Na was wohl, Russland übernimmt die Ukraine und setzt eine Regierung ein die Russland genehm ist. Demokratie wird abgeschafft. Und Putin lernt, dass er so weitermachen kann. Die nächste land wäre wahrscheinlich Kasachstan. Vor den baltischen Staaten wird er wahrscheinlich (noch) zurück schrecken um sich nicht mit der Nato anzulegen.
Oder glaubst du im Ernst, dass die Russen wieder nach Hause fahren, wenn die Ukrainer streiken?
Ein Generalstreik ist möglicherweise eine bessere Alternative als mit Molotowcocktails auf Soldaten losstürmen zu wollen, die bis an die Zähne bewaffnet sind.
Die Guerilla-Taktik, die der ungarische Ministerpräsident Selenskyj und seine Berater offensichtlich verfolgen, birgt wahnsinnig viele hohe Risiken. Es gibt quasi keine Möglichkeit, über diese Taktik auch nur ansatzweise eine Abstimmung herbeizuführen. Wer hat denn die ukrainischen Bürgerinnen und Bürger gefragt, ob sie dabei wirklich mitmachen wollen? Ich befürchte, dass das nicht gut ausgehen wird.
Was ist davon zu halten, dass flüchtende Ukrainer an den Grenzen von Vertretern des ukrainischen Militärs an der Ausreise gehindert werden, wenn sie männlich sind und im Alter von 20 bis 60 Jahren? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so selbstverständlich akzeptiert wurde von den Betroffenen, wie es häufig in den letzten Tagen dargestellt wurde.
Für mein Empfinden wird das viel zu wenig diskutiert.
Auf mdr.de gab ein ehemaliger Bundeswehrgeneral, Lothar Domröse, die Einschätzung ab, die Ukrainer lägen richtig mit der beabsichtigten Guerillia-Taktik. Domröse selbst war unter anderem im Afghanistan-Krieg als General eingesetzt. Vielleicht beeindruckte ihn dort die Guerilla-Taktik der Taliban. Tatsächlich hat Afghanistan etwa dieselbe Fläche und etwa dieselbe Einwohnerzahl wie die Ukraine. Aber das bergige Afghanistan, in dem sehr viel weniger Menschen in städtischen Räumen wohnen, ist von anderer Gestalt als die Ukraine.
"Domröse fügte hinzu, die Städte würden zum "Grab der Russen" werden. Die Ukrainer könnten aus Kellern, aus Bunkern, aus Häusern schießen. Gegen diese Taktik habe Putin nur die Möglichkeit, die Städte "auszuhungern oder komplett zu zerschlagen wie in Tschetschenien oder Syrien" Domröse fügte an, er hoffe, dass das nicht passiere."
mdr vom 28.2.2022
Und was, wenn es doch passiert? Mein Eindruck ist, dass diese Option nicht ernsthaft in Erwägung gezogen wird. Vielmehr scheint die Hoffnung im Vordergrund zu stehen, dass es der Reputation Putins so sehr schadet, einen solchen Häuserkampf zu führen, dass er diesen Schritt nicht wagen wird. Diese Rechnung wird möglicherweise nicht aufgehen. Immerhin sagt Domröse im mdr-Bericht ehrlicherweise dazu: "Domröse fügte an, er hoffe, dass das nicht passiere."
Ich frage mich auch, wie groß die Gefahr ist, dass ein Bürgerkrieg das Ergebnis dieser Guerilla-Taktik sein wird. Viele Berichte über den Angriff Russlands auf die Ukraine erwecken den Eindruck, die Bürger der Ukraine stehen fest und entschlossen gemeinsam hinter ihrem Präsidenten. Aber was wird sein, wenn den geflüchteten Frauen und Kindern von ihren zwangsweise zurückgebliebenen Ehemännern und Vätern nur eine Erzählung übrig bleibt, wie er mit einer Glasflasche, mit einer brennbaren Flüssigkeit in der Hand, von einem russischen Besatzungssoldaten erschossen wurde? Soldaten dürfen auf Zivilisten nicht schießen. Aber wenn "Zivilisten" mit selbst gebauten Brandsätzen angreifen, dann sind das keine Zivilisten mehr.