Ich mag ja lieber Rehrücken (die Kuchenvariante) als Elbrücken.
Beiträge von Ullie
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yay, Geisterradler.
Das ist da eh schon alles so knapp bemessen, dass sich verschieden schnelle Radfahrer kaum gegenseitig überholen können. Und mit Gegenverkehr wird das nicht besser.
"Geisterradler" ist ein Ausdruck, der abgeleitet ist von "Geisterfahrer". Geisterfahrer wiederum sind Autofahrer, die die Autobahn in die falsche Fahrtrichtung benutzen. Das ist vom Gefahrenpotenzial so viel höher als das Fahren auf einem Radweg entgegengesetzt der auf der Fahrbahn üblichen Fahrtrichtung, dass ich den Begriff für völlig ungeeignet halte in der Diskussion über eine gute Radverkehrsinfrastruktur.
Außerdem ist es auf der Autobahn nicht üblich, die Fahrbahnen in Gegenrichtung zu nutzen. Nur in Fällen, in denen die Autobahn einseitig gesperrt ist, ist es üblich einige Mittelleitplanken zu entfernen und auf der Gegenfahrbahn eine Umleitung einzurichten. Die ist dann aber entsprechend markiert und oft ist eine provisorische Mittelleitplanke aus Betonelementen aufgebaut worden.
Siehe Bild auf der Internetseite von Motortalk vom 21.6.2016
https://i.ebayimg.com/00/s/ODI0WDEyODA=/z/~wAAAOSwtwVcoAg2/$_10.JPG
Ganz wichtig: Auf Autobahnabschnitten mit Baustellen, wo das Fahren in Gegenrichtung gestattet ist, ist die zulässige Höchstgeschwindigkeit deutlich reduziert!
Und niemand käme auf die Idee, die Autofahrer, die in einem solchen Baustellenabschnitt aufgrund der Baustellenregelung entgegen der sonst üblichen Richtung fahren, als "Geisterfahrer" zu bezeichnen.
Deshalb hat der Begriff "Geisterradler" schon mal ganz und gar keine Berechtigung für Radfahrer, die einen Fahrradweg benutzen, der für beide Fahrtrichtungen freigegeben ist. Das ist zwar auch nicht üblich, kommt jedoch häufig ganz regulär vor, und nicht wie auf der Autobahn nur ausnahmsweise im Baustellenbereich.
Hier ist ein wirklich einspuriger Kreisel in Amsterdam, bei dem die Fahrbahn so schmal ist, dass Fahrradfahrer*innen nicht von Autos im Kreisel überholt werden.
Google MapsMit Google Maps lokale Anbieter suchen, Karten anzeigen und Routenpläne abrufen.www.google.comBei diesem Kreisel in Nijmegen gibt es eine Fahrspur für Autos, die knapp 6 m breit ist. Und es gibt einen inneren Pflasterring, der breiten LKW für die inneren Räder vorbehalten ist. Bei diesem Kreisel in Nijmegen wird der Radverkehr auf einem eigenen Radweg außen um den Kreisel herumgeführt. An allen Zu- und Abfahrten hat der Radverkehr in Kreiselfahrtrichtung Vorrang. Der Radweg darf nur in eine Fahrtrichtung entsprechend der Kreiselfahrtrichtung benutzt werden.
Google MapsFind local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.www.google.deBei diesem Kreisel, ebenfalls in Nijmegen ist es anders als beim vorigen Beispiel so geregelt, dass der Fahrradweg des Kreisels in beide Richtungen benutzt werden darf. Fahrradfahrer haben genau wie Fußgänger gegenüber Fahrzeugen, die in den Kreisel fahren oder den Kreisel verlassen, Vorrang. Und dieser Fahrradweg des Kreisels darf in beide Richtungen benutzt werden. Fahrradfahrer, die den Kreisel entgegengesetzt der Kreiselfahrtrichtung benutzen sind deshalb keine "Geisterradler", denn es ist eindeutig so ausgeschildert, dass Fahrradfahrer in beide Richtungen fahren dürfen. Dabei habe ich nicht den Eindruck, dass die Breite des Fahrradweges sehr knapp bemessen sei.
Google MapsFind local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.www.google.deBei google-Satellit nachgemessen ist der Fahrradweg 4 m breit:
Den Begriff "Geisterradler" halte ich aber auch ansonsten für unangebracht in der Diskussion über Radverkehrsinfrastruktur. Wie das dritte Beispiele gezeigt hat, gibt es immer wieder Radwege, auch in Deutschland, die aus verschiedenen Gründen für beide Richtungen freigegeben sind. Da kann es schon mal vorkommen, dass jemand versehentlich einen Radweg, der nur in eine Richtung benutzt werden darf, in die falsche Richtung benutzt. Trotzdem ist dann das Gefährdungspotenzial längst nicht so hoch, wie bei einem Geisterfahrer auf der Autobahn!
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... der einem wieder einmal Umwege und Separierung als tolle Lösung verkaufen möchte. Warum soll ich einen großen Bogen außen rum machen, wenn ich auch direkt links abbiegen könnte? Was spricht dagegen, im Kreisel zusammen mit dem KFZ-Verkehr zu fahren?
Ich komm damit in Hamburg bestens zurecht.
Du kommst damit in Hamburg bestens zurecht. Aber Verkehrsinfrastruktur muss so beschaffen sein, dass alle damit gut zurecht kommen.
Und für den Fuß- und Radverkehr und den ÖPNV gilt, dass schon Kinder im gerade noch einstelligen Alter selbstständig am Verkehr teilnehmen.
Zu deinem Einwand, der niederländische Verkehrsplaner fordere von dir, einen großen Bogen zu machen:
Schau doch noch mal in den Video rein! An dieser Stelle:
Externer Inhalt youtu.beInhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.Unten rechts sieht man einen Fahrradfahrer ins Bild fahren, der dann links abbiegt und entgegen der Kreiselrichtung den Radweg benutzt. Vermutlich weil er keine Lust hat, "den großen Bogen zu umrunden". Aber darf er das überhaupt? Bei diesem Kreisel, den der niederländische Verkehrsexperte Johan Diepens vorstellt, darf der Fahrradfahrer das, weil der Fahrradweg rund um den Kreisel in beide Richtungen frei gegeben ist.
Leider vertieft der Verkehrsexperte das nicht weiter in seinem Vortrag.
Ich finde das sehr wichtig, dass bei einem Kreisel mit einem Radweg drumherum die Fahrradfahrer*innen die Möglichkeit haben, den Fahrradweg auch entgegengesetzt der Fahrtrichtung zu benutzen. Und an den Zu- und Abfahrten muss der Radverkehr Vorrang haben vor den einfahrenden und ausfahrenden Autos.
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Wer weiterhin Kreisverkehre im allgemeinen oder gar die Änderungswünsche des ADFC zum Straßenverkehrsrecht diskutieren will, mache dazu bitte einen eigenen Thread auf.
In diesem Thread werde ich sonst auskehren. Nicht verschieben, sondern einfach löschen. Das bereitet nämlich weniger Umstände.
Der Hinweis auf den Youtube-Video mit der Bundestagsabgeordneten Svantje Michaelsen und der ADFC-Bundesvorsitzenden-Rebecca Peters ist top-aktuell, dieser Dialog hat gestern stattgefunden, ich hatte ihn live gesehen und den Link hier sofort veröffentlicht.
Und den Link zu dem ADFC-Positionspapier "Gute Straßen für alle" habe ich deshalb nur wenige Minuten später hinterhergeschoben, weil über dieses Papier in dem zuvor verlinkten Verkehrswende-Dialog gesprochen wurde, nicht um es hier zu diskutieren.
Dafür gibt es tatsächlich andere Threads. Schließlich war es schon häufiger so, dass hier mit dem Hinweis auf aktuelle You-tube-Videos Diskussionen angestoßen wurden, die dann in anderen Threads diskutiert wurden. Da kann man selbstverständlich drauf hinweisen - gerne auch in moderater Weise - Danke!
Auf den Kreisverkehr-Thread hatte ich ja selbst weiter oben schon hingewiesen.
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Um mal was Positives zum Kreisverkehr zu sagen:
Externer Inhalt youtu.beInhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.Das Video zeigt den Vortrag eines niederländischen Verkehrsexperten, der unter anderem über das Thema Kreisverkehr referiert und ein Beispiel für einen Kreisverkehr in den Niederlanden zeigt, den er als sicher für den Fahrradverkehr bezeichnet. Der Link führt direkt zu Minute 3:20 des Vortrages, der im Rahmen einer ADFC-Veranstaltung gehalten wurde.
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Rebecca Peters, ADFC-Bundesvorsitzende, stellt im Verkehrswende-Dialog "Gute Straßen für Alle" vor!
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Der Unterschied ist, dass wir bei Corona inzwischen an einem Punkt sind, wo sich jeder, der das will selbst schützen kann. Die Impfung schützt ja recht gut vor schwerer Krankheit und Tod. Wer das Risiko eingehen will sich nicht impfen zu lassen geht das Todesrisiko ja selbst ein. Den muss man auch nicht paternalistisch zwangsschützen. Die einzige legitime Begründung für Zwang ist ein substantieller Beitrag zum Schutz Dritter.
Das sag mal einem Lehrer, der seit Monaten dafür kämpft, dass seine Schüler die verschiedenen Schutzmaßnahmen mittragen. Lehrerinnen und Lehrer können nicht einfach mal so eben raushauen, dass ja jeder der das will, sich schützen kann und wer nicht will, der lässt es halt bleiben.
Du nennst das "paternalistisch zwangsschützen"? Für Lehrer ist das ein Alltags-Knochenjob und eine deutlich höhere Impfquote könnte hier Abhilfe schaffen.
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Ich fürchte allerdings, dass wir gerade von Youtube-Highlights zu einer Kreisverkehrsdiskussion abgedriftet sind.
Das ist wohl wahr, deshalb erinnere ich noch mal an diesen Thread:
BeitragRE: Kreisverkehr? Nein Danke!
Ich spendiere hier mal eine Foto vom Deisterkreisel, damit sich die Verkehrsplaner im norddeutschen Flachland anschauen können, welche Blüten die Kreiselmania in Hannover getrieben hat:
radverkehrsforum.de/attachment/16891/
Hannover hatte sehr viele sehr große Verkehrskreisel. Die meisten wurden umgebaut zu Kreuzungen, weil diese deutlich störungsfreier und sicherer den Verkehr bewältigen. Andere wurden mit Ampeln ausgestattet. Und den Deisterkreisel können seit einigen Jahren…Ullie4. Februar 2022 um 16:23 Der letzte Post von mir enthält ein Foto vom Deisterkreisel in Hannover.
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Gerade (20:00 bis 21:00 Uhr) läuft live auf You tube:
ADFC Verkehrswende Dialog
mit Swantje Michaelsen und Rebecca Peters
Externer Inhalt www.youtube.comInhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.Insgesamt nehmen ca. 70 Leute teil, die meisten über ein Zoom-Videokonferenz der
ADFC-Mitgliederversammlung.
Aber es ist auch möglich über den angegebenen Link am Verkehrswende-Dialog teilzunehmen. Oder zu einem späteren Zeitpunkt nachzuhören.
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M.W. gilt in D bei jedem Kreisverkehr automatisch eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h.
Ich befürchte hingegen, das genaue Gegenteil ist der Fall. Wenn der Kreisel nicht in einer Tempo 30 Zone liegt oder ein innerorts gelegener Kreisel ist, dann gilt da weder Tempo 30 noch Tempo 50. Möglicherweise nicht einmal das Tempo, das auf der Straße galt, die in den Kreisel führt. Denn im Kreisel drinnen stehen ja dann keine Tempolimit-Schilder mehr. Ich bin also auf eine neue Straße drauf gefahren und kann erst mal nicht wissen, ob da vielleicht ein Tempolimit gilt. Zumindest dann nicht, wenn dort im Kreisel kein Tempolimit angeordnet ist. Außerorts wäre dann bei Tempo 100 "Schluss mit lustig"
Könnte man natürlich sagen, dass man trotzdem verpflichtet ist ein angemessenes Tempo zu fahren.
Aber das hatte diese Millionär auch von sich behauptet, der mit über 400 km/h über die Autobahngerast ist.
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Sie haben ja beschrieben, wie der Versuch, mit 100 km/h durch einen Kreisverkehr zu fahren, endet.
Das muss nicht an dem Kreisverkehr gelegen haben. Vermutlich lag es an der Kombination: Kreisverkehr + stockbesoffen. In dem Bericht heißt es schließlich: "Nach einer Blutentnahme wurde sein Führerschein einbehalten."
Im Ernst: Was meinen Sie, mit welchem Tempo Kreisverkehre befahren werden?
Selbstverständlich bremst ein Kreisel den Autoverkehr im Vergleich dazu, dass dort nur gerade Strecke ist. Aber auch Kreuzungen können so gestaltet werden, dass sie den Verkehr mehr oder weniger stark abbremsen.
Das ist ja der Grund, warum ein "Autobahnkreuz" kreuzungsfrei gestaltet ist. Dort soll sehr schnell sehr viel Autoverkehr abgewickelt werden. Also ist das "Autobahnkreuz" so gebaut, dass es keine Kreuzung gibt.
Vermutlich wird in den meisten Kreisel mindestens Tempo 50 gefahren. Innerorts ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass "nur" 50 km/h gefahren wird. Sobald der Kreisel zweispurig ausgebaut wird oder so breit ist, dass er zweispurig benutzt werden kann, ist er für viele Fahrradfahrer stressig und wird gemieden. Leider sind die meisten Kreisel so breit, dass selbst in dem Fall dass man versucht möglichst mittig mit dem Fahrrad zu fahren, noch links überholt wird, oder rechts ein Autofahrer vorbeizieht. Bei zweispurigen Kreisel ist es ja auch ausdrücklich so vorgesehen, dass die Fahrer auf der inneren Spur an denen auf der äußeren Spur vorbeiziehen. Wenn ich mit dem Fahrrad bei einem zweispurigen Kreisel die innere Kreiselspur benutze, dann nutzt es mir wenig, dass ich den kürzeren Weg habe, der Autoverkehr zieht rechts an mir vorbei. Will ich dann rausfahren, dann wird es schwer eine passende Lücke zu finden. Und der rechts von mir fahrende Autoverkehr ist nicht dazu verpflichtet, mir eine Lücke zu lassen.
Leider ist es so, dass bei der Kombination Radverkehr und Autoverkehr im Kreisel viele Autofahrer von Zweispurigkeit ausgehen. Diese Probleme für Fahrradfahrer im Kreisverkehr sind so offensichtlich, dass ich nicht verstehe, wie man versuchen kann, das schön zu reden.
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Nein, die Kreisverkehre senken das Tempo. Daher ist es auch kompletter Unfug, einen "Radweg" kurz vor dem Kreisverkehr beginnen zu lassen, der direkt danach wieder endet.
Das Kreisverkehre das Tempo drosseln wage ich zu bezweifeln. Das könnte man nur im Verhältnis zu anderen Kreuzungsgestaltungen bewerten. Mit einer Ampelkreuzung lässt sich das Tempo ebenfalls senken.
Und gegen so Leute ist ohnehin kein Kraut gewachsen:
"Kurz vor Schömberg kam er von der Fahrbahn ab und überfuhr Leitpfosten. Mit rund 100 Stundenkilometern setzte er dann seine Fahrt durch Schömberg fort.
Im Kreisverkehr kam er von der Fahrbahn ab und blieb mit dem beschädigten Auto am Straßenrand liegen. Er wurde widerstandslos festgenommen. Nach einer Blutentnahme wurde sein Führerschein einbehalten."
Aber irgendwie trifft es zu: Der Kreisverkehr bremst.
Im Ernst: Wie wird der Kreisverkehr dem Autofahrer schmackhaft gemacht? An der Stelle muss man dazu sagen, dass auch längst nicht alle Autofahrer Kreisverkehre soooo toll finden! Aber er wird gepriesen als eine Kreuzungsgestaltung, die das Warten vor roten Ampeln überflüssig macht und wo sich der Autoverkehr organisch und geschmeidig in alle gewünschten Richtungen entfalten kann. Für die meisten Radfahrer ist er ein Fluch. Für viele Autofahrer auch.
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Ja, das ist sehr beliebt vor allem außerorts. In der Regel wird einem auch nicht angezeigt, wie man fahren muss, sondern wenn man Pech hat, endet die Reise in einer Sackgasse und man darf den ganzen Kreisel nochmal andersherum ausprobieren. Und dann beklagt man sich an anderer Stelle über das Fehlverhalten von Radfahrern, die sich bekanntlich nie an die Verkehrsregeln halten.
Hier gibt es ein besonderes Exemplar mit Extra-3 Potenzial: Google Maps
Die drei Kreisel sind außerorts. Gibt es denn außer dem generellen Tempolimit von 100 km/h zusätzliche Tempolimits, die das Tempo vor und in den Kreiseln reduzieren sollen?
Immerhin ist vorstellbar, dass die "mangelhaften Radverkehrsanlagen" nur deshalb angelegt wurden, um zu verhindern, dass ein niedriges Tempolimit im Bereich der Kreisel angeordnet wird.
Wie man sich im Kreisverkehr als Fahrradfahrer verhält, das wird in diesem Video erläutert:
Externer Inhalt www.youtube.comInhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.Yetis Beispiele zeigen: Grau ist alle Theorie. Aber auch in dem Video selbst gibt es einen Hinweis auf die Schwierigkeiten für Fahrradfahrer*innen, wenn sie im Kreisverkehr unterwegs sind.
Siehe Minute 1:50
Hier der Direktlink:
Externer Inhalt youtu.beInhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.Sowohl Yetis Beispiele als auch der Film verstärken meine Abneigung gegenüber Kreisverkehre.
Kreisverkehre sind Verkehrsanlagen, die einen möglichst flotten ungebremsten Verkehrsfluss für den Autoverkehr gewährleisten sollen. Naturgemäß nimmt der Fahrradverkehr dabei aus Sicht der Autofahrer eine "Bremser-Roller" ein.
Besonders katastrophal für Fahrradfahrer'*innen sind zweispurige Verkehrskreisel.
Bei diesem Fahrschulvideo aus der Schweiz wird gleich von vornherein darauf verzichtet irgendwas zur Kreiselbenutzung im Zusammenhang mit Fahrradverkehr auszusagen. Auch wenn die Verkehrskreisel aus Yetis Beispiel im Prinzip nur einspurig sind, so gibt es doch i9mmer wieder Verkehrsteilnehmer, die bei ausreichender Fahrbahnbreite im Kreisverkehr sich so verhalten, als sei es ein zweispuriger Verkehrskreisel.
Weil der Kreisel aus Autofahrersicht dazu geschaffen ist, den Autoverkehr zu beschleunigen, kommt es zu solchen Situationen, wie sie in dem verlinkten Film bei 1:50 gezeigt wird. Keine der von Yeti vorgestellten drei Kreisel ist wirklich notwendig. Im Interesse des Fahrradverkehrs sollten die Kreisel durch Kreuzungen ersetzt werden!
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Noch ein Bild vom Protest. Auch der BUND beteiligte sich an der Menschenkette gegen den Autobahnmäßigen Ausbau des Südschnellweges:
Und der NDR berichtete:
Menschenkette gegen Schnellstraßen-AusbauMit ihrer Protest-Aktion wollen sie verhindern, dass ein kleiner Wald im Süden Hannovers abgeholzt wird.www.ndr.deAllerdings ist der NDR-Bericht so aufgebaut, dass er den Gegnern des Südschnellweg-AUSBAUS zu einer Autobahn unterstellt, sie wollten das Bauwerk einfach nur verrotten lassen, so dass es dann ersatzlos abgerissen werden müsse und sich der massenhafte Autoverkehr in Wohngebiete ergießt.
Richtig ist, das sich der Protest gegen die Verbreiterung von 15m auf 25 m richtet und damit ein Autobahnmäßiger Ausbaustandard hergestellt werden soll, der zu weiterer Autoverkehrszunahme führen wird.
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https://www.mdr.de/nachrichten/vi…s-950f04ff.html
.. um das Radfahren komfortabler und schneller, und damit attraktiver zu machen. Das ist mal eine ermutigende Aussage eines Verkehrsbürgermeisters.
Ich dachte schon das mit dem grünen Pfeil für den Radverkehr sei schon längst ad acta gelegt.
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"Leinemasch bleibt" Menschenkette am 6.2.2022 in Hannover
Mit rund 500 Leuten gelang eine Menschenkette rund um den Bereich des Südschnellwegs zwischen der Leinebrücke und dem Ricklinger Kiesteich an dem der Badestrand des Ricklinger Freibads liegt.
Die Aktion und die Motivation der Teilnehmer zeigt, dass viele Menschen kein Verständnis dafür haben, dass der Schnellweg von 15 m auf 25 m verbreitert werden soll und einen Autobahnmäßigen Querschnitt erhalten soll.
Aufgerufen hatten Fridays for Future und andere Organisationen, die gegen den Autobahn-Ausbau des Südschnellwegs Stellung beziehen.
Bericht aus der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 6.2.2022:
"Protest gegen Südschnellweg-Ausbau: 500 Demonstranten bilden Menschenkette
Gut 500 Bürgerinnen und Bürger haben am Sonntag trotz Regen mit einer Menschenkette gegen den geplanten Ausbau des Südschnellwegs in Hannover protestiert. Für die Schnellstraße sollen 13 Hektar Wald weichen."
Protest gegen Südschnellweg-Ausbau: 500 Demonstranten bilden MenschenketteGut 500 Bürgerinnen und Bürger haben am Sonntag trotz Regen mit einer Menschenkette gegen den geplanten Ausbau des Südschnellwegs in Hannover protestiert. Für…www.haz.de -
Das ruft mir spontan folgende Szene in Erinnerung, die ich letzten Herbst in Puchheim (bei München) selbst erlebt habe:
Ganz am Anfang des Films, so etwa bei 0:02 bis 0:05 sieht man drei Jungs auf ihren Rädern von rechts kommend ins Bild schießen.
Link zu dieser Stelle:
Externer Inhalt youtu.beInhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.So sollte freilich ein Kreisel nicht benutzt werden. Die drei fuhren aus dem einen Teil der Oberen Lagerstraße entgegen der Kreisel-Fahrtrichtung in den rechtwinklig abgewinkelten anderen Teil der Oberen Lagerstraße und ersparten sich so die Kreisel-Dreiviertel-Umrundung.
Das ist reichlich leichtsinnig, aber es zeigt auch, dass für Radfahrende nicht sofort einsichtig ist, warum sie Umwege fahren sollen, bloß weil manche Autofahrer und manche autofixierten Verkehrsplaner Verkehrskreisel so toll finden. Auch wenn sie sich selbst und andere durch ihr anarchisches Verkehrsverhalten gefährden. Irgendwie haben die drei Jungs "gefühlt recht", auch wenn es reichlich dämlich und gefährlich ist, so mit dem Fahrrad zu fahren.
Die Fahrbahn im Kreisel ist übrigens fast 10 m breit (gemessen von der Bordsteinkante in der Kreiselmitte bis zum Fahrbahnrand). Das ist zu breit, um noch von einem sicheren Kreisel zu sprechen. Vielleicht ist der Autofahrer ja auch einfach davon ausgegangen, dass der Radfahrer, den er angeblich nicht gesehen hat, weil angeblich die A-Säule die Sicht versperrte, zur Kreiselmitte hin ausweichen würde?
Der Kreisel insgesamt mit den Verbreiterungen an den Fahrbahneinmündung (zweimal mit einer breiten Mittelinsel) hat eine Fläche von rund 500 Quadratmetern. Fußgänger, die in Geradausrichtung ihren Weg von der einmünden Straße in die gegenüberliegende ausmündende Straße gehen wollen, sind gezwungen Umwege zu gehen.
Fazit: Dieses Konstrukt ist eine ganz und gar Autofahrer-bezogene Verkehrsgestaltung. Der Autoverkehr soll maximal "verflüssigt" werden, Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen haben das Nachsehen.
Eine Kreuzung dagegen käme mit weniger als der Hälfte der Verkehrsfläche aus und würde nicht zu unnötigen Umwegen führen, die Fahrradfahrer*innen-Fehlverhalten provoziert.
Interessant ist dieser Hinweis auf merkur.de vom 31.1.22:
"Verkehr ist für Anwohner ein Problem
Für den West-Ost-Durchgangsverkehr durch Puchheim-Bahnhof ist sie (die Obere Lagerstraße) zum Leidwesen der Anwohner und trotz der abwechslungsreichen, erlaubten Höchstgeschwindigkeiten die attraktivste Verbindung. Deshalb wurden auch schon mal Rufe laut, das östlichste Stück vor Gröbenzell (und Lochhausen) für Kraftfahrzeuge zu sperren. Möglich wäre es, denn die Lagerstraße ist schließlich nur eine einfache Gemeindestraße. "
Ein dunkles Kapitel der Stadtgeschichtewww.merkur.deAber anstatt mögliche Maßnahmen zu ergreifen, die den Autoverkehr reduzieren, werden lieber Kreisel gebaut, die noch mehr Autoverkehr anziehen.
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In dem Abendzeitung-Artikel heißt es: "Neben bereits begonnenen Projekten wie Zweiter Stammstrecke und U-Bahn-, Tram- und Expressbus-Ausbau braucht es laut der Untersuchung auch Verhaltensänderungen - wie etwa mehr Homeoffice."
Einmal mehr zeigt der Artikel die beschränkte Sicht auf die "Verkehrswende". Es wird nirgends über notwendige Maßnahmen zur Reduktion von Autoverkehr gesprochen. Stattdessen wird so getan, als ob mit einem Ausbau der vorhandenen Alternativen quasi von selbst die Verkehrswende eintritt. Ausgerechnet die Verstärkung von "Homeoffice" wird dann als notwendige "Verhaltensänderung" bezeichnet.
Dabei ist klar absehbar, dass mehr Homeoffice dazu führen wird, dass die Landschaft noch weiter zersiedelt wird. Es ist ja nicht mehr notwendig in gut erreichbarer Nähe der Arbeitsstätten zu wohnen.
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Dieser NDR-Beitrag ist mal wieder einer von der Sorte »Arbeiten denn da nur Dilettanten?«
Also beim NDR.
Denn:
- Der NDR weist nicht darauf hin, dass die lieben Kleinen U 10 auf
radeln dürfen.
- Der NDR stellt nicht die Frage, warum die Poller in sage und schreibe 60 cm Abstand von der Bordsteinkante montiert wurden - das ist doch eine Einladung zum aufschulternden Parken! Und es verschmälert den Gehweg.
- Und ich sehe jetzt nicht sooooo viele Autos, die das Fahrbahnradeln für Ü 9 so gefährlich machen würden, wie es da manche beschreien. Zahlen wollte der NDR wohl nicht liefern?
Wenn das ein Schulreferat wäre, würde ich als Lehrer drunterschreiben »Thema nur oberflächlich gestreift, nicht durchdrungen, stattdessen auf billige Effekthascherei gesetzt, Note 5«.
Es geht hier doch nicht darum, dass nur Kinder den Angebotsfahrradweg weiter nutzen möchten.
Der Beitrag zeigt doch deutlich, dass auch Erwachsene gerne weiter den Angebotsfahrradweg benutzen möchten.
Der NDR-Bericht beschreibt die Poller-Maßnahme so: "Die Stadt meint es ja nur gut. Na ja kein Radweg mehr, dafür aber auch kein wild fahren und kein wild parken." (Minute 1:22)
Kopfschütteln über Poller auf Fahrradweg in OsnabrückDie Poller sollten Autos daran hindern, auf dem Fahrradstreifen zu parken. Nun bescheren sie Radfahrern eine Slalomfahrt.www.ndr.deDer Sprecher der Stadt dagegen sagt, dass die Poller die Autofahrer am halbseitigen Hochbordparken hindern sollen. Von den Anwohnern wird das nicht gesagt, oder der NDR hat hier nicht genug nachgefragt, ob der Angebotsradweg häufiger durch Falschparker blockiert wurde. (Minute 1:33)
In Minute 0:16 wird berichtet, dass die Straße in ein Naherholungsgebiet führt, dass die Autofahrer sehr schnell erreichen wollen. Ein Hinweis darauf, dass in der Straße zu schnell gefahren wird.
Leider kein Hinweis darauf, ob das zutrifft, ob der Stadt das bewusst ist und was die Stadt dagegen unternimmt.
In Minute 1:25 sieht man ein Tempo 30-Piktogramm auf der Fahrbahn. Das heißt, dort gilt Tempo 30. In Minute 1:39 ist ein Schild "Achtung
Radverkehr" an einem Laternenmast zu sehen.
In der StVO, §40 heißt es: "
§ 40 Gefahrzeichen
(1) Gefahrzeichen mahnen zu erhöhter Aufmerksamkeit, insbesondere zur Verringerung der Geschwindigkeit im Hinblick auf eine Gefahrsituation (§ 3 Absatz 1).
Wird in einer Tempo 30 Zone ein Gefahrschild aufgestellt, dann bedeutet das, Fahrzeuge müssen noch langsamer als mit Tempo 30 fahren, denn die Geschwindigkeit muss ja verringert werden. Und das Schild würde nicht dort stehen, wenn Tempo 30 bereits langsam genug ist.
In dem Film wird das Schild Achtung Radverkehr
zwar eingeblendet, aber die Bedeutung nicht erläutert. Und es ist sehr wahrscheinlich, dass in der Straße eher Tempo 30 plus x gefahren wird, als Tempo 30 - x.
Fazit: Wenn eine Stadtverwaltung einen Angebotsradweg zurückzubauen will, um zum Beispiel den Fußweg zu verbreitern und den Radverkehr die Fahrbahnnutzung als sicherere Fahrroute "schmackhaft" zu machen, dann darf sie das nicht so versuchen wie in dem Beispiel aus Osnabrück gezeigt.
Sinnvoller ist es meines Erachtens, den Zeitpunkt abzupassen, wenn der Gehweg ohnehin neu gepflastert werden muss. Oder gegebenenfalls diese Pflaster-Arbeiten vorziehen. Dann muss rechtzeitig den Bewohnern in der und den angrenzenden Straßen darüber berichtet werden, was auf sie zukommt.
Das klingt aufwendig, aber es ist eine Arbeit, die einmal gemacht, zum Beispiel in Form eines Flyers, immer wieder eingesetzt werden kann.
Trotzdem wird es natürlich Proteste geben, weil nicht alle alles mitbekommen haben oder sich nicht sehr intensiv damit befasst haben, oder weil sie nicht hinreichend davon überzeugt sind, dass das Fahrbahnradeln sicherer ist.
Deshalb ist es wichtig, weitere Maßnahmen zu ergreifen. Zum Beispiel das Einrichten einer Fahrradstraße verbunden mit einem Parkverbot. Oder die Ausschilderung mit "Achtung Radverkehr" (immerhin ist das ja bereits geschehen), verbunden mit öffentlichkeitswirksamen Polizeieinsätzen, bei denen darauf geachtet wird, dass mit deutlich unter 30 km/h gefahren wird.
So sicher das Fahrbahnradeln im Vergleich zur Benutzung eines Angebotsradweges auch sein mag, es entstehen aber auch neue Gefahren daraus. Zum Beispiel ist es ungünstig beim Fahrbahnradeln auf einer Fahrbahn auf der immer mal wieder ein PKW am Fahrbahnrand steht, eine Slalomlinie zu fahren, so dass jedesmal wenn der Fahrradfahrer wieder an einem parkenden Auto vorbeifährt er sich durch Schulterblick davon überzeugen muss, dass sich von hinten kein schneller fahrendes Fahrzeug nähert. (Siehe auch ADFC, Siehe auch ADFC-Gefahrenstellen: "Parklücken - Parklücken verleiten dazu, in ihnen abzutauchen, um anderen Verkehrsteilnehmer*innen Platz zu machen. (...)" https://www.adfc.de/artikel/gefahrenstellen
Das machen viel falsch und darüber muss aufgeklärt werden und die Wegnahme eines Angebotsradweges ist eine gute Möglichkeit dazu.
Es können auch je nach den örtlichen Verhältnissen Maßnahmen ergriffen werden, um die Verkehrsmenge zu reduzieren. In dem vom NDR vorgestellten Beispiel wird ja darauf hingewiesen, dass viele Autofahrer die Straße nutzen, um darauf in das angrenzende Naherholungsgebiet zu fahren. Was für ein Unfug! Wer Naherholung sucht, der sollte gleich mit dem ÖPNV oder dem Fahrrad starten und sich gar nicht erst den Stress antun, mit dem Auto irgendwohin zu fahren.
Was aber gar nicht geht und dann zwangsläufig zu Widersprüchen führt, die es dann auch mal flott ins Fernsehen schaffen, das ist die Vorgehensweise der Osnabrücker Verkehrsverwaltung. Ein vergleichbarer Vorgang aus Hannover hatte es auch ins Fernsehen geschafft:
Externer Inhalt www.youtube.comInhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.Wurde übrigens auch in dem NDR-Beitrag deutlich. In dem Interview sagte der Sprecher der Stadt ja sinngemäß: "Ich weiß gar nicht, warum sich die Fahrradfahrer beschweren, eigentlich müssten sich doch die Autofahrer beschweren, denen nehmen wir noch die Möglichkeit des Hochbordparkens weg."
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Man muss das Thema ja nicht ruhen lassen, sondern kann sich trotzdem damit befassen, wie und unter welchen Voraussetzungen eine Impfpflicht künftig rechtssicher eingeführt werden könnte. Das habe ich schon ein paar mal geschrieben und Sie haben es sicherlich nur überlesen.
Wenn ich es einfach überlesen haben sollte, dann Entschuldigung bitte!
Ich fürchte allerdings, dass ein "später sich damit befassen" ein Verschieben auf den Sankt-Nimmerleins-Tag ist. Und dass dann ein noch ein sehr viel katastrophalerer Virusausbruch sein muss, der dann einer Impfpflicht zum Durchbruch verhilft. Und wenn es nicht wirklich ganz dicke kommt, dann wird es heißen: Na Maskentragen in den Schulen und in Bus und Bahn und beim Einkaufen, das reicht doch aus als Gegenmaßnahmen. Letztes mal sind wir doch damit auch ganz gut und ganz ohne Impfpflicht durchgekommen.
Das Eisen muss geschmiedet werden, so lange es heiß ist, um mal ein etwas martialisches Sprichwort zu bemühen. Und das Eisen ist noch heiß!