Wenn Google mit News nichts verdient, werden die Verlage von Google auch nichts bekommen. Das wäre dann das Marktergebnis und nicht zu beanstanden.
Das Geschäftsmodell der Verlage würde ich mal volkswirtschaftlich betrachten:
Es geht darum, dass Güter, die positive externe Effekte haben, zu wenig angeboten werden.
Nehmen wir mal das klassische Beispiel: Ein Autohaus bietet eine ungewöhnliche gute Beratung. Die kostet natürlich Geld, weshalb die Autos in diesem Autohaus teurer sind als bei einem anderen Autohaus. Nun gibt es aber Kunden, die die gute Beratungsleistung in Anspruch nehmen und anschließend das Auto woanders günstiger kaufen. Das ist ein positiver externer Effekt: Das Autohaus erbringt eine kostenlose Leistung.
Wenn das aber von zu vielen Kunden missbraucht wird, wird das Autohaus mittelfristig weniger Beratung anbieten.
Und - das ist ganz wichtig - obwohl es eine Nachfrage nach der guten Beratung gibt und viele Menschen bereit sind, den höheren Preis zu zahlen. Durch die "Nebennutzung" wird das Geschäftsmodell aber behindert oder ganz zerstört.
Die Verlage befinden sich in einer ähnlichen Situation: Sie stellen die Artikel her, die anschließend von anderen genutzt werden. Das ist auch so ein positiver externer Effekt. Und auch er führt dazu, dass Artikel in geringerer Zahl oder schlechterer Qualität hergestellt werden, als volkswirtschaftlich eigentlich wünschenswert wäre.
Und genau darum ist es es wert, über ein anständiges Leistungsschutzrecht nachzudenken.
Ich behaupte nicht, dass das einfach ist. Und schon gar nicht behaupte ich, dass die jetzt angedachte Lösung angemessen ist. Ich stelle nur fest, dass ein Leistungsschutzrecht etwas ist, worüber es sich lohnt, nachzudenken.