Auch bei dieser Veranstaltung waren reichlich Vertreter*innen von Fridays for Future, Parents for Future, Scientists for Furture usw. vor Ort:


Die Hannoversche Allgemeine Zeitung hatte zum HAZ-Forum eingeladen. Auf dem Podium unter der Schnellweg-Flutbrücke am Ricklinger Kiesteich diskutierten und beantworteten die Fragen aus dem Plenum:
Tümpeltown-Sprecher*in Belgrad
Leinemasch-Sprecherin Julia Förster
die Landtagsabgeordnete aus der CDU-Fraktion Martin Machula
und als prominentester Gast der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies.
Dazu rund 200 Zuhörer*innen, die sich nicht nur in mehreren Fragerunden sehr aktiv beteiligten, sondern auch immer wieder durch Beifall oder Gesten der Missbilligung die Redner auf dem Podium begleiteten.
Leider gab es dazu Anlass. Eine der krassesten Aussagen kam von der CDU-Vertreterin, die zunächst den Eindruck erweckte, am geplanten autobahnmäßigen Ausbau unverändert festhalten zu wollen. Laut Machulla seien vor allem "wenig wertvolle Bäume" von der Abholzung betroffen.
Wirtschaftsminister Lies dagegen stellte in Aussicht durch Gespräche mit den Verantwortlichen auf Bundesebene eine Reduktion der Ausbaupläne durchsetzen zu wollen, ohne jedoch grundsätzlich das geplante Vorhaben infrage zu stellen. Lies sieht die Möglichkeit, statt der angepeilten zwei Fahrstreifen je Richtung plus jeweils einen breiten Standstreifen, nur die beiden Fahrstreifen je Richtung und dazu Notbuchten zu bauen. Zusätzlich soll eine Temporeduktion für mehr Sicherheit zu sorgen.
Es sei nicht einzusehen, warum man den rund 2 km langen Streckenabschnitt mit Tempo 100 befahren können muss, so wie es bislang vorgesehen ist, so Lies.
Allein es fehlt im Publikum der Glaube an der Durchsetzungskraft des niedersächsischen Verkehrsministers gegenüber den Vorstellungen des Bundesverkehrsministeriums. Und manche befürchteten einen schmutzigen Trick des Ministers, mit dem er die Wogen glätten will, obwohl er selbst über die Aussichtslosigkeit seines Unterfangens Bescheid weiß.
Immerhin schwenkte Machulla im Verlauf der Diskussion nach und nach auf die Positi0n des Wirtschaftsministers ein. Für die Verteidiger der Leinemasch bleibt freilich klar, dass maximal Erhaltungsmaßnahmen im Bestand vorgenommen werden dürfen, wenn ernsthaft auf eine Verkehrswende hingearbeitet werden soll.

Trotz winterlicher Temperaturen und zunehmender aufsteigender Feuchtigkeit harrte das Publikum über zwei Stunden aus!