Ärgerlich an dieser Art Berichterstattung ist die Methode der Autoren, stets zu generalisieren, wenn es um die Betroffenheit von Maßnahmen geht, die als gegen den Autoverkehr gerichtet interpretiert werden können.
"Die Umsetzung der Velorouten im Stadtgebiet von Hannover sorgt in einzelnen Stadtbezirken für Verdruss bei Anliegern. Eine Anfrage der Wählergemeinschaft Die Hannoveraner in der jüngsten Ratsversammlung bestätigt nun, dass es einen Ausgleich aller Verkehrsteilnehmer bei der Umsetzung nicht geben wird – vor allem fallen Parkplätze weg." So heißt es in dem von Malte verlinkten Neue Presse Artikel.
Angeblich sorgt der Wegfall von Parkplätzen also für Verdruss bei Anliegern. Das mag zutreffen oder nicht. Fest steht jedenfalls, dass es auch Anwohner gibt, die sich über eine Umwandlung von Parkflächen in breitere Fuß- und Radwege freuen, dafür schon lange gekämpft haben und oft genug abschlägig beschieden worden sind.
Wenn dann aber oft nach vielen, vielen Jahren tatsächlich einmal ein oder mehrere Autoabstellplätze umgewandelt werden zu Fuß- und/oder Radwegen, dann erfolgt eine Darstellung in den Medien, die den Eindruck erwecken soll, dass da jetzt was ganz Schlimmes passiert sei, und die Verwaltung gegen die Interessen der gesamten Bürgerschaft gehandelt habe.
Viel zu selten erlebt man einen verantwortungsbewussten Journalismus, bei dem die Autoren auch die zu Wort kommen lassen, die oft jahrelang für Verbesserungen für den Rad- und Fußverkehr gekämpft haben.
Übrigens ist es nicht einmal allen Bürger*innen in Hannover bekannt, was für eine schäbige rechtspopulistische Partei die im Text erwähnte "Wählergemeinschaft Die Hannoveraner" ist.
Die taz bezeichnet die in dem Artikel so genannte "Wählergemeinschaft Die Hannoveraner" völlig zutreffend als "rechtspopulistische Wählergemeinschaft" https://taz.de/Rassistische-W…nover/!5324727/
Hier ein Link zu einem Plakat der "rechtspopulistischen Wählergemeinschaft" zur Verkehrspolitik:
https://1.bp.blogspot.com/-juFqiAA7g88/Tl6EYiqetKI/AAAAAAAAGGA/0pFbn8SyVcU/s1600/2011_07310157.jpg
In dem gesamten Neue Presse Artikel (ich habe ihn im press reader nachgelesen) wird an keiner Stelle darauf hingewiesen, um was für eine schäbige rechtspopulistische Partei es sich handelt bei der "Wählergemeinschaft Die Hannoveraner". Wer selbst im press reader nachlesen will, es ist die NP-Print-Ausgabe vom 31.1.2022.
Die Überschrift in der Print-Ausgabe lautet: "Die Zweifel werden größer"
Bei mir wachsen nicht die Zweifel an einer Verkehrspolitik, die nicht länger das Auto in den absoluten Mittelpunkt stellt, sondern bei mir wachsen massiv die Zweifel an der Seriosität der Neuen Presse Hannover.