"Auf dem sanierten Abschnitt, auf dem Tempo 20 gilt, teilen sich die Radler die Fahrbahn nicht nur mit den Autos, sondern auch mit den Bussen. Insgesamt vier Linien sind hier unterwegs, alle drei, vier Minuten hält ein Bus an den Haltestellen Bajuwarenstraße und Schmuckerweg – und bremst dadurch den Verkehr aus. Dies hat zur Folge, dass Fahrradfahrer immer wieder auf die Gehwege ausweichen. Was eigentlich nicht erlaubt ist."
Das entspricht nicht meinen Erfahrungen, die ich im Fahrrad-Linienbus-Mischverkehr gemacht habe. In Wiesbaden, reich an Umweltspuren, die dem Bus und Fahrradverkehr vorbehalten sind, hatte ich reichlich Gelegenheiten, das zu erproben: Es kam nur selten vor, dass ich hinter einem Bus zum Stehen kam. Wenn das einmal vorkam, dann war es so, dass der Bus kräftiger beschleunigte als ich mit dem Fahrrad und der Bus davonfuhr, sodass genug Zeit für die an der nächsten Haltestelle war, in der Passagiere aussteigen und einsteigen konnten, bevor ich die Haltestelle erreichte. Und kurz bevor ich dann dort ankam, fuhr der Bus schon wieder los. Das war allerdings bei Tempo 30 und Tempo 50 Fahrbahnen. Ob das auch bei Tempo 20 hinhaut, habe ich noch nicht probiert. Gegebenenfalls durch ein noch gemütlicheres Tempo. Wer in der Lage ist, tempomäßig um die 21 bis 22 km/h unterwegs zu sein, sollte allerdings kein Problem damit haben, dem Bus davonzufahren.
Die Forderung liegt auf der Hand: Der Autoverkehr muss raus aus der Straße
, zumindest eine Begrenzung auf Anliegerverkehr. Auch in dem Artikel wird das angesprochen. Aber auch nur ansatzweise darüber nachzudenken, dass die Straße ohne Autoverkehr ein Erfolgsmodell sein könnte, lehnt der Bezirksausschuss-Vorsitzende Ziegeler kategorisch ab: "Zur Anlieger-frei-Straße tauge die Truderinger Straße nicht, sagt Ziegler." Warum taugt sie nicht dazu? Kann er sich eine Straße mit Linienbus und Fahrradverkehr, aber ohne Autoverkehr einfach nicht vorstellen?
Oder hängt diese Fantasielosigkeit mit seiner CSU-Mitgliedschaft zusammen
?