Wie meistens mit auf Gehwegen verwirklichten RW ist die Lösung in Hannover für Radfahrer und Fußgänger keine wirklich gute Lösung.
Außer man ist Bummelradler.
Zunächst mal: Definiere bitte "Bummelradler"!
Und dann treffe eine Einschätzung, wie verbreitet welche Radfahrertypen sind, aufgeteilt in "Tempo-Klassen".
Treffe außerdem eine Einschätzung, wie solidarisch sich Angehörige unterschiedlicher "Tempo-Klassen" untereinander verhalten.
Und ganz wichtig: Wen willst du auf die Straße bringen?
Ich stimme dir zu, der im Beispiel gezeigte Fahrradweg ist ein Fahrradweg für "Bummelradler" (Ich definiere jetzt Bummelradler so: Eher unterdurchschnittlich trainiert. Die Fahrt-Geschwindigkeit über längere Strecken ohne Ampelstopps oder andere Anlässe zum Anhalten ist bei einem "Bummelradler" 15-20 km/h (meine Einschätzung).
Auf der Internetseite Radtourenchecker werden diese Tempoangaben gemacht:
Freizeitradler: 15-22 km/h
Rennradfahrer: 25-40 km/h
E-Bike-Fahrer: 20-25 km/h
Die Durchschnittsgeschwindigkeit inklusive Ampelstopps und anderer Anlässe zum Anhalten liegt etwa bei 12-15 km/h. Hier kommt hinzu, dass viele Fahrradfahrende nach meiner Beobachtung nicht optimal die Möglichkeiten der Gangschaltung nutzen, um nach einem Ampelstopp oder einem anderen Halt wieder auf die 15-20 km/h zu beschleunigen. Es ist halt so und es ist keineswegs trivial, das zu ändern und jemanden dazu zu bringen, rechtzeitig vor der Ampel in einen niedrigen Gang zu schalten. Oder beim Ampelstopp, während des Haltevorgangs, runter zu schalten (bei Nabenschaltungen eigentlich kein Problem).
Ich schätze die Verteilung der oben angegebenen "Tempoklassen" so ein, dass bei den aktiven Fahrradfahrern, also solche die täglich mit ihrem Rad Entfernungen von ca. 15 bis max. 20 km bewältigen, der deutlich überwiegende Teil in der Tempoklasse 15-20 km/h zu finden sind. (Angaben für Hannover oder andere überwiegend ebene Städte und Kommunen.)
Aber vielleicht hast du auch eine andere Definition dafür, was ein "Bummelradler" ist?
Und wie schätzt du das mit der Solidarität ein? Spätestens dann, wenn ein schnell fahrender Fahrradfahrer einen langsam fahrenden Fahrradfahrer mit hohem Tempo auf einem schmalen Radweg überholt, ist es mit der Solidarität nicht mehr weit her und geht selten so weit, dass sich die beiden zusammentun und gemeinsam für eine gute Radverkehrsinfrastruktur kämpfen, die beiden Gruppen von Fahrradfahrenden gerecht wird.