Beiträge von Ullie

    Ich kann dem nur entschieden entgegentreten. Das Deutsche Staatsgebiet ist nicht verhandelbar. Das Ukrainische auch nicht!

    Zu den deutschen Ostverträgen, speziell zu dem 1972 abgeschlossenen Warschauer Vertrag schreibt das Schülerlexikon: "Der zweite wesentliche Punkt dieses Vertrages betraf die Anerkennung aller Grenzen in Europa. Damit sollten einige seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges noch schwelende strittige Grenzfragen gelöst werden. Dies traf besonders auf die polnische Westgrenze zu. Gerade in der Bundesrepublik gab es nämlich unter den Vertriebenen viele, die sich mit dem Verlust der ehemaligen Heimat nicht abfinden wollten."

    Quelle: Schülerlexikon von lernhelfer.de

    Eigentlich sollte man meinen, dass die Russische Föderation sich daran ein Beispiel nehmen sollte. Anstatt mit abwegigen Begründungen den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu rechtfertigen, wäre die Russische Föderation sicher besser beraten, die Chancen und Möglichkeiten zu nutzen, die eine unabhängige Ukraine bietet.

    Aber die Geschichte der Kritik an dem 1972 abgeschlossenen Warschauer Vertrag zeigt: Auch in Deutschland gab es Versuche, fremdes Staatsgebiet als das eigene zu proklamieren. Und der jüngst vereitelte Versuch, einen gewaltsamen Umsturz durch sogenannte "Reichsbürger" offenbart: Diese Gefahr ist virulent.

    Deutschland hatte mit dem Zweiten Weltkrieg allerdings einen Angriffskrieg begonnen, der nicht durch Verhandlungen beendet werden konnte, sondern erst durch eine vollständige Besetzung Deutschlands. Und diese vollständige Kapitulation inklusive der damit einhergehenden Gebietsverluste wurde in Deutschland mehrheitlich als Merkmal dafür akzeptiert, dass Hitlers Terror-Diktatur die entschiedene Gegenreaktion legitimiert hat, inklusive der Staatsgebietsverluste bei der territorialen Neuordnung nach dem Zweiten Weltkrieg.

    Putins Regime stellt das Ende der Sowjetunion so dar, als seien dem Rechtsnachfolger Russische Föderation territoriale Abtretungen zu Unrecht aufgezwungen worden. Und es gab keine vergleichbare Kapitulation wie die Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg.

    Das deutsche Staatsgebiet wurde verhandelt. Das Ergebnis hatte nicht jedem in Nachkriegsdeutschland gefallen. Meines Erachtens wird es aber heute mehrheitlich in Deutschland akzeptiert.

    Putins Versuch, die Ukraine für die russische Föderation zu reklamieren, ist nicht so verwunderlich. In Deutschland gab und gibt es ähnliche Versuche in Bezug auf ehemaliges deutsches Staatsgebiet.

    Es gab aber zu keinem Zeitpunkt eine Kapitulation der Sowjetunion. Und ich beobachte mit Sorge, dass sich eine Stimmung entwickelt, die so etwas gegenüber der russischen Föderation einfordert, die von Putin die vollständige Kapitulation fordert.

    Bisweilen werden viel zu hohe Erwartungen mit dem Fahrrad als Mittel der Wahl für eine Verkehrswende verknüpft. Für eine gelungene Verkehrswende spielen Fahrräder und Pedelecs als privates Fortbewegungsmittel vermutlich nur eine untergeordnete Rolle.

    Und das, was als Transport-Pedelec am Start ist, das ist ja längst kein Fahrrad mehr, sondern ein Transportfahrzeug mit Elektromotor, dessen Kraft durch Pedalieren dosiert wird. Mit einem herkömmlichen Fahrrad hat ein modernes Transport-Pedelec nicht mehr viel gemeinsam. Und auch die im taz-Artikel beschriebenen Premium "SUV-E-Bikes" nicht.

    Was wir gerade erleben ist ein "Obendrauf packen". So eine Art "Joghurt-Diät" nach dem Motto: Jetzt habe ich drei Wochen lang nach jedem Essen einen Joghurt gegessen und dabei kein einziges Kilo abgenommen. Übertragen: "Jetzt habe ich mir ein E-Bike für 10.000 Euro gekauft und damit erst mal genug getan für die Verkehrswende."

    Für eine echte Verkehrswende braucht es einen konsequenten Ausbau des ÖPNV, der verbunden ist mit einem konsequenten Rückbau der Auto-Infrastruktur.

    Zusammengefasst, deine Befürchtung ist:

    Es wird beschlossen, dass das Fahrrad ein vollwertiges Verkehrsmittel ist.

    Aber so lange nicht überall dafür noch keine eigenen Verkehrswege existieren, darf damit nicht gefahren werden, bzw. nur dort gefahren werden, wo es bereits eigene Verkehrswege für das Fahrrad in Form von Fahrradwegen gibt.

    Das 2014 auf der Krim abgehaltene Referendum war von Russland manipuliert und wurde von russischen Soldaten überwacht, was von Russland zunächst geleugnet wurde. Es gab dabei auch einzelne Tote.

    Dazu kommt, dass eine hohe Zahl russischer Soldaten ganz legal auf der Krim stationiert waren. "2010 zählten mehr als 16.000 Soldaten und über 40 Schiffe zur russischen Schwarzmeerflotte." So gesehen waren die Chancen einer Verteidigung der staatlichen Souveränität der Ukraine auf der Krim eher gering. Aber es war auch nicht so, dass die Bevölkerung der Krim der russische Machtaneignung durchweg kritisch gegenüberstand.

    "13.000 Tote in einem vergessenen Krieg

    Seit sieben Jahren wird in der Ostukraine ein vergessener Krieg gekämpft, nachdem sich im Frühjahr 2014 die Ereignisse in der Ukraine überschlagen."

    Deutschlandfunk vom 7.11.21

    Es ist ein Bürgerkrieg, denn es ist so, dass viele der Separatisten aus der Bevölkerung in der Ostukraine stammen. Das gibt ihnen nicht das Recht, mit Waffengewalt und russischer Unterstützung gegen die eigene Regierung zu kämpfen. Es ist aber auch nicht so, dass ausschließlich aus Russland stammende Militäreinheiten seit 2014 im Donbass gegen ukrainische Regierungstruppen kämpften. Es ist vielmehr zunächst ein Bürgerkrieg gewesen.

    Das hat sich mit dem russischen Angriffskrieg, der vor einem Jahr begonnen hat, geändert. Das ist so sehr eine andere Qualität als das, was sich zuvor ereignet hat, dass es wirklich als Krieg bezeichnet werden muss. Auch wenn die russische Propaganda es als "militärische Sonderoperation zur Friedenssicherung" bezeichnet. dlf vom 4.3.22

    "Laut des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind mehr als 135.000 russische Soldaten bis Anfang Februar [2022] im Krieg gestorben. Bis September waren es laut Russland hingegen lediglich knapp 6000 Verluste auf der eigenen Seite. Im selben Zeitraum sind nach russischen Angaben etwa 61.000 ukrainische Soldaten gestorben, die Ukraine hatte hingegen die Zahl im Dezember mit "bis zu 13.000" angegeben."

    tagesschau vom 14.2.23.

    Dazu kommen die zivilen Opfer: "Der Russland-Ukraine Krieg hat laut Zählungen des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte (OHCHR) bis zum 12. Februar 2023 mindestens 7.199 Todesopfer in der ukrainischen Zivilbevölkerung gefordert,..."

    statista vom 12.2.23

    Das sieht Habermaas vermutlich genau so, oder zumindest ähnlich, wie ich es dargestellt habe. Und deshalb ist es auch richtig, an die Situation von vor dem 24. Februar 2022 anzuknüpfen. Wenn es um Waffenstillstandsverhandlungen und später Friedensverhandlungen geht, ist es richtig, zunächst die Situation vor Beginn des russischen Angriffskrieges vor einem Jahr als Ausgangspunkt für Verhandlungen zu nehmen.

    In der SZ vom 15. Februar 2023 plädiert Habermaas für schnelle Verhandlungen mit Putin

    "Aus der Perspektive eines Sieges um jeden Preis hat die Qualitätssteigerung unserer Waffenlieferungen eine Eigendynamik entwickelt", sagt der Soziologe und Philosoph Jürgen Habermas.

    Der Westen stehe in der Pflicht, unabhängig von der ukrainischen Regierung "eigene Initiativen für Verhandlungen zu ergreifen". Es gehe darum, "nach einer Kompromisslösung zu suchen, die der russischen Seite keinen über die Zeit vor dem Kriegsbeginn hinausreichenden territorialen Gewinn beschert und doch ihr Gesicht zu wahren erlaubt".

    Habermas plädiert für schnelle Verhandlungen mit Putin
    Der Philosoph Jürgen Habermas hat zu Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zur Beendigung des Ukraine-Kriegs aufgerufen. Ein "für beide...
    www.sueddeutsche.de

    Ich halte das für eine vernünftigere Haltung als die oft wiederholte Formel, nur die Ukraine könne und müsse alleine darüber entscheiden, ob und wann sie ggf. bereit ist zu Waffenstillstandsverhandlungen und weitergehenden Verhandlungen. Es ist auch nicht so, dass Deutschland oder andere Staaten die Ukraine in einen Diktatfrieden drängen, wenn sie nicht bereit seien jedwede von der Ukraine gewünschte Form von militärischer Ausrüstung zu liefern.

    Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat vor einem Jahr begonnen und nicht 2014. Und zu diesem Zeitpunkt des Beginns des Angriffskrieges war die Krim bereits annektiert und in Teilen der Ost-Ukraine gab es von Separatisten kontrollierte Gebiete, die unterstützt wurden von Russland.

    Nimmt man dagegen die Aussagen der ukrainischen Regierung für bare Münze, dass der Krieg bereits 2014 begonnen habe und nicht enden wird, bevor Putin alle besetzten Gebiete inklusive der Krim geräumt habe, wozu die Ukraine mit massiver Waffenhilfe anderer Staaten möglichst schnell und umfangreich erstarkt werden müsse, dann sind die von Habermaas geäußerten Befürchtungen sehr berechtigt.

    Umgekehrt lauert die Gefahr, dass Putin keine Ruhe gibt, bevor er nicht die ganze Ukraine militärisch besetzt und darüber hinaus auch noch andere Staaten wie zum Beispiel Moldawien. Aber die Strategie das zu verhindern kann keine rein militärische sein. Und das Schreckgespenst Putin immer größer an die Wand zu malen, um damit immer noch mehr und schwerere Waffen für die Ukraine einzufordern, droht in eine Sackgasse zu führen.

    Einen recht langen Artikel zu dem Unfall gibt es drüben bei Eurotransport. Unter anderem geht es um die Frage, ob die getötete Radfahrerin geradeaus fahren wollte oder auf dem benachbarten Gehweg unterwegs war.

    https://www.eurotransport.de/artikel/lkw-ab…n-11220090.html

    Habe den ganzen Artikel gelesen und dabei den Eindruck gewonnen, dass wortreich versucht wird, der getöteten Radfahrerin Eigenverschulden nachzuweisen. Das kann man in einem Gerichtsprozess so machen als Anwalt des LKW-Fahrers. Aber liest man so einen Artikel in einer Fernfahrer-Zeitung, dann könnte man auf die Idee kommen, dass diese heftige Abwehrreaktion die Kritik gegenüber dem LKW-Abbiegeverhalten und die Schuldzuweisungen erst recht legitimiert.

    Was ist zum Beispiel mit der Hypothese, die Radfahrerin habe weit abgesetzt vom LKW auf dem Fußweg sich befunden, als der LKW-Fahrer sie totgefahren hat, weshalb der Abbiegeassistent nicht funktioniert hätte. Kann sein, dass dann der Abbiegeassistent nicht funktioniert hätte. Aber dann hätte sie der LKW-Fahrer direkt sehen müssen.

    Nicht erörtert wird die Möglichkeit, dass die Radfahrerin das Rad geschoben hat.

    Keine Aussage wird dazu getroffen, mit welcher Geschwindigkeit denn nun der LKW tatsächlich unterwegs war. Und ob das möglicherweise auf den Daten des Fahrtenschreibers gespeichert ist und abgelesen werden kann. Und wenn das nicht so ist, warum das nicht so ist.

    Überhaupt ist es ärgerlich, dass der Abbiegeassistent einmal mehr durch den Artikel in die Rolle des unnützen Helfers gedrängt wird: Die Fahrradfahrer*innen sollten sich besser nicht darauf verlassen, dass sie vom Abbiegeassistent erkannt werden. Und selbst wenn der Abbiegeassistent die Fahrradfahrer*innen erkennt, so sollten sich die Fahrradfahrer*innen nicht darauf verlassen, dass der LKW dann rechtzeitig zum Stehen kommt. So stellen das die Speditionsunternehmen dar.

    Wer sich das erste Mal in ein solch herausforderndes Radverkehrs-Konstrukt stürzt, der verfügt hoffentlich über das Potenzial, es unbeschadet zu überstehen. Ist denn der Bürgersteig für den Radverkehr freigegeben? Zumindest ist der Streifen, der hinter den Bushäuschen auf der Mittelinsel markiert ist, als Schutzstreifen markiert, sodass eine Freigabe des Bürgersteigs für den Radverkehr eventuell möglich wäre.

    Würde mir jedenfalls entgegenkommen, wenn ich da das erste Mal oder nur selten lang fahren würde.

    Wenn der Bürgersteig nicht für den Radverkehr freigegeben ist, dann bleibt ja auch noch die Möglichkeit, das Fahrrad auf dem Bürgersteig zu schieben. Mache ich öfter in Fällen, in denen ich beim ersten Mal auf eine herausfordernde Radverkehrsführung treffe.

    Im Grunde genommen muss der Autoverkehr da weg, komplett weg, dann ist auch genug Platz für Omnibusse mit ausreichenden Haltepunkten. Und ohne die Autofahrspur könnte die Omnibushaltestellenanlage so geregelt werden, dass der Radverkehr rechts an der Haltestellen-Anlage vorbeigeführt wird anstatt mittendurch.

    Die Anfahrt zum rechten Wartehäuschen ist m. E. nicht ampelgesteuert. Die Ampelanlage gilt vermutlich nur für die Anfahrt zum mittleren Wartehäuschen.

    Mapillary cookie policy use

    Wenn ich mir die große Leere an den Haltestellen auf mapillary anschaue, stellt sich die Frage, ob da überhaupt häufiger Busse fahren. Vielleicht ist kein solcher Radfahrstreifen besser als das, was da jetzt markiert ist. Stattdessen könnte da ein richtig breiter Radfahrstreifen markiert und beschildert werden, der auch vom Omnibusverkehr benutzt werden darf, wie hier in Wiesbaden:

    Es gibt Symbole in der Verkehrspolitik, die die scheinbare Unversöhnlichkeit konträrer Positionen bloßlegen.

    Leider blockiert das Getöse darum bisweilen den Blick darauf, dass eine Verkehrswende tiefer gehen muss.

    Symbolträchtige Verkehrsverbindung in Hannover:

    Einfahrt in die Waldchaussee am Zoo

    Ein solches "Symbol" ist ganz sicher ein generelles Tempolimit auf Autobahnen.

    Faktisch ist ganz klar, dass ein generelles Tempolimit auf Autobahnen wenig bewirken würde. Selbst ein von vielen als niedrig bezeichnetes generelles Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen würde gemessen am dringend notwendigen Veränderungsprozess zwar einen deutlich messbaren Erfolg erzielen, aber wäre bei weitem noch nicht ausreichend für eine wirklich nachhaltige Mobilitätswende.

    Ein vergleichbares Symbol ist in Hannover die Waldchaussee in der Eilenriede. Hier verdeutlicht die SPD eins um andere Mal, dass die Autofahrer sich auf sie verlassen können. Die SPD ist das ultimative Bollwerk gegen grüne Verkehrspolitik. Das gilt umso mehr, seitdem die FDP nach der letzten Kommunalwahl, die parallel zur Bundestagswahl stattfand, nicht mehr der Regierungskoalition im Rathaus angehört.

    Die HAZ berichtet heute in ihrer Printausgabe über einen erneuten Vorstoß der Grünen in der Regierungskoalition im hannoverschen Rathaus, die Waldchaussee zu einer Verkehrsverbindung umzugestalten, die dem Fahrradverkehr und Omnibusverkehr vorbehalten ist. Prompte Reaktion vom FDP-Fraktionschef SPD-Fraktionschef im Rat der Stadt: "„Eine dauerhafte Sperrung für den Autoverkehr wird es mit der SPD nicht geben“, sagt Fraktionschef Kelich. Er erinnert daran, dass am Tag 16.000 Fahrzeuge über die Waldchaussee fahren. „Wenn man die Straße sperrt, sind die Autos nicht verschwunden“, sagt Kelich. Vielmehr würde der Verkehr ausweichen auf die Walderseestraße und die Podbielskistraße. Letztere sei ohnehin schon sehr belastet. „Insofern ist die Forderung der Grünen unsozial“, sagt der SPD-Fraktionschef. Am Ende gehe es vor allem um Symbolpolitik: Autos raus aus der Eilenriede.

    Die Grünen können jedoch darauf verweisen, dass der Eilenriede-Beirat Eilenriedebeirat hinter der Forderung steht, auf der Waldchaussee nur noch Omnibusverkehr und Fahrradverkehr zuzulassen, berichtet die HAZ. Und mit der Einrichtung einer Omnibusverbindung werden neue Ziele für den ÖPNV erschlossen: "Mit der Buslinie 900 könne man das sogenannte Gehäge-Viertel an das öffentliche Nahverkehrsnetz anbinden. Auch zum Cochlear-Implant-Centrum, einer Spezialeinrichtung für Hörprothesen, gäbe es dann eine Busverbindung." Zitat aus der heutigen HAZ-Print-Ausgabe (15.2.2023).

    Einfahrt in die Waldchaussee am Steuerndieb

    Zwischen den Schranken gesperrt.

    Zwischen den Schranken ist die Waldchaussee am Wochenende für den Autoverkehr gesperrt.

    Mir ging es mehr darum herauszuarbeiten, dass aggressives Fahren durch die Wahl des Verkehrsmittels beeinflusst wird. Wer auf der Fahrbahn mit einem Auto fährt neigt dort vermutlich unabhängig von seiner Herkunft eher dazu Aggressionen auszuleben als jemand, der mit dem Fahrrad dort fährt. Bei dem von Autogenix verlinkten Artikel ging es um das Fahren auf der Fahrbahn in der Sonnenallee. Und es ging dem Autor darum, das aggressive Fahrverhalten von Einwanderern damit zu begründen, dass sie es sich bei den "Bio-Deutschen" abgeguckt hätten. Das halte ich für Unsinn. Aggressives Fahren ist leider ein weit verbreitetes Autofahrerverhalten unabhängig von Staatszugehörigkeit oder Herkunft.

    Oder gerade dann ist man bemüht, vernünftige Radwege zu bauen, damit die Leute sie freiwillig benutzen. Zwingen kann man sie dann ja nicht mehr.

    Dann würde die Aufhebung der Radwegebenutzungspflicht den Bau richtig gut ausgebauter Fahrradwege also begünstigen und beschleunigen?

    Ich bin mir da nicht so sicher, ob das tatsächlich eintreten würde.

    Umgekehrt verspreche ich mir auch keine allzu großen Effekte für einen gelungenen Radwegebau durch das Festhalten an der Radwegbenutzungspflicht.

    Aber eine Freigabe der Fahrradwege für S-Pedelecs würde auch nicht dazu beitragen, dass Fahrradwege dann breiter und besser gebaut würden.

    S-Pedelecs gehören wie Fahrräder auf die Fahrbahn. Bei S-Pedelecs verpflichtend, bei Fahrrädern, wer es sich zutraut, besonders wer es sich unter den gegenwärtig vielfach gegebenen Rahmenbedingungen (starke Dominanz schnell fahrender (oft unerlaubt zu schnell fahrender) Autos zutraut. Für viele Menschen aber ist das Vorhandensein einer Radwege-Infrastruktur ein wichtiges Argument dafür, das Rad zu benutzen. Diese Radwege-Infrastruktur wird aber nicht dadurch besser, dass man S-Pedelecs darauf zulässt, den Bestand aber nicht deutlich verbessert.

    Hoffe es hat noch keiner gepostet:

    Radfahren auf der Sonnenallee

    Ein Zitat aus dem Artikel: "Denn die Mischung aus schlechtem und aggressivem Fahrverhalten ist urdeutsch." Und das glaub ich einfach nicht. Zugegebenermaßen verfüge ich nicht über so viel Auslandserfahrung, um das aus eigener Anschauung solide beurteilen zu können. Aber dort wo ich war, vor allem in nahegelegenen zum Teil auch ferneren EU-Ländern, ist es auch nicht besser als bei uns, und die Mischung aus schlechtem und aggressiven Fahrverhalten ist dort genau so weit verbreitet. Das ist nicht "urdeutsch", sondern "urautofahrerisch". Und die Zahl tödlicher Verkehrsunfälle spricht für sich:

    "Die meisten Getöteten pro einer Millionen Einwohner des Landes waren mit 93 in Rumänien zu beklagen. Auf den weiteren Plätzen folgen Bulgarien, Lettland und Kroatien. Die wenigsten Todesopfer waren in Dänemark, Malta und Schweden zu beklagen." berichtet die Internetseite statista.com für das Jahr 2022

    Verkehrstote in Europa 2021 | Statista
    Mehr Verkehrstote in Osteuropa – laut Zahlen der Europäischen Kommission liegt die Anzahl der bei Straßenverkehrsunfällen Getöteten in osteuropäischen Ländern…
    de.statista.com

    Deutschland liegt dabei auf dem 6-besten Platz, nur in den Niederlanden, in Irland, Dänemark, Malta und Schweden gab es weniger Verkehrstote.

    Ich kann mir vorstellen, dass Geschäftsleute gar nicht so sehr wegen ihrer Kunden auf einen Parkplatz vor der eigenen Ladentür bestehen, sondern vor allem deshalb, weil sie dort ihr eigenes Auto abstellen können und das Fahrzeug auch noch den ganzen Tag im Blick haben.

    Du hast ja recht, Hane. Da ich selbst so gerne austeile, brauch ich mich eigentlich nicht groß aufregen, wenn andere das auch tun.

    Aber in dem Fall der Berliner Abgeordnetenhauswahl ist es doch sehr dick aufgetragen, Wegner und seine CDU als Wahlsieger zu bezeichnen.

    Schau doch mal auf die neue Sitzverteilung:

    Abgeordnetenhaus-Wahl 2021: SPD 36 Sitze, Grüne 32 Sitze, Linke 24 Sitze (Summe 92 Sitze)

    Abgeordnetenhaus-Wahl 2023: SPD 34 Sitze, Grüne 34 Sitze, Linke 22 Sitze (Summe 90 Sitze)

    Ich bezeichne das als eine Bestätigung der bestehenden Regierungskoalition.

    Quelle: Wahlergebnis auf wahlrecht.de

    Wahlergebnisse – Berlin (Abgeordnetenhauswahl) (wahlrecht.de)

    "Vorläufiges Endergebnis zur Berlin-Wahl liegt vor - 105 Stimmen retten Giffey"

    fr vom 13.2.23 https://www.fr.de/politik/berlin…r-92082343.html

    Dass Giffey diese 105 Stimmen "retten" würden, ist ähnlich dick aufgetragen wie der Unsinn, dass der CDU-Spitzenkandidat Wegner die Wahl "gewonnen" habe.

    Geht's vielleicht auch mit ein bisschen weniger Polarisierung zwischen Personen?

    Dann erhöht das vielleicht auch die Chance, dass die Wähle*innen das Ringen um Entscheidungen in den Parlamenten mehr würdigen würden.

    Korrektur meiner Aussage von weiter oben:

    Die Legislaturperiode des jetzt gewählten Parlaments beträgt nicht fünf Jahre. Weil es eine Wiederholungswahl war, muss ab dem Datum der ursprünglichen Wahl im September '21 gezählt werden. Also Neuwahlen bereits im Herbst 2026, ca. ein Jahr nach der nächsten Bundestagswahl.

    Hier der Link zum vorläufigen Ergebnis der gestrigen Wahl auf wahlrecht.de

    Wahlergebnisse – Berlin (Abgeordnetenhauswahl)

    Mehr über den Bus erfährt man zum Beispiel hier:

    "Der türkische Bushersteller Karsan hat zusammen mit der Verkehrsbehörde Kolumbus in Norwegen die nächste Stufe beim hochautomatisierten Fahren im ÖPNV erreicht: In der Stadt Stavanger fährt ein e-Atak im regulären Linieneinsatz nach Level 4 auf öffentlichen Straßen."

    electrive.net vom 5.7.2022

    „Kein Versuchsträger, sondern Serienprodukt“: Autonomer E-Bus in Stavanger im Linieneinsatz - electrive.net
    Der türkische Bushersteller Karsan hat zusammen mit der Verkehrsbehörde Kolumbus in Norwegen die nächste Stufe beim hochautomatisierten Fahren im ÖPNV…
    www.electrive.net

    "Ein flächendeckendes und bezahlbares Angebot im öffentlichen Nahverkehr sei zukünftig nur mit dem Einsatz fahrerloser Fahrzeuge möglich, teilte die Region Hannover in einer Beschlussvorlage mit. Der große Fahrermangel bei Bussen und Bahnen mache solche Technologien erforderlich. Als Testort wählte die Region eine Linie in Burgdorf aus. Dort soll ein Bus mit 40 Stundenkilometern für zehn Monate unter anderem eine Berufsschule anfahren."

    Quelle: NDR vom 26.3.22: "Einmaliges Projekt: Region Hannover testet autonomen Bus"

    Einmaliges Projekt: Region Hannover testet autonomen Bus
    In der Region Hannover soll noch in diesem Jahr ein selbstfahrender Linienbus getestet werden. Es handelt sich dabei um ein deutschlandweit einmaliges Projekt.
    www.ndr.de

    Zwischen den Jahren war ich in Wiesbaden. Dort verkehren die Omnibusse schon seit Monaten nach einem Notfahrplan von Montag bis Freitag wie an Samstagen, also deutlich seltener. In den Verkehrsspitzen gibt es dann noch ein paar Verstärkerbusse und das war's. Grund: Fahrer*innen-Mangel

    Siehe auch Wiesbadener Kurier vom 1.9.22:

    "Für Busse gilt von Montag an der Samstagsfahrplan"

    Für Busse gilt von Montag an der Samstagsfahrplan
    Eswe Verkehr muss aufgrund von akutem Fahrermangel die Reißleine ziehen. Zum Schulstart werden in Wiesbaden rund 900 Fahrten gestrichen, auch „um Druck“ vom…
    www.wiesbadener-kurier.de

    Hier wurde ja schon öfters geschrieben, daß die Geschwindigkeiten mit denen sich der Radverkehr fortbewegt eine große Varianz hat. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, die Masse der Alltagsradelnden fährt irgendwo zwischen 10kmh -30kmh. Ich finde es schwierig daraus allgemein erwartbare Geschwindigkeiten abzuleiten. Wenn ich es trotzdem tuen müsste, würde ich jedoch keine Geschwindigkeit unter 25kmh wählen. Seit der großen Verbreitung der Pedelcs können auch untrainierte Personen unter ungünstigen Bedingungen wie z.B. Steigungen oder Gegenwind diese Geschwindigkeit schnell erreichen und auch halten.

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    Das verlinkte Video ersetzt natürlich keine wissenschaftliche Untersuchung. Aber es wirft die Frage auf, was wäre, wenn tatsächlich die Benutzungspflicht für Radwege aufgehoben würde.

    Für die sportlichen Fahrradfahrer wie der, auf dessen Lenker man im Video blickt, wäre dann vielleicht alles okay. Aber für die weniger sportlichen, die wie in dem Video mit maximal bis zu 15 km/h unterwegs sind, würde dann vielleicht gar nichts mehr gemacht werden, weil sich dann die Verkehrsplaner sagen, es ist ja niemand gezwungen, den schmalen und holprigen Radweg zu benutzen. Und für die paar langsamen Radfahrer, die es trotzdem tun, brauchen wir den nicht breiter und glatter zu gestalten.