Beiträge von Epaminaidos

    Die Politik läuft hier ernsthaft Gefahr, eine Blase zu fördern. Und am Ende stehen wir mit einer Industrie da, die den Anschluss hoffnungslos verpasst hat. Ist ja jetzt schon knapp.

    Hoffen wir mal, dass die Kaufanreize nur für zukunftsfähige Autos gelten. Also im Wesentlichen Wasserstoff- und Elektroautos. Der Artikel beschreibt leider anderes:

    Zitat

    Die Länderchefs schlagen konkrete Prämien vor. Für moderne Benziner und Dieselautos ab Schadstoffklasse 6d-Temp sollen diese 3000 Euro betragen.

    Dabei kommt es mir hoch.

    6d-Temp ist seit September 2019 verpflichtend! Es dürfen gar keine anderen Autos mehr verkauft werden.

    Peinlich, dass die Länderchefs so eine Formulierung wählen. Damit erwecken sie (vermutlich bewusst) den Eindruck, dass nur besonders fortschrittliche Autos gefördert werden sollen. Und das ist Quatsch. JEDES neu zugelassene Auto hat heute 6d-Temp.

    Wie uns Corona gezeigt kommen wir aber nur auf 95% und selbst das hält unsere Wirtschaft nicht dauerhaft durch.

    Es ist schwierig, in einer Krise aus dieser Zahl überhaupt irgendwas abzuleiten. Dazu gibt es zu viele Nebeneffekte bei kurzfristigen Stilllegungen.

    Aber wenn überhaupt, dann finde ich diese Zahl eher ermutigend.

    Ganz grob ausgedrückt:

    Ein großer Teil der Wirtschaft liegt lahm und es werden immer noch 95% CO2 emittiert. An diesen 95% kann man also arbeiten, ohne der Wirtschaft etwas wegzunehmen.

    Ich weiß, dass das in dem Umfang natürlich nicht haltbar ist. Aber ich hoffe, der Grundgedanke wird deutlich.

    Man gibt nicht nur die Fotos weiter, sondern die gesamte Anzeige samt Foto und Kennzeichen (im Foto und im Text) ist öffentlich verfügbar.

    Und in der Mail ans Amt ist ein Link auf diese Details vorhanden.

    Formal macht man also nicht nur ein Foto, sondern veröffentlicht es auch noch. Zusammen mit einer Tatsachenbehauptung (die bei uns Laien ja auch mal falsch sein kann).

    Das ist mir zu riskant.

    Die Bilderkennung ist natürlich toll.

    Und nach Möglichkeiten zu suchen eine Lebenswerte Zukunft unter den neuen Bedingungen zu schaffen, anstatt sinnlos dagegen anzukämpfen?

    Alle mir bekannten seriösen Wissenschaftler sind sich sicher, dass die Bekämpfung um Größenordnungen billiger ist als "laufen lassen und das Beste daraus machen".

    Natürlich werden wir alle das Beste aus dem machen, was kommt. Dafür werden immer genug schlaue Köpfe übrig sein. Aber das ist teurer, als heute zu reduzieren.

    Aber das ist dann doch doppelt unsinnig, weil wie David Scott richtig gesagt hat, man beim Anfahren pendelt

    Der Hintergrund ist meines Wissens nach, dass das Auto, das neben dem Radfahrer steht, ja nicht plötzlich zur Seite springen kann, um 1,5 m Abstand herzustellen. Und eine Wartepflicht für den Autofahrer, bis der Radfahrer vor ihm ist, wäre mMn nicht angemessen.

    Die Regelung ist für diesen Zweck ganz schön misslungen. Andererseits sind beim Anfahren die Geschwindigkeiten auch geringer (und damit die Unfallfolgen kleiner) als im normalen Fließverkehr.

    Dabei sind wir von den aktiven Zahlen aktuell ca. wieder gleich wie zu Beginn des Lockdowns

    Ich stimme Dir bei Deinen Bedenken grundsätzlich zu.

    Man sollte aber auch bedenken, dass die Zahlen immer ca. 14 Tage hinterher hängen. Zu Beginn des Lockdowns gab es tatsächlich schon viel mehr Infektionen, heute gibt es hingegen schon viel weniger.

    Spannend bleibt die Entwicklung trotzdem. Kann ja auch sehr schnell wieder hochgehen.

    <Angebermodus>

    In Berlin ist der barrierefrei zugängliche Aushang der angeordneten Verkehrsführung Pflicht und es gibt eine Mailadresse zum Melden von Verstößen, die sogar gelesen wird.

    </Angebermodus>

    Aber ohne Ausdruck des zugehörigen Gesetzes wird man für Hinweise darauf aber ausgelacht.

    Erst neulich wieder habe ich sogar scheinbar den Bauleiter o.ä. erwischt. Auf meinen Hinweis, dass er nach MobG zum öffentlichen Aushang verpflichtet sei, kam: "erzähl keinen Blödsinn und schwirr ab".

    Was sind das nur für Umgangsformen?

    Kurz danach durfte er dann der Polizei erklären, warum seine Baken mitten auf dem gelb gezeichneten Radfahrstreifen stehen und den Streifen neu malen lassen 😊

    Das hätte er auch mit weniger Aufwand haben können.

    Bei einer nennenswerten Durchseuchung hast Du natürlich recht.

    Aber wo stehen wir denn gerade?

    Laut offiziellen Zahlen bisher wurden 0,2% der Leute infiziert. Selbst wenn ich Faktor 10 als Dunkelziffer annehme und 70% ohnehin immune Menschen (gibt es dafür eigentlich Anzeichen?), unterscheiden sich R0 und R um gerade mal 6%.

    Was soll denn in den nächsten Wochen passieren, damit R durch höhere Immunisierung von 0,8 auf 0,2 fällt? Selbst bei 70% ohnehin Immune müssten dazu noch 22,5% der Menschen zusätzlich infiziert werden.

    Das kann doch nicht deren Annahme sein, wenn sie ein weiteres Sinken von R postulieren.

    Ein Grund ist, dass die meisten Menschen noch Kontakte haben, aber zu wenigen Leuten. Es stecken sich zum Beispiel Personen im gleichen Haushalt an, aber irgendwann ist man lokal (d.h. im Haushalt) durch damit und die Repoduktionszahl sinkt weiter obwohl die Maßnahmen gleich bleiben.

    Interessanter Aspekt. Ein Infizierter durchseucht also quasi sein Umfeld und dann ist's gut.

    Die strengen Maßnahmen bestanden seit 6 Wochen, also mindestens drei Inkubationszeiten. Die meisten im Umfeld müsste man dann doch inzwischen infiziert haben. Eine weitere Reduzierung um Faktor 4 finde ich da ziemlich hoch.

    Irgendwie muss man in diese Formel noch einen weiteren Faktor/Summanden einführen, der berücksichtigt, dass vermutlich ein erheblicher Teil der Population auch ohne Kontakt zu SARS CoV 2 schon eine Resistenz gegen das Virus besitzt.

    Aber warum sollte sich dieser Faktor in ein paar weiteren Wochen mit strengen Maßnahmen so stark ändern, dass R von 0,8 auf 0,2 fällt?

    Unterscheide zwischen R und R0. Details siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Basisreproduktionszahl

    R (also ohne Zusatz) wird dort leider nicht erklärt.

    Meines Wissens nach ist R der Wert, der auch bestehende Immunitäten berücksichtigt.

    Also ganz plakativ gesagt: R = R0 * (1 - <Anteil Immune>). Wenn also 2/3 der Bevölkerung immun sind, beträgt R 1/3 von R0. Denn 2/3 der eigentlich möglichen Neuinfektionen scheitern an der bestehenden Immunität.

    Das reicht aber nicht, um ein Abfallen von 0,8 auf 0,2 in ein paar Wochen zu erklären. Denn es würde bedeuten, dass innerhalb von dieser Zeit 3 von 4 Menschen immun werden müssten. Das ist nicht realistisch.

    Ich habe jetzt schon mehrfach eine Aussage von Experten gehört, die mich verwirrt. Kann das jemand erklären?

    Die Aussage ist sinngemäß: "Aktuell liegt R bei 0,8. Jeder Infizierte steckt also 0,8 andere an. Wenn wir die scharfen Maßnahmen weiter aufrecht erhalten, sinkt R auf 0,2 oder tiefer."

    Beispiel

    Ich frage mich, warum R weiter sinken sollte, wenn die Maßnahmen unverändert bleiben.

    Nur mal angenommen, die Maßnahmen wären nicht gelockert worden und werden es auch erstmal nicht:

    Wenn sich heute 5 Menschen infizieren, stecken sie einen bestimmten Personenkreis an. Statistisch laut obiger Aussage insgesamt 4 Personen.

    Wenn sich die selben Person nicht heute, sondern in vier Wochen infizieren, stecken sie laut dieser Aussage aber nur noch eine andere an.

    Das ergibt doch keinen Sinn, oder?

    Bezieht sich das nur auf das unmittelbar neben einem Radfahrer wieder anfahrende KFZ (damit bei einer Reihe von hintereinander wartenden Radfahrern nicht alle KFZ warten müssen, bis auch der letzte Radfahrer über die Kreuzung ist und es schon wieder rot wird), oder bezieht es sich auf alle wartenden KFZ, die der Radfahrer überholt hat?

    Nach dem Wortlaut wohl alle. Aber da steht "an Kreuzungen und Einmündungen". Hinter der Kreuzung gelten also auf jeden Fall wieder die 1,5m.

    Es geht Im Wesentlichen also nur um die Situation beim Anfahren.

    Dann wird es ja völlig unverständlich

    Also besonders schlimm kann es nicht sein, wenn das ganze Netz voll mit Verwendungen ist, die "scheinbar" und "anscheinend" synonym verwenden.

    Sobald aber dort erwähnt würde, dass sehr viele Menschen mit 'Straße' nur das meinen, was oben als 'Fahrbahn' bezeichnet wird - ist dann die alte Bedeutung von 'Straße' auch tot?

    Außerhalb von Fachforen ist sie das, oder? Ich kann den Begriff jedenfalls nicht in der Bedeutung "von Hauswand zu Hauswand" benutzen, ohne eine Erläuterung hinterher zu schieben, was genau ich meine.

    Und ich würde nicht auf die Idee kommen, jemanden außerhalb von Verkehrsforen zu korrigieren, wenn er "Straße" sagt und "Fahrbahn" meint.

    Sofern die Gelbphase lang genug ist, rechtzeitig anzuhalten , sehe ich keinen Grund, warum man auch 1 Sekunde Rotlicht anders behandelt als 2 Sekunden.

    Eine normale, starke Bremsung (aber keine Vollbremsung) hat eine Verzögerung von ca. 4 m/s^2. Der Bremsweg aus 50 km/h beträgt dann 24 m. Spätestens 24 m oder 1,7 s vor der Ampel muss man also auf die Bremse treten, um noch ohne allzu scharfe Bremsung zum Stehen zu kommen. Zuzüglich 1 s Reaktionszeit sind es 2,7 Sekunden.

    Eine normale Gelbphase bei 50 km/h innerorts beträgt 3 Sekunden. Da ist nicht allzu viel Luft für menschliche Fehler.

    Und darum wird die erste Sekunde anders bestraft als die Zeit danach. Auch die Gefährdung ist nach einer Sekunde eine andere, da irgendwann ja auch der Querverkehr grün bekommt.

    Das heißt um mit 21km/h zu viel an einem 30er Schild geblitzt zu werden steht auf dem Tacho auf jeden Fall um die 60km/h (3km/h Messtoleranz + 4-9km/h Voreilung).

    Ich verstehe diese Logik mit dem Tacho immer nicht.

    Ich weiß ziemlich genau, wie weit mein Tacho voreilt. In manchen Autos ist es fast nichts (keine Ahnung, wo die 4km/h herkommen), in manchen viel.

    Warum ist es im einen Auto verwerflicher, wenn ich mal 51 fahre als in einem anderen?

    Und die Messtoleranz ist zum Abzug echter Toleranzen gedacht. Denn die Geräte haben natürlich - wie alle Messgeräte auch Messfehler.

    Bei der neuen Regelung ist also die Pappe eventuell weg, wenn man einen Hauch schneller als 50 fährt und ein 30-Schild nicht mitbekommt.

    Ist mir vor ein paar Wochen auch passiert:

    Drei Linksabbiegespuren (zwei zusätzliche geradeaus). Ich biege auf der linken Spur ab, rechts neben mir noch jemand. Wir biegen in eine dreispurige Einbahnstraße, die in nicht allzu großer Entfernung auf 60 hochgesetzt wird.

    Plötzlich blitzt es: zwei Spuren weiter rechts standen ein paar Baustellenbaken und vermutlich irgendwo recht knapp hinter der Kreuzung ein 30-Schild.

    Soll man dafür ein Fahrverbot bekommen, wenn man vorher 51 km/h gefahren ist?

    Ich finde das ganz schön heftig.

    In einer 30-Zone, die man ja kaum übersehen kann, sieht das natürlich anders aus.

    Das Problem ist ein anderes: Was nutzt man, wenn die Bedeutung verloren gegangen ist?

    Wenn ich weiß und nicht nur vermute, dass der Anschein täuscht, verwende ich "vermeintlich" oder "nur scheinbar/anscheinend":

    - "Das Auto fuhr vermeintlich zu schnell."

    - "Das Auto fuhr nur scheinbar zu schnell."

    - "Das Auto fuhr nur anscheinend zu schnell."

    als darum geht, dein Gesicht um jeden Preis scheinbar (sic!) zu wahren.

    Es geht darum, dass ich inzwischen dreimal hier im Forum über diesen vermeintlichen Unterschied belehrt wurde. Einmal von Dir, zweimal von anderen. Die ersten beiden Male habe ich innerlich die Augen verdreht und es ignoriert. Denn ich weiß ja eigentlich vorher, was bei Widerspruch folgt. Beim dritten mal habe ich das dann kommentiert. Denn es nervt, für eine vollkommen korrekte Verwendung eines Wortes mehrfach kritisiert zu werden.

    Denn die Verwendung von "scheinbar" für "dem Anschein nach wahrscheinlich" ist vollkommen korrekt:

    Nach Duden wie beschrieben, wenn auch nur die Nebenvariante. Die längliche Erklärung auf der Seite zu "anscheinend" macht höchstens den Duden inkonsistent, nicht aber die Verwendung falsch. Nach Wiktionary ist das uneingeschränkt korrekt.

    Und wenn ich die Forumssuche verwende, werden die Wörter praktisch vollständig synonym verwendet. Ich habe mal noch ein paar andere Foren durchsucht. Mit gleichem Ergebnis.

    Also wie ich bereits eingangs schrieb: Sprache wandelt sich. Und wenn von 100 gelesenen Forumsbeiträgen alle das Wort "scheinbar" im Sinne von "wahrscheinlich" benutzen, dann betrachte ich die alte Bedeutung als tot. Auch wenn Forumseinträge ganz bestimmt nicht repräsentativ sind, ist 100:0 doch zu viel.

    Wenn du schon den "Duden" hernimmst, arbeite bitte wissenschaftflich sauber und zitiere nicht nur das, was in deine Sicht passt

    Ich habe im Text deutlich darauf hingewiesen, dass es die seltene Verwendung ist. Aus dem Kontext hier sollte für den Leser eindeutig sein, dass es damit die Nebenvariante zur Hauptvariante ist.

    Das sollte den Ansprüchen in einem Forum genügen: Im Kontext eindeutig verständlich und ohne irreführend zu sein.

    Warum diese Variante in der gedruckten Variante nicht enthalten ist, weiß ich nicht. Auch nicht, warum auf der Seite von "anscheinend" eine widersprechende Erklärung steht.

    Eigentlich ist es auch egal: Durch die Definition auf duden.de ist die Verwendung "scheinbar" im Sinne von "wahrscheinlich" korrekt. Auch wenn es vom Duden als "selten" deklariert wird.

    Wiktionary ist schon einen Schritt weiter, aber natürlich keine belastbare Quelle.

    Ich verstehe ja durchaus, dass man Hoheitswissen genießt und sich nur schwer davon verabschieden mag. Verbleibt noch die Korrektur von Standart und Standard :)