Beiträge von Hane

    Aber das mit den generischen Formen fordert mich zum Widerspruch heraus. Berufsbezeichnungen wie Tischler, Müller, Schmied sind zu Zeiten entstanden, als ausschließlich Männer diese Berufe ausgeübt haben. Da gab es keine Frau, die sich hätte entscheiden müssen zwischen »Ich bin Baggerführer« und »Ich bin Baggerführerin«.

    Als dann Frauen allmählich auch in diese Berufe eindringen durften, pappte man ihnen die bis dahin nur auf Männer bezogenen Bezeichnungen auf. Und so entstand das »Frauen sind mitgemeint«.

    Das fordert mich zum Widerspruch heraus.

    Dass Berufsbezeichnungen maskulin sind, liegt nicht daran, dass die Berufe von Männern ausgeübt wurden, sondern daran, dass sie als Subjekt mit einem transitiven Verb genutzt werden. Das hat sich so Pi mal Daumen vor vier Jahrtausenden im Urindogermanischem entwickelt. Subjekte von intransitiven Verben waren neutral. Feminine Wörter gab es noch nicht.

    Das Berufsbezeichnungen generisch maskulin sind, wird bei Gegenständen vollständig akzeptiert: der Lichtschalter, der Salzstreuer, ... Wenn nun aber Tim Melder abschmeckt, soll es auf einmal spezifisch männlich sein?

    Oder als Gedankenexperiment von der anderen Seite betrachtet: Wenn das -er ein Wort spezifisch männlich macht, was sucht es dann noch im spezifisch weiblichen Wort? Bestenfalls würde das -er eine vollständig überflüssige Information enthalten. Schlimmstenfalls wäre das Wort ein Widerspruch in sich, das etwas weiblich männliches beschreibt.

    Oder man geht davon aus, dass das -er nicht etwas männlich macht, sondern zu einer Berufsbezeichnung (man findet bestimmt ein besseres Wort).

    Die Frauen mussten sich lange genug damit begnügen, irgendwie "mitgemeint" zu sein.

    Sie sind nicht irgendwie "mitgemeint" sonder schlicht und einfach inkludiert und zwar vollständig. Du solltest Dich einfach mal über Generizität informieren.

    Ich weiß, es ist feministischer Sprachgebrauch, aber es hat eine deutlich negative Konnotation, die mich an einem ernsthaften Diskussionswunsch des Nutzers zweifeln läßt.

    Man kann sicherlich darüber streiten, ob ein generisches Symbol (oder Wort) gut gewählt ist, aber die Generizität in Frage zu stellen, schafft ungeheure funktionale Probleme. Die Persönlichkeitsrechte der eine Hälfte und die Menschenrechte der andere Hälfte der Bevölkerung in Frage zu stellen, ist auch eine steile These.

    Einfach nur zu fordern, dass alle Radfahrer bitte einfach überall auf der Fahrbahn fahren mögen, greift aber meiner Meinung nach auch zu kurz. Damit holt man niemanden vom Auto auf das Fahrrad. Immer wenn ich erzähle, dass ich hier auch an den "Hauptstraßen" (was man in einer Kleinstadt so nennt) auf der Fahrbahn fahre, schaue ich in völlig entsetzte Gesichter, als wäre ich ein Alien. Das wäre ihnen viel zu gefährlich, sagen alle, obwohl es noch niemand von denen mal ausprobiert hat. Und nur weil wir paar Hansel das machen, ändert sich im Großen und Ganzen gar nichts.

    Ich sehe keine ernsthafte Alternative, weil Radwege als Kollateralschaden eine "Auto"Fahrbahn vorhalten. Das Auto wird so gefördert. Abgesehen davon ist eine doppelte Infrastruktur doppelt so umweltschädlich.

    Auch sehe ich die vermeintliche Gefährdung auf Fahrbahnen als Symptom eines andere, des eigentlichen Problems an. Diejenigen, die die Gefährdung als Grund anführen, sind in der Regel beratungsresistent, wollen es einfach nicht wahrhaben. (Anekdote nebenbei wegen Stade: Als ich einmal - lang ist es her - via ADFC zu eines Fraktionssitzung der SPD Stade eingeladen war, habe ich deutlich erklärt, dass und warum die Fahrbahn sicherer und in vielen anderen Belangen besser ist. Zum Schluss kam eine Äußerung einer Abgeordneten: Mag ja so sein, meine Kinder lasse ich dennoch auf dem Fussweg fahren.) Warum ist das so? Radfahrer werden als Minderwertige Verkehrsteilnehmer angesehen, die kein Recht haben, dem "richtigen" Verkehr im Weg zu sein. Das würde aber niemand zugeben, auch sich selbst gegenüber nicht. Deswegen wird die Mär von der gefährlichen Fahrbahn hochgehalten.

    Die Probleme des Radverkehrs sind sozialer Natur. Die sollte man sozial und nicht technisch lösen, weil zweites wohl nicht geht.


    PS: Auch den Klimanotstand halte ich für eine grüne Nebelkerze, die nur das Nichthandeln verschleiern soll.

    Was schreibt man, wenn man besser Bedingungen für das Fahrrad haben möchte, aber keine separierten Radwege deutscher Bauart?

    Ende der automobilen Gewalt? Eine echte Verkehrswende? Oder nur ein Rumdoktern an baulichen Details?

    Die übliche gegenwärtige Fahrradpolitik ist doch nur Common Sence, weil sich die einen gebauchpinselt fühlen können, andere können sich grüne Federn an den Hut stecken, weil alle es glauben wollen, dass es grün ist, sich im Grunde aber nichts ändert. Ansonsten wäre ja irgendjemand dagegen. Aber da selbst der ADAC Radwege unterstützt .... Das sollte Grund genug sein, genauer darüber nachzudenken.

    Es ist eine Sache, vergoldete Ghettos zu fordern, weil man selber gerne darin fahren würde. Jeder ist seines Unglückes Schmied.

    Aber seine Wünsche mit dem Allgemeinwohl zu begründen, damit deren Umsetzung wahrscheinlicher wird, ist an zwei Stellen fehlerhaft:

    1) Dass Radverkehrsförderung durch Radweg funktioniert, ist bisher nur behauptet und nicht belegt (Korrelation, Kausalität und anderer logischer Unfug). Aber auch hier gilt, es wird geglaubt, weil alle, die Geld oder Medienpräsenz haben, davon in verschiedener Form profitieren. Dass es nicht funktioniert, ist plausibler, weil Radwege keine handfesten Vorteile bieten.

    2) Mehr Radverkehr bedeutet nicht zwangsläufig weniger Autos. Aber auch das wollen alle glauben, weil es für sie bequem ist. Es ist eher zu vermuten, das es zu Lasten des ÖPNVs geht.

    Man muss sich halt zuerst klar machen, was man wirklich will! Klima retten? Mehr Fahrräder sparen kein CO2 ein, weniger Autos schon. Da muss man ansetzen, nicht bei irgendwelchen gefälligen, postfaktischen Alibimaßnahmen.

    Die Fridays for Future Aktivist*innen laden in Hannover am 14.6.2019 um 16:30 zur Fahrrad-Demo!

    Das zeigt, dass die Fridays for Future Aktivist*innen das Fahrrad als alternatives Mobilitätskonzept zu schätzen wissen. Anders als manche Politiker und Entscheider, von denen viele immer noch das Fahrrad von den Fahrbahnen verbannen wollen, um den Autoverkehr zu begünstigen.

    Zusätzlich fordern wir einen massiven Ausbau der Fahrradinfrastruktur und von Carsharingangeboten , um die Menschen weg vom automobilen Individualverkehr zu bekommen.

    :?:

    Genauso wie manche Politiker und Entscheider, von denen viele immer noch das Fahrrad von den Fahrbahnen verbannen wollen, um den Autoverkehr zu begünstigen.

    So richtig viel Ahnung scheint man auch freitags nicht zu haben.

    Die Erkennbarkeit eines Fahrradpiktogramms leidet nicht darunter, wenn keine Mittelstange abgebildet wird.

    Λußer man sparrt an den Details. Sicher, dass nicht die Tretroller mit großen Laufrädern gemeint sind?

    Das ist vergleichbar damit, dass Berufe seit einigen Jahren grundsätzlich in der weiblichen und männlichen Form angegeben werden.

    Nein, sie werden in weiblicher und generischer Form angegeben. In der Sprache sind die Begrifflichkeiten eben bekannter. Und da liegt das Problem: Wenn man diese Büchse der Pandora öffnet, geht die Funktionalität verloren.

    Aber pauschal außerorts 60 km/h zu fordern (also die zulässige Hg fast zu halbieren), halte ich auch strategisch für einen völlig falschen Ansatz. Damit macht man es dem "Gegner" viel zu einfach. Denn der fasst das (zurecht) als Gängelei auf.

    Der Kern des Problems ist eben, dass es als Gängelung auffasst wird. Von Dir ja auch. Diese Denkweise führt erst dazu, dass der Gegner eine Geschwindigkeitsbegrenzung als gegen den Menschenverstand aufgefasst wird. Und und und und.

    Wer einen Blechklumpen mit potentiell tödlicher Geschwindigkeit bewegt, bewegt einen Blechklumpen mit potentielle tödlicher Geschwindigkeit. Dafür soll er die Verantwortung tragen. Zu Beginn der Automobilisierung wurden man deswegen gegebenenfalls auch wegen Todschlags zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Du solltest Dich mal über Jaywalking schlau machen.

    Jetzt die anderen einzuschränken, damit das gefährliche Handeln möglichst geringe Folgen (primär für einen selbst) zeigt und man viel Nutzen abschöpfen kann, ist eine Privilegierung.

    Erst, wenn das klar ist, kann man sich sinnvoll über Höchstgeschwindigkeiten unterhalten. Dann wägt man zwischen Kosten und Nutzen ab. 60 bedeuten einen Nutzen von etwa 55 und nicht Kosten von 40.

    Fahrradfahren mit Kind in der Stadt ist verdammt nervenaufreibend. Während ich allein gerne die Fahrbahn nutze, bin ich mit Kind froh über jeden Meter Hochbordradweg. Da kann ich wenigstens etwas Einfluss nehmen indem ich ihn dazu anhalte extrem defensiv zu fahren.

    Mein Großer war 5, als wir zusammen auf der Fahrbahn des Rungwisch gefahren sind. Papa hat das immer gemacht, also wollte er auch unbedingt. Er etwa rechte Reifenspur, ich schräg links dahinter als Schirm. Ging ganz gut. Da war der gleiche Bengel, der mir mit 3 gesagt hat, mit Helm glaubte man, auf den Kopf fallen zu dürfen. Ein Dreijähriger erklärt die Risikokompensation, die jede Menge Erwachsene nicht wahr haben möchten.


    Die Lebensqualität einer Sadt erkennt man daran, wie selbstständig sich Kinder durch sie bewegen können.

    Ob eine Stadt zivilisiert ist, hängt nicht von der Zahl ihrer Autobahnen und Schnellstraßen ob, sondern davon, ob ein Kind auf dem Dreirad unbeschwert und sicher überall hinkommt.

    Warum willst du offenbar zwanghaft Autofahrer gängeln, indem du ihnen bspw. ein aberwitziges Tempolimit von 60 außerorts aufnötigen willst...!? :/

    Da hast Du Recht, das ist aberwitzig hoch.

    Ernsthaft: Es ist keine Gängelung, Privilegien zurechtzustutzen. Wenn einseitig andere Verkehrsteilnehmer eingeschränkt werden, damit man halbwegs brauchbar schneller als Schrittgeschwindigkeit fahren kann, ist es eine Privilegierung.

    Radio Eriwan: „Im Prinzip gut aber ....“

    Ich habe schlimmeres erwartet. Die grundsätzliche Richtung stimmt: Es wird Werbung fürs Radfahren gemacht (und sogar darauf verzichtet, negative Aspekte aufzuzeigen). Da das ja kaum Alles gewesen sein kann, bin ich gespannt, was da noch kommt. Zum Einen die öffentlichen Wirksamkeit, die ja noch abwesend ist, und zum Anderen noch ein paar mehr Ideen, wie beispielsweise bei der Verkehrssparkampagne ala muss es für die 2 km wirklich das Auto sein ...

    Nun der Armenische Blickwinkel: Die Faktensammlung ... da ist mir besonders ein Fakt spontan aufgefallen: Radfahrer sind als seitlich bewegliche Hindernisse zu betrachten. Ja, noch Fragen Hauser? Es wird zwar versucht, das halbwegs gerade zu rücken, aber es gibt keine zweite Chance für den Ersten Eindruck. Ja, es zeigt genau das Problem aber genau das Problem wird nicht ansatzweise angegangen. Fakt 1: Safety in Numbers aber soll ich jetzt so lange warten bis genug Leute Rad fahren, damit es für mich sicher genug wird? Warum erwähnen sie nicht, das Radehern schon jetzt statistisch nicht auffällig ist? (Mal abgesehen davon, dass die Aussage der Überschrift genau genommen nicht durch die Studie belegt ist.) Fakten 2-4: Radfahren mach reich, schlank und sexy. (Leider bin ich für alle 3 Adjektive der lebende Gegenbeweis.) Man hätte es auch zusammenfassen können. Bessere Gesundheit, höhere Lebenserwartung, mehr Wohlbefinden fände ich auch nicht schlecht. Fakt 5: Fahrräder haben keinen Motor. Das ist schon irgendwie überraschend. Und sie unterschlagen die notwendige Erhöhung der Duschmittelproduktion.

    Naja, es gäbe noch mehr. Aber ich habe gerade keine Lust mehr.

    Es geht um nur um die Suche nach der sichersten Verkehrsführung.

    Das ist recht einfach: Je mischiger der Verkehr desto sicherer.

    Ein Problempunkt ist es ja, das sich etwas sicherer anfühlt, wenn man glaubt, einen Einfluss darauf zu haben, einen Notfallplan zu haben. Das führt zu einer deutlich verfälschten Einschätzung der Gefahr.

    Ich seh das daher nicht so kritisch wie du; weil (wie an anderer Stelle im Forum grade beispielhaft angesprochen) sich touristischer oder "Familien"-Ausflugs-Radverkehr (gemächlich nebeinandertorkeln und dabei quatschen) und das öffentliche Straßennetz nicht sonderlich gut vertragen. Weil das schließlich ja aber auch nicht der Sinn eines Landstraßennetzes ist.

    Ich sehe es als Problem, dass viele - Du wohl auch - glauben, das würde sich nicht vertragen.

    Das hat mehrere Gründe:

    - Das Straßennetz dient dem öffentlichen Verkehr und das ohne Prüfung der Motivation.

    - Es wird von einer Verträglichkeit ausgegangen, solange man einen Motor dabei hat. Aber welchen Unterscheid sollte ein Motor darstellen?

    - Die Tourirouten sind doch öffentlich.

    - Ausflugsverkehr und Wirtschaftsverkehr finden in der Regel nicht zeitgleich statt.

    , um dann an der nächsten legalen Möglichkeit hinter dem Baum wieder den Radweg zu erreichen.

    Warum? Hinter dem Baum beginnt doch ein neuer, ungebläuter Radweg.

    Meine Beobachtung heute: Vier von vier Radfahrern sind zwischen Baum und BorkeBordstein durchgefahren. Aber ich habe Einfluss auf die Messung gehabt, war als Fussgänger im Weg.

    Bei der Kieler Straße habe ich eine etwa 3 Jahre alte Ankündigung im Hinterkopf, dass dort 7-8 km Radwege neu gebaut werden sollten. Naja, ist halt gut für die Statistik, sonst verlöre Hamburg noch seinen Status als Fahrradstadt.

    So richtig viel kommt hier ja nicht zum Thema zusammen, oder hat nur Keiner Lust über gute Lösungen zu berichten ;)

    Naja, man muss sich ja auch fragen, wofür es eine gute Lösung sein soll. Und in der Regel fallen mit dafür deutlich bessere Lösungen ein.

    Zur Dafne Shippersbrug sehe ich kein passendes Problem. Die Radverkehrtanlagen an den beiden benachbarten Brücken ist von vergleichbarer Qualität, die ich eher als untere Schranke ansehe. Und wenn man nicht nur zwischen den Stadtteile direkt an der Brücke wechseln möchte, kürzt man auch nicht so wahnsinnig viel ab. Sicherlich ist sie ein Nice-to-have aber mangels Problem keine Lösung.

    Und wie werden Eintragungen statitisch erfasst? Und welche politische Forderungen daraus abgeleitet? Ich habe mir mehrere angesehen. Oft kommt: Ich will hier einen breiten Radweg. Selten kommt: Ich will, dass diese Straße für den Autoverkehr gesperrt wird.

    Naja, für die Notkestraße gibt es den Eintrag, dass der Radweg zu den gefährlichsten zählt, weil es nicht existiert.