Beiträge von Ullie

    Ich nehme aus dem Ganzen mit, dass es offensichtlich niemals eine gute Idee ist, die "Führung" irgendwelchen Exekutiv-Onkeln und -Tanten zu überlassen.

    Die Parlamente sind auch nicht schneller. Und in einer Demokratie können solche Entscheidungen, die aus verschiedenen Gründen nicht von den Parlamenten getroffen werden können, nur von einer demokratisch gewählten Exekutive getroffen werden. Ministerpräsident*innen, Kanzler*in, die sind vom Parlament gewählt. Oder direkt gewählte Exekutive (Landräte, Bürgermeister). Oder an wen hast du gedacht?

    Unterm Strich bringt die "harte Linie" von Söder nicht mehr, eher weniger als die zu lasche Herangehensweise der NRW Landesregierung. So gibt es in NRW mit deutlich mehr Einwohnern und einer deutlich höheren Bebauungsdichte relativ weniger weniger Infizierte/Kranke/Verstorbene ggü Bayern.

    OrtFälleGenesenTodesfälle
    Nordrhein-Westfalen 287.178 219.774 3.954
    Bayern 231.896 171.004 4.325

    Hier gab es im Gegensatz zu Bayern zu keinem Zeitpunkt geschlossene Grenzen nach NL

    Wie ist das denn mit dem Ski-Tourismus in NRW? Wird heuer der Wintersportort Winterberg in NRW zum neuen Ischgl? Gerade Wintersportbegeisterte aus den Niederlanden fahren ja gerne dort zum Skifahren, weil es deutlich näher liegt als die Alpen. Auch Tagesausflüge aus den Niederlanden sind möglich.

    Werden auch in Winterberg alle Ski-Anlagen außer Betrieb sein, wie es für Bayern geplant ist, im Gegensatz zu Österreich? Das wurde ja von Söder scharf kritisiert, dass Österreich den Wintersport in abgespeckter Form zulassen will.

    Der Sauerland-Kurier berichtete am 30.11.2020:

    "Update vom 30. November, 16.10 Uhr: Die in der Wintersport-Arena Sauerland zusammengeschlossenen Liftbetreiber reagieren enttäuscht auf die Entscheidung der NRW-Landesregierung, dass Skigebiete laut der neuen Corona-Schutzverordnung mindestens bis zum 20. Dezember geschlossen bleiben müssen. „Es geht uns um den reinen Sport. Vom Après-Ski haben sich die Hüttenbetreiber schon seit dem Frühjahr verabschiedet“, erklärt Christoph Klante, Vorsitzender des Sauerländer Skiliftverbands."

    Bis vor rund neun Monaten hatte ich das Wort Ausgangssperre ausschließlich nur mit einer militärischen Maßnahme in Verbindung gebracht. Und zwar im Sinne von: "Wer vor die Tür geht wird erschossen", oder bei einer nächtlichen Ausgangssperre: "Wer nach Einbruch der Dunkelheit vor die Tür geht, der wird erschossen."

    Hier zwei Links zu Beispielen, die in diese Richtung gehen:

    https://www.noz.de/media/2020/04/…02337_full.jpeg

    https://www.lpb-bw.de/fileadmin/lpb_…t_wikimedia.jpg

    So gesehen war es von Anfang an ein Fehler, überhaupt von Ausgangssperre zu sprechen. Und die Bundesregierung hatte es nach meiner Erinnerung auch stets vermieten, sondern stattdessen richtigerweise stets von "Kontaktbeschränkungen" gesprochen.

    Da trifft obelix' Kritik an den Medien ins Schwarze. Die hatten es nämlich nicht lassen können, den Begriff "Ausgangssperre" geradezu inflationär zu benutzen. Und Söder kann es nicht haben, wenn die Medien die "Oberhoheit über den Stammtischen" erringen. Das soll doch bitteschön die CSU sein, die diesen Wettbewerb über die Oberhoheit über die Stammtische für sich entscheidet.

    Puh, ich bin da zwiegespalten und mag dir nur zum Teil zustimmen. Unbestritten haben Senioren eine größere Erfahrung, allerdings habe ich nach empirischen Beobachtungen, wenn ich mit älteren Verwandten im Auto saß, Zweifel daran, ob dieser Erfahrungsschatz im richtigen Moment abgerufen werden kann, beziehungsweise die motorischen Fähigkeiten eine Umsetzung der Erfahrungen erlauben.

    Meines Erachtens wird die Problematik von der falschen Seite aufgedröselt, wenn man versucht, es zu personalisieren.

    Ich habe es im Verwandtenkreis so erlebt:

    Die einen sind ihr Leben lang regelmäßig Bus und Bahn gefahren, die hatten gar kein Problem damit, ihr Auto abzuschaffen. Sie waren ohnehin schon die meiste Zeit mit Bus und Bahn gefahren und hatten das Auto quasi nur für besondere zusätzliche nicht alltägliche Fahrten benutzt.

    Für andere in der Verwandtschaft war es quasi in keinerlei Weise diskutierbar, anstatt alltägliche Fahrten mit dem Auto zu machen, dafür Bus und Bahn zu benutzen.

    Da hätte eine Netzkarte rein gar nix genutzt. Das Ding wäre nie zum Einsatz gekommen, weil die Vertrautheit mit dem ÖPNV nicht gegeben ist.

    Dieses Vertrauensverhältnis zum ÖPNV als Transportmittel herzustellen, ist das A und O. Ab einem gewissen Alter ist es je nach persönlichen Voraussetzungen nur mit hohem Aufwand oder auch gar nicht mehr hinzukriegen.

    Gilt übrigens auch für manche hartnäckige und durchaus auch jüngere Radfahrer*innen. Bevor du die dazu bekommst, Bus und Bahn zu benutzen fahren die egal bei welchem Wetter auf Teufel komm raus ausschließlich nur mit dem Rad. Und wenn's dann wirklich nicht mehr geht, mit einem geliehenen Auto oder Carsharing-Auto. Habe ich im Arbeits-Kolleg*innenkreis so erlebt. Auf diese Art und Weise bin ich dann auch schon zu der ein- oder anderen Auto-Mitfahrt gekommen.

    Umgekehrt ist das vermutlich genau so gültig: Wer sein Leben lang kein Auto gefahren ist, der wird es vermutlich im hohen Alter nicht unbedingt drauf anlegen, es noch zu erlernen.

    https://www.br.de/nachrichten/ba…tienten,SIDq1tY

    Kostenlose Masken für Risikopatienten in Bayern - nur, damit Sie nicht selbst nähen müssen.

    Ausgangssperren in : https://www.morgenpost.de/vermischtes/ar…raenkungen.html

    Klar, da ändert sich überall dauernd etwas. Aber schieben Sie bitte nicht alles auf Söder. Die anderen Bundesländer sind zum Teil genauso hart (oder wie in Sachsen: noch härter) von der dramatischen Pandemie betroffen. Ich bin mir nicht sicher, ob Ihnen die ~500 Todesfälle pro Tag entgangen sind - bessere Maßnahmen zu weniger Ausbreitung sind auf jeden Fall angesagt.

    Ich schiebe nicht alles auf Söder, im Gegenteil, viele Sachen finde ich gut. Und wer weiß vielleicht muss jemand in der Position eines Ministerpräsidenten hin und wieder so agieren, wie Söder es macht.
    Aber es missfällt mir sehr, dass insbesondere Söder es immer wieder so anpackt, als seien die besonders harten Maßnahmen, möglichst verbunden mit hohen Strafandrohungen für Einzelpersonen das beste Mittel der Wahl.

    Stattdessen halte ich sehr viel sanftere Maßnahmen, die dazu geeignet sind, die Menschen zu gewinnen statt sie zu verschrecken für zielführender.

    Zum Beispiel die Ausgabe von kostenlosen FFP2-Masken für Risikopatienten, die sich diese eben nicht selbst nähen können. Dazu braucht es nämlich mehrere technisch sehr aufwendig hergestellte spezielle Textilien, die man nicht eben mal zuhause rumliegen hat.

    Zumal der Umgang mit Nadel und Faden oder gar Nähmaschine ebenfalls längst nicht jedem gegeben ist.

    Trotzdem Danke, dass Sie noch mal an die Masken erinnert haben!

    Gut an Söders Agieren finde ich zum Beispiel das er sich für die Absage des Ski-Tourismus eingesetzt hat. Weniger gut dagegen, dass er Lehrer*innen und Erziehr*innen quasi abstuft zu Kinderverwahrern, die den Eltern es ermöglichen sollen, einer Erwerbsarbeit nachzugehen.

    Aber selbst daran kann man ja auch noch was Gutes finden, wenn man bedenkt, dass gerade in Bayern das Familienideal Frau ist da für Kinder, Küche, Kirche lange Zeit hoch gehalten wurde und immer noch von vielen hochgehalten wird.

    Zur Erinnerung: Es gibt allein in D ca. 2 Millionen polizeilich gemeldet Verkehrsunfälle pro Jahr, ca. alle 15 Sekunden einen. Das sind m.E. nun wirklich nicht die Rentner, das sind in erster Linie wir selbst.

    Auch du bist ein Rentner, der Rentner von Morgen. Und dieses Morgen kann leider verdammt schnell kommen. (Stichwort Frühverrentung)

    In Hannover gab es einen Vorschlag eines Jugendparlaments, der vom Regionsrat aufgegriffen wurde, und der zum Inhalt hatte, dass Rentner, die ihren Führerschein dauerhaft abgeben, dafür ein Jahr Freie Fahrt im ÖPNV bekommen.

    Siehe auch NDR-Info vom 13.11.2020

    https://www.ndr.de/nachrichten/ni…nnover7098.html

    War sicher gut gemeint von den jungen Leuten, aber letztlich wenig zielführend und außerdem Alter-diskriminierend. Vor allem: Den Autofahrern selbst will man keine Einschränkungen zumuten.

    Stattdessen sollen Bus und Bahn kostenlos benutzt werden dürfen, werden solche "Renter fahren umsonst"-Aktionen gestartet oder es gibt die Adventswochenende kostenfrei mit dem ÖPNV-Aktion.

    Alles schön und gut, aber nur wenn wirklich die Bereitschaft besteht, auch dauerhafte Änderungen einzuläuten. Autofreie Innenstadt und autofreie Stadtteile, konsequenter ÖPNV-Vorrang und Vorrang für den Rad- und Fußverkehr zum Beispiel.

    Sachsen ist nun mal die braune Eiterbeule dieses Landes. Zunächst gab es natürlich weniger Fälle, denn von außerhalb nach Sachsen reist man eigentlich nur, wenn man muß - schließlich ist das auch hochriskant, insbesondere, wenn es vermeintlich oder tatsächlich einem angesehen werden kann, kein Vollblutarier zu sein. Aber nun, da das Virus dann doch auch Sachsen erreichte, war die dortige Bevölkerung eine ideale Brutstätte. Dem Virus ist es egal, ob man es für echt, harmlos oder was auch immer hält. Leute, die sich nicht um Schutzvorkehrungen scheren, trifft es dann eben häufiger und folglich auch häufiger heftig.

    Mich wundert es nicht.

    Wenn es zuträfe, dass der Corona-Virus die "braunen Eiterbeulen" besonders heftig trifft, dann müsste ja der Landkreis Regen in Bayern eine besonders fette braune Eiterbeule sein:

    "Sonntag, 6. Dezember, 10.50 Uhr: Der niederbayerische Landkreis Regen hat einen neuen Rekordwert erreicht: Dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge lag die Sieben-Tages-Inzidenz je 100 000 Einwohner am Sonntag bei 581,3. Das ist deutschlandweit der höchste Wert in einer Stadt oder einem Landkreis."

    SZ vom 6.12.2020

    https://www.sueddeutsche.de/bayern/corona-…ition-1.5132180

    Tatsache ist, dass im Landkreis Regen eine SPD-Politikerin, Frau Rita Röhrl, 2017 zur Landrätin gewählt wurde.

    Puh, es ist wirklich schwer den Überblick zu behalten.

    Bayern 150 € (bei Kindern unter 14 Jahren für die - strafmündige - Begleitperson)
    Berlin 50 - 500 €

    Nbgradler hatte gerade noch festgestellt, dass nicht Bayern, sondern Berlin die härtesten Strafen gegen Maskenverweigerer verhängt. Allerdings lese ich hier, dass in Bayern 250 Euro fällig werden: "Der Freistaat Bayern wird die Bußgelder bei Verstößen gegen das Masken- und Quarantänepflicht deutlich erhöhen. Das hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montagvormittag in München angekündigt. So kostet es künftig 250 Euro, wenn im öffentlichen Nahverkehr oder in Läden keine Maske getragen wird (bisher 150 Euro). Bei mehrfachen Verstößen wird ein Bußgeld von 500 Euro fällig." Quelle: BR24 vom 24.8.2020, die Nachricht ist also bereits mehrere Monate alt.

    https://www.br.de/nachrichten/ba…agen-an,S8ZFrXu

    Gab es seitdem in Bayern bei der "Maskenfrage" Lockerungen? Und sind diese für die aktuell hohen Inzidenzwerte unter anderem in Nürnberg und Passau verantwortlich?

    Die SZ vom 1.12.2020 berichtete:

    "Neu ist ab 1. Dezember die generelle Maskenpflicht vor Geschäften und Einkaufszentren sowie auf den dazugehörigen Parkplätzen. Man muss aber keine richtige Schutzmaske tragen, es reicht eine Bedeckung von Mund und Nase, die man sich auch selber nähen kann, ein Schal oder Tuch. Eine Bedeckung tragen muss jeder ab dem sechsten Geburtstag. Wer das nicht tut, muss 250 Euro im einmaligen Fall und 500 Euro Strafe bei Wiederholung zahlen."

    https://www.sueddeutsche.de/bayern/corona-…r-faq-1.4878824

    Weiterhin weitgehend ungeklärt dagegen ist die Frage, welche Qualitätskriterien diese Mund-Nasen-Bedeckungen zu erfüllen haben. Ich habe den Eindruck: Hauptsache es gibt Vorschriften, die es ermöglichen, dass jemand bestraft werden kann. Und eine kostenlose Verteilung von zertifizierten Masken ist weiterhin nicht vorgesehen. Stattdessen einmal mehr der Hinweis auf's Selbernähen.

    Vielleicht liegt es tatsächlich daran, dass diese ganzen Regelungen zu sehr aus Kreisen der Exekutive stammen, vielleicht würden Parlamentsdebatten einen wirksameren und nicht so sehr einseitig auf Repressalien ausgerichteten Maßnahmenkatalog begünstigen.

    Heute Mittag wurde wohl für Bayern eine landesweite Ausgangssperre bekanntgegeben, die ab Mittwoch, 9.10.2020 gelten soll:

    "Wie Ministerpräsident Markus Söder am Sonntagnachmittag bekannt gab, gelten ab Mittwoch, 9. Dezember, bis 5. Januar folgende Regeln:

    1. Bayern ruft erneut den Katastrophenfall aus

    2. Es gelten folgende Ausgangsbeschränkungen: Es gilt eine landesweite Ausgangsbeschränkung. Das Verlassen der eigenen Wohnung ist daher nur noch mit triftigen Gründen möglich."

    Frankenpost vom 6.12.2020

    https://www.frankenpost.de/inhalt.katastr…87c28118ac.html

    Das ist dann wohl nicht mehr mit dem Begriff Kontaktbeschränkung zu beschreiben, sondern verdient tatsächlich den Begriff Ausgangssperre. So weit ich das sehe ist es in dieser Form das erste deutsche Bundesland, das landesweit zu einer so drastischen Maßnahme greift. Sah Söder seine Rolle als Vorreiter für harte Maßnahmen gefährdet?

    Wie erfolgreich die Ausgangssperre sein wird, bleibt abzuwarten. Aus anderen europäischen Ländern wurde berichtet, dass diese Maßnahme, eine Ausgangssperre, außerordentlich erfolgreich sei als Maßnahme gegen die Ausbreitung von Corona.

    Bilder von der 2. Klimaschutz-Demonstration in Linden-Limmer unter Beteiligung von Fridays For Future in Hannover.

    Start war an der Stadtbahnhaltestelle Brunnenstraße:

    Hier gab es eine kleine Start- und Abschlusskundgebung, bei der unter anderem auch Greta kam.

    Greta ............ ?

    Nicht Greta Thunberg.

    Sondern Greta Garlichs, die neue grüne Parteivorsitzende von Hannover. Sie hat die Abschluss-Ansprache gehalten. https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…ue-Parteichefin

    Die Polizei fuhr vorraus ...

    Und rund 70 Demonstrant*innen folgten:

    Die Strecke war schon im Vorfeld angemessen geschmückt worden:

    Besonders erfreulich waren die vielen sehr jungen Demonstrations-Teilnehmer*innen:

    Und wenn die Deppen in der Landesregierung oder an verantwortlichen Stellen der Verwaltung sitzen, schon gar nicht.

    Fahrradständer in optisch hübschem Design an einer Stelle retten leider keine komplett rechtsradikales Bundesland.

    Fragt sich nur wer die größeren Deppen sind. In dem von dir verlinkten tagesschau.de-Artikel wird der sächsische Ministerpräsident Kretschmer wegen seiner angeblich allzu laschen Haltung kritisiert: "Es komme nicht auf Kontrollen an, sondern darauf, dass "jeder einzelne diese Maßnahmen lebt", erklärte Kretschmer. Was wir beobachten: In der Bautzener Innenstadt und dem dort gelegenen Einkaufszentrum waren in dieser Woche kaum weniger Menschen unterwegs als zuvor." https://www.tagesschau.de/investigativ/m…achsen-101.html

    Unumstritten ist dagegen die "harte Hand" des bayrischen Innenministers. Wann wäre seit April dieses Jahres schon einmal eine Woche vergangen, in der der bayrische Ministerpräsident nicht zur weiteren Verschärfung der Corona-Gegenmaßnahmen geblasen hätte. Und in Bayern gelten die höchsten Strafen gegen Menschen, die zum Beispiel ihre Maske vergessen haben aufzusetzen.

    Und wo gibt es bundesweit aktuell mit die höchsten Inzidenzwerte zu "bewundern"? In Passau und Nürnberg! In Passau liegt die 7 Tage pro 100.000 Einwohner Inzidenzzahl aktuell bei 329,6 in Nürnberg bei 350,7 (Stand 6.12.2020) trotzdem Bayerns Landeschef Söder mit harter Hand regiert. Zumindest wird ihm das immer wieder von allen Seiten bescheinigt.

    Peter Vierig

    Das ist eine ziemlich pauschale Verurteilung, die vermutlich niemandem wirklich weiterhilft. Ich bin mehrfach in Plauen gewesen. Davon einmal eine ganze Woche. Nicht weil ich das unbedingt gemusst hätte.

    Es hat mir sehr gut dort gefallen, obwohl auch die braunen Schatten dort nicht zu übersehen waren, in Form von Reichsbürger-Sympathisanten und Pegida-Anhängern.

    Aber ich habe dort auch Leute kennengelernt aus dem kulturellen und kirchlichen Leben, die gute Kulturarbeit leisten und die ihre Stadt nicht einfach aufgeben.

    Ich halte nichts von allzu scheinbar eindeutigen Erklärungsmustern wie Sachsen ist braun, oder Stuttgart, das Erzgebirge und der Dresdner Raum seien "Bibel-Belts", wie es in dem von Yeti verlinkten Spiegel-Artikel heißt.

    Besonders bei solchen Zuschreibungen, die in sich in Teilbereichen zutreffend sein können, kommt es häufig zu dem Missverständnis oder es wird sogar bewusst darauf abgezielt, alle Menschen, die einer Religionsgemeinschaft angehören, pauschal abzuqualifizieren. Und einen durchgängigen "Bibelgürtel" von Stuttgart über das Erzgebirge nach Dresden gibt es ohnehin nicht.

    Künstlerisch gestaltete Fahrradständer in Plauen. Und eine Straßenbahn gibt es auch dort!

    Was hat die ausgereifte Technik mit dem Einsatz des Autos als Mordwaffe zu tun? Das Szenario hätte sich ähnlich auch mit einem Oldtimer abspielen können.

    Dieser Satz, "Dank ausgereifter Technik ist zum wiederholten Mal ein Auto zur Mordwaffe geworden.", auf den sich deine Frage bezieht ist ein Zitat aus dem von mir zitierten taz-Artikel. Er nimmt die Tatsache auf's Korn, dass die Automobilfirmen ihre Produkte gerne mit dem Attribut bewerben, es handele sich um ausgereifte Technik, was sie da den Kunden anbieten.

    Tatsächlich sind es aber keine Produkte mit ausgereifter Technik, denn die hätte bewirken können, dass sich das Fahrzeug in der Fußgängerzone nur auf Schrittgeschwindigkeit hätte beschleunigen lassen.

    Hätte der Täter einen Oldtimer benutzt, dann hätte das natürlich auch nicht funktioniert, zumindest dann nicht, wenn der nicht entsprechend nachgerüstet worden wäre, was wohl nur sehr umständlich zu bewerkstelligen ist. Und dann ist es auch kein echter Oldtimer mehr. Aber vielleicht hätte der Bekannte, der dem Täter den Wagen geliehen hat, ihm auch gar keinen Oldtimer geliehen? Ín Oldtimer-Kreisen ist man meines Wissens eher sehr zurückhaltend, wenn es darum geht sein Auto zu verleihen.

    Danke für den Hinweis, MichiHH!

    In der taz bin ich mittlerweile ebenfalls fündig geworden:

    "Mit einem Land-Rover-SUV ist am Dienstag ein Mann durch die Fußgängerzone von Trier gerast. Unstoppable. Fünf Tote. Dank ausgereifter Technik ist zum wiederholten Mal ein Auto zur Mordwaffe geworden. So was könne man niemals zu 100 Prozent verhindern, sagten der Oberbürgermeister von Trier und der Innenminister von Rheinland-Pfalz nahezu wortgleich. Aber sollte man nicht wenigstens versuchen, es zu 90 Prozent zu verhindern? So klingt es doch fatal nach: Da kann man nichts machen. Schlimmer noch: Wir wollen nichts machen."

    Und in dem taz-Artikel wird auch die Möglichkeit erörtert, mithilfe von ISA-Technik solche Amokfahrten deutlich zu erschweren: "Die Lösung: Stoppt die Raser! Nehmt ihnen die Waffen weg! Wie? Mit einem Werbeklassiker der Autoindustrie: Vorsprung durch Technik! Deutschland ist doch das Land der Konstrukteure. Also her mit autofreien Zonen, geschützt durch formschöne Sperren, die schwuppdiwupp versenkt werden können, wenn doch mal ein Krankenwagen durchmuss. Vor allem aber: Her mit der automatisch per GPS gesteuerten Tempolimitierung, wenn ein Auto in einer Stadt fährt." Man muss wohl dazu sagen, nicht nur wenn es durch die Stadt fährt, schließlich funktioniert ISA auch außerorts.

    taz vom 2.12.2020

    https://taz.de/Konsequenzen-der-Amokfahrt-in-Trier/!5728990/

    Ob das einen Schatten auf BMW werfen wird; "In der Automobilindustrie hat sich eine neue Allianz gebildet, um die Last aus den enormen Entwicklungskosten für Elektro-Mobilität gemeinsam zu stemmen. BMW arbeitet künftig mit Jaguar Land Rover (JLR) eng zusammen, um Elektroantriebe zu entwickeln. Die zum indischen Tata-Konzern gehörende britische Premiummarke wird für den deutschen Automobilkonzern in diesem Bereich der wichtigste und einzige strategische Partner sein." FAZ vom 5.6.2019

    https://www.faz.net/aktuell/wirtsc…w-16223034.html

    Immerhin zeigt die Berichterstattung, dass es inzwischen kein Tabu mehr ist, ein Auto als Mordwaffe oder Mordwerkzeug zu bezeichnen: "Wer etwas so Alltägliches wie ein Auto als Mordwerkzeug missbrauchen will, wird immer irgendwo Opfer finden." rnd vom 2.12.2020

    https://www.rnd.de/politik/amokfa…RGZ5OYSF3Y.html

    "Die Erkenntnis, dass wir keine Fußgängerzonen abriegeln können, dass diese Art Täter mit automobilen Mordwerkzeugen immer irgendwo Menschenansammlungen finden können, ist so wahr wie unbefriedigend."

    Börse online vom 2.12.2020

    https://www.boerse-online.de/nachrichten/ak…rier-1029855666

    Der SPD-Innenminister Lewenz von Rheinland-Pfalz sagte im DLF an der Stelle, an der der Interviewer des DLFs auf Versäumnisse beim Absichern der Fußgängerzone abzielt:

    "Wir leben in einer sehr freien Gesellschaft, wenn das Auto zur Mordwaffe wird, dann ist es schwierig zu sagen als Staat: Das können wir zu 100 % unterbinden. Nein das können wir nicht"

    Audio-Link zum Interview:

    https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/20…24_845d2de1.mp3

    Artikel-Link:

    https://www.deutschlandfunk.de/amokfahrt-in-t…news_id=1200839

    Die zitierte Aussage steht am Ende des Interviews.

    Vielleicht wird es Lewenz und anderen Verantwortungsträgern im Nachgang bewusst, dass auch die Versäumnisse bei der Eindämmung der vom Mordwerkzeug Auto ausgehenden Gefahren dazu beitragen, dass ein Auto so leicht zum Morden benutzt werden kann. Beim Hören des Interviews hatte ich allerdings den Eindruck, dass der SPD-Innenminister die "Freiheit des Autofahrers" an erste Stelle setzt.

    Da geschieht diese schreckliche Amokfahrt in Trier und dem zuständigen Innenminister fällt in einem Interview mit dem Deutschlandfunk nichts Besseres ein, als von der "Freiheit der Autofahrer" zu faseln. :(

    Aber diese Verantwortung muss ja irgendwann Grenzen finden.

    Heute Nacht haben zum Beispiel Landwirte die Zufahrt zum Kieler REWE-Zentrallager blockiert. Über den entstandenen Stau beschwerte sich zu meiner großen Überraschung niemand in den gesellschaftlichen Netzwerken. Ich kann nun aber sicherlich nicht ins Auto steigen, hinfahren und dem nächstbesten Traktor am Stauende hin rein, damit mir der Rädelsführer ein neues Auto bezahlt. So wird’s ja nicht gehen.

    Und ich bin momentan noch der Auffassung, dass es als Verkehrsteilnehmer auch eine gewisse Eigenverantwortung gibt. Hätte sich der Unfall direkt an der Brücke zugetragen, weil der vorausfahrende Lkw eine Gefahrenbremsung hinlegt, okay, akzeptiert, dann wären die Kletterer sicherlich in der rechtlichen Verantwortung. Aber bei diesem Unfallhergang überwiegt nach meinem Gefühl das Fehlverhalten am Pkw-Lenkrad.

    Das eigentliche Hauptproblem und das zeigst du mit deinem Hinweis auf den Bauernprotest ist nicht die Frage, ob es erlaubt ist eine Protestaktion durchzuführen, weil damit ja auch stets Gefahren verbunden sind. Natürlich müssen Veranstalter von Protestaktionen dazu beitragen, Gefahren zu reduzieren. Siehe aktuelles Beispiel Maskenpflicht und Abstandspflicht bei Demonstrationen. Aber das eine ist eine nüchterne Betrachtung der Vorgänge, das andere ist, was man politisch draus machen kann.

    Ein solcher Vorgang, wie der Auffahrunfall weit am Rande einer Autobahn-Blockadeaktion etwa, ist natürlich ein gefundenes Fressen für die FDP-Propaganda-Maschine. Wie sollte man darauf angemessen reagieren? Die FDP hat zum Beispiel in Niedersachsen mit juristischen Taschenspielertricks leider aus deren Sicht sehr erfolgreich jahrelang die Einführung der sogenannten Abschnittskontrolle von Tempo-Verstößen verhindert. Siehe zum Beispiel diesen HAZ-Bericht

    https://www.haz.de/Umland/Laatzen…Section-Control

    mit diesem Bild:

    https://www.haz.de/var/storage/im…ser_article.jpg

    Leider haben die Befürworter einer effektiveren Tempokontrolle es bislang versäumt, ein entsprechendes Unfallereignis in den Zusammenhang zu stellen mit dieser verzerrten FDP-Parteipropaganda.

    Wenn die FDP es kritisiert, das Umweltaktivisten für eine Verkehrswende demonstrieren, weil weit am Rande der Veranstaltung es zu einem Auffahrunfall gekommen ist, dann ist die FDP um so mehr zu kritisieren, weil sie mit ihrer Propagandamasche für unbegrenzte und unkontrollierte Raserei für zahlreiche Todesopfer im Straßenverkehr mitverantwortlich ist, wo überhöhte Geschwindigkeit eine zentrale Rolle spielt: "Fast jeder dritte Verkehrstote in Deutschland kam im vergangenen Jahr bei einem Unfall im Zusammenhang mit zu hoher Geschwindigkeit ums Leben." aus: Der Tagesspiegel vom 21.7.2020

    https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/p…t/26024360.html

    Und dafür tragen die FDP und die anderen Parteien in diesem Parteienspektrum eine erhebliche Mitverantwortung als Speichellecker der Autoindustrie!

    "Der in Trier geborene Mann fuhr am Dienstagnachmittag mit einem PS-starken Sportgeländewagen in Schlangenlinien durch die Trierer Innenstadt und überfuhr wahllos Menschen." aus: tagesschau.de, 2.12.2020

    https://www.tagesschau.de/inland/haftbef…lassen-101.html

    "In Trier ist ein Mann in einem Auto durch die Fußgängerzone gefahren und hat fünf Menschen getötet und achtzehn verletzt." aus: ZDFheute vom 2.12.2020

    https://www.zdf.de/nachrichten/pa…e-tote-100.html

    "Nach den bisherigen Ermittlungen hatte der Mann mit einem PS-starken Geländewagen am Dienstagnachmittag gezielt Menschen in der Trierer Fußgängerzone überfahren." aus: taz vom 2.12.2020

    https://taz.de/Nach-der-Amokfahrt-in-Trier/!5734741/

    Ist das jetzt Zufall oder Absicht, dass viele Nachrichten-Anbieter den Begriff SUV offensichtlich nicht benutzen? Vielleicht weil das SUV gerade kürzlich noch hochgejazzt wurde als der Hoffnungsträger für die angeblich darbende deutsche Autoindustrie: "Andererseits seien diese Modelle, vor allem die großen SUV-Plug-ins, sehr profitabel für die Hersteller, sagt Ralf Kalmbach, Autoexperte bei der internationalen Unternehmensberatung Bain & Company." aus: Läuft doch, Die Zeit vom 30.11.2020

    https://www.zeit.de/mobilitaet/202…komplettansicht

    "Immerhin gab es auch Medien, die das Mordwerkzeug (so muss man das Fahrzeug wohl nennen, denn mittlerweile wurde gegen den Fahrer Mord-Anklage erhoben) unter dem dafür gängigen Begriff erwähnten:

    "In Trier rast ein alkoholisierter Mann mit seinem SUV durch eine Fußgängerzone. Fünf Menschen sterben, mehrere werden teilweise lebensgefährlich verletzt." Frankfurter Rundschau vom 2.12.2020

    https://www.fr.de/panorama/trier…r-90117655.html

    Um welches SUV-Modell, von welchem Hersteller es sich dabei handelte, darüber wurde bislang anscheinend noch nicht berichtet. Oder hat das jemand hier im Forum rausgefunden, der gründlicher recherchiert hat?

    Dass auch ein Täter Persönlichkeitsrechte besitzt, die es zu respektieren gilt, ist demokratischer Konsens. Aber warum wird die Automarke nicht erwähnt? Haben die Produzenten davor Angst, dass an ihrem Firmenname Blut kleben bleibt? Und haben diese Konzerne den Einfluss auf die Medien, dass die sich darüber ausschweigen. Oder machen die Medienkonzerne das von sich aus mit der "Schere im Kopf", dass sie das Modell nicht erwähnen? Oder weil es den Autoproduzenten und den ihnen ergebenen Medienkonzerne es peinlich ist, dass sie bei anderen Gelegenheiten mit solchen Sprüchen Werbung machen:

    "Drei Power-SUV für große Jungs, die gern mal im Dreck spielen oder mit der Urgewalt von mindestens 500 PS auf Zeitenjagd gehen." *

    aus:

    "1612 PS: Drei leistungsstarke Power-SUV im Test

    BMW X5 M | Mercedes ML 63 AMG Performance Package | Porsche Cayenne Turbo"

    Auto-Zeitung vom 7.6.2012,

    https://www.autozeitung.de/power-suv-von-…est-174988.html

    Nur mal so angedacht: Wie lautet dieser Satz, wenn man die erste Hälfte von dem Wort "Zeitenjagd" durch "Menschen..." ersetzt?

    Ich hatte das gar nicht mehr auf dem Radar. Das Abbiegen mit Schrittgeschwindigkeit wird nach meiner Erfahrung von fast gar niemandem praktiziert, beziehungsweise sanktioniert, insofern kann man sich diese Regelung eigentlich auch schenken.

    Eine Regel einfach wegzuwerfen, weil die Opfer, die diese Regel schützen soll, nicht geschützt werden, weil die Täter, die diese Regel beachten sollen, sie zu oft missachten?

    Das ist schon reichlich zynisch, dann zu sagen, man könne sich die Regel auch "schenken".

    Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten den Schutz der Radfahrenden zu verbessern, die jedoch eins um's andere Mal abgeschmettert werden, oder aufgrund von Trägheit und Innovationsfeindlichkeit nicht verfolgt werden.

    Eine Möglichkeit: Die Abbiegegeschwindigkeit kann durch ein entsprechend konfigurierten Intelligenten Geschwindigkeits-Assistenten (ISA - Intelligent Speed Assistent) gedrosselt werden.

    Die Route, die ein Fahrzeug fährt, wird in die EDV-Technik des Autos einprogrammiert. Das machen heute schon ganz viele Menschen mit dem Navi. Es spricht nichts dagegen, das zur Pflicht zu machen.

    Jetzt weiß das Fahrzeug, wann der Fahrer mit dem Fahrzeug abbiegen wird und kann rechtzeitig die Geschwindigkeit drosseln. (Diese Technik gibt es in stark vereinfachter Form als Tempomat serienmäßig bereits seit Ende der 50er Jahre. "Geschwindigkeitsregelanlagen wurden in Automobilen erstmals 1958 als cruise control bei Chrysler eingesetzt, in Europa erstmals 1962 bei Mercedes-Benz." https://de.wikipedia.org/wiki/Geschwindigkeitsregelanlage

    In modernerer Form gibt es die Technik im Abstands-Assistenten.)

    Trotzdem die ISA-Technik bereits seit rund 20 Jahren in erprobter Form zur Verfügung steht, scheute der Gesetzgeber bislang davor zurück sie verbindlich zu machen.

    In der Kombination mit der dem Fahrzeug bekannten Route und einer Motorsteuerung, die die geltenden Höchstgeschwindigkeiten berücksichtigt, kann das Einhalten der Regel, Schrittgeschwindigkeit beim Abbiegen, deutlich verbessert werden.

    Entsprechend konfigurierte Autos könnten übrigens auch dazu gebracht werden, dass sie innerhalb geschlossener Ortschaften nicht schneller als 50 fahren können, auf Straßen mit niedrigeren Tempolimits diese ebenfalls einhalten würden. Und ja, sie könnten auch in Fußgängerzonen nicht schneller als mit Schrittgeschwindigkeit fahren!

    Ja das geht alles, wird aber nicht gemacht, sondern es wird blockiert, verschleppt, schlecht geredet, unter anderem deshalb, weil der Verkehrsminister "Benzin im Blut" hat. Das ist seine Qualifikation, deshalb sitzt er auf diesem Posten. Und im Sinne der Autolobby macht er einen verdammt guten Job. Aber eben nicht im Sinne der Opfer von Abbiegeunfällen und, und, und ...

    Ich bin aber gespannt, wie das mit dem Parken laufen wird. Offenbar soll das Parken an der nördlichen Seite der Straße weiter erlaubt sein, dann wundere ich mich, ob das parken auf der gegenüberliegenden Seite wirksam unterbunden wird…

    Besonders das Bild mit dem zu mindestens zwei Dritteln Breite zugeparkten Gehweg zeigt, dass es nicht einfach ist, eine doppelte Radverkehrsinfrastruktur zu etablieren.

    Entsprechend der Ausschilderung ist der Gehweg freigegeben für den Radverkehr. Und der Gehweg ist augenscheinlich auch breit genug dafür.

    So zugeparkt wie auf dem Foto wird es jedoch dort sehr eng. Da sagen sich möglicherweise Autofahrer oder die Verkehrsverwaltung, die für die mangelnde Kontrolle verantwortlich ist: "Es ist ja nicht so schlimm, dass es da auf dem Gehweg durch die parkenden Autos so eng ist, dass da kein Radfahrer mehr fahren kann. Die Radfahrer können ja auf der Fahrbahn fahren."

    Für einen richtige Hochbordradweg müsste man wahrscheinlich den Kantstein zur Straßenmitte hin versetzen. Für eine richtigen Radfahrstreifen auf der Fahrbahn müsste man den Kantstein in den Seitenraum schieben.

    So oder so könnte dabei jedoch eine Situation entstehen, in der der Raum für den Radverkehr besser geschützt ist als jetzt. Und von der Verkehrsbehörde würde möglicherweise intensiver kontrolliert werden.

    Dass das in der Fahrradstraße passieren wird, halte ich eher für unwahrscheinlich. Die jetzt vorhandene doppelte Infrastruktur für den Radverkehr, entweder Mischverkehr mit KFZ auf der Fahrbahn oder langsame Fahrt auf dem dafür freigegebenen Gehweg entfällt. Und Fahrradfahrer werden gezwungen die Fahrbahn zu benutzen, auch wenn diese mit Autos verstopft ist, ohne das Einhalten von Sicherheitsabständen überholt wird usw.

    Gilt denn jetzt bereits ein Tempolimit von 30 km/h dort, oder wird das erst mit der Fahrradstraße eingeführt werden?

    Wirklich schrecklich wäre es, wenn man den ganzen ernsten Maßnahmen nicht auch noch eine lustige Seite abgewinnen könnte, so eine Art Corona-Stilblüte: