Ein richtiges Assistenzsystem wäre es dann, wenn der Fahrer immer die Geschwindigkeit fahren müsste, die das Fahrzeug für ihn bestimmt. ISA bestimmt aber nicht die Geschwindigkeit, sondern ISA setzt Grenzen für die möglich fahrbare Höchstgeschwindigkeit.
Problematisch wäre es, wenn jemand das Gaspedal auf maximale Antriebskraft fixiert, zum Beispiel eine Stein drauf legt. Und dann mit der Erwartung losfährt, es wird schon nichts passieren.
Es ist ja nicht völlig auszuschließen, dass jemand auf diese Weise das Auto so benutzen will, als hätte es einen echten voll funktionsfähigen "Autopilot". Diesen Ausdruck benutzt Tesla für ein Assitenzsystem, das in die Tesla-Fahrzeuge eingebaut ist.
Allerdings wurde es Tesla in Deutschland verboten, den Begriff "Autopilot" in der Werbung für Tesla-Fahrzeuge zu benutzen, wie der ADAC am 5.8.2020 berichtet:
"Tesla-Werbung mit Autopilot ist irreführend"
Weiter oben hatte Yeti einen Spiegel Artikel über einen Unfall eines Tesla-Autos verlinkt.
Auf der Internestseite efahrer.com wird am 9.4.2021 ebenfalls darüber berichtet.
https://efahrer.chip.de/news/fahrerlos…r-sicher_104664
"In den USA sind zwei Personen ums Leben gekommen, nachdem sie mit einem Tesla-Fahrzeug gegen einen Baum gerast waren. Zum Zeitpunkt des Unfalls saß jedoch offenbar niemand am Steuer."
Hätten denn die beiden Insassen tatsächlich auf der Rückbank sitzen dürfen? In Texas, wo der Unfall passierte, gibt es ja andere Vorschriften für den Einsatz autonomer Fahrzeuge als in Deutschland.
Wenn ein Fahrzeug mit einem "Autopilot" ausgestattet ist, dann könnte man jedenfalls auf den Gedanken kommen, dass es Menschen gibt, die das ausprobieren wollen.
ISA ist aber kein Autopilot, wenn niemand das Gaspedal tritt, dann fährt der Wagen nicht.
Dass die Hersteller kein geschlossenes ISA wollen, sehe ich genau so.
Aber der entscheidende Grund ist meines Erachtens ein anderer:
Schwere Fahrzeuge mit viel PS verkaufen sich nicht so gut, wenn klar ist, dass darin ein Assistenzsystem verbaut ist, dass automatisch die Geschwindigkeit so begrenzt, dass es in der Regel nicht möglich ist, die vorgegebenen Höchstgeschwindigkeiten zu überschreiten.
Im Sinne des Umweltschutzes wäre es darüber hinaus sehr hilfreich, wenn in alle Fahrzeuge ein Begrenzer für die Beschleunigungsfähigkeit eingebaut wäre, der eine besonders "sportliche" Fahrweise ausschließt.
Allerdings ist davon auszugehen, dass die Produzenten auch das aus dem selben Grund ablehnen würden:
Schwere Fahrzeuge mit viel PS verkaufen sich nicht so gut, wenn klar ist, dass darin ein Assistenzsystem verbaut ist, das automatisch die Beschleunigungskraft begrenzt, so dass eine für Umwelt und Klima unvorteilhafte Fahrweise ausgeschlossen ist.
Immerhin ist in manche Fahrzeuge eine entsprechende Technik verbaut, die zumindest die potenziellen Motorkräfte auf eine halbwegs ökologisch vorteilhafte Fahrweise begrenzt, aber nur, wenn diese Modus auch ausgewählt wird.
Für das Mercedes Elektro-SUV beispielsweise nennt Mercedes auf seiner Internetseite die Fahrmodi "Max Range", "Eco", "Comfort" und "Sport".
https://www.mercedes-benz.de/passengercars/…energy/eq-modes