Beiträge von Hane

    Warum es keinen Drucker gibt, sondern noch Post nach Hause geschickt wird, weiß ich leider nicht.

    Naja, den Drucker halte ich nicht für relevant aber die Post nach hause für zwingend, weil ein Zettel unter dem Scheibenwischer keine rechtssichere Zustellung darstellen kann. Deine letzten drei Zettel unter dem Bremsgriff habe übrigens ich mitgenommen, falls Du Dich fragst, warum gleich das höhere Bußgeld fällig wird.

    Wir können uns sicherlich darauf einigen, dass Epaminaidos scheinbar richtig liegt. Naja, eigentlich nicht.

    Die Aufgabe von Sprache (und Schreibe) ist es nicht, korrekt zu sein, wandelbar oder was auch immer. Die Aufgaben ist es, verständlich zu sein, sich verständigen zu können. Wenn es aber durch den Sprachgebrauch zu Missverständnissen kommt (oder kommen kann), erfüllt die Sprache ihre Aufgabe nicht mehr (ausreichend).

    Bei scheinbar geht es eher um Stil als um Funktion. Das scheinbar unendlichen Meer klingt halt vie besser als das nur scheinbar unendliche Meer. Das eine weckt Sehnsüchte, das andere zerstört sie. Aber beispielsweise beim generischen Maskulin gehr es nur um Funktionalität die notwendig ist und gerade dabei ist, verloren zu gehen. Dass sich Sprache wandelt, bedeutet ja nicht, dass der Wandel an sich gut ist. Und gegen schlechten Wandel sollte man sich wehren.

    Ich frage mich, warum R weiter sinken sollte, wenn die Maßnahmen unverändert bleiben.

    Die Maßnahmen sind ja eben nicht unveränderlich. Im Labor mit einem quasistatischem Zustand ist alles recht einfach. Aber in der Realität da draussen muss man R als Ergebnis einer Faltung der Infektionszahlen mit verschiedenen Maßnahmen unter Berücksichtigung der Inkubations- und Infektionszeit (sicherlich mit einer zeitlichen Abhängigkeit) und was weiß ich betrachten. Der jetzt aktuell angegeben wert ist eine Ergebnis der letzten Wochen. Die kleinere Zahl ist eine Vermutung bezüglich des Ergebnisses der nächsten Wochen.

    Ich verstehe ja durchaus, dass man Hoheitswissen genießt und sich nur schwer davon verabschieden mag. Verbleibt noch die Korrektur von Standart und Standard :)

    Das Problem ist ein anderes: Was nutzt man, wenn die Bedeutung verloren gegangen ist?

    Sprachwandel hin oder her, wenn Funktionalität wegbricht, habe ich ein Problem damit.

    Abgesehen davon, dass ich den Radentscheid für grundsätzlich widersinnig, fehlgeleitet, und gefährlich halte, stößt mir diese Sache

    Zitat

    Blockade vieler rad- und fußverkehrsfreundlicher Beschlüsse der demokratisch gewählten Bezirksversammlungen nicht länger möglich

    besonders auf. Ich finde es gar nicht so schlecht, dass der Kreistag Stade nicht festlegen darf, dass ausserorts 150 gefahren werden darf. Straßenverkehrsrecht ist Bundesrecht und die zuständige demokratische Körperschaft, der Bundestag, hat im Straßenverkehrsgesetz ... Betonung auf zuständig! Wer so wahllos immer diejenige demokratische Körperschaft für zuständig hält, die seiner Meinung ist, zeigt ein gehöriges Maß an fehlendem Demokratieverständnis. Aber bei den Machern des Radentscheid kann man beim fehlendem Demokratieverständnis den Wortteil Demokratie ruhig streichen. Man sucht sich halt immer das raus, was einem gefällt und ignoriert alles andere, seien es Zuständigkeit, Fakten oder sonstwas.

    2 Baumwolltaschen, sonst keine Taschen dabei, leer aus der Jackentasche gezaubert, an der Kasse komplett geleert, funtkioniert jetzt schon seit Jahrzehnten ...

    OK, ich habe sie nicht zwingend in der Jackentasche,es gibt ja auch etwas größere Taschen, aber bei mir funktioniert es auch schon ewig. Für mich ist der entscheidende Vorteil, dass man den Einkauf nicht zu umfangreich wird und er sicher in die selben Taschen passt, um sie von dannen tragen zu können. So einen Kofferraum mit einem relativ unbegrenzten Fassungsvermögen habe ich selten dabei.

    Unabhängig davon ist aber eben die Sichtbarkeit der entscheidende Punkt...

    :/

    Radwege gehören nicht zum natürlichen Aufmerksamkeitsbereich von Kraftfahrern. Sie wieder in diesen aufzunehmen benötigt eine entsprechende Konditionierung oder wenigstens eine situative, bewusste Konzentration darauf. Das sind zusätzlichen Fehlerquellen, zusätzliche große Fehlerquellen.

    Und erst dann stellt sich die Frage nach Sichtbarkeit und Totem Winkel.

    Wenn es stimmt, dass der Fahrer erst einige Radfahrer durchgelassen hat und dann ..., ist es ein Zeichen dafür, dass er nur auf die ersten Radfahrer geachtet hat, die er leicht sehen konnte, und nicht die Radverkehrtanlage im Sinn hatte.

    Selbst unter besten Bedingungen kann man andere Leute übersehen. Menschen machen Fehler.

    Aber einige Fehler sind wahrscheinlicher als andere.

    Radwege gehören nicht zum natürlichen Aufmerksamkeitsbereich von Kraftfahrern. Sie wieder in diesen aufzunehmen benötigt eine entsprechende Konditionierung oder wenigstens eine situative, bewusste Konzentration darauf. Das sind zusätzlichen Fehlerquellen, zusätzliche große Fehlerquellen.

    Und erst dann stellt sich die Frage nach Sichtbarkeit und Totem Winkel.

    Gerade beim Fahrradfahren darf es nicht zu einer Mundschutzpflicht kommen, wenn es dafür nicht ganz klare und eindeutige Gründe gibt.

    Für mich war bisher immer ein klarer und eindeutiger Grund die Temperatur. Das ist aber schon etwas her, weil die letzten Winter ja in Quarantäne waren.

    Ich halte den Mundschutz beim Radfahrer nicht für schlimmer als bei anderen Tätigkeiten, also das Radfahrern nicht für einen irgendwie gearteten Ausnahmefall.

    Und ich möchte auch beim Mundschutz wie bei jeder Sicherheitsmaßnahme die Risikokompensation ins Spiel bringen.

    Spielst du auf das Lichtraumprofil wegen der Stromschiene an?

    Es ist der Stromabnehmer. Die S-Bahnen nach Stade haben diesen zusätzlich auf dem Dach. Ob dann noch zusätzlich transformiert werden muss, entzieht sich meiner Kenntnis. Umgekehrt fehlt die Oberleitung an den S-Bahn-Gleisen. Dieselloks könnten dort aber.

    Und was genau wirfst du Ramelow vor?

    Dass er nicht im vorauseilenden Gehorsam gegenüber der AfD auf eine eigene Kandidatur verzichtet und stattdessen die Linke einen Kandidaten der SPD, der Grünen, der CDU oder der FDP unterstützt?

    Ich werfe ihm vor, dass die AfD in seinem Plan eine wichtige Rolle gespielt haben muss, denn ohne die AfD hätte er nicht aufgehen können. Er wird davon ausgegangen sein, eine Mehrheit im demokratischen Lager wäre ausreichend und Schwarz-Gelb würde im vorauseilenden Gehorsam auf demokratische Gegenwehr verzichten.

    Oder vermutest du, dass der CDU-Fraktion (und der FDP-Fraktion) ein wie auch immer gestaltetes besseres Angebot hätte gemacht werden müssen, um sicher zu stellen, dass sie sich im dritten Wahlgang wirklich enthalten, anstatt zusammen mit der AfD Kemmerich zu wählen?

    Ein bessere Angebot wäre eine Möglichkeit. Lieber wäre mir gewesen, wenn sich die demokratischen Parteien ganz am Anfang, noch vor den Koalitionsgesprächen zusammengesetzt hätten, um Rahmenbedingung für das weitere Vorgehen festzulegen. Dabei hätte herauskommen können, dass die Mehrheit im demokratischem Lager ausreicht und die Minderheit die Mehrheit dann entsprechend unterstützt. Aber das wurde von Rot-Rot-Grün gesetzt und wurde nicht besprochen.

    Das ist der Kern meiner Kritik und den Rest sehe ich eher als Folgefehler.

    Weil es morgen interessant wird, möchte ich noch etwas sagen.

    Deine Anhnahme Hane, im Fall einer relativen AfD-Mehrheit im Parlament gegenüber einem rot-rot-grünen Parteienbündnis wäre es auf die CDU (und/oder) die FDP stärker angekommen, einen von der AfD gewählten Ministerpräsidenten zu verhindern, teile ich.

    Ich habe das Beispiel nicht gewählt, um irgendwelche moralischen Aspekte zu beleuchten, sondern, um zu zeigen, dass man sich beim Modus des dritten Wahlganges nicht heraushalten kann. Man fällt auf alle Fälle eine Entscheidung. Es ist nur nicht (so) offensichtlich. Was bedeuten die unterschiedlichen Möglichkeiten, wenn AfD und Rot-Rot-Grün jeweils für sich stimmen?

    - AfD: Ja zu AfD

    - Rot-Rot-Grün: Ja zu Rot-Rot-Grün

    - Schwarz-Gelb (aussichtloser Kandidat): verdecktet Ja zu AfD mit symbolischem Nein.

    - Enthaltung: verdecktes Ja zur AfD.

    Eben jenes verdeckte Ja zur AfD würde wir zu Recht gegen Schwarz-Gelb verwenden.

    Man kann sich eben nicht nicht entscheiden.

    Ramelows Plan hat 2 Schwachstellen:

    - Er wollte seine Wahl mit den demokratischen Regeln des dritten Wahlganges legitimieren, mit denen (allein) er aber nicht gewählt worden wäre (und nicht gewählt worden ist). Bei einer Dreierkombination ist es nur für die "Mitte" zu erwarten.

    - Wenn sich die AfD nicht für Kümmerlich entschieden hätte, wäre auch Ramelow ein Ministerpräsident von Höckes Gnaden, nur nicht durch direkten Stimmen. Die AfD hätte entschieden, weil sie sich eben nicht nicht entscheiden konnte.

    Rot-Rot-Grün ist davon ausgegangen, dass eine Übereinkunft mit Schwarz und Gelb nicht notwendig sei und sie antifaschistisch sauber gewählt worden wäre. Das sehe ich fundamental anders. Rot-Rot-Grün hat Höcke & Co eine Bühne geboten und die haben sie genutzt. Ich bin echt gespannt, was morgen passiert. Ich sehe zum Beispiel ein paar AfDler, die sich enthalten und eine spontan in Jubel ausbrechende AfD-Fraktion, sobeld eine für Ramelow ausreichende Stimmenzahl genannt wird.

    Es hätte von Anfang an eine Situation geschaffen werden müssen, in der es eben egal ist, was die AfD macht.

    Um mal die obige Frage zu beantworten: Das ist für jeden Demokraten eine fundamental andere Ausgangslage. Als Demokrat ist man immer Antifa. Das geht gar nicht anders. Also handelt man entsprechend.

    Da stimme ich Dir zu. Nur nicht beim ersten Satz. Aus dem in meinem Beitrat enthaltenen Zitat geht hervor, dass es ums implizite Wählen geht. Stimmt also Ullies Aussage

    Hätte sich die CDU im dritten Wahlgang enthalten, dann hätte sie Ramelow nicht gewählt. Punkt!

    dann stimmt auch folgende:

    Hätte sich die CDU im dritten Wahlgang enthalten, dann hätte sie Höcke nicht gewählt. Punkt!

    Das würde niemand - niemand demokratisches - der CDU durchgehen lassen, ich auch nicht. Genauso wenig lasse ich Ullie so etwas durchgehen. Auch bei einer Enthaltung hatte die CDU sich entschieden, eine Wahl getroffen, eben gewählt. Zwar nicht direkt Ramelow, sondern die Wahl der anderen, wobei man aber keine hellseherischen Fähigkeit braucht, um zu wissen, dass es Ramelow ist.

    Es ist naheliegend und das erwarte ich auch von allen demokratischen Kräften, daß sie dann die Demokratie weiterführen, so gut es eben ohne die Faschisten und ihre Helfer geht.

    R2G hat mehr als Schwarzgelb, also handelt man (wenn es zu peinlich ist, dann hinter verschlossenen Türen) ein paar Zugeständnisse aus und enthält sich.

    Auch da stimme ich Dir zu (bis auf Nuancen). Nur hat entweder Mohring vergessen, es seinen Parteikollegen zu sagen, oder Ramelow hat geglaubt, auf Absprachen verzichten zu können. Und genau das werfe ich ihm vor. Er hat den Stein ins Rollen gebracht.

    Es bleibt die Frage, warum er es gemacht hat. Er wollte die Ausgrenzung der AfD nutzen. Das ist für mich ein NoGo. Das bewerte ich ähnlich einer indirekten Zusammenarbeit.

    Die Darstellung, Ramelow würde von seinen politischen Gegnern "implizit" ins Amt gewählt werden, wenn sich Ramelows politische Gegner im dritten Wahlgang enthalten, ist politische Propaganda derjenigen, die damit den Eindruck von Zerfall und Staatskrise erwecken wollen.

    Propaganda? Naja ...

    Wie ich oben beschrieben habe, versuche ich die Struktur zu erkennen und die zu bewerten. Deswegen als Denkanstoß: Wie würdest Du eine Enthaltung der Union bewerten, wenn die AfD mehr Stimmen hätte als Rot-Rot-Grün?

    Deshalb frage ich mich, wie du zu der Einschätzung kommst, die Mehrheit der Thüringer hätte Ramelow bei der Landtagswahl das Vertrauen entzogen.

    Rot-Rot-Grün: 50,5% (2014) -> 46,7% (2019)

    Entschuldige Hane, aber das ist doch wohl ein bisschen weit hergeholt, wie du die Sache beurteilst.

    Entschuldige Ullie, aber ich versuche Strukturen zu erkennen oder festzulegen und diese dann unabhängig davon, ob mir das Ergebnis gefällt oder nicht, umzusetzen.

    Wenn man einen Kandidaten (Antrag, Haushalt oder irgendetwas anderes) gar nicht nicht erst aufstellen darf, wenn die AfD zum Mehrheitsbeschaffer werden könnte, dann gilt das für alle. Schwarz-Gelb wird jetzt ein Verstoß dagegen vorgeworfen, was als Bumerang zurück kommen kann. Gauland hat es erkannt, Ramelow wohl auch. Denn danach hätte Ramelow sich gar nicht erst zur Wahl stellen dürfen, wie auch kein Haushalt eingebracht, kein Antrage gestellt, ... werden dürfte. Das hat Ramelow bei seinem Wahlversuch nicht bedacht, nicht für einschlägig gehalten. Wenn man diese Regel jedoch nicht anwendet, dann gilt sie auch für Schwarz-Gelb nicht.

    Ich wäre ja gerne bereit, mal zu diskutieren, welche Karriere der von Fritz Bauer in Bezug auf den deutschen Faschismus geprägte Begriff »Unrechtsstaat« hingelegt hat und inwieweit der Inhalt damit umgedeutet wurde, aber jemandem, dessen Partei bei der Wahl einige Prozente zugelegt hat und stärkste Kraft wurde, zu unterstellen, er ignoriere die Wahl der Thüringer, wenn er versucht, eine Regierung ohne Beteiligung der geistigen Brandstifter von Hanau hinzubekommen, lässt mich zweifeln, ob sich der Aufwand lohnt.

    Strohmann und ad-hominem in einem. Respekt!

    Der Regierungsauftrag hat nichts mit der große der Fraktion zu tun (sonst hätte Ramelow beim letzten Mal ja gar nicht dürfen), sondern wird dem Ministerpräsidenten durch die Mehrheit der Thüringer vertreten durch die Abgeordneten erteil. Und die Thüringer haben ihm die Mehrheit entzogen.

    Auch habe ich ihm nicht vorgeworfen, versucht zu haben, eine Regierung ohne AfD hinzubekommen. Im Gegenteil. Er hat versucht, es mit Beteiligung der AfD zu machen. Ullie hat es recht treffend ausgedrückt:

    Oder fürchtet Ramelov und Die Linke, dass FDP, AfD und CDU erneut sich zusammenschließen, und m dritten Wahlgang einen anderen Kandidaten wählen, um Ramelov erneut zu verhindern?

    Ich versuche es noch einmal möglichst verständlich auszudrücken, obwohl in meine, schon alle Punkte genannt zu haben.

    Ramelow hat versucht, sich wählen zu lassen. Damit hat er sich, wie es üblich ist, für die Konkurrenz der Parteien - die ja eigentlich sinnvoll ist - entschieden und gegen Absprachen unter allen Demokraten. Es ist vollständig legitim, dass Rot-Rot-Grün einen Kandidaten aufstellt und auch wählt. Aber es ist aber auch vollständig legitim, dass Schwarz-Gelb einen Kandidaten aufstellt und auch wählt. Eben Konkurrenz. Damit wurde der AfD als Zünglein an der Waage Macht verliehen. Auch Ramelow wäre ein Ministerpräsident von AfDs Gnaden gewesen, die sich durch Nichtwahl der Konkurrenz gezeigt hätte.

    Ich weiss nicht, was Ramelow gedacht hatte. Es wird Mohring mitunter vorgeworfen, dass er so gehandelt hat, obwohl es absehbar gewesen ist. (Nebenbei: Er hat es kommen sehen. Bernhard Vogel hat gesagt, darüber mit Mohring gesprochen zu haben. Mohring hat nach eigenen Aussagen mit Kümmerlich darüber gesprochen und ist davon ausgegangen, dass dieser dann die Wahl nicht annimmt.) Wie gesagt halte ich es bis zur Annehme der Wahl für vollkommen legitim. Warum fragt sich keiner, ob Ramelow es hat kommen sehen, was er erwartet hat? Ist er ernsthaft davon ausgegangen, dass Schwarz-Gelb von Vorne herein auf Konkurrenz verzichtet, obwohl er diese ausgerufen hat? Oder dass die AfD die Vorlage nicht annimmt?

    Ihm scheint einiges klar geworden sein. Deswegen ist er jetzt ja so darauf aus, im Vorfeld genügen Stimmen zusammen zu bekommen, um sich nicht dem Vorwurf, ein Regierungschef von AfDs Gnaden zu sein, ausgesetzt zu sehen. Eine Zusage der Enthaltung im dritten Wahlgang reicht ihm nicht.

    Ich möchte noch sagen, dass ich zuerst wie wohl die meisten anderen auch keine großen Gedanken darüber gemacht habe und davon ausgegangen bin, dass Ramelow schon irgendwie das Richtige gewesen wäre. Erst durch die Ereignisse, sind mir die Fallen ausgefallen.

    Mich stört die in der politischen Propaganda benutzte Gleichsetzung von DDR-Unrechtsstaat und NS-Unrechtsstaat.

    Mich stört die in der politischen Propaganda benutzte Relativierung des DDR-Unrechtsstaats zum NS-Unrechtsstaat. Ein Mörder bleibt auch in der Gegenwart eines Massenmörders ein Mörder.

    Das bedeutet doch, dass die PDS ganz klar davon ausgeht, dass die DDR in puncto Mauerbau aber auch in sehr vielen weiteren Bereichen, die mit genannt werden, ein Unrechtsstaat war.

    Mich stört die in der politischen Propaganda benutzte Relativierung des DDR-Unrechtsstaats.

    Die Konnotation der Erklärung zum Mauerfall spricht auch Bände. Die Weltpolitik war damals halt so, da konnte wir nichts machen. Eine Ernsthafte Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte sieht anders aus. Der AfD lassen wir den Vogelschiss ja auch nicht durchgehen. Auch sehen führende Köpfe der Linken die DDR explizit nicht als Unrechtsstaat (Gysi sO). Wagenknecht, ehemalige Fraktionsvorsitzende, war gegen die Erklärung. Modrow hat sie kritisiert, war 1. Sekretär im Bezirk Dresden - also kein SED-Mitläufer - und ist Vorsitzender des Ältestenrats der Linken. Für die Linken scheint der Zweck die Mittel zu heiligen. Um den Bogen zu kriegen: In Thüringen auch.

    Woran soll ich nochmal erkennen, dass Ramelow ein Demokrat ist? Daran, dass er die Wahl der Thüringer ignoriert? Daran, dass er den Zusammenhalt der Demokraten gegen Rechts zum eigenen Vorteil nutzt? Kreide zu fressen, macht einen noch nicht zum Demokraten. Um biblisch zu werden: An ihren Taten sollt ihr sie erkennen!

    Sollte das dazu dienen, dass die CDU hinterher sagen kann, wir hatten ja gar nicht ernsthaft damit gerechnet, dass die AfD für Kemmerich stimmt?

    Mir war bisher nicht einmal klar, dass man sich dafür rechtfertigen muss, für etwas zu stimmen, für das auch die AfD stimmen könnte.

    Ramelow: "Das ist mein Haushalt für 1949." Höcke: "Muss mir noch überlegen, ob ich dagegen bin." Ramelow: "Ich lehne meinen Haushalt ab!"

    Es ist übrigens sehr aufschlussreich sich anzuhören, wie Meuthen von der AfD versucht, dieses eklatante Demokratie-Versagen von CDU und FDP in Thüringen für seine finsteren Zwecke auszunutzen: Er konstruiert daraus eine Verschwörungstheorie, die einem das Schlimmste befürchten lassen kann.

    Eklatantes Demokratieversagen? Weißt Du, was für mich eklatantes Demokratieversagen ist? Wenn eine vom Demos abgewählte Regierung der Meinung ist, ein irgendwie geartetes demokratisches Recht aufs Regieren zu haben. Und das auch noch in einem Ausmaß, dass man anderen eklatantes Demokratieversagen unterstellen darf, wenn sie es anders sehen.

    Ja, die Verfassung eröffnet diese Möglichkeit, aber auch die Zusammenarbeit mit der AfD. Sie regelt das Gegeneinander der Parteien, nicht das Miteinander gegen Rechts. Es geht einfach um mehr. Rot-Rot-Grün erwartet aber von der CDU dieses Miteinander. Also ein Miteinander mit sich selbst, denn von Rot-Rot-Grün ist Nichts in diese Richtung zu erkennen.

    Was bleibt unterm Strich übrig? Eine abgewählte Regierung soll weiter an der Macht bleiben. Vom Wahlausgang wäre nichts im Ergebnis zu erkennen. Ich weiß nicht, was Meuten gesagt hat, es interessiert mich auch nicht, aber ich befürchte, er hat Recht. Wie leicht soll es der AfD denn noch gemacht werden?

    Was jetzt zähl ist, dass die Brandmauer gegen Rechts hält. Da ist es nicht zielführend, die CDU mit aller Macht gegen diese zu drücken.

    Entweder ihr macht den Kotau oder werdet als Nazis gebrandmarkt.

    Thüringen hat Rechts gewählt, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht. Und dennoch schaffen es die Linken, weil primär die CDU für Unvereinbarkeit mit der AfD zu zahlen hat. Das ist eine sehr bequeme Situation für Links. Zumal sie ja sogar den anderen die Schuld geben kann, wenn diese aufmucken. Und es wird bei anderen Wahlen in eine ähnliche Richtung gehen. Was werden die CDU-Wähler wohl machen, wenn Rot-Rot-Grün wiederholt trotz Minderheit die Macht ergreift und sie somit von dieser ausschließt? Was wird irgendwann die CDU machen? Wollen wir das?

    Nebenbei: Das vorgehen der SED halte ich für undemokratisch und machtorientiert. Die CDU soll als Blockpartei dienen. Und da ich befürchte, da draussen ticken einige wie Ullie, habe ich meine Einstufung zur Roten Linie der CDU von akzeptiert auf unterstützt geändert.