Beiträge von Epaminaidos

    Sofern die Gelbphase lang genug ist, rechtzeitig anzuhalten , sehe ich keinen Grund, warum man auch 1 Sekunde Rotlicht anders behandelt als 2 Sekunden.

    Eine normale, starke Bremsung (aber keine Vollbremsung) hat eine Verzögerung von ca. 4 m/s^2. Der Bremsweg aus 50 km/h beträgt dann 24 m. Spätestens 24 m oder 1,7 s vor der Ampel muss man also auf die Bremse treten, um noch ohne allzu scharfe Bremsung zum Stehen zu kommen. Zuzüglich 1 s Reaktionszeit sind es 2,7 Sekunden.

    Eine normale Gelbphase bei 50 km/h innerorts beträgt 3 Sekunden. Da ist nicht allzu viel Luft für menschliche Fehler.

    Und darum wird die erste Sekunde anders bestraft als die Zeit danach. Auch die Gefährdung ist nach einer Sekunde eine andere, da irgendwann ja auch der Querverkehr grün bekommt.

    Das heißt um mit 21km/h zu viel an einem 30er Schild geblitzt zu werden steht auf dem Tacho auf jeden Fall um die 60km/h (3km/h Messtoleranz + 4-9km/h Voreilung).

    Ich verstehe diese Logik mit dem Tacho immer nicht.

    Ich weiß ziemlich genau, wie weit mein Tacho voreilt. In manchen Autos ist es fast nichts (keine Ahnung, wo die 4km/h herkommen), in manchen viel.

    Warum ist es im einen Auto verwerflicher, wenn ich mal 51 fahre als in einem anderen?

    Und die Messtoleranz ist zum Abzug echter Toleranzen gedacht. Denn die Geräte haben natürlich - wie alle Messgeräte auch Messfehler.

    Bei der neuen Regelung ist also die Pappe eventuell weg, wenn man einen Hauch schneller als 50 fährt und ein 30-Schild nicht mitbekommt.

    Ist mir vor ein paar Wochen auch passiert:

    Drei Linksabbiegespuren (zwei zusätzliche geradeaus). Ich biege auf der linken Spur ab, rechts neben mir noch jemand. Wir biegen in eine dreispurige Einbahnstraße, die in nicht allzu großer Entfernung auf 60 hochgesetzt wird.

    Plötzlich blitzt es: zwei Spuren weiter rechts standen ein paar Baustellenbaken und vermutlich irgendwo recht knapp hinter der Kreuzung ein 30-Schild.

    Soll man dafür ein Fahrverbot bekommen, wenn man vorher 51 km/h gefahren ist?

    Ich finde das ganz schön heftig.

    In einer 30-Zone, die man ja kaum übersehen kann, sieht das natürlich anders aus.

    Das Problem ist ein anderes: Was nutzt man, wenn die Bedeutung verloren gegangen ist?

    Wenn ich weiß und nicht nur vermute, dass der Anschein täuscht, verwende ich "vermeintlich" oder "nur scheinbar/anscheinend":

    - "Das Auto fuhr vermeintlich zu schnell."

    - "Das Auto fuhr nur scheinbar zu schnell."

    - "Das Auto fuhr nur anscheinend zu schnell."

    als darum geht, dein Gesicht um jeden Preis scheinbar (sic!) zu wahren.

    Es geht darum, dass ich inzwischen dreimal hier im Forum über diesen vermeintlichen Unterschied belehrt wurde. Einmal von Dir, zweimal von anderen. Die ersten beiden Male habe ich innerlich die Augen verdreht und es ignoriert. Denn ich weiß ja eigentlich vorher, was bei Widerspruch folgt. Beim dritten mal habe ich das dann kommentiert. Denn es nervt, für eine vollkommen korrekte Verwendung eines Wortes mehrfach kritisiert zu werden.

    Denn die Verwendung von "scheinbar" für "dem Anschein nach wahrscheinlich" ist vollkommen korrekt:

    Nach Duden wie beschrieben, wenn auch nur die Nebenvariante. Die längliche Erklärung auf der Seite zu "anscheinend" macht höchstens den Duden inkonsistent, nicht aber die Verwendung falsch. Nach Wiktionary ist das uneingeschränkt korrekt.

    Und wenn ich die Forumssuche verwende, werden die Wörter praktisch vollständig synonym verwendet. Ich habe mal noch ein paar andere Foren durchsucht. Mit gleichem Ergebnis.

    Also wie ich bereits eingangs schrieb: Sprache wandelt sich. Und wenn von 100 gelesenen Forumsbeiträgen alle das Wort "scheinbar" im Sinne von "wahrscheinlich" benutzen, dann betrachte ich die alte Bedeutung als tot. Auch wenn Forumseinträge ganz bestimmt nicht repräsentativ sind, ist 100:0 doch zu viel.

    Wenn du schon den "Duden" hernimmst, arbeite bitte wissenschaftflich sauber und zitiere nicht nur das, was in deine Sicht passt

    Ich habe im Text deutlich darauf hingewiesen, dass es die seltene Verwendung ist. Aus dem Kontext hier sollte für den Leser eindeutig sein, dass es damit die Nebenvariante zur Hauptvariante ist.

    Das sollte den Ansprüchen in einem Forum genügen: Im Kontext eindeutig verständlich und ohne irreführend zu sein.

    Warum diese Variante in der gedruckten Variante nicht enthalten ist, weiß ich nicht. Auch nicht, warum auf der Seite von "anscheinend" eine widersprechende Erklärung steht.

    Eigentlich ist es auch egal: Durch die Definition auf duden.de ist die Verwendung "scheinbar" im Sinne von "wahrscheinlich" korrekt. Auch wenn es vom Duden als "selten" deklariert wird.

    Wiktionary ist schon einen Schritt weiter, aber natürlich keine belastbare Quelle.

    Ich verstehe ja durchaus, dass man Hoheitswissen genießt und sich nur schwer davon verabschieden mag. Verbleibt noch die Korrektur von Standart und Standard :)

    Tu in Klausuren, was Du magst. Laut Duden ist das mMn nicht mehr gerechtfertigt. Zu "scheinbar" steht dort als seltene, aber richtige Verwendung:

    "dem Anschein nach gegeben, vorhanden, bestehend"

    Die Unterscheidung zwischen "ist vermutlich wirklich so" und "der Eindruck täuscht" wird eigentlich nur noch durch den Zusatz "nur" transportiert: "Der Täter war nur scheinbar 20 Jahre alt".

    Die USA haben die Lösung! :love::love::love:

    Trump selbst hat sie gefunden:

    Injektion von Desinfektionsmittel und Anwendung von starkem Licht unter der Haut!

    https://www.bbc.com/news/world-us-canada-52407177

    Der Typ schafft es auch nach Jahren noch, mich zu überraschen.

    Disclaimer:

    Ich hoffe, jedem hier ist klar, dass eine Injektion von Desinfektionsmittel tödlich ist. Trinken ist auch keine gute Idee. Und Taschenlampen oder gar Deckenfluter sollte man auch nicht verschlucken.

    Es passiert immer nur etwas, wenn es einen Polizisten betrifft.

    Und selbst dann ist es nicht garantiert, wie ein Fall einer Polizistin aus Berlin zeigt:

    Die wurde (in Zivil) auf dem Rad auch von einer Autofahrerin "belehrt". An der nächsten Ampel gab sich die Polizistin als solche zu erkennen. Der Fahrerin war es egal. Es kam auch noch zu weiteren Handlungen gegen die Polizistin.

    Trotzdem: Verfahren durch die StA eingestellt.

    In dem konkreten Fall hat sie Presse darum gekümmert und der Innensenator eine Wiederaufnahme des Verfahrens erreicht.

    Aber es zeigt das Problem ganz gut.

    Vergiss nicht, dass Sprache einem kontinuierlichen Wandel unterliegt.

    Die feine semantische Unterscheidung zwischen "anscheinend" und "scheinbar" ist tot und wird auch nicht mehr wiederkommen. Wie so viele andere Dinge auch, die sich in der Sprache verändert haben.

    Das Zitieren von Korrekturseiten ist nur ein Rückzugsgefecht. Eins, das ich offen gesagt ziemlich nervig finde.

    Mal noch eine Nachfrage, ob ich das richtig verstehe:

    Du hast einen guten Druckpunkt beim Bremshebel. Und Du kannst recht stark am Bremshebel ziehen, ohne dass er den Griff berührt. Und auch wenn Du das tust, rutscht das Rad noch durch.

    Richtig?

    Klar haben die Kirchen Reste von autoritären Strukturen

    "Reste"?

    Bereits die Grundlage ist die Autorität in Reinform: ein 2.000 Jahre altes Buch und die unbedingte Voraussetzung, an ein übernatürliches Wesen zu glauben.

    Hinweis darauf, dass der erzwungene Ausbruch aus dem Konsum-Alltag möglichst schnell wieder "repariert" werden soll. "Ich konsumiere also bin ich", aber das geht momentan grade nicht so reibungslos wie gewohnt.

    Ich kann solche Ausführungen nicht ernst nehmen. Sie fallen für mich in die gleiche Schublade wie Verschwörungstheorien: es wird eine Wahrheit eher postuliert als hergeleitet. Und einige Leser glaubeb es gerne, weil sie sich nach der Lektüre dem gemeinen Volk überlegen fühlen können.

    Die Maßnahmen schlagen teils über die Stränge, siehe z. B. das BVerfG-Urteil von gestern.

    Welches Urteil meinst Du?

    Ich finde nur eins, bei dem die Entscheidung irgendeiner Behörde korrigiert wurde, die eine Corona-Verordnung falsch verstanden hatte. Das würde ich jetzt nicht als "über die Stränge schlafende Maßnahme", sondern als menschlichen Fehler auf Verwaltungsebene sehen.

    Für Italien gab es entsprechende Auswertungen.

    Es wurde festgestellt, dass dieses Jahr viel mehr Menschen sterben als im langjährigen Durchschnitt. Und nur ein kleiner Anteil davon sind die offiziellen Corona-Toten.

    Der Rest ist also entweder Zufall oder eine Dunkelziffer.

    Ich habe leider den Link nicht mehr zur Hand.

    Danke. Ich glaube nicht daran, dass die Ausbreitung tatsächlich so schnell gestoppt werden kann. Irgendein Infizierter bleibt immer übrig. Und wenn nicht, dann reist einer aus dem Ausland ein. Und dann müssen wir wieder "tanzen".

    Wenn wir das aber sowieso müssen, können wir damit auch schon früher anfangen.

    Vorausgesetzt natürlich, die organisatorischen Voraussetzungen wurden geschaffen.

    Das ist ein ganz anderes Kaliber. Der von den Nachdenkseiten ist eine ziemlich üble Polemik, die (wie auf dieser Seite durchaus üblich) vielen anderen Menschen Dummheit und/oder eine Verschwörung unterstellt und Fakten verdreht. Auf eine Art und Weise, bei der man stundenlang damit beschäftigt ist, den ganzen Quatsch aufzudröseln und zu widerlegen, bevor am Ende praktisch nichts von den Kernaussagen und wesentlichen Schlussfolgerungen des Artikels übrig bleibt.

    Der zweite Artikel ist da viel konstruktiver: er erkennt die Notwendigkeit von den aktuellen durchaus hektischen Maßnahmen an und fordert wohl begründet eine zügige Rückkehr zu geordnetem Vorgehen.

    Kann man so unterschreiben. Ich hielt es für eine Selbstverständlichkeit.

    Nicht umsonst wird ja in der neuen Studie vom Helmholtzzentrum vorgeschlagen, drei Wochen noch strengere Maßnahmen durchzuführen und das Virus einzudämmen, anstatt eine zweite Welle in einigen Wochen oder Monaten zu riskieren, wo wir dann wieder alles runterfahren müssen.

    Hast Du einen Link zu der Studie? Das klingt spannend.

    Die zweite Welle riskieren wir doch auf jeden Fall. Denn auf "Null" werden die Infektionen auch durch die schärfsten Maßnahmen nicht sinken.

    Am besten fand ich bisher den Artikel "Hammer and Dance" (war der hier schonmal verlinkt?). Den Hammer haben wir gerade. Jetzt müssen wir uns auf den Tanz vorbereiten: Wir müssen den besten Mix von Maßnahmen finden, der die Ansteckungsrate (R) unter 1 hält. Das ist die Suche nach der roten Linie in Chart 15.

    Da man immer erst nach gut 3 Wochen weiß, wie die Maßnahmen wirken, wird das nicht einfach!

    Chart 16 zeigt, wie man die Maßnahmen bewerten könnte. Quasi: "Was bringt am meisten Reduzierung von R pro Euro?".

    Durch die Verlängerung und/oder Verschärfung zur Vorbereitung könnten wohl im Wesentlichen zwei Dinge erreicht:

    Hauptsächlich würden wir Zeit gewinnen, wenn wir die Maßnahmen wieder lockern. Wenn wir die Maßnahmen zu weit lockern und sich die Neuinfektionen beispielsweise wieder verzehnfachen, ist es halt ein Unterschied, ob man bei 100 oder bei 1.000 gestartet ist.

    Und die Kapazitäten zum Tracking der Infektionsketten könnte wieder funktionieren. Inklusive Tests der Kontaktpersonen.

    Mal grob überschlagen: In Deutschland könnten täglich ca. 56.000 Tests durchgeführt werden.

    Wie viele Kontaktpersonen muss man pro Infektion testen? 20?

    Dann müssten wir zuverlässig unter 2.800 Neuinfektionen täglich kommen, damit das wieder funktioniert.

    OMG! Was für ein sensationsgeiler Blödsinn. Von der ersten bis zur letzten Zeile.

    Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Also lasse ich es.

    Es ist der übliche Ausbau aus wahren Fakten, Verzerrungen, Übertreibungen und Vergleichen von Äpfeln mit Birnen.

    Kurz: totaler Blödsinn.