Beiträge von Ullie

    Indidrekte Werbung auf jeden Fall:

    ADAC

    In dem von dir verlinkten Artikel heißt es immerhin in Bezug auf den Fußgängerschutz bei SUV's: "Trotzdem gibt es im Bereich des Fußgängerschutzes noch große Verbesserungspotenziale. Der ADAC befürwortet daher die geplante Einführung von gesetzlichen Pflichten für aktive Sicherheitssysteme, die schon jetzt oder in naher Zukunft bei Euro NCAP bewertet werden." So ehrlich ist man dann schon.

    https://www.adac.de/infotestrat/te…uv/default.aspx

    Ich vermute allerdings, dass die Aggressivität im Design dazu beiträgt, Fußgänger nachhaltig zu verunsichern. Da traut sich doch erst recht niemand, auch nur in die Nähe der Fahrbahn zu kommen, wenn dort diese "Stadtpanzer" unterwegs sind. Ob das dann indirekt dazu beiträgt, Fußgängerunfälle zu reduzieren? Vor allem trägt es wohl dazu bei, dass Fußgänger*innen und Radfahrer*innen noch stärker als ohnehin schon eingeschüchtert und vertrieben werden.

    Dazu heißt es in dem Text: "Schwere Geländewagen und große SUV ... erwecken den Eindruck, dass von ihnen im Falle einer Kollision mit Fußgängern eine erhöhte Gefahr ausgeht." Ja diesen Eindruck kann ich bestätigen, den habe ich auch. Und das ist für mich ein zusätzlicher Grund, die Autofahrerei überall möglichst vollständig einzustellen. Von ganz wenigen Ausnahmen wie zum Beispiel Rettungsdienste einmal abgesehen.

    Selbst einem sehr dicken Fußgänger dürfte es allerdings danach relativ egal sein, ob er mit 50km/h von einem SUV oder einem Linienbus überfahren wird.

    Das Ergebnis wird oft das selbe sein.

    Das ist richtig. Und um nochmal auf Pepschmiers Vergleich mit dem Nato-Geschoss zurückzukommen:

    Vermutlich ist es selbst für einen dünnen Menschen relativ unproblematisch von einem solchen Geschoss getroffen zu werden, wenn es mit einer niedrigen Geschwindigkeit (zum Beispiel 30 km/h, das entspricht einer Fallhöhe von ca. 4 bis 5 m) auf den Menschen trifft und ihn an einer eher unproblematischen Stelle trifft.

    Ein fahrendes Auto bleibt ein Ding mit der physikalischen Wirkung eines Nato-Geschosses,

    Pepschmier hat ja genau wie Nbgradler einfach nur die Relation von Geschwindigkeit und Gewicht herausgearbeitet.

    Je größer die Geschwindigkeit, um so geringer kann das Gewicht sein, und trotzdem kann das Objekt eine zerstörerische Wirkung entfalten. Ein Staubkorn, das mit hoher Geschwindigkeit im Weltraum unterwegs ist, kann zum Beispiel die Hülle einer Raumsonde durchschlagen.

    Der große Vorteil des ÖPNV ist, dass sehr viele Menschen in einem einzigen Fahrzeug unterwegs sind, bei Solobussen sind es im Durchschnitt 20 Fahrgäste. Während beim Auto sehr wenige Menschen in einem Fahrzeug sitzen, im Durchschnitt sind es 1,3 Menschen.

    So zu rechnen liegt aber nicht jedem. Besonders wenn die Aversionen gegen den ÖPNV, oder spezielle Aversionen gegen den Omnibus-Betrieb groß sind, werden gerne polemisch verzerrte Fakenews verbreitet.

    Das konnte man zum Beispiel bei der Diskussion um das Dieselverbot in manchen Städten beobachten. Ein besonders übles Beispiel ist dieser Bericht der Internetseite Wirtschaftswoche (wiwo.de):

    "Ein Bus bläst so viel Stickoxid in die Luft wie 100 Diesel-Pkw"

    https://www.wiwo.de/politik/deutsc…w/23657994.html

    Die reißerische Überschrift erweckt den Eindruck, dass es grundsätzlich immer so sei, dass ein Dieselomnibus 100 mal so viel Stickoxide emittiert als ein Diesel-PKW.

    In dem Artikel selbst wird dann diese Aussage dahingehend eingeschränkt, dass diese Aussage nur auf sehr alte Dieselbus-Modelle zutrifft. Man erfährt jedoch nichts darüber, wie viele neuere Omnibus-Modelle mit deutlich niedrigeren Abgaswerten am Start sind. Und es wird an keiner Stelle darauf hingewiesen, wie vielen Menschen der Bus Mobilität ermöglicht und wie viele Diesel-PKW dafür im vergleich dazu an den Start gehen müssten bei der aktuell durchschnittlichen Belegzahl von 1,3 Personen pro Auto.

    In vielen Städten, darunter Hannover hat das dazu geführt, die Einführung von Batterie-Elektro-Linienbussen zu beschleunigen. Der aus der Autofahrerecke aufgebaute Druck mit Falschmeldungen, aufgesattelt auf weit verbreitete aber unzutreffende Vorurteile gegenüber Diesel-Linienbussen hat zu einem aus meiner Sicht überstürzten Einstieg in die Batterie-Elektrobus-Technik geführt.

    Dabei gab es bereits immer schon zahlreiche Städte in Europa, besonders auch in den deutschsprachigen Nachbarländern Schweiz und Österreich, die Oberleitungs-Elektrobusse haben. Die bieten gegenüber Batterie-Elektrobussen zahlreiche Vorteile, aber der Aufbau ist zeitintensiver. Und es muss eine hohe Bereitschaft zur Umsetzung gegeben sein. Bei den traditionell in Deutschland weit verbreiteten Vorurteilen gegenüber dem ÖPNV ist das besonders schwer zu leisten. Besonders weil diese Vorurteile von der Autofahrerlobby und zu meinem Erstaunen muss ich das hier im Radverkehrsforum feststellen, auch von Einzelpersonen aus der Fahrradfan-Gemeinschaft nach Kräften bedient werden.

    Ich halte nichts davon, wie hier von der Partei Die Linke vorgeschlagen, den ÖPNV kostenlos zu machen. Was soll das? Das Herumfahren mit dem ÖPNV auch noch zu subventionieren tut nicht not. Letztlich alleine deshalb schon nicht, weil es zwar weniger umweltschädlich ist als Autofahren, aber deshalb noch lange nicht gut ist für die Umwelt. Subventioniert wird der ÖPNV zur Zeit deshalb, weil aufgrund des hohen Autoverkehrsaufkommens eine zusätzliche Mobilitätsoption, die deutlich weniger Verkehrsfläche in Anspruch nimmt, gewünscht wird, bzw. notwendig ist.

    Würde die Autofahrerei jedoch bis auf ganz wenige Ausnahmen (z. B. Rettungsdienste) komplett beendet, dann gibt es ausreichend Kundenpotenzial, um einen hervorragenden ÖPNV aufzubauen, der sich selbst finanziert. Und die horrend hohen Subventionen für den Autoverkehr könnten eingespart werden, so dass wir alle weniger arbeiten müssten. Und es wäre obendrein Geld genug dafür da, Menschen mit geringem Einkommen höhere Löhne zu zahlen (Erhöhung Mindestlohn) und Hilfeempfängern höhere Hilfen zukommen zu lassen, so dass die auch den ÖPNV benutzen können, wie andere Menschen auch.

    Masse [kg] Geschwindigkeit [m/s] Energie [kgm²/s²]
    Audi Q7 Auto 50 km/h 2130 13,89 205.440
    MAN Lions City 12 Bus 50 km/h 15566 13,89 1.501.350

    Gut, dass Energie nicht alles ist.

    Wohl wahr, dass Energie nicht alles ist. Sonst könnte man auf den Gedanken kommen, dass ein Linien-Omnibus wie der Lions-City gefährlicher sei als ein Auto wie der Audi Q7.

    Aber ein paar einfache Überlegungen beweisen schnell das Gegenteil:

    1. Der Lions City wird von einer Berufskraftfahrerin / einem Berufskraftfahrer durch die Straßen bewegt.

    "Der Umfang der Untersuchung bei Verlängerung der Fahrerlaubnis hängt vom Alter ab: Für Verlängerungen, die nicht über das 50igste Lebensjahr hinaus gelten, werden die folgenden Untersuchungen benötigt:

    Untersuchung der körperlichen Eignung: Diese Untersuchung dient dem Erkennen von Krankheiten, die die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen können (z.B. eine schlecht eingestellte Zuckerkrankheit).

    Untersuchung des Sehvermögens: Diese Untersuchung dient dem Erkennen von nicht ausreichenden Sehfunktionen, z.B. eine schlechte Sehschärfe oder ein eingeschränktes Gesichtsfeld.

    Für Verlängerungen, die über das 50igste Lebensjahr hinaus gelten, wird zusätzlich eine Leistungspsychologische Untersuchung benötigt: Diese Untersuchung testet Ihre Belastbarkeit, Orientierungsleistung, Reaktionsfähigkeit, Konzentrationsleistung und Aufmerksamkeitsleistung. D.h., ob Sie rasch und auch bei störenden Einflüssen angemessen reagieren. Ist also bei Antragstellung auf Verlängerung das 45. Lebensjahr überschritten, gibt es zwei Möglichkeiten:

    Die Untersuchung erfolgt ohne die leistungspsychologische Untersuchung. Dann kommt es jedoch zu einer verkürzten Gültigkeitsdauer der Fahrerlaubnis, da diese dann nur bis zum 50. Geburtstag gültig ist.

    Die Untersuchung erfolgt mit der leistungspsychologischen Untersuchung. Die Fahrerlaubnis kann dann für die nächsten fünf Jahre verlängert werden."

    https://inframed-online.de/leistungen/lei…fuer-busfahrer/

    Was spricht dagegen, die normale PKW-Fahrerlaubnis ebenso von den beschriebenen Untersuchungen abhängig zu machen?

    Zahlreiche Kinder von Seniorinnen und Senioren wären für eine solche Untersuchungspflicht außerordentlich dankbar! Hören Sie sich mal in Ihrem Bekanntenkreis in diese Richtung um. Von Bekannten mit Eltern im fortgeschrittenen Alter höre ich immer wieder, welche Kämpfe da ausgetragen werden, wenn es um die Entscheidung geht, die Autofahrerei aufgrund krankheitsbedingter Ausfallerscheinungen zu beenden.

    2. Der Audi Q7 ist 197 cm breit, also knapp 2 m. Der MAN Lions City ist 250 cm breit, also 2,50 m.

    Allerdings ist der Linienbus im täglichen Fahrtbetrieb zu rund 20 %, also mit ca. 20 Personen besetzt.

    PKW's dagegen sind mit durchschnittlich 1,3 Personen besetzt.

    Die Stirnseite eines PKWs also ist schmaler (2m) als die eines Linienbusses. Aber 20 Personen (so viele sitzen im Schnitt im Bus) würden mit rund 15 PKW fahren, die zusammengenommen eine Stirnseite von 30 m Breite bilden.

    3. Der MAN Lions City ist zwangsweise wie alle Linienbusse mit einer Black Box ausgestattet, die alle Fahrtbewegungen aufzeichnet, auch Bremsvorgänge und alle Lichtzeichen. Nicht zuletzt diese BlackBox diszipliniert die Fahrerin / den Fahrer dahingehend die vorgegebenen Höchstgeschwindigkeiten einzuhalten. Tempo 50 innerorts, Tempo 60 außerhalb, wenn Fahrgäste stehen. Tempo 80, wenn alle Fahrgäste sitzen. Dann ist definitiv Schluss und ein schnelleres Fahren wird durch einen Geschwindigkeits-Begrenzer behindert. Die Höchstgeschwindigkeit des Audi Q7 liegt dagegen bei 250 km/h. Und obwohl es die entsprechende Technik gibt, ist weder beim Audi Q7 noch bei anderen PKW verbindlich festgelegt, dass ein automatischer Geschwindigkeitsbegrenzer (ISA = Intelligent Speed Assistant) das Fahrzeug automatisch daran hindert zum Beispiel innerorts schneller als Tempo 50 km/h zu fahren.

    4. Und noch eine Überlegung spielt eine wichtige Rolle.:

    Sehen Sie sich diese Tabelle von Fuss e.V. über das Todes-Risiko von angefahrenen Fußgängern an:

    Tempo            Todesrisiko für Fußgänger

    70 86 Prozent

    50 39 Prozent

    30 8 Prozent

    https://www.fuss-ev.de/regeln-konflikte/unfaelle-tempo-30

    Dabei spielt das Gewicht des Fahrzeuges keine Rolle. Wer von einem "nur" rund 2,5 t schweren Audi Q7 angefahren wird, der hat dasselbe Todesrisiko wie derjenige, der von einem rund 16 t schweren Omnibus angefahren wird. Sollte der Unfallverlauf ein Überfahren des Fußgängers beinhalten steigt allerdings das Todesrisiko beim Linienbus, dafür ist der Linienbus besser zu sehen, weil höher als der PKW.

    Pepschmiers Vergleich von Führerschein und Waffenschein kann ich weiterhin etwas abgewinnen. Besonders gefällt mir der Umstand, dass zumindest in Deutschland für den Erwerb des Waffenscheins ausreichend gute Gründe vorgelegt werden müssen. Das Prinzip sehe ich als übertragungsfähig auf den Führerschein.

    Dieser Unfallbericht aus dem Stader Wochenblatt illustriert ein bisschen die sonst eher trockenen Zahlen zur kinetischen Energie. Zum Glück sind keine Personen dabei ums Leben gekommen.:

    "Audi Q7 kracht in Scheune"

    https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/stade/c-blauli…scheune_a187645

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Dieser kurze Film steht im Mittelpunkt des diesjährigen "Earth Hour Day".

    https://www.earthhour.org/new-in-2021#digitalswitchoff

    Der Earth Hour Day ist gewissermaßen die Mutter von Fridays For Future.

    Hier ein paar Bilder aus Hannover:

    Das Rathaus war unbeleuchtet und es gab ein großes Kerzenmosaik auf dem Trammplatz vor dem Rathaus.

    Die Beleuchtung in der Langen Laube war ausgeschaltet, zumindest halbseitig.

    Und das Heizkraftwerk war von 20:30 bis 21:30 nicht beleuchtet.

    Mir gehts nicht um Seh-, Hör- und Blutdrucktests als erweiterten TÜV. Mir gehts darum, dass der Führerschein dem Waffenschein gleichgestellt wird.

    Das ist ein interessanter Vergleich. Allerdings befürchte ich, dass selbst in Deutschland der Erwerb eines Waffenscheins an keine allzu hohen Hürden gebunden ist.

    Vermutlich ist es auch deutlich preiswerter einen Waffenschein zu erwerben im Vergleich zu einem Führerschein.

    Und von den USA mal ganz zu schweigen ;(

    Ein fahrendes Auto bleibt ein Ding mit der physikalischen Wirkung eines Nato-Geschosses, unabhängig davon, ob es gleichzeitig Giftgas emittiert oder nicht.

    Deshalb hat es in geschlossenen Ortschaften nichts zu suchen. Eine ehrliche, offene Diskussion darüber findet nicht statt. Ob E oder Giftgas: Wir opfern permanent Menschenleben auf dem Altar des motorisierten Individualverkehrs, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.

    Es gäbe schon Möglichkeiten, dieses "Nato-Geschoss" teilzuentschärfen.

    ISA (Intelligent Speed Assistant) ist so ein Ansatz.

    Aber es wird einerseits geleugnet, dass das überhaupt funktioniert und andererseits alles getan, um eine verbindliche Aktivierung des Assistenten zu verhindern.

    Das wird getan, um so lange wie möglich hinauszuzögern, dass das eingeführt wird, oder die Einführung gleich ganz zu vehrindern.

    Im übrigen ist ein Auto auch außerhalb von Ortschaften ein Ding mit der physikalischen Wirkung eines Nato-Geschosses und hat auch dort nichts verloren.

    "Der Einzelhandel dicht, die Innenstädte verwaist, Cafés und Kneipen verrammelt, nur nicht in Tübingen. Seit dem 16. März darf die Universitätsstadt mit Genehmigung der Landesregierung für alle öffnen, die einen tagesaktuellen Schnelltest vorweisen können. Das wollen wir auch, heißt es nun in vielen Rathäusern in Baden-Württemberg. Gemeindetagspräsident Steffen Jäger sagte der Deutschen Presseagentur: "Allein in den letzten drei Tagen hat sich eine dreistellige Zahl an Städten und Gemeinden bei mir gemeldet, die solche Modelle umsetzen wollen. Dem Sozialministerium liegen zahlreiche Anträge nach dem Vorbild von Tübingen vor."

    Südwestdeutscher Rundfunk vom 25.3.2021

    https://www.swr.de/swraktuell/bad…mmunen-100.html

    Und auf der offiziellen Internetseite des Landratamtes des Landkreises Tübingen vom 20. März 2021 heißt es:

    "Das Gesundheitsamt Tübingen hat festgestellt, dass im Landkreis laut Landesgesundheitsamt (LGA) die 7-Tages-Inzidenz an drei Tagen in Folge den Wert von 50 überschritten hat. (18. März: 52,9, 19.März 62,1, am heutigen 20. März liegt der Wert bei 68,4.)

    Damit müssen Lockerungen im Bereich Einzelhandel, Kultur, Kunst und Sport ab Dienstag, 23. März 2021 wieder zurückgenommen werden. Das als Modellprojekt vom Sozialministerium mit Schreiben vom 15.3.2021 bewilligte lokale Öffnungskonzept der Stadt Tübingen bleibt bis zur Beendigung des Projekts durch das Landesgesundheitsamt hiervon unberührt."

    Hervorhebung von mir, Quelle:

    https://www.kreis-tuebingen.de/18283027.html

    Allerdings kann ich keine Daten für Tübingen-Stadt finden.

    Die Daten für den Landkreis Tübingen habe ich hier gefunden:

    Demnach liegt der Inzidenzwert für den Landkreis Tübingen bei 73,9

    https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/pre…n-wuerttemberg/

    Abgerufen am 27.3.2021

    Vermutlich sind die Werte der Stadt in die des Landkreises eingeflossen. Aber das agt natürlich noch nichts darüber aus, wie hoch die Werte in der Stadt Tübingen sind.

    Am 25.3.2021 hieß es im Reutlinger Generalanzeiger:

    "Das Landesmodellprojekt »Öffnen mit Sicherheit« entwickelt sich erfreulich. Auch 16 Tage nach der Wiederöffnung der Geschäfte in Tübingen liegt die Inzidenz in der Stadt bei 30. Für den kommenden Samstag erwarten Oberbürgermeister Boris Palmer und die Pandemiebeauftragte Dr. Lisa Federle einen großen Besucheransturm. Aus diesem Grund wird die Zahl der Tagestickets (Tagesticket = Corona-Negativ-Nachweis), die für auswärtige Gäste zur Verfügung stehen, am kommenden Samstag auf maximal 3.000 begrenzt."

    https://www.gea.de/dossiers/co…%A4ste-_arid,6413956.html

    Auf der Internetseite des Landes Baden-Württemberg heißt es:

    "Beginnend am 16. März 2021 wird die Landesregierung gemeinsam mit der Universitätsstadt Tübingen das Modellprojekt „Öffnen mit Sicherheit“ auf den Weg bringen."

    aus: "Modellprojekt „Öffnen mit Sicherheit“ startet in Tübingen" vom 15.3.2021

    https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/pre…20Weg%20bringen.

    Vom 16.3.2021 (Start des Tübinger Modellprojektes) bis zum 25.3.2021 (Artikel im Generalanzeiger) sind es allerdings nur 9 Tage und nicht 16 Tage. Und wo man sich über die aktuellen Inzidenzwerte für Tübingen Stadt informieren kann, wird nirgends erwähnt.

    Gleichzeitig wird Tübingen immer wieder als Vorbild genannt in der aktuellen Diskussion um Corona-Schutzmaßnahmen. Besonders nach der Absage der sogenannten Osterruhe.

    Siehe zum Beispiel "Tübingen ist überall", faz.net vom 26.3.2021:

    "Bouffier möchte Hessen nach Tübinger Vorbild aus der Pandemie „Frei-Testen“."

    https://www.faz.net/aktuell/rhein-…l-17263406.html

    Aber wie soll man das Tübinger Modell beurteilen, wenn keine entsprechende Inzidenzzahlen für die Stadt Tübingen veröffentlicht werden, sondern nur die für den ganzen Landkreis?

    Oder anders gefragt: Woher hat der oben zitierte Reutlinger Generalanzeiger vom 25.3.2021 den Wert 30 als Inzidenzzahl für die Stadt Tübingen? Und wie sehen die aktuellen Zahlen aus?

    Aktuelle 7-Tage-Inzidenzzahlen aus Niedersachsen

    Aufgeführt sind die Kommunen mit einem Inzidenzwert über 100:

    Landkreise, kreisfreie Städte
    Sonntag
    21.03.2021
    Montag
    22.03.2021
    Dienstag
    23.03.2021
    Mittwoch
    24.03.2021
    Donnerstag
    25.03.2021
    Freitag
    26.03.2021
    Samstag
    27.03.2021
    ...
    Braunschweig, Stadt87,887,489,8100,2108,3105,5108,7
    Celle145,2131,8150,3146,4152,5161,4143,6
    Cloppenburg250,2237,3234,4226,2225,0206,2209,2
    ...
    Delmenhorst, Stadt69,669,677,476,1104,4101,9103,1
    ...
    Emden, Stadt42,150,150,168,190,2106,2120,2
    Emsland147,1154,2156,6158,4173,4195,7186,6
    ...
    Gifhorn102,5102,5101,4107,6119,0138,8172,8
    ...
    Hannover, Region120,7121,3123,5130,7120,8137,3139,1
    Harburg92,893,194,7101,8104,5110,8110,8
    ...
    Hildesheim87,088,192,177,2104,4107,0109,5
    ...
    Leer123,0113,6112,4135,3134,1176,3189,7
    ...
    Oldenburg82,590,293,284,097,8126,8134,5
    ...
    Osnabrück95,2108,1105,0115,6117,3134,9140,8
    Osnabrück, Stadt189,4203,3187,0193,0187,6198,5209,4
    ...
    Peine161,7155,0155,8176,6163,9163,2158,0
    ...
    Salzgitter, Stadt202,3212,9199,4184,1189,9195,6219,6
    Schaumburg109,0110,9110,3115,3128,6112,8121,7
    ...
    Vechta142,1142,1133,7133,7139,3129,5130,2
    ...
    Wesermarsch109,5127,6131,0125,3147,9153,5180,6
    ...
    Wolfsburg, Stadt77,282,080,497,388,4102,1102,9

    Quelle: https://www.niedersachsen.de/Coronavirus/ak…_niedersachsen/

    Damit haben 20 von 45 Landkreisen / kreisfreien Städten einen Inzidenzwert über 100, bei dreien liegt der Wert über 200!

    Das ist in jedem Fall eine dramatische Negativentwicklung im Vergleich zu den Werten von vor rund zweieinhalb Wochen, nämlich vom 10. März 2021:

    Es gibt in den Landkreisen Wesermarsch, Leer, Cloppenburg, Vechta, Region Hannover, und Peine also in 6 von 45 Landkreisen (einige davon sehr Bevölkerungsstark / inkl. kreisfreie Städte) Werte über 100, zum Teil deutlich über 100 im ländlichen Raum Cloppenburg sind es fast 150.

    "Ab 125.000 Kilometer Laufleistung überholt der elektrisch angetriebene e-Golf einen aktuellen Golf TDI in der CO2-Bilanz. Zusammenfassend ergibt sich laut der „Life Cycle-Assessment“-Studie des Konzerns für den aktuellen Golf TDI (Diesel) über den gesamten Lebenszyklus eine Emission von durchschnittlich 140 g CO2/ km, während der e-Golf einen Wert von 119 g CO2/km erreicht."

    Auto Motor Sport vom 25.4.2019

    https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/a…2Fkm%20erreicht.

    Wie hoch ist noch gleich die CO2-Steuer für den e-Golf?

    Die Taktik, Elektrofahrzeuge steuerlich zu begünstigen, geht in mehrfacher Hinsicht komplett nach hinten los:

    E-Fahrzeuge erzeugen ähnliche CO2-Mengen wie Verbrennermotoren. (siehe oben)

    Und E-Fahrzeuge benötigen dieselbe Verkehrsfläche und nutzen diese sogar noch stärker ab als Fahrzeuge mit Verbrennermotor, weil das Beschleunigungsvermögen oft noch stärker ist und die Fahrzeuge schwerer sind.

    Und wie der Batterieschrott wiederverwendet werden kann, ist auch noch nicht befriedigend geklärt.

    Leider führen diese Hinweise in hitzigen Wahlkampf-Debatten oft dazu, dass Anhänger der Verbrennermotoren sich in ihrer Ansicht bestätigt fühlen, am Verbrennermotor festzuhalten. Die Notwendigkeit einer Verkehrswende weg vom Auto, wird dann einfach weggeleugnet mit der Argumentationskette: "Eine Verkehrswende, egal wie die aussehen sollte, ist nicht möglich, weil das Auto unersetzbar ist, und Elektroautos auch nicht umweltfreundlicher sind als Autos mit Verbrennermotoren."X(

    Viele Unfälle passieren deshalb nicht, weil die schwächeren der Verkehrsteilnehmer*innen ihr Verhalten darauf ausrichten, solche Unfälle zu vermeiden, weil sie es nämlich sind, die am stärksten darunter zu leiden hätten, es oft genug mit dem Leben bezahlen müssten.

    So wird das Aggressionsverhalten beim Autofahren zum Normalfall. Die Aggressivität tritt auf in Form von struktureller Gewalt.

    Ein Fahrlehrer berichtet in einem You-Tube-Video, dass er mit seinen kleinen Kindern am Zebrastreifen folgendes erlebt: "Obwohl wir wirklich ganz ersichtlich und klar am Zebrastreifen stehen, fahren die fast alle gnadenlos an uns vorbei, ohne langsamer zu werden, ohne irgendwelche Beobachtungen."

    Der Link ist so kopiert, dass man sofort an der beschriebenen Stelle in den Video landet.

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Ich finde, das verkennt die Tatsache, dass nicht die Alten das Problem sind, sondern Aggressivität im Straßenverkehr. "Road Rage" wird das in anderen Ländern genannt, da gibt es sogar Lehrstühle für das Phänomen. Bei uns gibts Fahrradprofessoren.

    Diese Aggressivität im Straßenverkehr rührt möglicherweise daher, dass jeder mit dem Auto fahren darf. Es wird ja geradezu als ein Lebens-Grundrecht, als eine Art Menschenrecht eingestuft, Auto fahren zu dürfen. Obwohl nachweislich andere Grundrechte durch den Gebrauch (oder besser durch den Missbrauch) des Autos als "Massenverkehrsmittel" beschnitten werden, zum Beispiel das Recht auf körperliche Unversehrtheit.

    Zudem kollidieren die Freiheitsrechte der Autofahrer mit denen anderer Verkehrsteilnehmer.

    Hier im Forum wird ja immer wieder auf die Problematik der Radwegebenutzungspflicht hingewiesen, mit der sich der Autoverkehr freie Fahrbahn verschafft.

    Aber auch die Fußgänger-Rechte werden erheblich eingeschränkt.

    Auf der "Fahrbahn" zu Fuß gehen? Wer das versucht, wird massiv bedrängt. Ein Hupkonzert ist ihm im jeden Fall sicher.

    Abseits eines vorhandenen Fußgängerüberweges die Straße queren? Im Falle eines Unfalles wird das mindestens zu deinem Nachteil ausgelegt oder noch schlimmer: Das Unfallopfer wird zum Verursacher erklärt.

    Das Fahren mit dem Auto an sich ist bereits ein außerordentlich auf Aggression ausgerichtetes menschliches Fehlverhalten.

    Besonders entlarvend ist, dass ausgerechnet diejenigen Vertreter der Politik und Lobbygruppen, die sich am engagiertesten und energischsten für die unbegrenzte Autofahrerei stark machen sich am vehementesten dagegen sperren, dass der Führerscheinbesitz stärker an Regeln gebunden wird, die zum Beispiel körperliche oder psychische Ausfallerscheinungen zum Ausschlusskriterium machen.

    Siehe zum Beispiel der lange Kampf um das Verbot von Alkohol am Steuer:

    Das hat das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" 1953 zum Thema Alkohol am Steuer geschrieben:

    "Unter den anfeuernden Kommentaren der Boulevardpresse und unter dem Eindruck der Tatsache, daß der Straßenverkehr in Deutschland pro Jahr 13 000 Tote und über 400 000 Verletzte fordert, ist das Delikt »Alkohol am Steuer« zu einer Art neuzeitlichen Straßenraubs aufgewertet und der Trunkene hinter dem Volant zu einem sozial minderwertigen Tätertyp deklassiert worden. Während die anderen, die nüchtern, aber miserabel fahren, ob ihrer Unfähigkeit bemitleidet werden, gilt er als der Verkehrssünder schlechthin und als Charakterschwächling.

    https://www.spiegel.de/politik/bei-gr…6?context=issue

    Lese den ganzen Artikel und es wird klar, dass sich der Spiegel, besonders in den 50er und 60er Jahren stets auf die Seite der Gesellschaft geschlagen hatte, die die Gefahren des Autoverkehrs verharmlosten und keinen Anlass für Maßnahmen zur Eindämmung dieser Gefahren sahen.

    In einem Faktencheck der Süddeutschen von 2012 erklärt der damalige FDP-Generalsekretär Patrick Döring:

    "Forderungen nach einer Fahrtüchtigkeitsüberprüfung halte ich für überflüssig,".

    Lediglich die Grünen sprachen sich in dem SZ-Faktencheck für einen "Gesundheits-TÜV" aus: "Jung und Alt sollten sich regelmäßig Kontrollen unterziehen, um ihre Fahrtüchtigkeit unter Beweis zu stellen."

    https://www.sueddeutsche.de/auto/verkehrsp…der-1.1775150-6

    Dieses Parteiergreifen für "Die alten Autofahrer" im Straßenverkehr ist nichts anderes als Teil eine Taktik, die Fahrtüchtigkeit grundsätzlich nicht in Abrede zu stellen. Unter keinen Umständen, mit keinerlei Berechtigung sollen daran Zweifel aufkommen, dass jeder zum Steuer greifen darf. Auch wenn diese Taktik heutzutage etwas dezenter verfolgt wird, als vom Spiegel in den 50er Jahren, als für das Nachrichtenmagazin feststand, auch wer zur Flasche greift, der darf zum Steuer greifen. Auch ein besoffener Autofahrer kann ein guter Autofahrer sein, er muss den überhöhten Alkoholgenuss nur ausreichend gewohnt sein.

    Autofahren ist schließlich kein Menschenrecht. Das sollten nur solche Menschen tun dürfen, die dazu geeignet sind.

    Problematisch wird es dann, wenn die Siedlungsstrukturen und Mobilitätsangebote so gestaltet sind, dass es quasi keine Alternative zum Fahren mit dem PKW gibt.

    Die immer wiederkehrende Diskussion über eine regelmäßige Gesundheitsüberprüfung von Führerscheininhabern spricht Bände.

    Meines Erachtens wird vor allem deshalb an dieser Stelle nicht deutlich schärfer durchgegriffen, weil eben die Autofahrerei von vielen Menschen als ein Art Grundrecht postuliert wird.

    Dabei könnte eine regelmäßige Gesundheitsüberprüfung auch sehr gut verknüpft werden mit einem Update in Sachen Verkehrsrecht.

    Vielleicht würden dann auch mehr Autofahrer*innen verstehen, dass in vielen Situationen Radfahrer*innen völlig im Recht sind, wenn sie auf der Fahrbahn fahren.

    Die Politik scheut jedoch davor zurück, schärfere Bedingungen an den Führerscheinbesitz zu knüpfen, weil sich durch den Verzicht auf verbindlichere Standards für den Führerscheinerwerb und den Führerscheinbesitz eine Win-Win Situation ergibt:

    Einerseits kommt die Politik so nicht in die Lage, Führerscheinbesitzer zu verärgern.

    Andererseits erspart sich die Politik den ÖPNV-Ausbau, der notwendig ist, um besonders im ländlichen Raum Mobilität jenseits des MIV zu ermöglichen. Dabei könnten hier relativ niedrige Investitionskosten zu sehr großen Einspareffekten führen.

    Dazu kommt, dass gesundheitsbedingte Einschränkungen Autofahrer*innen oft erst sehr spät, im fortgeschrittenen Lebensalter, trifft. Und dann fällt das Umgewöhnen auf den ÖPNV zunehmend schwerer. Die "Wegnahme" des Führerscheins wird als dramatische Einschränkung der Lebensqualität gefürchtet.

    Adsche Habe gerade mal nach Video-Gottesdiensten bei Youtube gesucht.

    Hier einer von September 2020 aus München aus Sankt Maximilian mit Pfarrer Schießler:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Das Predigtthema ist das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg. Ein sehr provokantes Gleichnis!

    Das Gleichnis beginnt bei 10:20, die Predigt folgt im Anschluss.

    Das ist mir durchaus klar, dass diese Substitute für den stationären Handel existieren. Genau so existiert für den Präsenzgottesdienst aber auch ein Substitut mit dem Radiogottesdienst. Was ist also der Unterschied? Um diese Frage haben Sie sich irgendwie ein wenig gedrückt.

    Ich habe hier mal den Aushang für Präsenzgottesdienste des Bistums Hildesheim verlinkt:

    https://www.bistum-hildesheim.de/fileadmin/date…i_A3_200717.pdf

    Darüber hinaus gibt es weitere Merkblätter und Anweisungen, aus denen u. a. hervorgeht, dass im Gottesdienst nicht wie sonst üblich gesungen wird.

    Ich würde das irgendwo zwischen Supermarktregeln und Straßenverkauf bei Cafés und Gaststätten einstufen, die das so geregelt haben, dass man hineingehen darf (max. 2 Personen), um zum Beispiel die Kuchentheke in Augenschein zu nehmen und im Warmen auf die Zubereitung seines Heißgetränks "to go" zu warten.

    Aber wie heißt es so treffend bei Matthäus Kapitel 4, Vers 4: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, ..." (von Kuchen allein übrigens auch nicht, aber das ist ein anderes Kapitel)

    https://www.die-bibel.de/iframe/begriff…telle/50/40010/

    Der Unterschied beim Präsenzgottesdienst ist die Wahrnehmung der anderen Gemeindemitglieder mit allen Sinnen und das damit verbundene Gemeinschaftsgefühl, das intensiver ist als zum Beispiel bei einer gemeinsamen Gottesdienst-Videokonferenz. Oder einem Fernsehgottesdienst.

    Immer wieder erstaunlich ist der Erfindungsreichtum bei der Gestaltung von Baustellen-Beschilderungen.

    Bei dieser Ausschilderung war das richtige Schild [Zeichen 239] wohl gerade nicht zu Hand, also hat man dieses Schild [Zeichen 240] mit Klebeband modifiziert und sicherheitshalber noch ein [Zusatzzeichen 1012-32] drunter gehängt, weil so ganz amtlich ist die modifizierte Variante von [Zeichen 240] ja nicht unbedingt.

    Ist halt die Harry Potter Generation. Was willste machen?

    Bei dem Plakat stand offensichtlich nicht der qualmende Lok-Schornstein als problematischer Aspekt im Vordergrund.

    Und selbst ich kenne so was nur von Museumsbahnen und den ganz wenigen regulären Eisenbahn-Strecken, auf denen noch Dampflokomotiven fahren. Dass die Abgase einer Dampflokomotive stinken wie die Hölle, kann man ja in einem romantischen Kinderfilm nicht sehen, bei der ein Zug durch eine Traumlandschaft dampft.

    Bei vielen Händlern ist es möglich, Waren zu bestellen und vor Ort abzuholen und per Ladentür-Verkauf einzukaufen.

    Viele Händler setzen dabei auch auf das Internet. Aber es ist auch möglich, per Telefon etwas zu bestellen.

    Dann gibt es natürlich weiterhin die Möglichkeit, die Ware selbst im Schaufenster zu präsentieren. Ist zwar nicht so gut wie wenn man die Ware anfassen kann, aber mehr als ein Foto.

    Viele Gastronomen bieten "Coffee to go", aber auch Speisen an, die man per Internet oder per Telefon bestellt und sich abholt.

    "Coffee to go kriegt so eine ganz neue Bedeutung: Da es nicht erwünscht ist und auch nicht den Corona-Schutzbestimmungen entspricht, mit dem Kaffeebecher in der Hand sich in Grüppchen zusammenzustellen, wird der Kaffee eben im Gehen getrunken.

    Die Ansteckungsgefahr ist dabei extrem niedrig.

    Die Anzahl der Personen, die zum Beispiel eine Bäckerei betreten, ist begrenzt und darauf wird auch hingewiesen und es wird eingehalten. Zumindest bei einer kleinen Bäckerei kann man das auch überprüfen. Bei einem großen Supermarkt (die ja weiter geöffnet haben dürfen) ist es schwer als Kunde zu beurteilen, ob das hinkommt mit der max. Personenzahl.

    Die abgesagte Osterruhe hätte ja vielleicht zeigen können, ob sich das pandemie-mäßig auswirkt, wenn ein paar Tage am Stück alle Läden zu haben. Auch die Supermärkte.

    Das kann man vielleicht auch bei den Schulen beobachten, wenn jetzt in den Ferien alle Präsenzangebote bei Null sind? Dann müssten eigentlich die Neuinfektionen bei Schüler*innen zurückgehen, wenn es so ist, dass die vorsichtig durchgeführten Präsenzangebote doch zu riskant gestaltet waren.

    In dem von dir verlinkten Spiegel-Artikel heißt es: "Die katholische Kirche hat die Bitte der Politik zurückgewiesen, an Ostern nur virtuelle Gottesdienste abzuhalten. »Zu Weihnachten haben wir gezeigt, wie wir mit Vorsicht Messe feiern können. Darauf wollen wir Ostern nicht verzichten«, twitterte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, vor dem wichtigsten christlichen Fest des Jahres."

    Sehr viele Christen gehen das ganze Jahr über in keinen Gottesdienst, und viele Christen besuchen seit der Corona-Pandemie keinen Präsenz-Gottesdienst mehr und dann gibt es auch noch eine stattliche Anzahl, die schon seit Jahren den Fernseh- oder Radio-Gottesdienst für sich entdeckt haben:

    "Allein die Fernsehgottesdienste, die das ZDF am Sonntagmorgen im ökumenischen Wechsel sowie die ARD zu besonderen Feiertagen übertragen, erreichen durchschnittlich 800 000 Zuschauer. Im Radio sendet der Deutschlandfunk bundesweit wöchentlich einen Gottesdienst am Sonntagmorgen mit mehreren Hunderttausend Hörern." 27.11.2012 https://www.bistumspresse.de/content/wie-vi…ttesdienste-mit

    ndr-Info beispielsweise sendet auch sonntags Radiogottesdienste.

    "Das Internet ermögliche zudem neue Mitmach-Formen, erklärt Fischer. Denkbar sei, dass die User Fürbitten einschicken und die Gottesdienste live kommentieren. Letzteres ist seit Donnerstag auf dem Facebook-Kanal des Kölner Internetportals DOMRADIO.DE möglich."

    https://www.domradio.de/themen/corona/…g-corona-zeiten

    Wenn jetzt ein Bischof sagt, die Weihnachtsgottesdienste haben gezeigt, dass es möglich ist mit Vorsicht Messe zu feiern, oder ein Kultusminister sagt, die Schulen seien "pandemiefest", weil Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, dann ist das keine "Garantie-Erklärung", in dem Sinne, das eine Ansteckung mit dem Corona-Virus garantiert ausgeschlossen ist.

    Und sowohl Schule als auch Kirche sind in der Lage, Fernbeschulungsangebote, bzw. Fernseelsorge-Angebote zu entwickeln, bzw. zu verstärken und weiterzuentwickeln. Trotzdem halte ich es für richtig, die sonst üblichen Präsenz-Angebote zumindest in abgespeckter Form aufrecht zu erhalten. Und da darf auch ein Kultusminister mal sagen, die Schulen seine "pandemiefest" und ein Bischof darf sagen, "wir haben gezeigt, wie wir mit Vorsicht Messe feiern können", ohne dass man diese Aussage gleich auf die "Goldwaage" legt.

    Was mir viel mehr Kummer macht, ist die Selbstgerechtigkeit, mit der Wirtschaftsvertreter auftreten und ihre Forderungen verkünden. Und jetzt die Kanzlerin dafür loben, dass sie nach ihrer Pfeife tanzt: "Viele deutsche Verbände begrüßen die Entscheidung der Bundesregierung, die Beschlüsse zur Osterruhe zurückzunehmen. Es sei ein „Signal der Vernunft“, lautet es etwa vom Handelsverband."

    https://www.welt.de/politik/deutsc…Wirtschaft.html

    Weiter heißt es in der Welt vom 24.3.2021:

    „Respekt, dass die Kanzlerin diesen Schritt gemacht hat“, sagte auch Thilo Brodtmann, Hauptgeschäftsführer des Maschinenbauverbandes VDMA. Den Unternehmen blieben milliardenschwere Kosten durch die Ruhetage erspart. Zudem würden negative Effekte bei der Versorgung und bei Lieferketten vermieden. „Die Vernunft hat sich in einer schwierigen Situation durchgesetzt“, sagte Brodtmann. Die Korrektur der Entscheidung sei ein gutes Signal: „Im Grundsatz funktioniert der Dialog zwischen Politik und Wirtschaft auch unter dem Druck der Corona-Pandemie.“

    Keinerlei Anzeichen von Bescheidenheit und selbstkritischer Reflexion. Es geht ja um das Wohl der Wirtschaft und wirtschaftliche Belange werden von solchen Leuten absolut gesetzt. Unter "Dialog" versteht der Hauptgeschäftsführer des Maschinenbauverbandes, dass die Wirtschaft bestimmt wo es langgeht und die Politik spurt.

    Warum nicht eine Anklage wegen versuchten Mordes? Mögliche Antwort: Weil die Staatsanwälte und Richter Audifahrer sind.

    Vielleicht sollte man es bei Richter*innen auch so halten, wie ich es für die Mitarbeiter*innen im Verkehrsaußendienst vorgeschlagen habe: Einstellungsvoraussetzung: Kein Führerscheinbesitz / Nicht-Auto-Fahrer (Nicht nur "Nicht-Audi-Fahrer").

    Und warum stört dich das? Du willst doch ohnehin sämtliche Autos abschaffen, oder zumindest den Privatbesitz an diesen. Wenn man den Privatbesitz teurer macht, gibt es am Ende weniger Autos. Toll, oder?

    Insbesondere in der Stadt mit dem begrenzten Raum müssten dann viele mangels Stellplatz ihren PKW loswerden, aber gerade in der Stadt sind die Alternativen besser als auf dem Land.

    Hast du Statistiken, wie viele Führerscheininhaber einen PKW besitzen bzw. regelmäßig fahren, und wie viele ihr Grundrecht "Mobilität" auf andere Art und Weise wahrnehmen?

    Es ist wichtig eine Perspektive zu verfolgen, die auf den Nichtgebrauch von Autos ausgerichtet ist.

    In der Diskussion über Verkehrskonzepte kommt es immer wieder zu dem Punkt, "ohne Auto ginge es nun mal nicht".

    Das ist nicht nur unzutreffend, dass es ohne Auto nicht gehen würde, selbstverständlich könnte die Menschheit sehr gut ohne Autos leben. Ja sie könnte sogar deutlich besser ohne Autos leben, als mit Autos. (Von wenigen unumgänglichen Spezialanwendungen abgesehen.)

    Gerade bei dem Vorschlag, es könne jeder ein Auto besitzen, wenn er dafür einen Stellplatz nachweist, ist nicht konsequent das Ende bedacht worden.

    Vordergründig hört es sich so an, als würden damit Stellplatzprobleme gelöst und es stünden dann weniger Autos auf den Straßen herum.

    Nicht bedacht ist die Gefahr, dass dieser Vorschlag auf eine Siedlungsstruktur hinauslaufen könnte, in der es keine Städte mehr gibt. Wenn der Wunsch nach Autobesitz so groß ist, dass die Menschen dafür bereit sind, Stellplätze zu erwerben, um ein Auto besitzen zu können, dann müssten in vielen Stadtteilen nach und nach Häuser abgerissen oder Brachflächen bebaut werden, um genug Stellplätze in Parkhäusern zu schaffen.

    Gleichzeitig droht die Gefahr einer Flucht auf's Land, wo Bauland preiswert und ein Stellplatz billig ist. Die Flächenzersiedelung würde dadurch zusätzlich angeheizt, anstatt gebremst werden.

    Und Gerhart es geht nicht drum, dass ich alle Autos abschaffen will, oder alle Privatautos.

    ;) Bin ich der "König von Deutschland"? Wie sollte ich das denn bewerkstelligen? ;)

    Es geht darum eine Mobilitäts-Perspektive zu entwickeln, die allen Menschen Mobilität ermöglicht. Und das geht nicht mit dem Auto als Massenverkehrsmittel. Sowie du aber anfängst, das Auto als Massenverkehrsmittel in Frage zu stellen, kommst du nicht darum eine irgendwie geartete Zuteilung vorzunehmen. Und dieses Zuteilungsproblem lässt sich am besten dadurch lösen, dass keiner mehr Auto fährt.

    Auch im ländlichen Raum sind ÖPNV-Alternativen möglich. Und die sind deutlich preiswerter als der massenhafte Gebrauch von Autos.