Es werden Radwege gebaut, Förderprogramme aufgelegt, ... und von der Automobillobby hört man praktisch nichts. Jedem mit einem IQ über Raumtemperatur sollte das zu denken geben.
Das stimmt so nicht. Aber die Autolobby ist geschickt geworden. Die verstehen ihre Kritik sehr subtil zu lancieren. Zum Beispiel indem man eine Fahrradfahrerin im Rentenalter zu Wort kommen lässt, die sich einen Popup-Radweg wünscht. Den Gegenpart spielt ein Buchhändler, der die vorhandene schlechte Fahrradinfrastruktur mit Engelszungen schön redet.
Der ADAC-Propaganda-Film ist sogar so geschickt konstruiert, dass er auf das ewige Lamento vom Geschäftssterben der inhabergeführten Fachgeschäften verzichtet, dass immer dann lautstark angestimmt wird, wenn mal irgendwo ein Parkplatz im öffentlichen Straßenraum weichen muss. Trotzdem schwingt natürlich diese Botschaft stets unterschwellig mit, während der Geschäftsmann mit seinem Beitrag, vermutlich ohne das zu wissen die Frau als mehr oder weniger "grenzdebil" erscheinen lässt.
Auch wenn die Botschaft teuflich ist, der ADAC-Filmproduzent beweist großes demagogisches Geschick.
Dabei könnten auf der Hildesheimer Straße problemlos alle Autoparkplätze ersatzlos gestrichen werden, weil in den vielen Nebenstraßen jede Menge Parkplätze zur Verfügung stehen. Diese Forderung wird jedoch nicht von den Geschäftsleuten erhoben, weil sie es sich nicht mit den "lieben Nachbarn" verderben wollen, die dort zum Nulltarif ihre Autos abstellen.
Urteile selbst wie der ADAC-Propaganda-Film gegen Popup-Radwege vom 30.7.2020 wohl auf viele wirken wird:
Hier ist der Link zu streetview. Die Buchhandlung im Film ist die auf dem google-streetview-Bild.
Und hier ein Link zu mapillary, wo eine Radwegfahrt zu sehen ist. Rechts ist die Buchhandlung aus dem Film zu sehen.
https://www.mapillary.com/app/?lat=52.36…410&focus=photo
Und jetzt stell dir einen dritten Interviewpartner in dem ADAC-Film vor, der dafür plädiert, den viel zu schmalen Radweg ersatzlos dicht zu machen und den Fahrradverkehr dazu zu bringen einfach auf der Fahrbahn der Hildesheimer Straße zu fahren, sozusagen im Autostrom "mitzuschwimmen".
Was den Popup-Radweg angeht: Den hat der ADAC bislang erfolgreich verhindert, zumindest in diesem Abschnitt der Hildesheimer Straße, der im Film gezeigt wird. Weiter stadtauswärts wurde inzwischen ein Radfahrstreifen probeweise eingeführt. Hier ein Bild von einem Abschnitt weiter stadtauswärts in dem der neue Radfahrstreifen sogar mit Leitschwellen und Mini-Baken geschützt ist:
radverkehrsforum.de/attachment/16537/
Und hier dieselbe Sicht auf googlestreetview von 2008: