Alles anzeigenAutofahren ist für viele eine Religion:
* Man wurde von kleinauf indoktriniert.
* Man hat Angst vor Alternativen.
* Das Auto vermittelt ein Gefühl von Geborgenheit.
* Die meisten sozialen Kontakte glauben auch ans Auto und würden einen seltsam anschauen, wenn man plötzlich radfährt.
* Man kann sich nicht einmal vorstellen, den Glauben abzulegen.
Dem möchte ich allerdings entschieden widersprechen!
Für einen Atheisten, der in der Religion vor allem anderen eine Gefahr sieht, mag deine Aufzählung und Einschätzung zutreffend sein.
Für einen Menschen mit einer Weltanschauung die Religionen gegenüber offen ist und der sich nicht damit begnügt, Religion als etwas Gefährliches für die Menschen zu begreifen, trifft deine Einschätzung nicht zu. Dabei ist es nicht entscheidend, ob derjenige selbst ein religiöser Mensch ist.
Agnostiker zum Beispiel bezeichnen sich selbst gerne als "religiös unmusikalisch", wertschätzen jedoch sowohl Weltanschauungen mit religiösem als auch ohne religiösen Hintergrund.
Ein Agnostiker würde auch nicht behaupten, das in den religiösen Gemeinschaften Heranwachsende von klein auf indoktriniert würden. Das finde ich übrigens einen übermäßig zugespitzten Vorwurf gegenüber Religionen.
Schließlich vermitteln die Eltern und die Gesellschaft in jedem Fall den Heranwachsenden ein Selbstbewusstsein. Ganz egal, ob das religiöse Prägungen beinhaltet oder nicht. Wenn es aber religiöse Elemente beinhaltet, ist es reine Polemik, dann von "Indoktrination" zu sprechen!
„Autofahren ist schlimmer als eine Sucht“, stellt der bekannte Verkehrswissenschaftler Hermann Knoflacher fest.
dlf 2017, https://www.deutschlandfunkkultur.de/auto-und-mensc…-sucht-100.html
Auf die Frage des Interviewers, ob Autofahren eine Sucht sei, antwortet Knoflacher: "Es ist auch eine Sucht, aber es ist schlimmer als die üblichen Süchte. Das Auto sitzt viel tiefer im Stammhirn, dort, wo Energie verrechnet wird. Süchte sind meistens erst bei den Biomolekülen anzutreffen. Das heißt, das Auto ist noch etwas stärker als die üblichen Süchte. Und, was natürlich dazu verstärkend kommt, es wird von der Gesellschaft akzeptiert."