Ich fange mal vorne an: für mich ist die Studie hier passend, weil ich das Argument "Helme helfen nicht gegen Kopfverletzungen" gerne aus der Welt geräumt sähe. Das Argument ist mir nicht gefällig, weil die Ingenieursarbeit, die in einen Helm gegangen ist, damit einfach als nutzlos beiseite gewischt wird. Gefällt mir nicht.
Ich schrieb (hoffentlich deutlich genug) auch schon oben, dass ich die "restliche" Argumentation (von mir unvollständig wiedergegeben als "Helmträger verhalten sich riskanter oder risikobereiter", "Helmträger werden von Anderen häufiger angefahren" und "Helme schützen nicht vor Unfällen") damit überhaupt nicht angreifen will.
Vielleicht als persönliche Anekdote: Im Straßenverkehr brauche ich keinen Helm, ich trage aber einen wenn ich im Gebirge Mountainbike oder wenn ich mit den Hunden Trails fahre. In den beiden letzten Fällen sind die Unfälle "Gegenstand kracht gegen Kopf" nicht auszuschließen.
So, und nu verteidige ich weiter das Paper:
Bei 39 % ist nicht klar, ob ein Helm getragen wurde. Das wurde von den Autoren als unbedeutend abgetan. Ein Singvogel hat mir aber gezwitschert, dass es einem Helmträger viel leichter fällt, seinen Helm nicht auszusetzen, als einem Nichthelmträger, seinen Nichthelm nicht auszusetzen.
Als Gegenargument sei vorgetragen, dass haben die Authoren gar nicht als unbedeutend abgetan:
However, helmet status was not completed for 39% (n¼5419) of the registered injured cyclists. In a logistic regression, a case-complete analysis (ie, excluding subjects with missing data) is said to be robust to ‘not missing at random’ data. Accordingly, we excluded subjects with missing helmet status from the analysis, leaving 8373 subjects.
Die wurden für die Auswertung einfach nicht berücksichtigt, weil eine wichtige Information nicht vorhanden war. Damit gehen die Betroffenen auf keiner Seite der Auswertung falsch ein. Halte ich für den richtigen Ansatz zur Bewertung.