Beiträge von Epaminaidos

    Alle anderen machen im Schnitt miese - sonst würde es eine solche Versicherung ja nicht geben.

    In der Gesamtheit: Ja.

    Für den Einzelnen gilt das nicht unbedingt, da die einzelnen Menschen sehr unterschiedlich durch's Leben gehen ("gute und schlechte Risiken").

    Der eine hält sich strikt an Tempo 50 und hat die Versicherung nur für die wirklich unvermeidlichen Notfälle.

    Der andere fährt mit 70 durch die Stadt, ist auch sonst ein Streithammel und nutzt die RSV öfters mal.

    Das kann vermutlich jeder für sich selbst ganz gut beurteilen.

    Na und? Ein Radfahrer verschwindet vollkommen anonym. Bei einem Auto hat man einen Ansatz für Ermittlungen.

    Findest Du es wirklich überraschend, dass die zum Anhalten eingesetzten Mittel da unterschiedlich bewertet werden?

    Und ich wundere mich, wie die dann im Gegenzug gleich loslegen mit Beschimpfungen sondergleichen.

    Es ist wie im richtigen Leben auch: Der Ton macht die Musik. Es hilft einfach nichts. Mit der harten Aussage "Unfug" bekommt man nur Gegenwind. Ist doch im echten Leben kein bisschen anders, oder?

    Die Antwort auf diese konkrete Frage wäre dann "zu 100%".

    Beweisskizze:

    Das Streckennetz S sei unterteilt in die Teilstrecken s_1, s_2, ..., s_n. M(s) sei die Unfallwahrscheinlichkeit eines Motorradfahrers auf einer beliebigen Strecke.

    Dann gelten:

    M(S) = 1- (1- M(s_1)) * (1-(M(s_2)) * ... * (1-M(s_n))

    R(S) = 1- (1- R(s_1)) * (1-(R(s_2)) * ... * (1-R(s_n))

    denn:

    1-M(s_i) ist die Wahrscheinlichkeit, einen bestimmten Streckenabschnitt unfallfrei zu durchqueren.

    Das Produkt über alle diese Ausdrücke ist als die Wahrscheinlichkeit, alle Teilstrecken unfallfrei zu durchqueren.

    M(S) ist genau das Gegenteil (also 1- dieses Produkt).

    Gemäß Annahme gilt:

    M(S) > R(S)

    Somit gilt:

    1- (1- M(s_1)) * (1-(M(s_2)) * ... * (1-M(s_n)) > 1- (1- R(s_1)) * (1-(R(s_2)) * ... * (1-R(s_n))

    Daraus folgt:

    (1- M(s_1)) * (1-(M(s_2)) * ... * (1-M(s_n)) < (1- R(s_1)) * (1-(R(s_2)) * ... * (1-R(s_n))

    Das kann nur gelten, wenn einer der Faktoren (1-M(s_i)) kleiner ist als sein Gegenpart (1-(R(s_i)).

    Also muss es mindestens einen Teilabschnitt geben, auf dem Motorradfahrer eine höhere Unfallwahrscheinlichkeit haben.

    Damit kann man auch Annehmen das auf irgendeinem bestimmten Straßenabschnitt das Risiko für M(otorradfahrer) größer ist als das für R(adfahrer). Mit welcher Wahrscheinlichkeit trifft diese Annahme zu ?

    Mir ist noch überhaupt nicht klar, was Du eigentlich willst.

    Du schreibst "kann man annehmen" und gleichzeitig "wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Annahme zutrifft?".

    Das passt irgendwie nicht zusammen.

    RTL Extra ab Minute 43

    Nachdem die Fahrradstaffel in HH wohl normalerweise konsequent gegen Radfahrer vorgeht, geht sie diesmal dank RTL auf Streife gegen Kraftfahrer.

    Die wesentlichen Zitate:

    "Sie haben mich viel zu knapp überholt! Verwarnung!"

    "Sie hätten mich gerade fast überfahren! Verwarnung!"

    "Sie lagern Ihr Baumaterial auf dem Radfahrstreifen! Das ist eigentlich richtig teuer! Verwarnung!"

    "Du böser Geisterradler! Das macht 20€"

    Ich beginne zu versehen, was für ein Problem Ihr in HH habt...

    Ohne Annahme zur Verteilung der Unfälle über das Streckennetz wird es schwierig.

    Zwei Extremfälle:

    Angenommen, die Unfälle sind über das Streckennetz komplett gleichverteilt. Dann ist die gesuchte Wahrscheinlichkeit 1.

    Angenommen, sämtliche Unfälle von m finden am gleichen Punkt statt, während die von r gleichverteilt sind. Dann hängt die gesuchte Wahrscheinlichkeit davon ab, ob der Punkt in s enthalten ist.

    Es geht also mMn nicht.

    Das tut der einzelne Autofahrer ja eben nicht. Das Zufahren von Kreuzungen ist ein klassisches Gefangenendilemma. Und da ist es nunmal für jeden einzelnen sinnvoll, noch in die Kreuzung zu fahren. Eben weil er selbst dadurch schneller vorwärts kommt. Hält er an, profitiert der Querverkehr. Er selber braucht aber länger.

    Die StVO verhindert zumindest meist die Totalblockade.

    Mit Dummheit hat das nichts zu tun.

    Unnachvollziehbar wird es für mich, wenn man dieses Halbwissen dann auch noch mit Inbrunst gepflegter Überzeugung auf Facebook herausposaunt.

    Seit ein paar Wochen gibt es endlich auch ein xkcd dazu :)

    Was soll man auch erwarten?

    Auf der Straße wird man auch von Angesicht zu Angesicht wegen Nichtigkeiten beleidigt und bedroht. Warum sollte das in einem anonymen Webforum besser sein?

    Dazu kommt noch die Masse: Spricht man irgendeinen Menschen auf der Straße an, hat man gute Chancen, an einen vernünftigen zu geraten.

    Das funktioniert aber im Web nicht. Denn unter den hunderten oder gar tausenden Lesern sind immer auch ein paar Idioten, die krakeelen.

    Ich finde Quoten in Radverkehr-Postings auf Facebook übrigens überraschend gut. Natürlich gibt es Idioten. Aber es sind oft angenehm viele andere dort, die ordentlich Kontra geben.