Beiträge von Epaminaidos

    Über 17.000 Überholmanöver, offenbar keine einzige Berührung. Skandal! Da besteht ja sowas von Handlungsbedarf!

    Ein Unfall wäre überraschend gewesen.

    Nur mal angenommen, es hätte einen Unfall gegeben und wir betrachten das als repräsentativ. Bei 13.000 km. Ein Alltagsradler mit 50km/Woche würde dann alle fünf Jahre von einem überholenden Auto angefahren werden. In einem Radfahrerleben also 10 mal.

    Also ja: Auch wenn es keinen Unfall gab, besteht Handlungsbedarf.

    Ist die Stadt bekloppt, einen Radfahrstreifen mitten im Kreuzungsbereich enden zu lassen?

    An den drei Strichen hinter der Haltelinie müssen Radfahrer jetzt ein Handzeichen geben, den Radfahrstreifen verlassen und auf die rechte Fahrspur wechseln. Damit sind sie nachrangig gegenüber Abbiegern. Denn sie wechseln ja den Straßenteil.

    Und keine 10 m hinter dem Ende beginnt schon die neue Aufführung auf den Radweg.

    Wer denkt sich sowas aus?

    Oder gibt es eine bessere Erklärung, was diese drei Striche bedeuten sollen?

    Interessant. Großstadt vs. Kleinstadt?

    Berlin, hauptsächlich Mitte und Friedrichshain. Auf meinen Stammstrecken sind aber auch wirklich viele Radfahrer unterwegs. Da hat inzwischen praktisch jeder Autofahrer kapiert, dass er nicht auf der Radwegfurt rumstehen sollte.

    Auf der Fahrbahn wird trotzdem diskutiert, so lange ich ein einzelner Radfahrer bin. An einzelnen Stellen belegen Radfahrer bei schönem Wetter inzwischen die ganze rechte Spur. Da meckert dann auch kein Autofahrer mehr.

    Wenn ich mich von der Innenstadt entferne (wo weniger Radfahrer unterwegs sind), schaut es anders aus:

    An den Konflikten auf der Fahrbahn ändert sich nicht viel. Aber die Konflikte bei Radwegnutzung werden an Kreuzungen viel mehr.

    Der Leiter des Tiefbauamtes fühlt sich persönlich beleidigt, wenn man den Murks kritisiert.

    Sieh es positiv: die Sache ist ihm zumindest nicht egal.

    Wer weiß, was dahinter steckt. Vielleicht hat er sich selbst gegenüber den Fehler ja schon eingesehen. Spätestens die nächste Kreuzung wird es zeigen.

    Wenn Du noch sticheln möchtest, produziere doch selbst ein paar Fotos, die die Sicht durch den Rückspiegel in den verschiedenen Varianten zeigen und verteile sie bei den Verantwortlichen.

    Auf meine Nachfrage, warum man hier so einen Mist baut, hat man mir gesagt, dass Radfahrer so besser zu sehen sind und Rechtsabbieger noch anhalten können, um Radfahrer durchzulassen.

    Schlag denen doch mal vor, das selbst zu probieren.

    Variante 1:

    • Rein ins Auto
    • Halb um die Kurve fahren
    • Vor der Furt anhalten
    • Versuchen, den Radweg vollständig zu sehen

    Variante 2: Simulation eines eng an der Fahrbahn geführten Radwegs

    • 10m vor der Kreuzung in Fahrtrichtung stehen bleiben
    • Versuchen, den Radweg vollständig zu sehen

    Auf dem linken Bild sieht man aber, dass der "Radweg" an jeder Grundstücksausfahrt abgesenkt wird.

    So lange ein Ort so einen Blödsinn baut, ist die Führung im Kreuzungsbereich ja noch eins der kleineren Probleme :)

    Habt ihr hier und auf den Folgeseiten schon nachgelesen?

    Ja, in Teil 5 werden die Ziele genannt und zum wesentlichen Teil gerissen:

    • Separate Führung - ok
    • ...zur Erhöhung der Sicherheit - mMn verfehlt
    • Reduzierung der Abbiegegeschwindigkeit - reduziert zu vorher: ja, trotzdem wieder Kurve statt Ecke gebaut.
    • Verbesserung der Sichtbarkeit - verfehlt
    • Verbesserte Wahrnehmbarkeit der Anlage - ok
    • Intuitive Führung - verfehlt: Fahrbahnampel ignorieren, Fußgängerfurt queren und im Querverkehr warten ist nicht intuitiv.
    • Einhaltung der 7 goldenen Regeln:
      • Durchgängigkeit - verfehlt wegen den Verschwenkungen
      • Breite - ok
      • Oberfläche - ok
      • Visuelle Wahrnehmbarkeit - verfehlt (s. Sichtbarkeit)
      • Direktheit - verfehlt wegen Verschwenkungen
      • Sichere Knotenpunkte - verfehlt (darum geht ja die Diskussion)
      • Separation - ok

    1. Bei der Einfahrt in die 30er Zone oben wird es knallen, weil die Radverkehrsführung »einfach so« in der Verengung verschwindet.

    2. Die weite Absetzung hinter den »Schutzinseln« wird ein Rechtsabbiegen der Radfahrer ohne Beachtung der Fahrbahnampel provozieren, denn man hat doch die Radwege, so weit von der Fahrbahn abgesetzt, weil ... oder etwa nicht? Und Haltelinien sind offenbar nicht vorgesehen ...

    Hier noch ein gerendertes Bild.

    Die Haltelinien sind jeweils direkt an der Fahrbahn vorgesehen. Bei der Führung hätte ein abbiegender Radfahrer mMn sogar Nachrang vor dem Abbieger. Denn der Radfahrer ist durch die Verschwenkung schon quasi abgebogen und wechselt dann auf die Fahrbahn (links im Bild).

    Der Bereich neben der Fahrertür wird vom Rampenspiegel abgebildet und was vornerum sich bewegt, das erfasst der Fahrer im Frontspiegel.


    https://adfc-berlin.de/thumbs/stories…htfelder-ag.jpg

    Danke! Das Bild habe ich gesucht:

    Eigentlich müsste der Hänger noch etwas in Richtung Radweg geschwenkt werden, um einen Abbieger zu zeigen. Das ändert aber an der Sichtbarkeit des Radwegs nichts.

    Im Ergebnis: Schonmal besser. Aber immer noch viel schlechter als die klassische Führung. Und ob man diesen Bereich in dem kleinen Spiegel unten rechts tatsächlich irgendwas gut erkennt, ist noch eine ganz andere Frage...


    Komisch, dass diverse Radfahrerintiativen solche Führungen fordern.

    Hallo zusammen,

    ich bin schon des Öfteren über die Forderung gestolpert, Radwege im Kreuzungsbereich ungefähr wie folgt zu führen:

    Gerade wieder auf Twitter.

    Ich verstehe nicht, wie das sicherer sein soll als ein normaler Hochbordradweg (von Radfahrstreifen mal ganz zu schweigen).

    Denn gerade die Position "halb abgebogen", in der hier auch ein Auto eingezeichnet ist, ist doch für die Sicht die schlimmste. Also wenn das abbiegende Auto meins und ich der Fahrer wäre, würde ich den Radweg nur mit ziemlich üblen Verrenkungen einsehen können.

    Ich habe das Bild mal um einen abbiegenden LKW ergänzt und die drei Spiegel (normal, Weitwinkel und Rampe) und Sicht aus dem Seitenfenster eingezeichnet:

    Der sieht ja fast gar nichts! Wie kann das sicherer sein als die heutigen Hochbordradwege?

    Fahrradführerschein: Das kapiert doch eh kein Mensch

    Interessant wäre noch die Frage, ab welchem Alter man einen Fahrradführerschein braucht. Ab 8? Ab 10? Also wenn man auf der Fahrbahn fahren darf oder muss?

    Dann kann man natürlich keine anständige Prüfung machen. Einfach weil sie zu schwer wäre. Oder sollen Kinder erstmal mit Halbwissen losfahren und dann alle paar Jahre eine Nachschulung bekommen?

    Davon unabhängig mal zur Knobelaufgabe:

    Zitat

    Ich fahre also mit meinem Rad auf dem bestens ausgebauten und breiten Radweg entlang einer Vorfahrtstraße. An der nächsten Kreuzung möchte ich gerne nach rechts abbiegen und in der Querstraße auf der Fahrbahn weiterfahren. Neben mir fährt ein Kraftfahrzeug und möchte ebenfalls nach rechts abbiegen. Wir treffen uns an der Kreuzung und tauschen die obligatorischen Missverständnisse aus, wer denn nun zuerst fährt.

    Er oder ich?

    Wie läuft die hier eine (gute) Argumentation, dass der Radfahrer warten muss, weil er den Straßenteil wechselt?

    Im Grund gibt es ja nur zwei Möglichkeiten:

    Der Wechsel findet bereits an der Schnittkante Radweg/Radwegfurt statt. Dann wären aber auch Radfahrer auf Radwegen an Vorfahrtsstraßen wartepflichtig. Ist also Quatsch.

    Oder der Wechsel findet erst beim Verlassen der Radwegfurt beim Richtungswechsel statt. Da ist der abbiegende Autofahrer aber nicht im Weg.

    Will sagen: Ich kann mir keine guten Argumente vorstellen, warum der Radfahrer warten müsste. Kennt jemand welche?

    Wenn der Staat keine Strafe verhängt, dann lernt es der LKW-Fahrer tatsächlich nie. Meiner Erfahrung nach (Berlin), werden die Anzeigen aber tatsächlich verfolgt und praktisch alle Kraftfahrer zahlen die Strafen. Denn meines Wissens nach führt ein Widerspruch gegen die Strafe ziemlich direkt vor Gericht. Und da bin ich nur sehr selten.

    Wenn das in anderen Städten nicht so ist, müsste man da ansetzen. Denn dann funktioniert der Rechtstaat einfach nicht richtig.

    Die Alternative, das Recht selbst in die Hand zu nehmen, finde ich regelmäßig nur so lange verlockend, wie ich selbst der einzige bin, der es tut.

    So sehr ich diesem Idioten es auch gönne :)

    Ersteres! Und was heißt in dem Zusammenhang denn schon "effektiv"?

    In dem Fall: möglichst viel für den Radverkehr erreichen. Dazu gehören insbesondere die Mobilisierung auf der eigenen Seite und auch die Gewinnung von neuen Mitstreitern bzw. Beeinflussung möglichst vieler Menschen im eigenen Sinn. Und deshalb die Meinung von reinen Autofahrern eben nicht egal. Denn es sind einfach viele.

    Da hätte es schon helfen können, den Vorfahrtsverstoß mit besseren Fotos öffentlich zu machen. z.B. eins, aus dem deutlich wird, dass der LKW gerade eine Lücke ausgelassen hat. Dann hätte die Berichterstattung eventuell anders ausgesehen.

    So wird halt das übliche Vorurteil bestätigt: "DIE" Radfahrer bestehen auf ihr Recht. Das stützt die oft gelesene Meinung, dass ein toter Radfahrer seine Vorfahrt erzwingen wollte.

    Aber Solidarität hat man im Rahmen eines bestimmten politischen Leitbildes den Leuten inzwischen ja eh völlig ausgetrieben...

    Wohin bedingungslose Solidarität führt, wurde gerade in einem Paketshop deutlich. Mustafa hat sich vorschriftsgemäß geweigert, eine Krankenkarte als Identitätsnachweis zu akzeptieren und das Paket nicht rausgegeben. Zwei Stunden später kamen 10 polizeibekannte Extremisten vorbei und haben sowohl den Laden zerlegt als auch Mustafa verprügelt.

    Mir sind Leute lieber, die Handlungen hinterfragen, bevor sie sie unterstützen.

    Ich habe die Stelle des Tweets jetzt mal auf Maps rausgesucht.

    In meinem ganz persönlichen Urteil kommt der LKW-Fahrer jetzt noch wesentlich schlechter weg. Der hatte vor wenigen Metern erst eine ausreichend lange Lücke auf seiner Seite. Und falls die Einfahrt tatsächlich zugeparkt war, war nochmal 15 m weiter hinten eine Kreuzung auf seiner Seite.

    Ändert halt (leider) nichts: Die 40-Minuten-Blockade hat der Sache nicht geholfen.