Dass Krieg Scheiße ist, ist hinreichend bekannt. Das in immer neuen Facetten auszudrücken hilft aber nicht weiter.
Oh ja, dieser Krieg ist sch***! Und nicht nur dieser Krieg. Aber da er es ist, der gerade tobt, noch zwei Hinweise darauf, wie besch*** dieser Krieg ist, mit dem Russland die Ukraine überzogen hat.
Ich habe bereits weiter oben geschrieben, dass die mediale Verarbeitung von Krieg mit dazu beiträgt, Krieg überhaupt erst zuzulassen. Oder Krieg als mögliche oder gar erstrebenswerte Form der Konfliktlösung hinzunehmen.
Die Kriegsfolgen halten über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte an, da ist der Krieg längst vorbei.
Die dann auftretenden Folgen aber taugen nichts für eine medial inszenierte Kriegsberichterstattung, die dazu taugen soll, die Kriegsbegeisterung anzuheizen oder meinetwegen auch nur dazu dienen soll, die angebliche Unausweichlichkeit oder unbedingte Notwendigkeit des "Waffengangs" zu begründen. Und entsprechend mager wird dann darüber berichtet, zumal der Krieg dann ja bereits lange vorbei ist.
Deshalb noch zwei weitere Hinweise zum Thema Landminen:
"Die Entschärfung einer Mine kostet rund fünfzigmal so viel wie ihre Herstellung ..."
Aus: "Internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen Antipersonenminen"
Rede vom ehem. Bundesminister Dr. Kinkel in Karlsruhe (FDP), ehem. Bundesminister des Auswärtigen, Dr. Klaus Kinkel, hielt zur Eröffnung der 2. Internationalen Expertenkonferenz zum Einsatz moderner Minenräumtechnologie am 1. Juli 1998 in Karlsruhe. (Hervorhebung von mir)
Und in der Ukraine werden Landminen eingesetzt.
"Ein Monat Krieg bedeutet ein Jahr Minenräumung." Mihailow Iliew, ukrainischer Katastrophenschutz in einer Sendung der Deutschen Welle vom 21.5.22: Minenräumung in der Ukraine: "Der Arbeitsaufwand ist enorm" Minute 1:52
Immerhin: "Dem Landminen-Monitor liegen keine glaubhaften Informationen vor, dass die ukrainische Regierung Antipersonenminen auf vertragswidrige Weise einsetzt." Quelle: Handicap International
Landminen in der Ukraine | Landmine.de
abgerufen am 7.6.22
Die Ukraine ist seit 1999 Mitunterzeichnerin des Übereinkommens über das Verbot des Einsatzes, der Lagerung, der Herstellung und der Weitergabe von Antipersonenminen und über deren Vernichtung (kurz: Ottawa Konvention)
Handicap International berichtet allerdings a.a.O. auch darüber: "Die Frist zur Zerstörung gelagerter Minen, die auf den 01. Juni 2010 festgesetzt wurde, konnte von der Ukraine nicht eingehalten werden. Somit verstößt das Land in diesem Vertragspunkt seither gegen die Konvention. Auch die festgesetzten Fristen angesichts der Minenräumung wurden wiederholt nicht eingehalten – weder die Frist bis 2016, noch die, welche am 01. Juni 2021 auslief."
Zu den Nichtunterzeichner-Staaten der Ottawa-Konvention gehören u. a. Russland und die USA. Human Rights Watch hat bestätigt, dass Russland Antipersonenminen im Ukraine-Krieg eingesetzt hat. (ebenda)
Im Jahr 2016 hatte allerdings das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte in Bezug auf die Kämpfe in den sogenannten Autonomiegebieten im Donbass berichtet, "dass sowohl die ukrainischen Streitkräfte als auch die Separatisten Landminen, darunter Antipersonenminen, verlegt hätten." Quelle: bpb vom 16.7.2018, Analyse: Landminen in der Konfliktregion im Donbass: Gefahren und Perspektiven