Beiträge von Ullie

    Der ADFC Bundesverband (um den geht es mir) schreibt:

    Das heißt im Umkehrschluss, dass Radfahren dort, wo es keinen "Radweg" gibt, nicht für alle sicher und nicht komfortabel ist. Da dort explizit "überall" steht, meint der ADFC Bundesverband alle Straßen (also auch Fahrradstraßen, T30 Zonen).

    Das Zitat, auf dass Sie sich beziehen, ist dieser Facebook-Eintrag (siehe Zitat in Kursivschrift!). Ist das richtig? Entschuldigung, dass ich da so explizit nachfrage aber ich kann nicht nachvollziehen, wie sie daraus Ihren Umkehrschluss ziehen, demzufolge sie mutmaßen, dass der ADFC überall, auch in Tempo-30-Zonen oder in Fahrradstraßen Radwege fordern würde. Hier noch mal das Zitat mit gelben Markierungen von mir, die eindeutig zeigen, dass Ihr Umkehrschluss unzulässig ist:

    ADFC Bundesverband
    21. Mai um 08:00 ·
    Bäume, Laternen oder Schilder: Auf vielen Radwegen stehen Hindernisse im Weg. 🚧

    Was oft nur nach einer Kleinigkeit aussieht, kann das Radfahren ganz schön erschweren: Hindernisse können Radfahrende ausbremsen, zum gefährlichen Ausweichen zwingen oder sogar zu Unfällen führen. 😕

    Besonders kritisch wird es, wenn sich Radfahrende mit anderen Verkehrsteilnehmenden enge Flächen teilen müssen. Je weniger Platz bleibt, desto höher ist das Unfallrisiko beim notwendigen Ausweichen.

    Damit Radfahren für alle sicher und komfortabel ist, brauchen wir überall Radwege, die:

    🏁 schnell und sicher ans Ziel bringen.
    ↔️ breit genug sind und keine scharfen Kurven machen.
    ⚠️ eben, rutschfest und hindernisfrei sind.
    ❄️ sauber, entwässert und gepflegt sind.
    🚧 unterbrechungsfrei verlaufen.
    🌿 regelmäßig vom Zuwachsen befreit werden.
    🚶 zu enge Flächen vermeiden, die mit dem Fußverkehr geteilt werden müssen.

    Wie sieht es bei dir vor Ort aus? Sind die Radwege frei von Hindernissen?"

    ADFC - Bäume, Laternen oder Schilder: Auf vielen Radwegen stehen Hindernisse im Weg. 🚧 Was oft nur nach einer Kleinigkeit aussieht, kann das Radfahren ganz schön erschweren: Hindernisse können Radfahrende ausbremsen, zum gefährlichen Ausweichen zwingen…
    Bäume, Laternen oder Schilder: Auf vielen Radwegen stehen Hindernisse im Weg. 🚧 Was oft nur nach einer Kleinigkeit aussieht, kann das Radfahren ganz schön…
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    Es geht um vorhandene Fahrradwege, die sollen

    "🏁schnell und sicher ans Ziel bringen.
    ↔️ breit genug sind und keine scharfen Kurven machen.
    ⚠️ eben, rutschfest und hindernisfrei sind." und so weiter.

    Wollte man das Facebook-Zitat so verstehen, wie Sie es tun, dann müsste man zusätzlich zu den von Ihnen angeführten Radwegen in Tempo-30-Zonen außerdem noch anfügen, dass der ADFC Fahrradwege auf allen Autobahnen fordert. ;) Darum geht es aber nicht in dem Zitat, Es geht nicht um Radwege in Tempo-30-Zonen oder Fahrradstraßen und auch nicht um Radwege auf Autobahnen, sondern darum, dass Radwege in einem sicheren Zustand sind.

    Als Immer-noch-ADFC-Mitglied und Leser der "Radwelt":

    ad 1) zutreffend

    ad 2) nicht zutreffend

    auch 1 ist nicht zutreffend (reale ADFC-Sprecher fordern regelmäßig mehr und schönere Separation) ist nicht zutreffend! In Hannover fordern die realen ADFC-Sprecher*innen nicht "regelmäßig mehr und schönere Separation". Auch andernorts nicht, wie das folgende Zitat belegt:

    In "Radfahren auf Fahrbahnen: Konflikte mit Autoverkehr" steht der Satz:

    "Urteil bekräftigt: Radfahrende gehören auf die Straße"

    Radfahren auf Fahrbahnen: Konflikte mit Autoverkehr
    Radfahrende sind auf Fahrbahnen, Schutz- und Radfahrstreifen rechtlich geschützt. Doch im Alltag entstehen regelmäßig Konflikte mit dem Autoverkehr – von zu…
    www.adfc.de

    Wer sich daran stößt, dass auf Konflikte mit dem Autoverkehr hingewiesen wird, der mag sich an die vielen entsprechenden Berichte hier im Forum erinnern.

    Trotzdem befürwortet der ADFC in bestimmten Situationen die Benutzung der Fahrbahn anstatt des Fahrradweges:

    Viele Radwege sind uneben, schmal und nicht gradlinig zu befahren ... Besser die Fahrbahn benutzen."

    aus: Sicher Rad fahren – Regeln und Tipps

    https://www.adfc.de/fileadmin/user_upload/Im-Alltag/Verkehrssicherheit/Download/Sicher_Rad_fahren_-_komprimiert.pdf

    Das zu "Disco-Unfällen" etc. führende Imponiergehabe gefährdet ja nicht "den Fahrradverkehr". Es ist schlicht und einfach *gemein*gefährlich.

    Ist das der Versuch, schnellen Autoverkehr zu banalisieren? Fakt ist, dass auch bei den erlaubten Tempo 100 km/h es zu solchen Unfällen kommen kann, wie er in dem Unfallbericht steht: "Vermutlich aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit kam er in einem langgezogenen Kurvenbereich aus der Spur und verlor beim Gegensteuern die Kontrolle über den Pkw. Der Audi kam nach links von der Fahrbahn ab und kollidierte frontal mit einer 65 Jahre alten Frau, die in dem Moment mit ihrem Pedelec auf dem parallel zur Landstraße verlaufenden Radweg unterwegs war." Auch mit 100 km/h kann ein Autofahrer oder eine Autofahrerin "aus der Spur" kommen. Es bleibt zudem unklar, was "angepasste Geschwindigkeit" bedeutet. Ich hatte bereits weiter oben auf das für den Streckenabschnitt geltende Verkehrszeichen 142 "Achtung Wildwechsel" hingewiesen. Möglicherweise wird auch das bei der gerichtlichen Klärung eine Rolle spielen. Meines Erachtens verbietet bereits das Schild "Achtung Wildwechsel", dass auf einer damit ausgeschilderten Strecke die erlaubte generelle Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h gefahren werden darf.

    Dann muss ich mich geirrt haben. Das habe ich gerade auf der Facebook-Seite des ADFC Bundesverbades gelesen:

    Mit diesen Radwegen kann eigentlich nur die Fahrbahn gemeint sein, denn darauf treffen die Forderungen des ADFC in der Regel vollständig zu und die gibt es auch bereits überall.

    Sie haben sich geirrt! Das Zitat ist unvollständig. Zum richtigen Zitieren gehört es auch, so zu zitieren, dass der Sinn nicht entstellt wird. Ich habe die zitierte Quelle selbst nachgelesen. Hier der vollständige Facebook-Beitrag, aus dem Sie zitiert haben:

    "Bäume, Laternen oder Schilder: Auf vielen Radwegen stehen Hindernisse im Weg. 🚧

    Was oft nur nach einer Kleinigkeit aussieht, kann das Radfahren ganz schön erschweren: Hindernisse können Radfahrende ausbremsen, zum gefährlichen Ausweichen zwingen oder sogar zu Unfällen führen. 😕

    Besonders kritisch wird es, wenn sich Radfahrende mit anderen Verkehrsteilnehmenden enge Flächen teilen müssen. Je weniger Platz bleibt, desto höher ist das Unfallrisiko beim notwendigen Ausweichen.

    Damit Radfahren für alle sicher und komfortabel ist, brauchen wir überall Radwege, die:

    🏁 schnell und sicher ans Ziel bringen.
    ↔️ breit genug sind und keine scharfen Kurven machen.
    ⚠️ eben, rutschfest und hindernisfrei sind.
    ❄️ sauber, entwässert und gepflegt sind.
    🚧 unterbrechungsfrei verlaufen.
    🌿 regelmäßig vom Zuwachsen befreit werden.
    🚶 zu enge Flächen vermeiden, die mit dem Fußverkehr geteilt werden müssen.

    Wie sieht es bei dir vor Ort aus? Sind die Radwege frei von Hindernissen?"

    https://www.facebook.com/AllgemeinerDeu…652880010/?_rdr (Hinweis: Ich musste auf "mehr anzeigen" drücken, um das vollständige Zitat zu erhalten.)

    Das vollständige Zitat zeigt ganz eindeutig, dass es in dem Beitrag nicht darum geht, überall Radwege anzulegen. Vielmehr geht es um vorhandene Radwege.

    Meine Vermutung für die Unfallursache: Der Fahrer wollte seinen Mitfahrern beweisen das er den Längsten hat. Und hat dabei einen Fahrfehler gemacht

    Aber da ist doch kein Grund, den ADFC ganz pauschal dafür zu kritisieren, dass er den Bau von Fahrradwegen fordert, um die Verkehrssicherheit für den Fahrradverkehr zu verbessern. Übrigens ist beim Ortseingang zum nächsten Ort an der L260 eine recht aufwendig gestaltete Querungshilfe gebaut worden, sodass Fahrradfahrer*innen mit Unterstützung durch eine Verkehrsinsel bei der Ortseinfahrt auf die richtige Fahrbahnseite wechseln können, um innerorts auf der Fahrbahn zu fahren. Der außerorts gemeinsame Fuß- und Radweg ist dort ein Fußweg, mit Fahrradverkehr frei, also nicht mehr benutzungspflichtig und noch weiter Orts-einwärts gibt es dann kein Fahrradverkehr frei mehr auf dem Fußweg.

    https://www.google.com/maps/@48.3186169,10.0210035,3a,75y,6.27h,79.84t/data=!3m7!1e1!3m5!1swgBKo630GHBy6mbaGaw5qA!2e0!6shttps:%2F%2Fstreetviewpixels-pa.googleapis.com%2Fv1%2Fthumbnail%3Fcb_client%3Dmaps_sv.tactile%26w%3D900%26h%3D600%26pitch%3D10.158381334527007%26panoid%3DwgBKo630GHBy6mbaGaw5qA%26yaw%3D6.26933259935544!7i16384!8i8192?entry=ttu&g_ep=EgoyMDI1MDYxMS4wIKXMDSoASAFQAw%3D%3D

    Dass der fiktive ADFC-Sprecher etwas gefordert hätte, was in dem Fall auch nicht geholfen hätte, wenn es dort keinen "Radweg" gegeben hätte, verstehen Sie nicht?

    Stattdessen fordern auch reale ADFC-Sprecher regelmäßig mehr und schönere Separation, statt Tempolimits und deren besserer Überwachung.

    Den Hinweis auf niedrigere Tempolimits hatte ich vermisst. Mir sind allerdings die aktuellen Forderungen der Umweltverbände zu wenig ambitioniert:

    Trotzdem ist es natürlich gut, dass sich die Umweltverbände für niedrigere Tempolimits starkmachen. Zunächst mal muss ich feststellen, dass sich der ADFC sehr wohl für niedrigere Tempolimits starkmacht. Ich bin selbst kein Sprecher des ADFC, sondern nur normales Mitglied, das sich aber gerne an verkehrspolitischen Diskussionen beteiligt, auch solchen, an denen andere ADFC-Mitglieder beteiligt sind. Und ich habe es noch nie erlebt, dass ein ADFC-Sprecher gesagt hätte, das ist schon Okay so, dass auf Landstraßen generell Tempo 100 max. gilt. Das kann gerne so bleiben. Im Gegenteil: Der ADFC fordert immer wieder, in offiziellen Stellungnahmen und in Diskussionen vor Ort niedrigere generelle Tempolimits bzw. ggf. an besonderen Gefahrenstellen.

    "Verkehrssicherheit, Schutz vor Lärm und lebenswerte Städte: Tempo 30 hat viele positive Auswirkungen – nicht nur auf den Radverkehr. Deshalb setzt sich der ADFC für Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in Deutschland ein."

    Gute Gründe für Tempo 30
    Verkehrssicherheit, Schutz vor Lärm und lebenswerte Städte: Tempo 30 hat viele positive Auswirkungen – nicht nur auf den Radverkehr. Deshalb setzt sich der…
    bw.adfc.de

    Der ADFC kritisiert auch fehlende Tempokontrollen zur Verhütung von Abbiegeunfällen:

    "Um Unfälle zu vermeiden, dürfen schwere Fahrzeuge innerorts nur mit Schrittgeschwindigkeit abbiegen. Von der Polizei finden dazu bisher keine gezielten Kontrollen statt und auf eine entsprechende Kontrolltechnik wird gewartet."

    ADFC kritisiert fehlende Kontrollen
    Um Unfälle zu vermeiden, dürfen schwere Fahrzeuge innerorts nur mit Schrittgeschwindigkeit abbiegen. Von der Polizei finden dazu bisher keine gezielten…
    bw.adfc.de

    Komplizierter wird es bei einem niedrigeren Tempolimit auf Landstraßen: "Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, fordert der VCD seit Jahren ein Absenken der Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen auf 80 km/h."

    Tempo 80 für sicherere Landstraßen
    Bei den Diskussionen um neue Höchstgeschwindigkeiten taucht eine höhere Geschwindigkeitsbegrenzung auf deutschen Landstraßen oft nicht auf. Dort passieren…
    www.vcd.org

    So weit ich das recherchiert habe, fordert der VCD das generell für alle Landstraßen. Der DVR (Deutscher Verkehrssicherheitsrat) fordert dagegen Tempo 80 nur auf schmalen Landstraßen: "

    Auch in Deutschland denkbar? DVR begrüßt Tempo 80 auf Frankreichs Landstraßen
    Sind deutsche Landstraßen zu schlecht ausgebaut? DVR begrüßt Tempo 80 auf Frankreichs Landstraßen.
    web.de

    "Die Deutsche Umwelthilfe und ihre Partnerverbände fordern auf Autobahnen eine Höchstgeschwindigkeit von tagsüber 100 km/h und nachts 120 km/h sowie ein Tempolimit außerorts von 80 km/h." Und zu diesen Partnerverbänden gehört der ADFC.

    Tempolimit: Verbände fordern Tempolimit auf Autobahnen und Tempo 30 innerorts
    Greenpeace, Deutsche Umwelthilfe, BUND, eine Polizeigewerkschaft und weitere fordern, der Bundesrat möge den Empfehlungen seiner Ausschüsse folgen.
    www.heise.de

    Ich persönlich halte das für angemessen: Generell Tempo 30 max. innerorts, Tempo 60 max. auf Landstraßen, auch auf gut ausgebauten Landstraßen, Tempo 80 auf Autobahnen. Tempo 60 auf Landstraßen und Tempo 80 auf Autobahnen entspricht den geltenden Tempolimits für schwere LKW. Viele machen sich über die immer größer werdenden SUV lustig. Besser: Diese Entwicklung zu immer breiter, länger und schwerer ernst nehmen und entsprechend beim Tempo limitieren!

    Presseportal hat etwas mehr Info zum Unfall. Damit sollte die Unfallstelle hier sein

    Danke für den Hinweis auf das Presseportal! Stimme dir zu, hier die Stelle auf streetview, aus der der Autofahrer vermutlich an die Unfallstelle herangefahren ist. In dem Presseportal-Bericht wird von einer langgezogenen Kurve berichtet und dass der Hochspannungsmast beim Gegensteuern gerammt wurde, also auf der Kurveninnenseite.

    Street View · Google Maps
    Ort in Google Maps noch intensiver erleben.
    www.google.com

    Ein Tempolimit-Schild kann ich nicht auf der Strecke finden. Allerdings ein "Achtung Wildwechsel" hier von der einen Seite:

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    Und hier von der anderen Seite:

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    Ob allerdings ein Wildwechsel beim Unfallgeschehen eine Rolle gespielt hat, wird in den Berichten nicht erwähnt.

    Eure Beiträge mkossmann und Th(oma)s zu diesem Unfall bei dem eine Fahrradfahrerin, bzw. eine Pedelecfahrerin auf dem Radweg fuhr und von einem Autofahrer totgefahren wurde, der aufgrund überhöhter Geschwindigkeit von der Fahrbahn abkam, sind mir schleierhaft. Worauf wollt ihr hinaus?

    In diesem Unfallbericht auf onetz vom 15.6.25 steht geschrieben: "Bei einem schweren Unfall hat ein Mann auf einer Landstraße bei Illerkirchberg (Alb-Donau-Kreis) mit seinem Auto eine Fahrradfahrerin erfasst, bevor er mit dem Wagen gegen einen Hochspannungsmast prallte."

    Auto fährt Radlerin an und prallt gegen Strommast: zwei Tote
    Eine Frau ist mit ihrem Pedelec neben einer Landstraße unterwegs. Auf einmal kommt ein Auto von der Straße ab und erfasst sie frontal. Auch für einen Mitfahrer…
    www.onetz.de

    Das könnte zum Beispiel diese Stelle an der Kreisstraße 371 gewesen sein:

    Wenn es dieser Stelle war, direkt an einer Bushaltstelle, dann hätte der Autofahrer dort maximal 70 km/h fahren dürfen. Das ist ca. 200 m zuvor angeordnet, und zwar aus beiden Richtungen kommend. Hier in Richtung Illerkirchberg gesehen:

    Und hier aus Richtung Illerkirchberg kommend:

    (Nachträgliche Ergänzung: mkossmann hat einen Presseportal-Artikel verlinkt, der genauer auf den Unfallort hinweist. Siehe unten!)

    In dem Artikel steht: "Nach Angaben der Ermittler war ein 22 Jahre alter Autofahrer am Samstag zu schnell unterwegs."

    In dem von mkossmann verlinkten Artikel steht: "Vermutlich aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit kam er in einem langgezogenen Kurvenbereich aus der Spur und verlor beim Gegensteuern die Kontrolle über den Pkw."

    Ist es da nicht naheliegend, ein niedrigeres Tempolimit zu fordern, und zugleich effektive Maßnahmen, die die Einhaltung des Tempolimits weitgehend sicherstellen. (Zum Beispiel mehr Verkehrskontrollen oder ein Intelligenter verpflichtender Geschwindigkeitsassistent (ISA = Intelligent Speed Assitance). Der ist immerhin seit 2024 bei allen Neuwagen verbindlich vorgeschrieben, aber nur in der abgeschwächten Version, die es nach wie vor erlaubt, zu schnell zufahren.

    Selbst wenn man der Ansicht ist, dass Fahrradwege, wie der an der Unfallstelle, keinen Sicherheitsgewinn bedeuten, so wäre es doch trotzdem naheliegend ein niedrigeres Tempolimit und Maßnahmen zu dessen Einhaltung zu fordern, um Fahrradfahrer*innen zu schützen.

    Stattdessen kritisiert ihr, dass es einen gemeinsamen Fuß- und Fahrradweg gibt, der in dem Unfallbericht nicht ganz zutreffend Fahrradweg genannt wird: "In einer Kurve verlor er die Kontrolle über seinen Wagen, erfasste zunächst frontal die Pedelec-Fahrerin auf dem Radweg und danach das Betonfundament eines Hochspannungsmastes." Verlangt ihr ernsthaft danach, dass der vorhandene gemeinsame Fuß- und Radweg durch eine Ausschilderung mit [Zeichen 239] für den Fahrradverkehr unzugänglich gemacht wird, sodass der Fahrradverkehr auf der Landstraße mit Tempo 100 km/h maximale Höchstgeschwindigkeit stattfindet? Oder wünscht ihr euch darüber hinaus gehend, dass der Weg ganz verschwinden soll und auch der Fußverkehr auf der Fahrbahn stattfinden soll?

    Und was soll diese ironische Anspielung auf den fiktiven ADFC-Sprecher bedeuten?

    Ein ADFC-Sprecher sagte im Gespräch mit dieser Zeitung, dass der Radweg jetzt schleunigst kommen müsse und dass in Deutschland leider immer erst was passieren müsse, bevor sich etwas tut.":evil:

    Was ist verkehrt daran, wenn dein fiktiver Sprecher des ADFC forderte, an einer Landstraße, mit Tempo 100 km/h zulässige Höchstgeschwindigkeit, einen Fahrradweg anzulegen? Sollte er stattdessen ein Tempolimit von zum Beispiel 60 km/h fordern und effektive Maßnahmen zum Einhalten des Tempolimits? Was genau ist eure Kritik am ADFC?

    Ich habe da durchaus Sympathie für deutlich niedrigere Tempolimits auf Landstraßen. Und gerne darf dann auf wenig vom Autoverkehr belasteten Strecken auf den Radwegebau verzichtet werden. Aber einfach nur pauschal zu sagen, Radwege seien "Mist" und noch mehr davon zu fordern, sei erst recht "Mist", das leuchtet mir nicht ein.:/

    Der NDR berichtete ebenfalls am 13.6.2025:

    Ministerpräsident Olaf Lies verursacht Unfall - Radfahrer bricht sich Finger
    Der niedersächsische Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) hat beim Öffnen einer Autotür einen Radfahrer übersehen. Der Mann stürzte und verletzte sich an der Hand.
    www.ndr.de

    In dem NDR-Bericht wird der Unfallhergang so dargestellt:

    "Nach Angaben von Regierungssprecher Christian Budde geschah der Unfall Donnerstagmorgen um 7 Uhr in Hannover. (...) Der Fahrer stoppte den Audi A8 und hielt am Straßenrand an. Nach Buddes Angaben öffnete Olaf Lies die Autotür hinten rechts, um seinem Sprecher auf dem Bürgersteig etwas zuzurufen. Dabei übersah er den Radfahrer, der von hinten kam. (...)
    Budde zufolge "touchierte" der Radfahrer die Autotür und stürzte, dabei brach er sich offenbar den kleinen Finger.

    Wenn der Fahrer das Fahrzeug am rechten Fahrbahnrand gestoppt hat und Lies die Tür hinten rechts geöffnet hat, dann hat Lies auf der Rückbank hinter dem Beifahrersitz gesessen, und dann muss der Fahrradfahrer rechts am Auto vorbeigefahren sein. Zum Beispiel auf einem Hochbordradweg.

    In den bereits weiter oben zitierten Artikeln wird berichtet, dass sich der Unfall in der Osterstraße ereignet hat:

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    In einem Abschnitt ist beidseitig ein Radschutzstreifen, in einem anderen Abschnitt nicht:

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    Wo sich genau sich der Unfall in der Osterstraße ereignet hat, wird nicht berichtet.

    Ehemaliger Wirtschaftsminister und neuer Ministerpräsident von Niedersachsen verursacht Dooring-Unfall

    Wird das bald das neue Dienstfahrzeug für die Staatsdiener?

    "Es war ein kurzer Moment der Unachtsamkeit: Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies hat beim Aussteigen aus seiner Dienstlimousine nicht aufgepasst und einen Radfahrer zu Fall gebracht. Jetzt ermittelt die Polizei.

    Der Unfall passierte gestern an der Osterstraße in Hannovers Innenstadt. Lies habe beim Öffnen der Autotür den Radfahrer touchiert, sagte ein Sprecher der Staatkanzlei. Der Fahrradfahrer sei darauf gestürzt und habe sich am Finger verletzt."

    aus Radio Hannover vom 13.6.2025 https://www.radio-hannover.de/hannover-news/…dfahrer-zu-fall

    Letzt weiß ich, warum wichtige Persönlichkeiten, die sich das leisten können, gut beraten sind, wenn sie sich die Tür vom Fahrer öffnen lassen, anstatt selbstständig auszusteigen. ;)"Ich finde ja, jeder Mensch sollte eine Dienstlimousine mit Fahrer zur freien Verfügung gestellt bekommen.";)

    Leider wird in dem Artikel nicht erwähnt, ob das Fahrzeug aus dem Lies ausgestiegen ist, mit einem Ausstiegsassistenten ausgestattet ist. Und ob der Ausstiegsassistent aktiviert war.

    Auch laut Stern, ebenfalls vom 13.6.2025, handelt es sich um eine Dienstlimousine: "Bei einem Unfall mit seiner Dienstlimousine hat Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies einen Fahrradfahrer verletzt. Das gab die Staatskanzlei in Hannover bekannt."

    Ministerpräsident Lies verletzt Radfahrer mit Autotür
    Hannover - Bei einem Unfall mit seiner Dienstlimousine hat Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies einen Fahrradfahrer verletzt. Das gab die
    www.stern.de

    Bei Fahrzeugen der gehobenen Mittelklasse sind Ausstiegsassistenten nicht unüblich. Ob allerdings an allen Türen? Ob der Minister vorne oder hinten ausstieg, wird in beiden Artikeln nicht erwähnt.

    "Was ist ein Ausstiegsassistent?
    Der Ausstiegsassistent warnt beim Öffnen der Türen vor ankommenden oder rückwärtigen Verkehr.

    Wie funktioniert ein Ausstiegsassistent?
    Die eingebauten Radsensoren erkennen frühzeitig Fahrzeuge, Fahrradfahrer, Personen oder herannahende Fahrzeuge. Abhängig vom Fahrzeugtyp wird der Fahrer durch einen Warnton oder ein Lichtsignal im Türbereich vor dieser Gefahr gewarnt.

    Vor­tei­le des Ausstieg­sas­sis­ten­ten
    Erhöhte Sicherheit (besonders auch für passierende Fahrradfahrende!)
    Mehr Komfort
    Entspanntere Autofahrt"

    Hervorgehobener Text von mir eingefügt;)

    Bedauerlicherweise wird in dem Text nicht erwähnt, dass andere Ausstiegsassistenten auch die Tür für ein bis zwei Sekunden blockieren können. Vielleicht trägt der Unfall dazu bei, dass zusätzlich zu den bereits bestehenden verpflichtenden Assistenzsystemen der Ausstiegsassistent mit Türblockader-Funktion außerdem Pflicht wird? Fahrzeuge wie der oben gezeigte PKW Peugeot 1007 mit Schiebetüren könnten von der Ausstiegsassistenten-Pflicht befreit werden.

    Peugeot 1007 – Wikipedia
    de.wikipedia.org

    der ADFC-Hamburg fordert schon wieder...

    https://www.abendblatt.de/hamburg/hambur…-bestuerzt.html

    ja, die rotfärbung machts :rolleyes:

    Das hört sich ein bisschen so an, als hältst du die Rotmarkierungen für Unsinn. Hannover setzt dieses Vorhaben seit 2018 sukzessive um. Und die Rotmarkierungen tragen dazu bei, dass der Radverkehr stärker präsent ist im Straßenbild:

    Hannover hat 2018 damit begonnen, zumindest die Radwegfurten alle rot zu markieren. An vielen Strecken auch ganze Fahrradstreifen, zum Beispiel im Straßenzug Braunstraße, Goethestraße, Münzstraße, Kurt-Schumacher-Straße. (Bild: Braunstraße, Mai 2025, neue Rotmarkierung)

    Am 21.2.2018 berichtete die HAZ sehr ausführlich davon: "Die Ratspolitiker haben am Mittwoch mit großer Mehrheit ein neues Konzept für die Sicherheit von Radfahrern beschlossen. Rote Radspuren sollen künftig immer komplett über Straßenkreuzungen geführt werden, ..."

    Radverkehr in Hannover soll sicherer werden
    Durchgehende rote Streifen auch auf Kreuzungen, mehr separate Radwege und bessere Ampelquerungen: Die Ratspolitiker wollen den Radverkehr in Hannover  sicherer…
    www.haz.de

    Die Erfahrungen, die Hannover bisher gemacht hat, werden in der Diskussion um den Vorschlag des Hamburger ADFC möglicherweise noch eine Rolle spielen. Wer dazu etwas hört, der möge hier gerne darüber schreiben oder noch besser im Thread Radverkehr in Hannover soll mit durchgehenden roten Streifen sicherer gemacht werden

    Oder einen eigenen Hamburger Thread zur Rotfärbung von Radwegen aufmachen. Danke:)

    Besonders krass: In dem Artikel machen die Kläger gegen die Verkehrsberuhigte Zone geltend, ihre Gesundheit sei wegen des Kinderlärms gefährdet, der durch spielende Kinder erzeugt wird, die von der VZ angelockt würden.

    Das Gericht widerspricht:

    "Darüber hinaus stelle Kinderlärm grundsätzlich keine schädliche Umwelteinwirkung im Sinne des Landes-Immissionsschutzgesetzes dar und sei als sozialadäquat in der Regel zumutbar."

    Da fällt mir der Spruch unserer ehemaligen Familienministerin und jetzigen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ein:

    "Kinderlärm muss wieder Musik in unseren Ohren werden" aus Welt vom 4.11.2006

    Von der Leyen kritisiert Kindergarten-Schließung - WELT
    Die Bundesfamilienministerin fordert, Deutschland müsse wieder familien- und kinderfreundlicher werden.
    www.welt.de

    Was kostet es eigentlich, ein krumm gefahrenes Verkehrsschild zu ersetzen.

    Und wer kommt dafür auf?

    "Das Ersetzen kostet jedes Mal 250 Euro.
    Janine Herrmann, Sprecherin der Stadt Hannover"

    Diese Auskunft bezog sich auf ein konkretes Verkehrsschild in der List:

    Street View · Google Maps
    Explore a place in a more immersive way in Google Maps.
    www.google.com

    Man könnte auch sagen: "Hier steht Hannovers häufigstes Unfallopfer."

    "Auf Anfrage bestätigt die Verwaltung: Allein in den vergangenen 15 Monaten wurde es schon zehnmal umgefahren. Siebenmal 2024, bereits dreimal in diesem Jahr – macht im Schnitt einen Unfall alle anderthalb Monate. Vermutlich wäre die Zahl noch höher, würde zwischen Umknicken und neuem Aufstellen nicht auch noch Zeit vergehen. (...)

    Das jüngste Umknicken wurde ausnahmsweise polizeilich erfasst. „Der Unfall geschah am 18. März“, sagt Sprecherin Anastasia Polonewicz. Ein Autofahrer habe den Pfeil beim Linksabbiegen aus der Podbielskistraße touchiert. Entsprechend dürftig ist auch die Polizeistatistik: Während die Stadt von zehn Unfällen spricht, sind den Ermittlern seit 2024 nur zwei Kollisionen bekannt."

    Leider wird in dem Artikel nur über dieses eine umgefahrene Verkehrsschild berichtet. Und es wird nicht darüber berichtet, wie viel den Steuerzahler das Umfahren (bzw. das Wiederaufstellen) der vielen anderen "Verkehrsschilder-Unfall-mit-Fahrerflucht-Opfer" kostet. Gibt es dazu Daten aus anderen Städten? Sind die 250 Euro realistisch oder eher zu tief kalkuliert (mein Verdacht: das ist nur der Materialpreis).

    Die Physik sagt aber das langsamere Fahrräder aufgrund weniger Stabilisierung durch Kreiselkräfte instabiler sind und mehr Platz brauchen.

    Die Physik sagt aber auch, dass bei einer schnellen Fahrt sich kleine Lenkbewegungen stärker auswirken, so dass eine größere Abweichung von einer exakten Geradeausfahrt auftreten als bei langsamer Fahrt.

    Die Physik sagt aber das langsamere Fahrräder aufgrund weniger Stabilisierung durch Kreiselkräfte instabiler sind und mehr Platz brauchen.

    Und ein fitter Fahrer kann auch ohne Motor schneller als 25 km/h fahren und müsste nach deiner Logik auch davon entbunden werden, diesen Radweg benutzen zu müssen

    Ich weiß nicht so ganz, worauf du hinaus willst.

    Das hier ist ein Fußweg, der für den Radverkehr freigegeben ist:

    Street View · Google Maps
    Ort in Google Maps noch intensiver erleben.
    www.google.com

    Diese Beschilderung für diesen Weg [Zeichen 239]+[Zusazzeichen 1000-32]ist so auf hannoverschem Stadtgebiet angebracht.

    Diese Beschilderung [Zusatzzeichen 1022-10] am selben Weg mit demselben Querschnitt, aber etwa 700 m weiter, steht auf Hemminger Stadtgebiet. Beide Städte gehören zur Region Hannover. Willst du das man in Hannover ebenso wie in Hemmingen das blaue Fußgängerschild weglässt, damit dort schnelle Fahrradfahrer*innen mit einem höheren Tempo fahren können? (Meines Erachtens dürften sie das nicht, weil es sich immer noch um einen Fußweg handelt, auf dem auch bei Radverkehrsfreigabe Schrittgeschwindigkeit gilt.)

    Andererseits: Aufgrund der Beschilderung als Angebotsfahrradweg steht es ohnehin allen schnellen (und langsamen) Fahrradfahrenden frei, ordnungsgerecht auf der Fahrbahn zu fahren. Nach meiner Beobachtung machen das auch manche. Aber das sind dann Fahrradfahrende, die sportlich unterwegs sind, mit einem deutlich höheren Tempo als Schrittgeschwindigkeit.

    Der Weg ist erst vor wenigen Jahren erneuert worden. Er ist 1,50 m breit. Wäre er mit einem breiteren Querschnitt erneuert worden, dann wäre der Weg vermutlich mit [Zeichen 240]ausgeschildert worden.

    Ältere Pedelecfahrer, die einen Sonderweg neben der „gefährlichen Fahrbahn“ (fest im Hirn verdrahtetes Framing nach 50 Jahren Indoktrination mit der Antithese „sichere Radwege“) meiden? Träum weiter.:evil: Die Herrschaften sind quasi alle selber geistige Autofahrer, selbst dann, wenn sie mal radeln.. Die würden ums Verrecken nicht ihre eigene Peergroup provozieren wollen.

    Abgesehen davon ist das doch ein Weg Marke „Hollandträumchen“. Wenn selbst das schon zu schmal ist.

    Der Altersstufe 60+ pauschal zu unterstellen und dafür zu verurteilen, dass sie mehrheitlich "gehirngewaschen" sei von der Autolobby, ist eine Sache. Aber es gibt eben auch Fakten, wie den oben genannten Fußweg zwischen Hannover und Hemmingen, der mir vergleichbar erscheint mit dem Fahrradweg aus dem Unfallbericht, in dem über den Zusammenstoß zweier älterer Herren bei Renchen berichtet wurde. Wie sollte deiner Meinung nach konkret verfahren werden? Eine Ausschilderung nach Hemminger Vorbild nur mit [Zusatzzeichen 1022-10] oder eine nach hannoverschem Vorbild mit [Zeichen 239]+[Zusatzzeichen 1022-10]? Oder so wie in Renchen mit [Zeichen 240]. Siehe streetview-Link!

    E-Bike-Fahrer stirbt nach schwerem Fahrradunfall in Renchen
    Auf einem Radweg bei Renchen sind am Montag zwei E-Bike-Fahrer zusammengestoßen und wurden schwer verletzt. Ein 66-Jähriger starb später in der Klinik.
    bnn.de

    Für die einen sind solche Radwege ein "Hollandträumchen" für die anderen anscheinend ein ausgewachsener "Holland-Alptraum", den sie am liebsten unterpflügen würden. Aber dann gäbe es auch keinen Fußweg mehr.

    Wird der Weg dadurch breiter, oder träumen Sie davon, dass die Leute mit ihren Pedelecs dann Schritttempo fahren?

    Der Weg ist vermutlich schon zu schmal für den Bio-Bike-Verkehr in beide Richtungen. Und dieser Bio-Bike-Verkehr findet mit einem durchschnittlich deutlich niedrigerem Tempo statt als Pedelec-Verkehr. Ist der Weg breiter, könnten sich allerdings Speed-Pedelec-Fahrer*innen davon angezogen fühlen. Es wäre deshalb nicht unbedingt gut, den Weg zu verbreitern. Die Speed-Pedelec Fahrer*innen lauern eh schon darauf, legal auf Fahrradwegen fahren zu dürfen. Dürfen sie aber nicht (zumindest in Deutschland), und das ist auch gut so.

    Aber: So wie heute viele Speed-Pedelec-Fahrer*innen erlaubterweise die Fahrbahn benutzen, könnten sich auch Pedelecfahrer*innen veranlasst sehen, die Fahrbahn zu benutzen, wenn sie es denn legal dürften. Deshalb wäre es gut, Pedelec-Fahrer*innen grundsätzlich von der Benutzungspflicht auszunehmen. So als ersten Schritt zu einem generellen Aufheben der Radweg-Benutzungspflicht.

    Ob die Pedelec-Fahrer*innen die Fahrbahn wohl benutzen würden, wenn sie es nicht müssten, es aber dürften, weil der jetzige Geh- und Fahrradweg nicht als benutzungspflichtiger Geh- und Radweg ausgeschildert wäre, sondern als Gehweg mit Radfahrer frei? Ich sehe das optimistisch, insbesondere dann, wenn auf der Fahrbahn nur wenig und langsamer Fahrzeugverkehr herrscht. Zum Beispiel mit Tempo 60, wie auf vielen Landstraßen in den Niederlanden.

    Und wenn das nicht sofort dazu führt, dass konsequent überall nur noch Schrittgeschwindigkeit darauf gefahren würde, immerhin würde auch niemand schneller dadurch fahren, im Vergleich zur jetzigen Ausschilderung. Außerdem dürften alle Fahrräder auf der Fahrbahn fahren, auch die Bio-Bikes, wenn es denen zu langsam vorangeht, auf dem Fußweg [Zeichen 239]mit[Zusatzzeichen 1022-10].

    Bei solchen Wegen [Zeichen 240]+[Zusatzzeichen 1000-33] an Landstraßen stellt sich doch immer die Frage: Ist er breit genug für einen benutzungspflichtigen Zweirichtungsradweg oder nicht. Und wenn er dafür eigentlich nicht breit genug ist, was soll damit geschehen? Erst mal alles lassen wie es ist (Bestandsschutz), oder Umschildern zu [Zeichen 239]+[Zusatzzeichen 1022-10] in die eine Fahrtrichtung und mit [Zeichen 239]+[Zusatzzeichen 1000-33]für die andere Richtung (die reguläre Fahrtrichtung)?

    Oder für den Fahrradverkehr sperren, indem [Zeichen 239] ohne Zusatz [Zusatzzeichen 1022-10] ausgeschildert wird. Damit könntest du dann alle Fahrradfahrerinnen "ausschilderungs-technisch mit der Brechstange auf die Fahrbahn prügeln".

    Pedelecfahrer tödlich verunglückt

    https://bnn.de/mittelbaden/or…fall-in-renchen

    Das spricht möglicherweise dafür, Pedelec-Fahrer*innen von der Radwegbenutzungspflicht zu entbinden. Auf der Fahrbahn wäre der Unfall vielleicht nicht passiert. Möglicherweise war der Fahrradweg auch zu schmal für einen benutzungspflichtigen Zweirichtungsradweg, dann könnte er zu einem Fußweg mit Radfahrer frei heruntergestuft werden, was zu einer stark reduzierten Fahrgeschwindigkeit beitragen kann, aber auch erlaubt ordnungsgemäß die Fahrbahn zu benutzen. Mit Pedelec oder mit Bio-Bike.

    Hier ein streetview-Foto von der Straße an der der Unfall passierte (soweit ich das dem Zeitungsbericht entnehmen konnte): https://www.google.com/maps/place/778…SoASAFQAw%3D%3D

    mich überhaupt nicht. klick-klack zusammengefaltet, bringt dich mit einem dreh am GRiff auf 25kmh und du kannst ungehindert, ungestraft einfach überall entlang düsen.

    Hast du deinen E-Tretroller getunt? Du schreibst, der E-Tretroller "... bringt dich mit einem Dreh am Griff auf 25 km/h".

    "Im § 1 Anwendungsbereich der Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung ist die E-Scooter Geschwindigkeit bundesweit auf höchstens 20 km/h begrenzt. Im Gesetzestext heißt es dazu: „(1) Elektrokleinstfahrzeuge im Sinne dieser Verordnung sind Kraftfahrzeuge mit elektrischem Antrieb und einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von nicht weniger als 6 km/h und nicht mehr als 20 km/h […].“ Jeder E-Scooter, der die festgelegte Höchstgeschwindigkeit überschreitet, bekommt keine Straßenzulassung."

    E-Scooter Geschwindigkeit? Alles, was Du wissen musst!
    Schnell von A nach B und das ganz ohne Stau? Mit dem E-Scooter kein Problem. Wie hoch darf die E-Scooter Geschwindigkeit sein?
    streetbooster.de

    Schlingel:evil::?: Erwischt:saint::!:

    Ich bin auch gespannt, wann E-Scooter im Unfallatlas eine eigene Kategorie bekommen und nicht mehr unter "Sonstige" geführt werden.

    Ich denke, es ist eindeutig, dass E-Scooter als Kraftfahrzeuge zu zählen sind. Die einzige Kraftanstrengung, die der E-Tretroller benötigt, ist doch ein einmaliges Abstoßen mit dem Fuß beim Anfahren. Müssten dementsprechend die Unfälle mit E-Scooter nicht als KFZ-Unfälle gezählt werden? Was ich ebenfalls erstaunlich finde: Hier in der Hannover findest du ja an jeder Ecke diese Leih-Tretroller. Aber wenn ich mich für einen E-Tretroller versus Fahrrad (Bio-Bike) entscheiden müsste, dann würde ich vermutlich Fahrrad wählen. Dass die Dinger auch dort so populär sind, wo sie nicht im Leih-Betrieb zu haben sind, erstaunt mich.

    Zufall oder statistisch belegbar, dass es häufiger zu beobachten ist, dass unerlaubt auf dem E-Tretroller besoffen und/oder zu zweit gefahren wird?

    Mein subjektiver Eindruck ist, dass sehr viel häufiger der E-Tretroller im besoffenen Zustand benutzt wird als das Fahrrad. Zumindest in den Fällen, die es dann in die Unfallmeldungen schaffen. Oder ist es einfach so, dass über verunfallte alkoholisierte Fahrradfahrer*innen (und Autofahrer*innen?) weniger oft berichtet wird?

    Und es wird, ebenfalls subjektiver Eindruck, häufiger der E-Tretroller für das unzulässige Fahren zu zweit benutzt als das Fahrrad. Hat jemand schon mal etwas in diese Richtung gehört oder gelesen oder selbst versucht handfest zu dokumentieren?

    Eine dritte Vermutung: Mit E-Tretrollern wird häufiger als mit dem Fahrrad unzulässigerweise der Bürgersteig oder die Fußgängerzone benutzt.

    Die Fragen sind ernst gemeint. Es ist mir klar, dass eigenes subjektives Empfinden eine stark verzerrende Wahrnehmung zur Folge haben kann. Und ich bin kein Freund von Elektro-Tretrollern. Umso mehr bin ich an belastbaren Dokumentationen interessiert. Vielleicht sind meine Vorbehalte gegen den E-Tretroller doch zu sehr von einer möglicherweise einseitigen Berichterstattung bestimmt?

    "Auch einem betrunkenen Mitfahrer auf einem E-Scooter kann vorläufig der Führerschein entzogen werden, wenn dieser sich an der Lenkstange festhält. Mit der Entscheidung bestätigte das Landgericht Oldenburg ein vorheriges Urteil des Amtsgerichts. Zur Begründung hieß es, dass der Mitfahrer durch das Festhalten an der Lenkstange das Fahrzeug mit geführt habe."

    Nur ein Einzelfall, der hochgepuscht wird?

    Quelle: https://www.spiegel.de/auto/oldenburg…fa-2b0f31a3a292