Beiträge von Nbgradler

    Das scheint mir eine unzulässige Übersetzung. Vor allem, weil du den Satz in Teile gerissen hast und dann einzelne Abschnitte getrennt übersetzt.

    "X is said to be robust to data", bedeutet "das Verfahren X gilt als belastbar, wenn.."

    Das was fehlt wird beschrieben: "nicht zufällig fehlende Daten". Hier können wir spekulieren ob die Daten vom Mediziner oder Radfahrer absichtlich weggelassen wurden oder ob der Notarzt schlicht priorisiert hat: "Erst Retten, dann Papierkram". Das ist aber schon wieder reine Spekulation.

    Der Ausschluss von fehlenden Daten ist scheinbar üblich. Da gibt es längliche Abhandlungen dazu (etwa hier: https://www.sowi.uni-stuttgart.de/dokumente/fors…siss/SISS44.pdf ), es ist aber nicht grundsätzlich falsch und hat eben berechtigte Vorteile gegenüber "neue Variable einführen" und "half einfach mal schätzen".

    Als einzige Kritik reicht mir das noch nicht.

    Risikokompensation ist, wenn man Sachen tut, die man ohne Schutzausrüstung in der Form sonst gar nicht erst in Betracht ziehen würde.

    Und damit ist Risikokompensation ja völlig in Ordnung. Ich meinte mit meinem Beitrag eher die implizierte "Überkompensation".

    Eine echte Gefahr reduzieren und erst dann etwas unternehmen ist in meinem Weltbild sicher nicht falsch. Beispiele wären ein Zweitfallschirm beim Fallschirmspringen, eine Uhr beim Tauchen oder eine Schwimmweste beim Kanufahren.

    Klassische Risiko(über?)kompensation.

    Vielleicht?

    "Steine von oben" kommen leider relativ häufig vor. Alles zu überlaufen. Ast ins Gesicht kommt auch vor. Aber ist es Überkompensation, wenn man persönliche Schutzausrüstung benutzt? Meistens passiert ja auch im Stahlwerk nichts, trotzdem ist ein Handschuh vielleicht eine gute Idee und so.

    Es spricht aber natürlich nichts dagegen, weiterhin eine eigene FFP2-Maske zu tragen. Im Gegensatz zu den Stoffmasken des letzten Jahres schützt diese ja auch den Träger selbst.

    Ich fange mal vorne an: für mich ist die Studie hier passend, weil ich das Argument "Helme helfen nicht gegen Kopfverletzungen" gerne aus der Welt geräumt sähe. Das Argument ist mir nicht gefällig, weil die Ingenieursarbeit, die in einen Helm gegangen ist, damit einfach als nutzlos beiseite gewischt wird. Gefällt mir nicht.

    Ich schrieb (hoffentlich deutlich genug) auch schon oben, dass ich die "restliche" Argumentation (von mir unvollständig wiedergegeben als "Helmträger verhalten sich riskanter oder risikobereiter", "Helmträger werden von Anderen häufiger angefahren" und "Helme schützen nicht vor Unfällen") damit überhaupt nicht angreifen will.

    Vielleicht als persönliche Anekdote: Im Straßenverkehr brauche ich keinen Helm, ich trage aber einen wenn ich im Gebirge Mountainbike oder wenn ich mit den Hunden Trails fahre. In den beiden letzten Fällen sind die Unfälle "Gegenstand kracht gegen Kopf" nicht auszuschließen.

    So, und nu verteidige ich weiter das Paper:

    Bei 39 % ist nicht klar, ob ein Helm getragen wurde. Das wurde von den Autoren als unbedeutend abgetan. Ein Singvogel hat mir aber gezwitschert, dass es einem Helmträger viel leichter fällt, seinen Helm nicht auszusetzen, als einem Nichthelmträger, seinen Nichthelm nicht auszusetzen.

    Als Gegenargument sei vorgetragen, dass haben die Authoren gar nicht als unbedeutend abgetan:

    However, helmet status was not completed for 39% (n¼5419) of the registered injured cyclists. In a logistic regression, a case-complete analysis (ie, excluding subjects with missing data) is said to be robust to ‘not missing at random’ data. Accordingly, we excluded subjects with missing helmet status from the analysis, leaving 8373 subjects.

    Die wurden für die Auswertung einfach nicht berücksichtigt, weil eine wichtige Information nicht vorhanden war. Damit gehen die Betroffenen auf keiner Seite der Auswertung falsch ein. Halte ich für den richtigen Ansatz zur Bewertung.

    Zitat

    Also, ich werde mir das heute oder morgen abend in aller Ruhe ansehen. Danke für den Link. Mal gucken. Bin gespannt, ob die z.B. Betrunkene sicher aus ihrer Studie ausgefiltert haben.

    Kein Stress, wir sind ja nicht in Eile. Einige Dinge bestätigen sich hervorragend (ohne jetzt vorgreifen zu wollen, aber Helmträger hatten mehr andere Verletzungen). Nur scheint eben der Kopf tatsächlich wirksam geschützt.

    Die Kohl-Stiftungs-Studie sagt aber, dass Kopfverletzungen bei Fahrradfahrern häufiger auftreten als beim Putzen, Autofahren, Tanzen und am Arbeitsplatz. Das ist meiner Ansicht nach keine Untersuchung, die zeigt, dass Fahrradhelme einen Einfluss auf die Kopfverletzungen haben.

    Wohingegen in der von mir verlinkten Studie eben explizit ausgeführt wird: Helme führen beim Radfahren zu weniger schweren Gesichts- und Kopfverletzungen, ein Einfluss auf Halsverletzungen war nicht zu erkennen.

    Dorten RE: Hamburg - Unfälle mit Radfahrern steht noch, alle Paper wären wertlos weil voller methodischer Fehler. Das sieht hier auf den ersten Blick zunächst nicht so aus.

    https://injuryprevention.bmj.com/content/18/1/27.short

    Also dieses Abstract hier behauptet, eine Schutzwirkung wäre deutlich nachweisbar. Aus der Zusammenfassung ist rein der medizinische Fall als Grundlage herangezogen, damit wäre die (möglicherweise?) höhere Anzahl an verunfallten Helmträgern hier nicht bewertet.

    Dennoch hätte der einzelne Fahrradfahrer dann einen Anreiz einen Helm zu tragen: wenn bei mehr Helmträgern mehr Radler umgefahren werden, dann ist für den Einzelnen das Ziel unversehrt (oder wenigstens mit weniger Schäden) aus dem Unfall herauszukommen richtig.

    Zitat

    Trotz der Zustände in Steinkirchen, die hier keinesfalls ein Einzelfall sind, bin ich trotzdem ganz guter Dinge, dass sich was ändert. Der Leiter des Straßenverkehrsamtes (*edit: des Landkreises Stade) weiß ganz genau, dass er ein Problem mit den vielen unzulässigen Anordnungen hat, die von seiner Behörde seit nunmehr 23 Jahren nicht überprüft und korrigiert wurden.

    Ganz ehrlich? Ich bin beeindruckt wie viel sich in Stadt scheinbar getan hat, seit du da aktiv etwas tust. Ich habe nur wenige Vergleiche - klar fahre ich gerne mal längere Touren, aber als einzige Landkreise sind mir FFB und Bernau am Chiemsee in Erinnerung - die sind wirklich schlimmer als die direkte Umgebung. Der Rest ist häufig falsch oder unbrauchbar beschildert, dort gibt es aber so wenig Einmischung der motorisierten Verkehrsteilnehmer, das es mir egal ist. Fahr ich halt illegal auf der Fahrbahn - wenn keiner hupt ist es doch wurscht.

    Und dann habe ich halt die Städte. In Nürnberg wird es wirklich besser. Malte hat vor ein paar Tagen ein echt furchtbares Bild vom Nürnberger Innenstadtring geteilt. Das ist immer noch Mist. Es gibt noch ein paar schlechtere Stellen - aber nicht viele. Andererseits sind die Fahrradstaßen in letzter Zeit ein echter Fortschritt und auch die Erneuerung der halbwegs akzeptablen Radwege wird besser.

    In Hamburg und Nordersted ist das Verhalten der Autofahrer schon anders. Dort wird an Kreuzungen einem Linksabbieger nach rechts über den Radfahrstreifen oder Radweg ausgewichen - ohne Rücksicht auf Verluste. Das habe ich sonst noch nirgendwo gesehen. Da braucht es keine schlechte Infrastruktur, da spinnen schon die Fahrer.

    In Stade ist alles furchbar langsam. Die von dir angekreideten Zustände sind illegal und scheiße, aber wenigstens ist in den letzten paar Jahren (so kommt es mir vor) der Zustand von "Sie sind ja irre - das war schon immer so" zu "Ja, schon, aber wir können uns den Umbau nicht sofort leisten und außerdem hat sich noch nie jemand beschwert". Das ist ein erheblicher Fortschritt. Weiter so? Solange die Kraft noch reicht.

    Die Vergabekriterien sind wirklich von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Von Bekannten meiner Eltern aus SH hören wir, dass dort die Gruppe 60+ derzeit versucht in einer Art Impfdosislotterie an eine Impfung zu kommen. Dazu werden von allen bekannten Computern aus Anmeldungen versucht - Kinder, Verwandte, Nachbarn, alle eingeschlossen.

    Natürlich führt dies auch zu einer übergroßen Anzahl an Anfragen, die die Situation nur verschlechtern.

    Das bayrische System mit einmaliger Impfanmeldung und dann Terminvergabe nach Priogruppe von Ende letztem Jahr bis diese Woche ist da wirklich besser - wie es jetzt mit der Freigabe anderer Impfwege aussieht bleibt noch abzuwarten.

    Anmerkung am Rande: aus unserer Klinik höre ich immer wieder, dass AstraZeneca vorwiegend derzeit an "gebildet, älter, aber nicht Risikogruppe" verimpft wird - die Ärtze gehen davon aus, dass die Anti-AstraZeneca Propaganda dort nicht so gut gewirkt hat.

    Das Wirtschaf ist falsch geschriebenes Wirtsschaf, also ein weibliches Schaf, das ein kleines Schaf oder anders Tier beherbergt ;)

    Auch ich habe den Dokumentarfilm Alien gesehen und bin nicht begeistert, dass Steuergelder für die Förderung von Wirtsschafen verschwendet werden. Schon wieder eine Gruppe, die sich nicht an Quarantänebestimmungen hält.

    Zitat

    Heißt das nicht, dass man das gemessene Stickstoffmonoxid eigentlich zum Stickstoffdioxid dazuzählen müsste, weil es ja offensichtlich noch nicht zu Stickstoffdioxid reagiert hat, dieses aber schnell tun wird?

    Aus der Chemie: eher nicht. Unter Sonnenlicht ist ein großer Teil der NOx Reaktionen reversibel, teilweise reversibel oder konzentrationsabhängig.

    Aus der Messtechnik: eher nicht. Gemessen wird ja kein seltsamer Zeitpunkt x, an dem die Gase frisch aus dem Auspuss gehüpft sind, sondern eine Gleichgewichtssituation in der Straße. Was dort an NO und NO2 herumwabert entspricht den lokalen Umwandlungsreaktionen.

    Warum nur NO2 gezählt wird ist mir aber gerade nicht klar. Oder war das nur in der Presse seltsam wiedergegeben?

    Boa Ei. Das steht da überhaupt nicht. Im von Ihnen verlinkten Artikel zur Costa Concordia wird richtigerweise die "Steuerung des Schiffes" als entscheidender Fehler bezeichnet. NICHT, wie Sie frecher- und unrichtigerweise behaupten, das Abschalten des Navigationssystems.

    Das ist so, wie wenn Sie sagen das Kind wäre mit einem Warnsystem nicht angefahren worden. Verantwortlich ist immer noch der Fahrer - wenn der nicht in den Spiegel schaut, dann hilft auch kein Piepston der sagt "da ist etwas".

    Sie verlagern hier die Schuld eines Menschen ohne Rücksicht auf technologische Möglichkeiten und die Verantwortung des Bedieners in ein mysteriöses "die Technik wars". Das ist ein unverantwortliches, unentschuldbares Verhalten gegenüber den Menschen, die andere Menschen gefährden, verletzen und umbringen.

    Könnten Sie sich bitte aus dem Forum abmelden? Damit wäre mir gedient. Sie können ja dann gerne die Technik dafür verantwortlich machen.

    Ich mache - nur für Sie - eine Außnahme und ignoriere Beiträge. Wie bereits geschrieben halte ich nicht viel davon Randgruppen zu ignorieren. Das führt dazu, dass diese ungehindert ihre irre Propaganda verbreiten können. In Ihrem Fall scheint mir das Risiko gering genug - und die Irritation hoch genug. Herzlichen Glückwunsch.

    Bin kein Anwalt. Keine Ahnung. Ich meine mich zu erinnern, dass zu einer Klage unter anderem auch ein "ich bin befugt zu Klagen, weil ich betroffen bin" gehört. Sonst wird abgewiesen.

    In diesem Fall könnte man also entweder argumentieren "ich wohne in dem Bundesland und bin von allem Mist betroffen" oder "kein Mensch fährt alle Straßen in x - die Klage ist abzuweisen". Ein großer, überörtlicher Verband (ADAC oder so) hätte vermutlich am ehesten Chancen.

    Die Woche geht bei uns in den Medien mit Radverkehr los.

    Unerfreulich wenig Informationen zum ersten berichteten Unfall der Woche: https://www.nordbayern.de/kultur/nurnber…rben-1.11061086

    Und dann zwei Kommentare aus den beiden unterschiedlichen Zeitungen Nürnbergs zur Radverkehrsentwicklung:

    NN: https://www.nordbayern.de/region/nuernbe…obby-1.11058612

    NZ: https://www.nordbayern.de/region/nuernbe…t-zu-1.11056356

    Und ein Interview mit dem lokalen ADFC: https://www.nordbayern.de/region/nuernbe…rbar-1.11027516

    Und schließlich hätten wir dann noch ein Symbolbild für den Radverkehr in Deutschland. Angeblich aus Berlin - nicht von mir aufgenommen: https://i.redd.it/xpqs7hu9g4y61.jpg

    Ullie : Haben Sie wirklich gerade gefordert, dass die Politik sich über die Wissenschaft hinwegsetzen soll? Und dabei den eigenen Gedanken folgen? Welche automatisch aus irgendwelchen Gründen besser sind als die Wissenschaft?

    Und dann im nächsten Satz einen überzeugten "eigene Gedanken" Politiker wie Hitler aufgeführt, ohne auf Ihren eigenen Widerspruch in der Argumentation zu stoßen?