Kaperst du deinen eigenen Thread für einen Feldzug gegen den ADAC? 
Habe dazu spontan noch zwei Beiträge aus den letzten Mitgliederheften gefunden:
Der Verkehr auf Radwegen nimmt zu. Der ADAC hat in zehn deutschen Landeshauptstädten untersucht, ob die Wege die empfohlenen Breiten haben.
- Im ADAC Test lag Kiel an der Spitze, Mainz und Hannover waren Schlusslichter
- Jeder dritte überprüfte Radweg war zu schmal
- Häufige Mängel: Wucherndes Grün und schlecht platzierte Schilder auf den Radwegen
https://www.adac.de/rund-ums-fahrz…/radwegbreiten/
ADAC: Rad-Netz ausbauen ist richtig und wichtig
https://www.adac.de/news/radwege-ausbau/
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Es ist stets sehr spannend zu beobachten, wie der ADAC agiert, um die Interessen der Autofahrer durchzusetzen.
Hast du dir mal in der von dir angegebenen Quelle die Methodik durchgelesen, mit der der ADAC die Radwegbreiten getestet hat?
Ich fand darin nirgends einen Hinweis darauf, welche Radwege genau getestet wurden.
Dass Hannover so grottenschlecht abschneidet hat vermutlich vor allem den Grund, dass in Hannover schon in den 70er-Jahren sehr viele Radwege gebaut wurden, allerdings nach den damals geltenden Richtlinien, also meistens viel zu schmal.
Seit den 90er Jahren werden in Hannover sehr viele Radwege in Angebotsradwege umgewandelt. Entweder weil von vornherein kein Schild ausfgestellt wurde, das einen alten Radweg zum Pflichtradweg macht oder indem Radwege "entpflichtet" werden und zwar in manchen Fällen auch dann, wenn sie eigentlich breit genug sind, um sie als verpflichtende Radwege auszuweisen.
So was bleibt dem ADAC nicht verborgen. Und jedesmal wenn ein ehemals verpflichtender Radweg zu einem Angebotsradweg wird, dann meldet sich lautstark der ADAC zu Wort und versucht den Eindruck zu erwecken, dass die Stadt damit eine Aufforderung zur Radfahrerselbstgefährdung ausspricht, weil mit der Entpflichtung die Fahrbahnbenutzung ermöglicht wird, ohne eine Ordnungswidrigkeit zu begehen.
Trotzdem viele Radwege zu schmal sind, verfolgt der ADAC die Strategie, den Radverkehr auf Hochbord-Fahrradwegen zu kanalisieren. Das fällt dann auch dem einen oder anderen Fahrradfahrer auf, dass das so nicht geht. Und die versucht der ADAC mit seiner Pseudo-Aktivität ruhig zu stellen: "Wir setzen uns für breite Fahrradwege ein." Bei genauerer Betrachtung ist jedoch stets der ADAC als erster an der Stelle, wenn es darum geht breitere Fahrradwege oder breitere Radfahrstreifen oder breitere Schutzstreifen zu verhindern, wenn dadurch Fahrstreifen für den Autoverkehr verengt werden oder Parkplätze zurückgebaut werden müssen.
Aber vielleicht sehe ich ja auch Gespenster? Versuche du doch mal in dem von dir zitierten Test einen Hinweis darauf zu finden, ob vom ADAC zwischen benutzungspflichtigen Radwegen und Angebotsradwegen differenziert wird. Der ADAC unterstellt, die Radverkehrsstruktur in Hannover sei insgesamt unterridisch, aber es ist für den ADAC gleichzeitig klar, dass Radfahrer auf der Fahrbahn nichts verloren haben.
Derweil habe ich mal dieses "ADAC-Pamphlet" des ADAC von 2019 ausgegraben:
"Der ADAC empfiehlt den Kommunen, alle Radverkehrsanlagen gemäß den FGSV-Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA 2010) zu gestalten. Radverkehrsanlagen ohne Benutzungspflicht dürfen nicht zu Radwegen zweiter Klasse verkommen und sollten daher genauso behandelt werden wie ihre benutzungspflichtigen Pendants."
Und wenn du mich jetzt bitte noch den Bogen schlagen lässt zur ADAC-ISA-Verhinderungsstrategie:
Der ADAC blockiert ein geschlossenes ISA, das wirkungsvoll Tempolimit-Überschreitungen verhindern könnte, indem der ADAC Horrorgeschichten verbreitet über die angeblich horrende Fehleranfälligkeit von ISA. Und manche Autofahrer hören's gerne und verbreiten diese ADAC-Horror-Propaganda.