Beiträge von Hane

    Besser heißt: besser als vorher.

    So kann man selbstredend jedes Narrativ bedienen. Hier ist es das Narrativ von der guten Separation. Das ist so erfolgreich, dass über Mischverkehr nicht einmal mehr nachgedacht wird. In Hamburg wird deshalb an den überflüssigsten Stellen auf Separation gesetzt. Was daran auch nur im Ansatz gut sein soll, ...

    Ich finde es gut, dass Nichts festgelegt wurde, befürchte aber, dass es sich noch ändern wird.

    Auch wenn ich nicht mehr in Hamburg lebe, so muss ich sagen, dass sich seit einigen Jahren etwas tut. Zumindest was Infrastrukturplanungen betrifft.

    Ja, diese Radverkehrtpolitik ist so gut, dass ich nicht mehr mit dem Rad in die Innerstadt fahren mag.

    Und die FDP, hüstel, macht wohl aus Radwegen keine Autoparkplätze, weil Radfahrer dann vielleicht auf der Fahrbahn fahren müssten/dürften.

    Bei Radwegen stellt sich eben die Frage: Cui bono? OK, wenn man sie objektiv betrachtet, stellt sich diese Frage nicht, sondern wirft ein andere auf: Warum wird sie heute anders beantwortet als in Cubernauts Signatur? Und das meine ich ohne Ironie: Ich habe größten Respekt vor der Autolobby, weil sie die Radfahrer dazu gebracht haben, selbst ihre Ghettoisierung zu fordern.

    Ohne Separation und mehr gefühlte Sicherheit werden wir wohl kaum einen höheren Radverkehrsanteil erreichen.

    Es gab ein Modellprojekt in Österreich: Verkehrssparen. Es ging darum, die Leute zu motivieren, das Auto stehen zu lassen, wenn es ohne Aufwand auch mit anderen Verkehrsmittel geht. In Langenlois ist der Radverkehrsanteil von 4 auf 8 % gestiegen. Evaluierungen haben das Projekt als Ursache für die Steigerung bestätigt.

    In Detmold gab es eine Werbekampagne fürs Radfahren. Der Verkehrsanteil hat sich von 8 auf 12 % gesteigert. Dann hat man angefangen, Radwege zu bauen. Jetzt dürft Ihr raten. ... Nein, so schlimm war es nicht, der Anstieg wurde nur erfolgreich abgewürgt.

    Disclaimer: Ich habe nicht wieder nachgesehen, es ist aus dem Gedächtnis. Nagelt mich also nicht mit den Details fest.

    Es gibt Beispiele dafür, dass es ohne Radwege geht. Es gibt Beispiele dafür, dass es mit Radwegen nicht geht.

    Die Beispiele, die belegen sollen, dass es mit Radwegen geht, leiden allesamt an jeder Menge alternativen Erklärungen.

    Logisch betrachtet heist die Wahl für eine Radverkehrsförderung Werbung und nicht Separation.

    Die Dame redet ja von echter Separation.

    Was schwebt ihr vor? Jeder bekommt seine Tunneleinfahrt oder gibt es nur alle hundert Meter Sammelrampen?

    Klar, wenn man es sich leisten will, ist Separation sicher die Lösung mit den wenigsten Unfällen und Problemen.

    :/

    Die Separation ist die unfallträchtigste und problematischte Lösung, die ich kenne.

    Objektiv betrachtet. Deswegen fordert der ADFC ja die subjektive Sicherheit. Das wurde inzwischen lange genug durchgezogen, damit nachwachsende Radverkehrtaktivisten hinreichend wenig Ahnung von der Materie haben, um den sicheren Radweg zu fordern.

    Die Lösung mit den wenigsten Unfällen und Problemen ist der Mischverkehr. Der ist dermaßen einfach strukturiert, dass selbst eine vergleichsweise gefährlichen Tätigkeit wie Autofahren ziemlich sicher durchzuführen ist.

    Alle. Und wer dabei im Vordergrund steht, ergibt sich aus dem Ziel, das von der Politik festgelegt wurde.

    Die Corona-Politik finde ich bei allen Fehler die gemacht wurden als ziemlich gelungen bezüglich des Oben genannten Prinzips:

    Ziel war es, die Überlastung des Gesundheitssystem zu vermeiden. Ich hätte mir ein ambitionierteres gewünscht aber immerhin.

    Die Maßnahmen wurden dann nach zunehmenden Erkenntnissen festgelegt. Die Ökonomen kamen dann bei der Verlängerung des Kurzarbeitergeld (Was ja der eigentlichen Intention der Regelung widerspricht) zu Zuge.

    Gerade am Anfang konnte man noch sehen, wie aus neuen Kenntnissen Maßnahme wurde. Auch konnte man Einblicke darüber gewinnen, wie Wissenschaft funktioniert. Ich erinnere mich an eine meiner Meinung nach gelungen Diskussion einer Studie durch Drosten, was was bedeutet, was aus der schwierigen Kontrollgruppe zu folgern ist, was ... und das die Aussage eben nicht ist, die Behandlung helfe sondern, es lohnt sich bei der genauer hinzusehen.

    Später haben, es sie glaubten, es sich erlauben zu können, die Landesfürsten mit diversen Sonderregelungen das Vertrauen in die Maßnahmen verspielt. Nach jedem sonntäglichen Gipfel kommen Montags ja mindestens 3 Landesfürsten mit Sonderwegen daher. Das merklische Lex Corona kam eindeutig zu spät.

    Klar können Lohnerhöhungen Arbeitsplätze kosten.

    Lohnerhöhungen können aber auch keine Arbeitsplätze kosten.

    Dem stimme ich auch zu. Nur ging es mir gar nicht darum. Meine Aussage war, dass die Wissenschaft nicht regieren kann, und worin ich die Notwendigkeit der Politik sehe. Den Mindestlohn habe ich nur als eindimensionalen Regler und damit relativ einfaches Beispiel genommen.

    Die Politik muss Ziele definieren und die Wissenschaft finden den Weg dorthin.

    Politikersprech suggeriert in der Regel aber nur, dass es so ist. Die Arbeitsplatzgefährdung ist ein Allgemeinplatz, deswegen richtig aber bei diesem Thema von geringer Relevanz und damit ein Nebelkerze. Es ist ein Werbeslogan. Wählt mich, ich schmecke lecker! Einzuräumen, dass auch die Konkurrenz lecker schmecken könnte, wäre kontraproduktiv. Das darf nicht sein. Dem Argument der einen Seite, ich hatte ja beiden zugestimmt, wurde auch prompt widersprochen.

    Das Problem, dass DMHH wohl meinte, ist, dass in der Politik inzwischen selbst an ihre hoffnungslos vereinfachenden Werbeslogans geglaubt wird.

    Danke für die Demonstration.

    Die Aussage war eben nicht, bei X € sei mit weniger als Y % verlorener Jobs zu rechnen. Das wäre typischer Wissenschaftssprech.

    Die Aussage war, wissenschaftliche Erkenntnis wäre, dass Lohnsteigerungen keine Arbeitsplätze gefährden.

    Da frage ich mich, warum nicht 938 € gefordert werden, dann könnte sich jeder eine deutsche Nobelkarosse leisten, oder warum unsere Klamotten aus Bangladesch kommen.

    Aber die Möglichkeit, dass es Gegenargumente gibt, darf nicht einmal am Horizont auftauchen. Demjenigem, der so argumentiert, glaube ich auch seine wissenschaftlichen Argumente nicht.

    Jetzt sollten wir eine Transformation zu einem Wissenschaftsrat hinlegen. Politiker sind dann auf dem Level Grüß-August und Unterschriften-Erna, Entscheidungsvorlagen werden nach wissenschaftlichen Kriterien erarbeitet, disktutiert und abgesegnet.

    :D

    Nur kann die Wissenschaft das nicht leisten. Wissenschaft schafft Wissen. Sie trifft keine Entscheidungen. Dafür ist die Politik zuständig.

    Die Politik muss Ziele definieren und zwar hinreichend klar. Die Wissenschaft kann dann Maßnehmen erarbeiten, um die Ziele zu erreichen.

    Das Problem ist eher, dass die Politik irgendwelche wissenschaftlichen Argumente ins Feld führt, die ihre Meinungen zu stützen scheint, ohne das Ganze zu betrachten. Nehme ich als Beispiel Mindestlohn. Die eine Seite sagt, er muss steigen, um ein menschenwürdige Leben zu ermöglichen. Dem stimme ich zu. Die andere Seite sagt, Lohnsteigerungen gefährden Arbeitsplätze. Dem stimme ich auch zu. Und nun? Eine wirklich fachlichen Abwägung habe ich im ganzen Wahlkampf nicht erlebt. Allein die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass die Gegenseite auch ein wenig Recht hat, ...

    Die Politik muss festlegen, was der Mindestlohn leisten soll, beispielsweise das Existenzminimum zu sichern plus Kinobesuch plus Sportverein plus vielleicht 3 Tage Urlaub plus ... Dann kann die Wissenschaft sage, wieviel Euros das sind und wieviele Arbeitsplätze verloren gehen, wieviel Wirtschaftswachstum das bringt oder kostet.

    Soweit ich weiß, gilt die StVO auf allen öffentlich gewidmeten Verkehrsflächen. Der Park würde aus meiner Sicht zweifellos dazugehören.

    Zweifellos gilt die StVO nur auf Straßen also dem Verkehr gewidmeten Flächen. Parks gehören nicht dazu. Deswegen kann ja auch die Gemeinde entscheiden, ob Radfahren (oder Autofahren oder ...) dort überhaupt erlaubt ist.

    Ich gehe jedoch davon aus, dass der Grundbesitzer also die Gemeinde die StVO als gültig ansieht und es entsprechend in der Satzung festgelegt hat.

    Was heißt hier "können". Zunächst mal "müssen" die alle ausgeschilderten Radwege benutzen. Wenn der Entwickler schlau gewesen wäre, hätte er das Ding 10 cm breiter gebaut. Oder so.

    Die vorgegebenen Maße für die lichte Breite beziehen sich auf ein einspuriges Fahrrad. Andere Fahrräder (vgl. Definition des Übereinkommens über den Straßenverkehr vom 8. November 1968, BGBl. 1977 II S. 809) wie mehrspurige Lastenfahrräder und Fahrräder mit Anhänger werden davon nicht erfaßt. Die Führer anderer Fahrräder sollen in der Regel dann, wenn die Benutzung des Radweges nach den Umständen des Einzelfalles unzumutbar ist, nicht beanstandet werden, wenn sie den Radweg nicht benutzen

    Der Nachweis einer Gefahrenlage ist also keine notwendige Bedingung mehr für einen Radfahrstreifen.

    Absatz 1 gilt auch nach wie vor.

    Außer bei Tempo-30-Zonen (und Konsorten) darf nicht einfach das gemacht werden, was Politiker so möchten. Deswegen wird eine solche Maßnahme auch nicht damit begründet, dass man sich einen grünen Anschein verschaffen möchte, sondern mit einer mehr oder weniger stichhaltigen vorgesehen Begründung. Das ist oft die Sicherheit. So wird es in diesem Fall wahrscheinlich auch gewesen sein. Wenn man aber Scheinargumente benutzt, halten die einer Prüfung mitunter nicht stand. Das Ministerium hat in diesem Fall argumentativ einfach die besseren Karten.

    Es ist aber auch unzutreffend, pauschal zu sagen: Radwege sind immer und überall schlecht, weil in einem Dokument des Reichsverkehrsministeriums von 1934 drin stand, dass durch den Radwegbau der Fahrradfahrer als Autofahrer-Verkehrshindernis von der Fahrbahn verbannt werden soll.

    Was soll der Strohmann? Meine Aussage war eine ganz andere:

    ZeitArgumentGlaubwürdigkeitErgebnis
    Dritte ReichHindernisseMeinung und keine Tatsachenbehauptung => hochRadwege
    alte BRDSicherheitTatsachenbehauptung, widerlegt => äußerst geringRadwege
    GegenwartFörderungTatsachenbehauptung, unbelegt (bestenfalls) => geringRadwege

    Was ist die Konstante und was ist die glaubwürdigste Begründung?

    Allein die Diskussion um Radverkehrsanlagen bei so einer Straße in den soz.Medien zeigt, dass da gehörig was schief läuft bzw. dass da bei vielen ganz andere Bilder im Kopf sind, als die Realität vor Ort aussieht.

    Dieses Beispiel zeigt den Realitätsverlust in der Radverkehrtpolitik nur deutlicher. Fakten spielen dort doch schon lange keine Rolle mehr. Radwege sind gefährlich! Wer interessiert sich schon dafür? Dass sie den Radverkehr fördern, kann nicht belegt werden! Ja und? Die ADFC-Dogmen stehen.

    Ich weiß nicht mehr, wer den Ausdruck gebracht hat aber ich finde ihn treffend: Wertschätzung durch Bauchpinseln. Da wird ja etwas für Radfahrer gemacht! OK, sie sind adressiert. Unterm Strich wird aber das gleiche "für" Radfahrer gemacht wie es Cubernauts Signatur nahelegt.