Die Antwort auf diese konkrete Frage wäre dann "zu 100%".
Beweisskizze:
Das Streckennetz S sei unterteilt in die Teilstrecken s_1, s_2, ..., s_n. M(s) sei die Unfallwahrscheinlichkeit eines Motorradfahrers auf einer beliebigen Strecke.
Dann gelten:
M(S) = 1- (1- M(s_1)) * (1-(M(s_2)) * ... * (1-M(s_n))
R(S) = 1- (1- R(s_1)) * (1-(R(s_2)) * ... * (1-R(s_n))
denn:
1-M(s_i) ist die Wahrscheinlichkeit, einen bestimmten Streckenabschnitt unfallfrei zu durchqueren.
Das Produkt über alle diese Ausdrücke ist als die Wahrscheinlichkeit, alle Teilstrecken unfallfrei zu durchqueren.
M(S) ist genau das Gegenteil (also 1- dieses Produkt).
Gemäß Annahme gilt:
M(S) > R(S)
Somit gilt:
1- (1- M(s_1)) * (1-(M(s_2)) * ... * (1-M(s_n)) > 1- (1- R(s_1)) * (1-(R(s_2)) * ... * (1-R(s_n))
Daraus folgt:
(1- M(s_1)) * (1-(M(s_2)) * ... * (1-M(s_n)) < (1- R(s_1)) * (1-(R(s_2)) * ... * (1-R(s_n))
Das kann nur gelten, wenn einer der Faktoren (1-M(s_i)) kleiner ist als sein Gegenpart (1-(R(s_i)).
Also muss es mindestens einen Teilabschnitt geben, auf dem Motorradfahrer eine höhere Unfallwahrscheinlichkeit haben.