Wenn es, abgesehen direkt nach dem anzünden, "riecht", dann liegt das daran, das der Betreiber des Ofens falsch heizt.
Ich bringe diesen Aspekt noch mal ins Gespräch. Als ich am Sonnabend mit dem Rad unterwegs war, konnte ich auch in jeder Ortschaft den Geruch von verbranntem Holz feststellen. Wohlgemerkt: Ich war im entlegenen Dithmarschen unterwegs, wo die Schafe aufgrund der Windstärken glatte Haare haben — und entgegen der Wettervorhersage hat’s auch noch geschüttet wie aus Kübeln. Und trotzdem war der Geruch von Kaminöfen zu bemerken.
Vielleicht habe ich auch nur eine sehr feine Nase, vielleicht orte ich auch lediglich den einen Ofen pro Wohngebiet, bei dem der Betreiber nicht weiß wie man heizt, aber ich bleibe dabei: Man kann die Öfen riechen. Und wenn wie vor zwei Wochen, als eine Inversionswetterlage den Feinstaub in Bodennähe hielt, dann fällt das bei Weitem nicht nur mir auf.
Und wenn ich mit dem Rad über die Dörfer fahre, dann gibt es in jeder größeren Ortschaft mitten im Wohngebiet mindestens einen Kamin, aus dem es pechschwarz rußt:

Und natürlich hast du recht mit der Feststellung, dass hier eine falsche Bedienung des Ofens zugrunde liegt, aber ehrlich gesagt: Das bringt mir als Nachbar meiner Gesundheit ja nichts. Den Betreiber des Ofens auf seine Feinstaubfahne anzusprechen halte ich für ein ähnlich fruchtbares Unterfangen wie einen Falschparker zu fragen, ob er sich nicht mal einen ordentlichen Parkplatz suchen möchte.
Die Leute kaufen sich ihre Öfen nunmal nicht nur im Kaminstudio mit fachkundiger Unterweisung, sondern tragen sie auch aus dem Baumarkt heraus, befassen sich nicht so richtig mit der Materie und kommen meines Erachtens nicht selten auf die Idee, sowohl ungeeignete Hölzer als auch Abfall zu verbrennen.
Ganz ähnlich bei mir: Der Geruch eines Kamins gehört für mich zum 1. Weihnachtsfeiertag dazu, weil wir an diesem Tag immer zu der Verwandschaft gefahren sind, die damals noch einen offenen Kamin hatte und den natürlich während der Feiertage betrieben hatte. Mutmaßlich prägt der Geruch die Erinnerungen eben deutlich mehr als andere Verknüpfungen — aber das ändert eben nichts daran, dass ich aus heutiger Sicht das Konzept der Holzverbrennung für problematisch erachte.
Da ist 25 Euro Pfand pro Stück drauf. Und zum Anzünden nimmt er Geldscheine?
Interessant, dass Wikipedia die Verbrennung als Folgenutzung verschlissener Europaletten nennt.
Wenn man sowas verbrennt, entsteht u.a. Dioxin.
Dioxine entstehen allerdings grundsätzlich bei der Verbrennung von Holz aufgrund der im Holz enthaltenen Salz, sofern ich mich recht an den Chemieunterricht erinnere. Beim Umweltbundesamt wird auch die Verbrennung von Holz als Dioxinquelle genannt, allerdings im größeren Maßstab in Form eines Waldbrandes. Ist aber halt die Frage, ob man Dioxin, auch wenn es nur in geringen Mengen entsteht, unbedingt im Vorgarten haben möchte.
Mein Nachbar verbrennt alte Euro-Paletten, die er vermutlich irgendwo umsonst bezieht, regelmäßig mit seinem Anhänger am BMW-SUV ankarrt und zersägt.
Ich bringe noch mal meine Radtouren ins Gespräch: Wenn ich durch die Gegend fahre, sehe ich häufig genug Holzlager in den Garagen, beziehungsweise vor dem Haus und dort wird relativ häufig ein bunter Haufen verschiedener Hölzer gelagert. Zu den offenbar zur Verbrennung geeigneten Hölzern gesellen sich häufig genug auch ungeeignete Hölzer, von zurechtgesägten und mutmaßlich behandelten Bauhölzern bis hin zu Holztüren, die vermutlich mit Lack und Holzschutzmitteln geradezu getränkt wird.
Ich kann natürlich nur Mutmaßungen anstellen, warum solche Hölzer wohl unter das normale Brennholz gemischt wird, aber ich stelle einfach mal die Vermutung in den Raum: Das ist alles für die Verbrennung im Ofen vorgesehen.

