Trotz Omikron -In Dänemark und England fallen die Masken
ZDF vom 27.01.2022:
"Täglich Zehntausende neue Fälle. Omikron die vorherrschende Variante. Nichtsdestotrotz sagen Großbritannien und Dänemark so gut wie allen Corona-Maßnahmen: Goodbye und Farvel."
Ein wenig genauer berichten die Stuttgarter Nachrichten vom 27.1.2022:
"Freedom Day 2.0 Dänemark und Großbritannien beenden fast alle Corona-Maßnahmen"
In dem Artikel wird auch die Maskenpflicht in Bus und Bahn angesprochen:
"Maskenpflicht in Bus und Bahn bleibt
In der britischen Hauptstadt London gilt weiterhin in Bahnen und Bussen eine Maskenpflicht. Auch einige Supermärkte rufen ihre Kunden weiterhin dazu auf, eine Maske zu tragen."
Viele Millionen Menschen benutzen weltweit Bus und Bahn. Das sind echte Alltagshelden! Denn der ÖPNV ist ein wichtiger Baustein, der für nachhaltige Mobilität steht. Eine Nachrichtenberichterstattung, die so tut, als würden überall die Schutzmaßnahmen gegen eine Corona-Infektion fallen und wo dann quasi im Nebensatz steht, nur im ÖPNV gilt weiterhin die Maskenpflicht, ist für die Tonne. Wie soll ich das als Mensch, der den ÖPNV benutzt denn verstehen? Werde ich bei einer solchen Berichterstattung überhaupt noch als Mensch wahrgenommen?
Fast gleichzeitig berichtet der rnd am 24.1.2022:
"FFP2-Maskenpflicht im Auto gekippt"
In dem Artikel wurden unter anderem diese Gründe für den m. E. zweifelhaften "Erfolg" des Anwaltes genannt:
"Ansteckungen bei Privatfahrten seien nicht nachgewiesen. Auch sei die Angemessenheit fraglich gewesen, weil der Impfstatus bei der Maßnahme keine Rolle spielte."
Ich will jetzt keine wissenschaftlichen Belege darüber anführen, ob die eine oder andere Maßnahme angemessen oder übertrieben ist. Meines Erachtens wird einmal mehr offensichtlich die Autonutzer privilegiert. Sollte es sich so verhalten, dass bei gemeinsamen Autofahrten mit Nicht-Haushaltsangehörigen ohne Masken eine Covid-2-Infektion stattfindet, dann ist mein Mitleid mit den Betroffenen begrenzt. (Um das mal höflich zu formulieren.)
Fazit: Mit ÖPNV-Nutzern kann man umspringen wie man will. Ihnen mutet man alleine Einschränkungen zu, um die Corona-Ausbreitung zu bremsen. (Maskenpflicht bei Benutzung des Verkehrsmittels.) Dabei wird bisweilen so getan, als gäbe es diese Einschränkungen gar nicht mehr, auch dann wenn sie weiter fort bestehen. Auto-Nutzer*innen jedoch sind sakrosankt. Häufig wird der Autoverkehr sogar gefeiert als die das Fortbewegungsmittel, dass zur Eindämmung von Corona beiträgt. 
Was übrigens erwiesenermaßen nicht stimmt, weil Autofahrende sich so sicher wägen, benutzen sie ihr Fortbewegungsmittel häufig dazu, sich an andere Orte zu begeben, wo sie mit Menschen eng zusammen sind, was das Ausbreiten von Corona begünstigt.
Noch eine Einschränkung im ÖPNV: Bei einigen Verkehrsgesellschaften werden die vorderen Omnibustüren nicht geöffnet. Dabei könnte ein Fahrgästestrom von vorne (Einstieg) nach hinten (Ausstieg) dazu beitragen, Kontakte zu vermeiden.

Bei Betrachtung des fertigen Beitrages fällt mir auf, dass bei beiden Berichten eine Maske gezeigt wird, die auf dem Boden liegt.
Gibt es für so was keine Abfalleimer?
Vor allem aber: Wenn man bedenkt, dass gerade Menschen mit niedrigem Einkommen besonders hart getroffen sind von den Kosten für die Masken, die sie im ÖPNV benutzen müssen, und sogar dann immer noch benutzen müssen, wenn in den falschen Überschriften einer fahrlässigen Berichterstattung davon geschwärmt wird, die Corona-Beschränkungen seien gefallen, dann ist das äußerst zynisch.