er eine hohe Kapazität bei gleichzeitig höherer Geschwindigkeit als der 7,5t LKW bietet. Das ist für viele Transporte sinnvoll - mir fallen spontan verderbliche Waren, Bluttransporte, Medikamente, Rettungsassistenten, Rettungskräfte, Suchhunde und Schnittblumen ein. Geschwindigkeit alleine ist nicht verwerflich, auch wenn Sie das anders sehen.https://de.wikipedia.org/wiki/Mercedes-Benz_Sprinter )

    Geschwindigkeit alleine ist nicht verwerflich, aber es kommt auf das Verkehrsmittel an. Nehmen Sie die Diskussion um das generelle Tempolimit auf Autobahnen. In schönster Regelmäßigkeit kontert die Fraktion der Geschwindigkeits-Fetischisten damit, dass die Autobahn nicht der unfallträchtige Verkehrsweg sei, sondern die Unfälle vielmehr auf Landstraßen passierten.

    Die Intention dieses Gegenargumentes ist der autobahnmäßige Ausbau möglichst vieler Landstraßen. Das ist verbunden mit dem Einsatz erheblicher finanzieller Mittel und einer ständig zunehmenden Flächenversiegelung.

    Dabei liegt es auf der Hand, dass ein Tempolimit auf der Autobahn Unfallzahlen und Umweltbelastung reduziert und es darüber hinaus naheliegt, eine deutlich niedrigeres generelles Tempolimit auf Landstraßen auszusprechen.

    Den Sprinter und den Link zu dem Artikel hatte ich erwähnt, weil hier deutlich der Versuch unternommen wird, die geltenden generellen Tempolimits für Klein-LKW zu unterlaufen. Der Sprinter wird mit 2,8 - 6,0 t zul. Gesamtgewicht ( https://de.wikipedia.org/wiki/Mercedes-Benz_Sprinter ) angeboten.

    Und Mercedes versucht, die geltenden Tempolimits für Klein-LKW (ab 3,5-7,5t) zu knacken.

    Zum ÖPNV im ländlichen Raum später!

    Auch wenn ich Ihre Forderung nach Tempo 60 immer noch nicht akzeptiere - eine einfachere Lösung wären Sitzplätze - bitte akzeptieren Sie, dass die neue Generation von Mercedes' V-Klasse bei Tempo 140 km/h abgeregelt ist, der Smart seit Einführung bei Tempo 135 km/h und, der Citroen Jumpy bei 130 km/h, der Ducato bei 100 km/h, der Vivaro bei 130 km/h, der Kangoo Rapid bei 130 km/h, der Master bei 100 km/h.

    Die Automobilindustrie ist absolut bereit für ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen. Die Politik (und offenbar Sie) sind es nicht.

    Sie sind ja gerade damit beschäftigt, sich ein neues Fahrzeug zuzulegen.

    Vielleicht haben Sie sich in diesem Zusammenhang schon mal überlegt, warum Mercedes seine Transporter "Sprinter" genannt hat?

    Eigentlich sollte man doch annehmen, dass es bei einem Transporter darum geht, eine große Ladefläche, bzw. ein großes Ladevolumen zu haben und auch ein großes Zuladegewicht bewältigen zu können.

    Der alte, umgangssprachliche Begriff "Bulli" für den VW-Transporter brachte das ganz gut auf den Punkt.

    Die ganze Problematik, die dahinter steckt ist recht umfangreich und gäbe bestimmt Stoff für mehrere Seiten hier im Forum, aber auch die Antwort, warum sich Autoproduzenten relativ leicht tun damit, ihre Transporter-Fahrzeuge wie Jumpy, V-Klasse oder Ducato geschwindigkeitstechnisch abzuriegeln.

    Eine einfache Antwort: Mit Tempo 80 max. auf Autobahnen und Tempo 60 max. auf Landstraßen, gäbe es diese Probleme nicht.

    Die technische Lösung "Sitzplätze" für Omnibusse im ÖPNV ist auch mir bekannt, aber auch die Grenzen dieser Option:

    Sitzplätze für alle in der Rush Hour ist im ÖPNV nicht machbar. Nicht aus technischen Gründen, sondern aus ökonomisch-ökologischen Gründen. Es ist nicht machbar, wenn eine nachhaltige Form von Mobilität angestrebt wird.

    Da könnten Sie einwenden, das doch derzeit eine sehr hohe Anzahl Menschen mit dem Auto zur Arbeit fahren. Das ist jedoch nur deshalb möglich, weil dieses Verkehrsmodell hochgradig subventioniert wird. Zum Schaden für Mensch und Umwelt.

    Ich mache hier noch einen Spoiler auf. Es geht dabei um einen Mercedes Sprinter:

    "Der Fahrer, der für seinen Arbeitgeber unterwegs war, war mit einer Geschwindigkeit von 160 km/h gestoppt worden. Auf den Vorwurf, er habe eine Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 80km/h außerhalb geschlossener Ortschaften um 74 km/h (160 km/h abzüglich einer Toleranz von 6 km/h) begangen, berief er sich ..."

    https://www.ikz.de/ikz-archiv/2004/03/0403040.php

    Funktionieren tut beides aber dein Geiz oder Lernunwilligkeit ist doch kein Problem der Softwareschmieden, oder?

    Ich "muss" seit nun 27 Jahren mit immer neuen Grafik und Layoutpaketen umgehen um "kompatibel" mit anderen Grafikagenturen zu sein, ist halt so.

    Wenn die Software-Schmieden, wie du sie nennst, sich darauf beschränkten, alltagstaugliche Computertechnologie für alle anzubieten, die dazu leicht erlernbar und extrem anwenderfreundlich gestaltet wäre, dann würden sie nicht denselben Reibach machen wie heute. Aber es ist halt nicht nur ein von den Software-Produzenten verursachtes Problem. Es ist nicht einmal so sehr ein rein technisch verursachtes Problem.

    Wenn ich mich an meine weitgehend analoge Schulzeit zurückerinnere... Die ersten Digital-Armbanduhren, die damals aufkamen, hatten noch diese roten Leuchtdioden, die man nur sah, wenn man auf ein kleines Knöpfchen drückte.

    Aber damals ging es bereits los, dass die Frage Geha-Füller oder Pelikan nicht mehr das einzige Gesprächsthema war.

    Die einen Lehrer wollten Papphefter, die anderen welche aus Kunststoff. Bunte Farben spielten eine entscheidende Rolle. Ein ungeheurer Drang zur Individualisierung paarte sich mit einem großen Druck, der in diese Richtung aufgebaut wurde.

    Wenn es dein Beruf ist, sich mit unterschiedlichen Layout-Paketen auseinanderzusetzen, dann ist das für dich ja eine Herausforderung, die du im günstigsten Fall auch noch selbst ausgesucht hast.

    Für mich sind IT-Lösungen Mittel zum Zweck und kein Selbstzweck. Zumindest sollten sie das nicht sein. Ist aber leider nur selten zu finden.

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    Im Vergleich zu der Situation, in der es kein generelles Tempolimit außerorts gab, ist Tempo 100 durchaus berechtigt den Titel "Sicherheitstempo" zu tragen. Bis Anfang der 1970er Jahre gab es keine generellen Tempolimits außerorts in Westdeutschland.

    Wenn man dann noch bedenkt, dass Volvo damit vorgeprescht ist, seine PKW bei Tempo 180 abzuriegeln und das so begründet: "Nun gehen wir den nächsten großen Schritt zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr." Und damit die Autolobby erschreckt.

    Aber nicht dass hier wer glaubt, der Ullie würde jetzt plötzlich mit Tempo 100 auf Landstraßen seinen Frieden geschlossen haben. Es ging hier um Leber-Schorsch.

    Tempo 60 max. auf Landstraßen und Tempo 80 auf Autobahnen für alle, nicht nur für LKW, ist eher etwas, dass in Richtung Sicherheitstempo tendiert. Und ein wichtiger Bestandteil einer Verkehrswende, die diesen Namen tatsächlich verdient.

    Welcher Partei gehörte denn wohl der Verkehrsminister an, der 1966 sagte: „kein Deutscher soll mehr als 20 Kilometer von einer Autobahnauffahrt entfernt leben“?

    Das war Leber-Schorsch von der SPD. 66 - 69 Bundesverkehrsminister in der Großen Koalition und dann noch mal 3 Jahre unter Brandt. Man muss allerdings dazu sagen, dass Leber die von ihm geplante Verlagerung des Transports von Massengütern von der Straße auf die Bahn nicht durchsetzen konnte, weil die CDU dagegen war.

    Und man muss dazu sagen, dass Leber Tempo 100 als Sicherheitstempo außerorts durchsetzte. Bis Anfang der 70er gab es außerorts keine Tempolimits in Westdeutschland.

    Beide Maßnahmen allerdings hatten nicht etwa den Sinn, den Autoverkehr irgendwie zu begrenzen oder einzudämmen. Vielmehr war das Kalkül, auf den Autobahnen Platz zu schaffen für den PKW-Verkehr und das Tempolimit sollte die Unfallzahlen senken, die sich "Systemschädigend" auswirkten auf den Autoverkehr.

    Andererseits hat nach ihm kein Verkehrsminister und schon gar kein Dobrindt oder Scheuer irgendwelche restriktive Maßnahmen ergriffen, die auch nur annähernd vergleichbar wären mit dem von Leber eingeführten Sicherheitstempo 100!

    Warum sollte ich das probieren wollen?

    Da werden technische Lösungen präsentiert, die aus Gründen, die nicht ich zu verantworten habe, inkompatibel sind und unnötig die Arbeit schwer machen. Da erlaube ich mir mal eben, das alles nicht gaaaaaanz so toll zu finden, während andere davon schwärmen, wie wunderbar diese Auswahl verschiedener Formate ist.

    Ich habe mich damit abgefunden, dass manches geht und vieles die Arbeit behindert. Und das was ich brauche, um irgendwie klar zu kommen ist ganz bestimmt nicht dadurch herauszubekommen, dass ich mit einem Programm versuche vier verschieden Dateiformate zu öffnen.

    Und das, was mir helfen könnte, einfacher mit der Computertechnologie klar zu kommen, werde ich nicht bekommen, weil zu viele Interessensvertreter am Start sind, deren Ansinnen es nicht ist, den Menschen die Arbeit zu erleichtern, sondern Kohle zu machen.

    Eine ganze Zeit lang habe ich auf Anraten eines Bekannten mit open office gearbeitet. Dann kam libre office dazu und ich war endgültig abgenervt. Warum mir mein Bekannter geraten hat, das Microsoft-Betriebssystem zu nutzen, aber nicht Microsoft office, habe ich bis heute nicht verstanden.

    Ganz zu schweigen von den tausenden möglichen Bildbearbeitungsprogrammen, Tonbearbeitungsprogrammen, Filmbearbeitungsprogrammen usw.

    Sowas spornt nicht an, sondern hemmt den Elan, sich damit auseinanderzusetzen.

    Wenn dir der Vergleich nicht zu profan ist: Warum gibt es gefühlt tausende verschiedene Pfandflaschen bzw. Pfand-Getränkebehälter, in denen Bier abgefüllt wird? Auch so was, das einfach nur nervt. Zumindest habe ich den Eindruck, dass der Pfandrücknahme-Automat beim Supermarkt "meines Vertrauens" inzwischen alles schluckt. Vielleicht ist das ja technischer Fortschritt? :)