Was mich wundert: Bei der Diskussion über die Zukunft des Verbrennermotors in PKW wird anscheinend nicht thematisiert, dass es absehbar ist, dass große Staaten wie China, Indien oder die Russische Föderation (aber auch viele kleinere Staaten) möglicherweise nicht dabei mitmachen werden, das Aus für Verbrennermotoren in PKW durchzusetzen.
Geht es bei der derzeitigen FDP-Kampagne für das Festhalten an Verbrennermotoren, die dann irgendwann einmal mit E-Fuels betrieben werden sollen, um was ganz anderes, als um die vielbeschworene "Technik-Offenheit"?
Wie wird das aussehen, wenn vorwiegend Automobilproduzenten aus Deutschland und anderen EU-Staaten auch nach 2035 weiter Autos im Ausland verkaufen, bzw. produzieren und verkaufen, die dort mit konventionellem Benzin oder Diesel betrieben werden?
Es ist ja heute schon so, dass bei der Autoproduktion auf die jeweiligen Länder, wo die Autos konsumiert werden, die Schadstoff-Vorgaben ausgerichtet werden. In den USA hatte VW den Dieselskandal deshalb ausgelöst, weil dort in bestimmten Details strengere Vorschriften galten, die nicht erfüllt wurden. Umgekehrt gibt es Länder, die weniger strenge Vorschriften haben.
Und wenn 2035 weiter Neuwagen in EU-Nachbarstaaten fahren werden, die dort mit billigem Benzin betrieben werden, dann werden sich besonders die Autobesitzer in den Grenzregionen fragen, warum sie stattdessen teuren Strom in ihre Elektroautos tanken sollen.
Dann wird die FDP damit auftrumpfen, dass sie schon immer gesagt habe, PKWs mit Verbrennertechnik sollten nicht verboten werden.
Könnte die FDP-Kampagne darauf abzielen, daraus eine Kampagne zu entwickeln, die auf Autofahrer abzielt, die es nicht einsehen, dass im Ausland weiter billig mit Verbrennermotoren PKW gefahren werden darf, in Deutschland aber teurer Strom dafür getankt werden muss?
Kann natürlich auch sein, dass ich dazu zu wenig recherchiert habe? Weiß wer mehr darüber?