Das ist richtig, ändert aber nichts daran, dass ein E-Auto nur etwa ein Viertel der Energie eines Verbrennerautos benötigt. Noch extremer wird es, wenn man die Bilanz für Verbrennerautos aufstellt, die mit E-Fuels betrieben werden.
Das Verkehrsproblem lösen E-Autos selbstverständlich nicht.
Schlimmer geht halt immer!
Aber davon mal abgesehen:
Wer zu dem Schluss kommt, dass ein Elektroauto in vergleichbarer Größe und Leistung wie ein herkömmliches Verbrennerauto nur ein Viertel der Energie benötigt, der ist ein begnadeter Schönrechner.
Vermutlich hat er unter anderem den Materialbedarf und damit den Energiebedarf für die Gewinnung der Rohstoffe (z. B. Eisenerz) und der Verhüttung bzw., sonstwie gearteten Aufarbeitung von anderen Rohstoffen nicht in seine Berechnung mit einbezogen.
Dazu kommt der Energiebedarf bei der Verarbeitung von Materialien wie Stahl, Kunststoffe, Glas, Batterieherstellung usw.
Diese Prozesse unterscheiden sich kaum beim Vergleich von E-Autos mit konventionellen Verbrennerautos und bedingen einen sehr hohen Anteil des Energieeinsatzes, der mit eingerechnet werden muss, wenn man zum Beispiel Elektromobilität in einem E-Golf vergleicht mit einem herkömmlichen Verbrenner-Golf.
"Wenn wir uns den Energieverbrauch bei unseren Kraftfahrzeugen anschauen, dürfen wir nicht nur darauf achten, wie viel und welchen Treibstoff diese verbrauchen. Hinzurechnen müssen wir die Energie und damit die Emissionen, die bei der Herstellung des Fahrzeugs und beim Bau und der Instandhaltung unserer Infrastruktur anfallen. Ebenfalls müssen wir in Betracht ziehen, wie viel Energie aufgewendet werden muss, um den Kraftstoff in seiner endgültigen Form an der Zapfsäule zur Verfügung zu stellen (Exploration, Transport, Umwandlung von Rohöl). Als Faustregel kann man davon ausgehen, dass nur 60 % der Energie, die ein Auto in seinem Lebenszyklus verbraucht, aus dem Kraftstoff stammen. Die restlichen 40 % werden für die o.g. Leistungen benötigt."
Wieviel Energie verbrauchen Autos - DieEinsparInfos.de
Und da geht es "nur" um den Energiebedarf für das Autofahren. Darüber hinaus sind aber auch Faktoren wie Umweltschädlichkeit und Klimaschädlichkeit zu berücksichtigen.
Das Schlimmste aber ist: Das Festhalten am Prinzip Automobilität für möglichst alle Menschen verhindert den notwendigen Infostrukturumbau, der einen wichtigen Beitrag leisten kann, um deutlich nachhaltiger, ressourcensparender, klimafreundlicher und letztlich auch kostengünstiger zu leben.
Genau darum aber geht es den Apologeten der E-Auto-Mobilität: Es wird suggeriert, alles könne so bleiben, wie es ist, nur unterm Tankdeckel ist kein Treibstofftank mehr, sondern der Anschluss für eine Steckverbindung zum Batterieaufladen. Und deshalb wird propagiert, diese neue Form (in Wirklichkeit ist sie gar nicht so neu) von MIV mit E-Autos ginge angeblich mit 75% Energieeinsparung daher.
Nur weil die FDP propagiert, mit E-Fuels betriebene Verbrennerautos seien eine aussichtsreiche Zukunfts-Technologie, ist es ja noch lange nicht so, dass konventionelle batteriebetriebene E-Autos tatsächlich den Anspruch erfüllen, klimaneutral zu sein oder deutlich weniger Energie verbrauchen als Verbrennerautos.