Beiträge von Ullie

    Trotz "Ausgangsbeschränkung" ist es getattet mit den Personen, mit denen man in einem Haushalt zusammenlebt, gemeinsam einen Spaziergang zu machen. Während des Studiums wohnte ich mit 16 anderen Student*innen zusammen auf einer Etage mit gemeinsamer Küche und Aufenthaltsraum. (...) :)

    In Bayern tobt der Söder und schimpft auf Menschen, die im Park spazierengehen. Ich habe noch keine "Corona-Party" beobachten können, auch nicht in Hannovers beliebtester Party-Meile, der Limmerstraße, wird seit Tagen nicht mehr gelimmert. An den Bushaltestellen kommt es freilich schon vor, dass die wartenden Fahrgäste eine Menschenansammlung mit mehr als zwei Menschen bilden. Aber man hält Abstand so gut das geht.

    Mein Eindruck ist: Da wollen Leute wie Söder den knallharten Macker markieren, anstatt mit Augenmaß und ohne die Menschen unnötig zu beunruhigen das anzuordnen, was nötig ist und ausreicht um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.

    Was macht Söder dagegen? Er erklärt die Ausgangssperre landesweit, gestattet aber Landesväterlich großzügig Sport alleine im Freien zu machen. Oder eben im Kreise seiner Haushaltsmitglieder. So weit so gut - sollte man meinen.

    Gleichzeitig jedoch schießt er Giftpfeile in Richtung Mitterteich, ein Ort, den Söder als "Hotspot" der Corona-Ausbreitung bezeichnet hat aufgrund eines Starkbierfestes am 7. März. Darum sperrt Söder jetzt die Bewohner, quasi als "Strafmaßnahme" komplett ein, die dürfen nicht Alleine-Sport draußen machen. Da greift der sonst gütige Landesvater mit harter Hand durch.

    siehe auch: Hessische Niedersächsische Allgemeine - HNA.de https://www.hna.de/welt/mittertei…r-13605704.html

    Was ich besonders bedenklich finde: Da wird von Priviligierten mit großem Haus und großem Garten auf großem Grundstück gefordert, dass weniger Priviligierte in ihren oft sehr kleinen Wohnungen zusammenhocken sollen. Ich frage mich nur, ob denen überhaupt bewusst ist, dass es nicht wenige Menschen gibt, auch in Deutschland nicht wenige Menschen gibt, die gar keine Wohnung haben, wo sie für die Ausgangssperre eingesperrt werden könnten. Und wenn es ihnen bewusst ist, wird das in Zeiten von Corona-Scghutzmaßnahmen dazu beitragen, dass man obdachlosen Menschen eine Wohnung ermöglicht? Eine richtige Wohnung wohlgemerkt, nicht ein Bett in einem Vierbettzimmer in einer Obdachlosen-Unterkunft!

    Ganz im Gegenteil: Die jetzige Krise wird man in den reinen CO2-Zahlen als sinkende Emissionen sehen können.

    Und auch wenn absolut jeder weiß, dass es ein Einmaleffekt ist, wird es mMn trotzdem zum Nachlassen bei den Anstrengungen führen.

    Die Gefahr sehe ich auch. Deshalb ist es sehr wichtig genau zu beobachten, wie die Parteien in den nächsten Wahlen mit dieser Frage programmatisch umgehen. Und jeder muss selbst dazu eine klare Haltung formulieren. Mit der Haltung, durch die Corona-Einschränkungen haben wir für die nachsten Jahre genug getan für die Umwelt, darf keine Partei durchkommen.

    Eine Reduktion der Schadstoffe ist jedenfalls möglich.

    Und die wirtschaftlichen Entwicklung darf nicht einfach wieder auf eine Restaurierung des Prinzips der Gewinnmaximierung bei gleichzeitiger Ressourcenvergeudung und Vernachlässigung der Ökologie hinauslaufen.

    Es ist sehr genau zu beobachten, wie die Opferzahlen in anderen Ländern aussehen, in denen das Prinzip der Gewinnmaximierung auch in Zeiten einer schweren Gesundheitskrise in den Vordergrund gestellt werden. (Johnson: ""Keep calm and carry on") Inzwischen hat sich Johnson von seiner ursprünglichen Haltung allerdings wieder ein Stück weit distanziert.

    Oder ob die französische Strategie letztlich erfolgreicher ist (Macron: Wir befinden uns im Krieg um Gesundheit).

    Gesundheit ist wichtig, eine saubere Umwelt auch, nicht zuletzt deshalb, weil saubere Luft, sauberes Wasser und schadstofffreie Lebensmittel wichtig sind für die Gesundheit.

    Unter psychologischer Reaktanz versteht man eine komplexe Abwehrreaktion, die als Widerstand gegen äußere oder innere Einschränkungen aufgefasst werden kann. Reaktanz wird in der Regel durch psychischen Druck (z. B. Nötigung, Drohungen, emotionale Argumentation) oder die Einschränkung von Freiheits­spielräumen (z. B. Verbote, Zensur) ausgelöst. Als Reaktanz im eigentlichen Sinne bezeichnet man dabei nicht das ausgelöste Verhalten, sondern die zugrunde liegende Motivation oder Einstellung. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Reaktanz_(Psychologie)

    Die Behauptung, es gäbe da eine ganze Menge Leute, die einfach nicht begreifen wollten, was gerade abgeht, deckt sich nicht mit deinem anderen Erklärungsansatz, es handele sich um Reaktanz, wenn sich Leute über bestehende Empfehlungen und Aufforderungen hinwegsetzen und die bestehenden "Restfreiheiten" missbrauchen.

    Wenn es bestehende Restfreiheiten gibt, dann gibt es die und sie in Anspruch zu nehmen bedeutet nicht, sie zu missbrauchen. Wenn ich mich mit einem Arbeitskollegen nach der Arbeit in einem Café zusammensetzen möchte, um zum Beispiel die aktuelle Lage zu diskutieren, dann liegt es derzeit in unserer Verantwortung das zu tun oder es bleiben zu lassen. Es ist jedoch keinesfalls etwas Verbotenes das zu tun. Zumindest bis 18:00 Uhr ist das derzeit erlaubt. Und die Cafés sind entsprechend vorbereitet, jeder zweite Tisch ist gesperrt.

    Wie sehen denn die persönlichen aktuellen Anweisungen in Bezug zum neuen Corona-Virus aus?

    "Halten Sie beim Husten oder Niesen größtmöglichen Abstand – drehen Sie sich am besten weg. Niesen Sie in die Armbeuge oder in ein Papiertaschentuch, das Sie danach entsorgen. Vermeiden Sie Berührungen, wenn Sie andere Menschen begrüßen, und waschen Sie Ihre Hände regelmäßig und gründlich mindestens20 Sekunden lang mit Wasser und Seife"

    Das sind die aktuellen persönlichen Anweisungen in Bezug zum neuen Corona-Virus! Quelle: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Date…rei_DE_barr.pdf 19.3.2020 16:00 Uhr downloadlink der Internetseite des Bundesgesundheitsministeriums: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus.html#c17572

    Was "Mutti" gestern verkündet hat lässt sich zusammenfassen mit einem: "Und wenn du nicht hörst, dann kannst du was erleben."

    Was soll dieser Quark???

    Warum wagt hier niemand Klartext zu reden? Selbstverständlich klingt das Wort "Ausgangssperre" nicht besonders attraktiv. Und Macrons Rede mit seiner "Kriegsrhethorik" fand ich, wenn auch aus anderen Gründen, auch nicht besser als "Muttis Geschimpfe". Mindestens ein halbes Dutzend mal betont der französische Präsident dass "wir uns im Krieg befinden (in einem Gesundheitskrieg) Text der Rede des französichen Präsidenten: https://www.achgut.com/artikel/corona…ron_auf_deutsch

    Immerhin ist in Frankreich per Ausgangssperre geklärt, dass man keine Partys machen darf, während das hier in Deutschland nicht ausdrücklich verboten ist. Nicht einmal in Bayern: "Private Feiern sind in privaten Wohnräumen erlaubt - aber nur, wenn die Festgäste einen persönlichen Bezug zueinander haben, zum Beispiel als Familie oder über den Beruf." Quelle: BR24 vom 17.3.2020 https://www.br.de/nachrichten/wi…treffen,RtOzBmP

    Frau Merkels Rede läuft darauf hinaus, dass sie die Taktik anwendet: Ihr habt ja nicht auf mich gehört, deshalb seid ihr selber Schuld daran, wenn die Ausgangssperre doch noch kommt. Ich fürchte eine solche Salami-Taktik erzeugt erst Recht Reaktanz, obwohl vermutlich das Gegenteil beabsichtigt ist.

    Wenn offen über Ausgangssperre gesprochen wüde, dann müsste auch klar informiert werden, was geht und was nicht geht und für welchen Zeitraum sie angeordnet wird. Das würde meines Erachtens besser zur Akzeptanz beitragen als Frau Merkels "Hinhaltetaktik".

    Du hast die Thematik gut auf den Punkt gebracht, Yeti!

    Vor allem deine Aussage "Es ist richtig, dass auch die Klimakrise konsequentes Handeln erfordert, das bislang nicht erkennbar ist." ist es, was zur Zeit viele umtreibt, die vernünftigerweise ihre Demonstrationen und Aktionen für ein konsequentes Handeln in der Klimakrise zurückgeschraubt haben.

    Aber ich würde auch noch ein Stück darüber hinaus gehen. Gestern abend machte ich einen kleinen Alleine-Spaziergang durch den Stadtteil und hatte keinerlei Probleme damit, in den Straßen abseits der Hauptverkehrsstraße konsequent mitten auf der Straße zu gehen. in ca. einer halben Stunde begegnete ich einem Fahradfahrer und einem Motorrollerfahrer. Wir passten gut aneinander vorbei, ohne dass ich auf den Bürgersteig ausweichen musste. Ich weiß nicht ob es in den nächstenTagen so ruhig bleibt und ob es vielleicht noch mehr Menschen gibt, die diese neue Freiheit erproben. Hoffentlich werden es viele als so angenehm empfinden wie ich und ihre Kriterien für ein gesundes Wirtschaftswachstum überdenken.

    Und das sind eben auch 2 verschiedene Dinge! Also bitte keine Stohmänner abfackeln und dem Chor predigen. Danke!

    Die Erlaubnis, alleine Spazierengehen zu können oder mit Mitgliedern seines Haushaltes zusammen ist unbedingt notwendig, wenn man will dass eine Ausgangssperre akzeptiert wird, die dazu dient die Verbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen. Und es ist nicht nur "weitgehend" unbedenklich alleine Spazieren zu gehen (Alleine-Sport im Freien zu betreiben) oder zusammen mit Haushaltsmitgliedern, es ist ebenso unbedenklich wie die Fenster zu öffnen, um die Wohnung zu lüften.

    Solche Anordnungen sind dann zu treffen, wenn zum Beispiel Giftstoffe die Luft verunreinigen, zum Beispiel aufgrund eines Brandes. Dann heißt es zurecht: Die Feuerwehr weist daraufhin, dass die Fenster geschlossen bleiben müssen und sich keiner im Freien aufhalten darf.

    Gegengegenfrage: Mal in der letzten Zeit Nachrichten aus Italien verfolgt?

    Nicht nur die sondern auch die aus Bayern:

    "Ausgangssperre in Mitterteich vorerst bis 2. April

    Die Ausgangssperre gilt zunächst bis 2. April. Das Verlassen der Häuser ist nur erlaubt, um zur Arbeit zu fahren, Einkäufe zu erledigen, zum Arzt zu fahren oder Hilfeleistungen für Bedürftige zu unternehmen. Es soll für die Arbeitnehmer Passierscheine ihres Arbeitgebers geben. Lieferverkehr und Feuerwehr sind ausgenommen.

    Haustiere dürfen draußen versorgt werden, also die Runde mit dem Hund ist erlaubt. Die Ausgangssperre wird polizeilich überwacht. Es drohen bei Missachtung Geldstrafen und bis zu zwei Jahre Haft, hieß es in der Pressekonferenz weiter."

    https://www.br.de/nachrichten/ba…navirus,RtbIHvY

    Leider trifft meine Befürchtung zu, schneller als ich es befürchtet hatte:

    Wer das Haus verlässt, darf zwei Jahre gesiebte Luft schnappen, wer das Haus mit Hund verlässt, bleibt straffrei.

    Nicht konkret geht der BR24-Bericht darauf ein, was mit demjenigen passiert, der zwar sein Haus verlässt, aber auf seinem eigenen Grundstück bleibt (sofern er denn ein eigenes Grundstück sein eigen nennen darf, oder zumindest seinen Mietgegenstand).

    Das sind genau die Punkte, die ich kritisiert habe. Eine Ausgangssperre droht zum Fiasko zu werden, wenn unsinnige Einschränkungen erfolgen. Zum Beispiel die, dass ein Alleine-Spaziergang oder ein Spaziergang gemeinsam mit den eigenen Haushaltsmitgliedern unter Strafe gestellt wird, aber das Ausführen des Hundes gestattet wird. Auch eine Rundfahrt mit dem Fahrrad muss erlaubt bleiben, sofern es kein Gruppenradeln ist. Da kann man dann nur drauf hoffen, dass in Mitterteich nachgesteuert wird und zumindest bei der Kontrolldurchführung kein*e Kontrolleur*in über die Stränge schlägt. Ich halte es für Unfug, Alleine-Spaziergänge oder solche mit Haushaltsmitgliedern unter Strafe zu stellen.

    Aber leider sieht es in Bayern sehr danach aus, als habe die Administration viel mehr Angst davor, dass die Bürgerinnen und Bürger zu sehr über die Stränge schlagen.

    mdr-aktuell vom 18.3.2020 bietet eine ganz gute Zusammenfassung dazu, was Ausgangssperre bedeutet.

    "Anhand der schon verhängten Sperren lässt sich ableiten, was diese Maßnahme für Deutschland bedeuten könnte.

    Verboten wären demnach:

    • das Verlassen der eigenen Wohnung (Ausnahmen möglich)
    • damit auch das Betreten von öffentlichen Straßen, Plätzen, Parks
    • die Teilnahme an Versammlungen jeglicher Art
    • Teamsportarten im Freien, etwa Fußball

    Erlaubt blieben demnach:

    • Arztbesuche, Einkäufe, Tankstellenbesuche, Bankbesuche
    • die Fahrt zur Arbeit, wenn Homeoffice nicht möglich ist
    • Sportarten im Freien, sofern man dabei allein ist (Joggen, Walken, Skaten)
    • Gassigehen mit dem Hund, so lange man in Wohnungsnähe bleibt
    • Familienzusammenführungen
    • Betreuung Hilfsbedürftiger"


    https://www.mdr.de/nachrichten/po…utdown-100.html

    Die Ausgangssperre im bayrischen Mitterteich geht über das hinaus, was mdr-aktuell auflistet. Denn "Sportarten im Freien, sofern man dabei allein ist", werden dort nicht als erlaubt genannt. Das ist nicht nur übertrieben, sondern gefährdet auch die Akzeptanz einer Ausgangssperre!

    Wie beurteilst du das, dass eine Ausgangssperre wegen des Corona-Virus' in Mitterteich auch bedeutet, dass es keine Möglichkeit geben soll, zum Zwecke der Erholung und des "Auslüftens" sich alleine oder zusammen mit Haushaltsmitgliedern im Freien aufzuhalten?

    ;)Apropos Bayern. Das grenzt jetzt neuerdings an Italien.;)

    ;)Oder war das ein "freudscher Versprecher" vom bayrischen Ministerpräsidenten Söder?;)

    "Wir in Bayern, der Freistaat Bayern ist besonders betroffen, denn wir sind ein angrenzendes Gebiet an Österreich, an Italien ..."

    ;)Söder in seiner Ansprache an "Groß-Bayern", in der Söder den Katastrophenfall ausruft.;) am 16.3.2020

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    ;)Fazit: Das nördliche Bayern bis hinauf zu den Nordseeinseln hat nichts zu befürchten, denn die bayrische "Firewall" gegen die Seuche steht fest unter Kontrolle des genialen bayrischen Staaten-Lenkers.;)

    Ich weiß, an anderer Stelle hatte ich mal gesagt, dass ich zu viel Ironie in einem Diskussions-Forum nicht so gut finde. Deshalb habe ich mit den entsprechenden Smileys lieber nicht gespart. Die Quellenangabe stimmt, die ist keine Ironie und Söder kann gerne nachgehört werden, soll sich ruhig jeder selbst ein Bild machen von der Lage der ;)"großbayrischen Nation";).

    Warum der ADAC heute einen Werbestand im Eingangsbereich des Supermarktes aufgebaut hatte, um mit 3 Nervensägen Kunden anzuquatschen und eine ADAC-Mitgliedschaft anzudrehen, habe ich allerdings nicht verstanden. Da wird fast der gesamte Einzelhandel dichtgemacht und die Typen dürfen einfach weitermachen?

    Vielleicht schiebe ich ja Paranoia? Allerdings befürchte ich, es ist sehr viel schlimmer als wir das erhoffen.

    Zunächst mal: Deine Antipathie gegenüber dem ADAC teile ich in voll und ganz, Yeti!

    Aber es hätte ja auch ein ADFC-Stand sein können, der darauf hinweist, dass Fahrradfahren auch in Zeiten von Ausgangssperren genau so unbedenklich und erlaubt sein muss wie Autofahren.

    Denn genau da drohen Gefahren. Ich halte es leider nicht mehr für ausgeschlossen, dass Folgendes passiert:

    Ausgangssperre bedeutet:

    Aufenthalt im Freien wird unter Strafe gestellt - 2 Jahre Knast wurden bereits genannt! Das gilt bereits heute in Deutschland, z. B. in Mitterteich (Bayern).

    BR24 vom 18.3.2020 https://www.br.de/nachrichten/ba…navirus,RtbIHvY

    Und Fahrradfahren wird zu Aufenthalt im Freien gezählt, Autofahren (ausgenommen Cabrio-Fahren) aber wird nicht unter Aufenthalt im Freien gezählt. Das gilt anscheinend (noch?) nicht in Mitterteich (Bayern). Aber das kann ja auch noch passieren, dass man für Besorgungen zu Fuß oder mit dem Rad in den Knast wandert.

    Und ich bin mir nicht sicher, ob ich eben mal schnell eine Käseglocke rund um mein Fahrrad hingezimmert bekomme, und ob eine solche Käseglocke den Kontrolleur*innen an der Straßensperre als Auto-Pendant ausreicht, sei auch mal dahin gestellt.

    In vielen ländlichen Gegenden würde da auch keiner dran Anstoß nehmen, wenn jemand der in Corona-Ausgangssperre-Zeiten seinen Wocheneinkauf mit Fahrrad und Fahrradanhänger erledigt, in den Knast wandert, sofern das zuvor verfügt wurde. Denn in vielen ländlichen Gegenden ist jemand, der das Fahrrad benutzt, um damit Einkäufe zu erledigen, eine so sonderliche Ausnahme-Erscheinung, dass ich mir nicht sicher bin, wie weit da die Solidarität reicht.

    Zur Lektüre: Neue Züricher Zeitung vom 19.3.2020

    Kommentar - Ist doch nur eine Ausgangssperre? Warum die neue Sehnsucht nach dem «starken Staat» heikel ist

    https://www.nzz.ch/international/…taat-ld.1547197

    Ich hoffe sehr, dass sich nicht bewahrheitet, was ich da angedeutet habe. Trotzdem gilt es jetzt die Augen aufzuhalten und wachsam zu sein!

    Mir ist das egal, wo du dein Klopapier kaufst. Die Frage auf deinem von dir modifizierten Plakat lautet, ob die Corona-Pandemie die Lösung gegen Luftverschmutzung ist. Das halte ich für hochgradig zynisch. Wenn Klopapier derzeit aber deine einzige Sorge ist, wundert mich das nicht.

    Die Versorgung der Geschäfte mit Klopapier fällt nicht in meinen Aufgabenbereich, aber diejenigen, die dafür Sorge tragen, sollten es besser nicht auf die leichte Schulter nehmen!

    Zum geänderten Plakattext: Hochgradig zynisch wäre es, wenn der Plakattext nicht als Frage formuliert wäre!

    Oder wenn man annimmt, es sei eine reine Suggestiv-Frage etwa so:

    "Findest du nicht auch, dass der Corona-Virus eine sehr viel wirksamere Maßnahme zur CO2-Reduktion darstellt als eine Verkehrswende weg vom Auto, hin zu mehr Fahrrad-Mobilität?"

    So ist die Frage aber nicht formuliert und auch nicht gemeint, deshalb wehre ich mich gegen deinen Vorwurf, der Plakattext sei "hochgradig zynisch".

    Als Frage formuliert ergeben sich nämlich sehr wohl einige Überlegungen, die man nicht einfach mit der Bemerkung "dumme" Frage bei Seite wischt.

    Zum Beispiel diese Überlegung: Es ist hinreichend bekannt, dass der hohe CO2-Ausstoß negativ unser Klima beeinflusst. Deshaklb ist es wenig besorgniserregend an vielen Stellen fstzustellen, dass keine ernsthaften Bemühungen unternommen werden, den CO2-Ausstoß zu senken.

    Ebenfalls ist hinreichend bekannt, dass eine Verlangsamung der Ausbreitung des neuen Corona-Virus dazu beiträgt, Menschenleben zu retten und eine adäquate Krankenversorgung für alle Betroffenen sicher zu stellen. Deshalb ist es erfreulich, dass Maßnahmen ergriffen werden und von breiten Teilen der Bevökerung unterstützt werden, die dazu beitragen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.

    Diese Maßnahmen haben den "Nebeneffekt", dass Flugbewegungen und andere Verkehrsbedingte Belastungen der Umwelt zurückgehen.

    Auch auf die Gefahr hin, dass du die folgende Frage ebenfalls als zynisch empfindest, diese Frage:

    Leistet Corona-Angst, was Flugscham nicht geschafft hat?

    Diese Frage ist nicht als Suggestiv-Frage zu verstehen, im Sinne von: Findest du nicht auch, dass Corona-Angst das leistet, was Flugscham nicht geschafft hat? So ist die Frage nicht zu verstehen, denn das wäre tatsächlich zynisch.

    Aber die Frage, "Leistet Corona-Angst, was Flugscham nicht geschafft hat?", diese Frage hat es verdient diskutiert zu werden.

    Und um das ebenfalls ein bisschen zu illustrieren ein weiteres verändertes Plakat:

    Das Original:

       >> verändert >>

    Klare Antwort auf diese dumme Frage: Nein!

    Es gibt keine dumme Fragen! Und klare Antworten haben mitunter eine kurze Halbwerts-Zeit.

    Was hättest du wohl vor drei Wochen gesagt, wenn dich einer gefragt hätte:

    Hältst du es für möglich, dass ich 10 Supermärkte abklappern muss und trotzdem kein einziges Paket Klopapier ergattern kann?

    Klare Antwort auf diese dumme Frage: Nein!

    Und was würden wohl die meisten Menschen heute dazu sagen, wenn sie einer fragt:

    Hältst du es für möglich, dass ich einfach in den nächsten Supermarkt gegangen bin und problemlos zwei Pakete Klopapier eingekauft habe?

    Klare Antwort auf diese dumme Frage: Nein!

    War übrigens tatsächlich so, dass ich in dem Supermarkt, in dem ich sonst auch einkaufe problemlos zwei Pakete Klopapier gekriegt habe. Allerdings hatte ich zuvor drei andere abkeklappert, die auf meinem Nachhauseweg lagen, weil mich jeder vorwarnte, dass überall das Klopapier aus sei.

    Und dann:

    Bist du tatsächlich der Ansicht, "Alleine-Sport im Freien" wird als "unbedingt notwendig" eingestuft werden?

    Gegenfrage: Glaubst du komplett unsinnige Verbote oder Auflagen würden einfach so von den Menschen akzeptiert werden?

    Die Bundesregierung geht doch jetzt schon so was von sachte das Thema an, zumindest im Ton! Mein Eindruck ist: Es wird von der Politik erwartet, dass sich die Bundesbürger quasi alle selbst eine Ausgangssperre auferlegen. Und wo das nicht reicht, wie zum Beispiel Schleswig-Holstein, da wird noch ein bisschen nachgesteuert. Aber keiner der Ministerpräsident*innen will als erster das Wort Ausgangssperre aussprechen, weil sie alle Nachteile davon befürchten.

    Stattdessen übt sich ganz vorne Söder darin, den Eindruck zu vermitteln, alles vollständig unter Kontrolle zu haben, auch ohne zu den richtig knallharten Maßnahmen greifen zu müssen. Bzw. Söder stellt den Katastrophenfall fest. Der tut aber niemandem weh. Die anderen Länder verzichten darauf, den Katastrophenfall auszurufen. Warum? Weil hier ein Machtkampf tobt, für das die Corona-Krise das Bühnenbild abgibt. Es ist jedoch eine Farce, dass Söder quasi gleichrangig neben Merkel sitzend vor ein paar Tagen in vielen Zeitungen dargestellt wurde. Gerade so als lebten wir nicht in Deutschland in dem Bayern eines von 16 Bundesländern ist, sondern als sei Deutschland ein Teil von Bayern. Siehe RND vom 13.3.2020: https://www.rnd.de/politik/soder-…DZGUHODX4E.html

    Ich will das gar nicht kritisieren, dass man sich sachte aber bestimmt zu einer Ausgangssperre hin bewegt. Das wird zur Akzeptanz beitragen, so was nicht im Hauruck-Verfahren zu machen. Diese Akzeptanz würde jedoch schnell schwinden, wenn du versuchtest, die Menschen wochenlang in ihren Wohnungen einzusperren. Und bei Menschen, mit einem eigenen Grundstück hättest du vermutlich auch gar keine Chance, rechtlich einwandfrei erfolgreich anzuordnen, dass sie das eigene Grundstück nicht betreten dürften, sondern ausschließlich nur in ihren vier Wänden hocken müssten.

    Aber selbst wenn du meinst, du könntest die Menschen wegen der Corona-Ansteckungsgefahr derart einsperren, dass sie nicht mehr raus dürften, nicht einmal mehr um alleine eine halbe Stunde draußen Sport zu machen, oder mit den anderen Menschen, mit denen sie im Haushalt zusammenleben, spazieren zu gehen, dann bedenke bitte: Viele beherbergen einen Hund in ihren vier Wänden. Und dessen Auslauf-Bedürfnis würde in jedem Fall so was von hochgejazzt werden, ...

    Angeblich soll ja in Deutschland sogar die Mindest-Fläche zur Hundehaltung deutlich die Fläche übersteigen, die einem Kind zugebilligt wird.

    Ich war heute auch den letzten Tag im Büro und bin ab morgen für mindestens zwei Wochen im Homeoffice. So lange man noch raus darf, nutze ich die Möglichkeit, mich an der frischen Luft zu bewegen. Alleine auf dem Fahrrad sehe ich keine erhöhte Ansteckungsgefahr für mich und andere. Das größte Risiko besteht derzeit vermutlich beim Einkaufen in vollen Supermärkten. Morgen ist Wochenmarkt, das werden wir nochmal nutzen.

    Ich sehe nicht die Gefahr, dass im Falle einer Ausgangssperre Alleine-Sport im Freien komplett verboten wird. Zur Ausgangssperre in Frankreich schreibt stimme.de vom 17.3.2020: "Die Menschen im ganzen Land dürfen das Haus nur verlassen, wenn es unbedingt notwendig ist. Also zum Beispiel um Lebensmittel zu kaufen, zum Arzt zu gehen oder Hilfsbedürftigen zu helfen. Oder allein kurz Sport zu machen, den Hund auszuführen."

    https://www.stimme.de/deutschland-we…;art295,4335595

    Vor allem, wenn eine Ausgangssperre einen längeren Zeitraum funktionieren soll, braucht es solche Ventile!

    In dem verlinkten Artikel heißt es: "Bislang war vorgesehen, dass Restaurants zwischen 6 und 18 Uhr geöffnet haben konnten - so hatten es Bund und Länder am Montag vereinbart. Doch damit - so die Befürchtung - biete man auch für Tagestouristen falsche Anreize, nach Schleswig-Holstein zu kommen."

    Das ist vielleicht ein Problem Schleswig-Holsteins. Aber ich sehe das Problem jetzt weniger zum Beispiel für Hannover.

    Wenn es dabei bleibt, dass zwar in Schleswig-Holstein die Restaurants auch tagsüber geschlossen werden, soll es mir Recht sein, solange sie zum Beispiel in Hannover weiter geöffnet sind. Hier sehe ich nicht die Gefahr, dass dadurch Tagesgäste angezogen werden. Viele Menschen denken ohnehin, Hannover sei extrem langweilig. Zumindest in einem Sparmodus tagsüber und meinetwegen auch mit begrenzter Gästezahl und Gerichte-Auswahl sollten die Restaurants öffnen dürfen. Meinetwegen in Form von Essensausgabe an einem Tresen hinter der das Bewirtungs-Personal steht und durch eine Glasscheibe oder Plexiglasscheibe geschützt ist, um mögliche direkte Personenkontakte zu unterbinden.

    So was ist dann ja auch eine gute Methode, um darauf hinzuweisen, dass es wichtig ist, direkte Kontakte zu reduzieren. Genau so könnten in Supermärkten endlich die Kassen-Bereiche durch Plexiglasscheiben oder Glasscheiben geschützt werden, um die Gefahr von Tröpchen-Infektion durch die Luft zu minimieren. (Link zu einem Bild einer Apotheke, die kurzfristig über den Handverkaufsstischen kurz: HV Scheiben installiert hat: https://www.apotheke-adhoc.de/fileadmin/_pro…0e5cae5445.jpeg , der ganze Artikel: https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/de…-auf-hv-tische/ )

    Ich befürchte Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionen werden noch länger benötigt. Es macht aber keinen Sinn, die Menschen immer weiter in die Isolation zu treiben. Dann lieber solche technischen Lösungen wie in dem verlinkten Foto.

    Meine Bedenken gelten insbesondere auch für die von Malte hier erwähnte "Ausgangssperre". Wenn man versuchte, die brutalst möglich durchzusetzen, dann bringt man unnötig die Menschen in Rage. Lieber effektive Maßnahmen wie die beschriebenen Glasscheiben, die nicht zu einer Total-Isolation führen.

    Dass Österreich die Ausgangssperre verhängt hat, das sollte möglicherweise eine klare Ansage zur Unterbindung von Tourismus sein. (So wie auch ja jetzt Schleswig-Holstein die Restaurant-Schließungen begründet.)

    Aber war das wirklich nötig, oder könnten auch andere Maßnahmen den Tourismus unterbinden? Und vor allem: Die Ausgangssperre darf nicht vom Militär kontrolliert werden, wie Österreich es angekündigt hat. Deutschland und Österreich haben eine gemeinsame schlimme Vergangenheit, die davor mahnt und jeden verantwortungsvollen Politiker davor zurückschrecken lassen muss, das Militär gegen die Zivil-Bevölkerung in Stellung zu bringen. Da werden unnötig Risiken eingegangen, die zu irrsinnigen Resultaten führen können.

    Nur um das mal bildlich darzustellen. In Frankreich gibt es schon seit längerer Zeit Militär-Patrouillen. (Hier vor dem Straßburger Münster.)

    Für Deutschland möchte ich das nicht erleben!

    Kommt jetzt auch in Deutschland die Ausgangssperre?

    Eigentlich ist es traurig, dass ein scheinbar oder tatsächlich unkoordiniertes Maßnahmen-Wirrwarr in den europäischen Ländern stattfindet.

    Aber vielleicht hat es auch Vorteile?

    Was heute im Nachbarland, das gilt morgen vielleicht schon im eigenen Land.

    So kann man sich langsam an den Gedanken gewöhnen, was wohl als Nächstes kommt.

    Und da sehe ich die Ausgangssperre kommen.

    In Österreich und Frankreich gibt es bereits eine Ausgangssperre.

    Interessant sind die Ausnahmen:
    So berichtet die Süddeutsche Zeitung:

    "Die Menschen dürfen ihre Häuser nur noch verlassen, um einzukaufen oder zum Arzt oder zur Arbeit zu gehen, sagte Staatschef Emmanuel Macron am Montagabend in einer TV-Ansprache. Auch Sport sei unter bestimmten Bedingungen möglich. Die Einschränkungen sollen von Dienstagmittag an gelten und für mindestens 15 Tage aufrechterhalten werden." SZ vom 17.3.2020 https://www.sueddeutsche.de/panorama/coron…tweit-1.4830581

    Nicht ausdrücklich genannt wird Fahrradfahren als Sportdisziplin.

    Dabei ist Fahrradfahren naheliegend. Wer alleine oder gemeinsam mit den Menschen, die im selben Haushalt wohnen Fahrrad fährt, der erhöht damit nicht sein Infektionsrisiko und auch nicht das anderer Menschen.

    Gestern, am Sonntag 17.3.2020, waren jedenfalls Fahrradfahren, Laufen und Tisch-Tennis angesagt:

       

    Vielen Dank für den Link zu dem Interview mit Hermann Knoflacher, Malte!

    Sehr gut formuliert von Knoflacher finde ich die Antwort auf diese Interviewfrage von MOMENT:

    "Es gibt bis heute immer einen Aufschrei, wenn es darum geht, den Menschen das Autofahren austreiben zu wollen.


    Knoflacher: Die Formulierung ist falsch. Der Mensch treibt dem Menschen nicht das Autofahren aus. Ich will den Menschen helfen, nicht mehr abhängig vom Auto zu sein. Das ist ein großer Unterschied. Ein Arzt treibt einem Menschen auch nicht etwas aus, sondern will ihn gesund machen. Mein Ziel ist es, die Stadt gesund zu machen."

    https://www.moment.at/story/intervie…flacher-verkehr

    Und an einer anderen Stelle im Interview wird auf ein ebenfalls lesenswertes Spiegel-Interview von 2018 hingewiesen. Auch daraus eine Passage:

    "SPIEGEL: Herr Knoflacher, haben die Deutschen ein gestörtes Verhältnis zum Auto?

    Knoflacher: Die Deutschen sind extrem. Es gibt immer noch kein allgemeines Tempolimit, die Autoindustrie darf ja fast alles machen, was sie will. Das Auto tötet Menschen - und erst ein Gericht ist in der Lage, diesen Wahnsinn zu stoppen. Das Problem liegt aber tiefer. Nicht der Deutsche ist irre, was das Auto angeht, es ist der Mensch überhaupt."

    https://www.spiegel.de/spiegel/autos-…-a-1196234.html

    Dann müssen die Eltern selber ran.

    Zumindest für die öffentlichen Spielplätze könnten sie eine Art Not-Verwaltung übernehmen.

    Das mit dem Wald ist nicht so einfach zu organisieren. Vor allem wenn man dabei auf ÖPNV-Verkehrsmittel angewiesen ist.

    Denn die sollen ja auch nur für wirklich notwendige Fahrten genutzt werden.

    Ich fürchte allerdings, dass häufiger auch die Großeltern einspringen werden - und das ist ja nun nicht im Sinne des Erfinders.

    Wie beurteilen denn die Erzieher*innen das heute angekündigte Schließen der Spielplätze?

    Irgendwann geht diese Phase der angeordneten Isolierung zu Ende. Was ist bis dahin aus den Kindern geworden?

    Wie viel Erziehungsarbeit, die bislang mühsam in die Kinder investiert wurde, ist dann erneut zu leisten?

    Wie soll denn das funktionieren, wenn den Kindern nicht nur ihre Kita-Plätze, sondern nun auch noch die Spielplätze genommen werden?

    Höchste Zeit für eine Kinder-Gewerkschaft!

    Im Ernst: Ich vermute das Spielplatzverbot wird sich nicht eins zu eins durchsetzen lassen. Deshalb hielte ich es für klüger von vornherein sich was zu überlegen, wie Spielplätze sinnvoll genutzt werden und dabei die Ansteckungsgefahr niedrig gehalten wird.

    Zum Beispiel feste Spielzeiten-Vergabe für kleine Gruppen, zum Beispiel jeweils die halbe Kita-Gruppe. Diese Kinder waren bis letzte Woche ohnehin eng zusammen. So eine Art Kita-Notprogramm, bei denen die Erzieher nicht selbst in Erscheinung treten, von wegen der Ansteckungsgefahr. Aber die Erzieher*innen könnten möglicherweise den Benutzungsplan organisieren für den jeweils Kita-eigenen Spielplatz oder den nächstliegenden öffentlichen Spielplatz.