Beiträge von Malte

    Ich habe den Eindruck, dass sich der Kommunale Ordnungsdienst in Zeiten der Pandemie wohl wieder aus der Verkehrsüberwachung zurückgezogen hat. Knöllchen sehe ich momentan nur noch im Bereich der Parkraumbewirtschaftung, aber beispielsweise nicht mehr in meiner Nachbarschaft. Ich gehe momentan jeden Abend noch mal eine kurze Runde an die frische Luft, aber in den vergangenen Monaten entwickelte sich der Abendspaziergang zu einer regelrechten Kletterpartie.

    Ich nehme an, die Kraftfahrer in Kiel, der Landeshauptstadt im Klima- und Parkplatznotstand, haben festgestellt, dass schon seit geraumer Zeit kein Knöllchen mehr am Scheibenwischer hing und tasten sich jetzt vorsichtig vor, wie frech man parken kann, bis vielleicht doch mal der Abschleppdienst kommt.

    Immerhin ist momentan ja keine Schule angesagt. Wenn jeden Morgen gegen 7 Uhr die Schüler ihren Schulweg so vorfänden, wäre ich echt angepisst.

    Dann gäbe es aber nix mehr mit Click&Collect aus dem Baumarkt.

    Die Mitarbeiter eines Baumarktes fallen für mich in die gleiche Kategorie wie die Mitarbeiter eines Supermarktes; mit der Unterscheidung, dass zwei oder drei Wochen ohne Baumarkt im Zweifelsfall wohl irgendwie zu bewerkstelligen wären, zwei oder drei Wochen ohne Supermarkt eher nicht.

    Und dann gibts ja noch Arbeitsplatzvorschriften zu beachten, wie Licht, Gesundheit (Löten -> Absaugung,....)

    Wie gesagt: Es geht mir um Arbeiten, die beinahe ausschließlich am Computer stattfinden, das ist heutzutage ein nicht unerheblicher Anteil und wenn diese Arbeitnehmer von zu Hause arbeiten könnten, dann wäre nach meinem Dafürhalten schon viel gewonnen.

    Dass ein Produktionsarbeitsplatz mit Absaugvorrichtung und Arbeitsmaterialien und einer kompletten Werkbank nicht nach Hause verlegt werden kann, das ist mir klar.

    Genau, deshalb ja meine Einschränkung auf Betriebe, in denen das ohne größere Anstrengung möglich ist. Dass Handwerker genauso wenig von zu Hause arbeiten können wie Mitarbeiter im Supermarkt ist mir natürlich klar.

    Ich kenne aber viele Menschen, die wie ich in der Software-Entwicklung tätig sind, aber seit Anbeginn der Pandemie weiterhin ins Bureau fahren müssen, um dort Arbeit zu verrichten, die auch von zu Hause erledigt werden könnte. Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass ein Großteil der Computerarbeitsplätze abseits der Software-Entwicklung ebenfalls nach Hause verlagert werden könnte.

    Und mir ist auch klar, dass das nicht für jeden Betrieb einfach so möglich ist. Mein Arbeitgeber hat das in einem beachtlichen Kraftakt binnen einer Woche hinbekommen, aber woanders fehlt dann vielleicht schon das Fachwissen, um sichere VPN-Verbindungen einzurichten, um sich in die notwendige Software zur Zusammenarbeit einzuarbeiten, um den Datenschutz sicherzustellen und so weiter und so fort. Und natürlich hat längst nicht jeder Arbeitgeber seine Computerarbeitsplätze mit Notebooks ausgerüstet — aber herrje, dann muss man notfalls eben zusehen, dass eine Spedition den Kram nach Hause fährt oder ein paar Kollegen bringen ihre Autos mit.

    Nun wird also morgen über eine weitere „Verschärfung-Light“ konferiert. Zur Debatte stehen unter anderem eine „Homeoffice-Pflicht“, die wohl eher eine „Anregung-zur-Ermöglichung-von-Homeoffice-Pflicht-Light“ genannt werden sollte, sowie nächtliche Ausgangssperren.

    Der Sinn und Zweck von Ausgangssperren ist mir schon klar: Weil sich die Leute nicht an die Kontaktbeschränkungen halten, soll einfacher unterschieden werden können, ob die Spaziergänger, die um 18:30 Uhr mit Rucksäcken unterwegs sind, tatsächlich nur Spaziergänger sind oder womöglich eine von Kontaktverboten belegte Party besuchen wollen. Wenn nach 18 Uhr ohnehin niemand vor die Tür darf, der nicht nachweislich gerade von der Arbeit kommt oder einen Hund mitführt, dann fallen schon mal viele Ausreden weg und die Einhaltung der Kontaktverbote lässt sich einfacher kontrollieren.

    Nur: Ich sitze dann von Montag bis Freitag ununterbrochen zu Hause. Nun ist es natürlich Sinn einer Ausgangssperre, dass ich mich nicht den ganzen Tag lang in der Gegend herumtreibe, aber eine Möglichkeit zum Spaziergehen nach einem achtstündigen oder längeren Teleheimarbeitstag fände ich schön. Momentan gehe ich täglich gegen Mitternacht für eine kurze Runde vor die Tür, so dass mir auch wirklich gar keiner begegnen kann, und wenn das jetzt wegfällt, fände ich’s schon blöd.

    Was aber offenbar nicht passieren wird, ist eine Pflicht zur Teleheimarbeit für jene Betriebe, in denen so etwas mit vertretbaren Anstrengungen möglich wäre. Man scheut sich offenkundig sehr davor, der Wirtschaft weitere Einschränkungen zuzumuten. Der Einzelhandel ist geschlossen, sofern er nicht Lebensmittel oder ähnliches verkauft, aber Bureaus bleiben geöffnet, wo sich der Arbeitnehmer dann mit dutzenden Kollegen zum Austausch von Viren treffen kann.

    Und da hört es für mich dann mit der Verhältnismäßigkeit auf: Quasi alles ist erlaubt, wenn ich mich als Arbeitnehmer auf den Weg ins Bureau machen muss, da darf ich mit überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, im Bureau meine Kollegen treffen, anschließend wieder nach Hause düsen, aber als jemand, der schon von zu Hause arbeitet, darf ich nach 18 Uhr dann nicht mehr vor die Tür. Gleichwohl darf ich mich aber von 6 bis 18 Uhr ohne Maske an er vollkommen überfüllten Kiellinie bewegen.

    Drüben im Kieler Wissenschaftspark, wo nach meiner Einschätzung ein Großteil der Arbeit am Computer stattfindet, ist von einer verstärkten Teleheimarbeit auch nur insofern etwas zu spüren, dass der Parkdruck nunmehr nicht so groß ist, dass die Gehwege zugeparkt werden. Ansonsten hat sich hier nicht besonders viel getan.

    Der Einstieg liest sich aber auch wie direkt von einer Clickbait-Website kopiert, wobei die im ersten Halbsatz wahrscheinlich noch einen Konjunktiv zur Absicherung eingebaut hätten. Absicht und nötig?

    Ja, das wäre mir wohl mit einem Konjunktiv besser gelungen. Ich wollte eher dieses „Bild“ zeigen, dass anscheinend viele Bürger hatten, nachdem ein Lautsprecherwagen mit Polizeibegleitung an ihrer Wohnung vorbeigefahren ist; das war also eine Art Stilmittel.

    Warum unterstellst du der Polizei hier Blödheit? Was soll sie denn machen? Wenn da eine genehmigte Kundgebung mit Lautsprecherwagen durch die Stadt fährt, muss sie das eben absichern.

    Ich erwarte von der Polizei nicht, dass sie die örtlichen „Widerstandsgruppen“ in den einschlägigen gesellschaftlichen Netzwerken auf dem Schirm hat, dazu haben wir ja eigentlich Geheimdienste. Ich erwarte aber schon, dass die Polizei selbst auf die Idee kommt, dass dieser Demonstrationszug, sofern man denn insgesamt fünf Fahrzeuge als einen solchen bezeichnen möchte, mit Polizei vorne und hinten und Lautsprecherdurchsagen, die mit „Wichtige Informationen für die Bevölkerung“ beginnen, einen missverständlichen Eindruck erwecken, der nach meinem Dafürhalten nicht vom Versammlungsgesetz gedeckt wird. Es wurde aber erst im Verlaufe der Demonstration eingeschritten, nachdem sich dutzende Bürger beschwert hatten.

    Aber ich habe den Eindruck, dass ich das nicht so locker auslege wie die Versammlungsbehörden. Bei der Berliner Querdenken-Demonstration am 1. August fuhren am Ende des Demonstrationszuges auch einige Fahrzeuge, die ich auch auf den zweiten Blick noch für „echte Einsatzfahrzeuge“ hielt.


    Und ich hätte schon gewisse Bedenken, wenn ich als Angehöriger der Gruppe 6, der zudem von zu Hause arbeiten kann, erst als allerletzter, womöglich erst 2022 in den Genuss einer Impfung gerate und im Sommer dann tatsächlich gewisse Privilegien für geimpfte Personen durchgesetzt werden.

    Hier gibt es einen Rechner, der einen ungefähren Impfzeitpunkt angeben will. Das ist natürlich alles nur sehr grob geschätzt, aber laut dem Ding bin ich im Februar 2022 dran: https://www.omnicalculator.com/health/impfterminrechner

    Wobei halt schon die Frage ist, wie denn die Reihenfolge in der letzten Gruppe festgelegt wird, sei es Nummer 4 oder 6 — je nachdem, ob ich mich dann auch noch morgens um 8 Uhr um die Termine für die nächsten beiden Wochen am Telefon oder im Internet bemühen muss, kann das ja auch noch einige Wochen oder Monate länger dauern.

    Im Laufe des heutigen Tages hat die Kieler Polizei mit Lautsprecherdurchsagen darauf aufmerksam gemacht, dass die so genannte Corona-Impfung nicht sicher wäre und im weiteren Zusammenhang aus den gängigen Verschwörungsideologien rezitiert. In den gesellschaftlichen Netzwerken wurden dutzendfach Fragen zu dieser polizeilichen Durchsage gestellt, um welchen Impfstoff es denn konkret gehe und was es mit dem „Great Reset“ auf sich habe.

    Was wirklich passiert ist: Sechs Mitglieder der so genannten bürgerlichen Gruppierung „Kiel steht auf“ fuhren mit einem Lautsprecherwagen durch die Stadt und wurden von der Polizei begleitet. Das machte dann natürlich den Eindruck einer behördlichen Lautsprecherdurchsage. Die parallel dazu in den gesellschaftlichen Netzwerken platzierten Fragen, die dann mit „Google selbst!“ den Einstieg in die Welt der Verschwörungsideologien öffneten, zeugen meines Erachtens von einer perfekt orchestrierten Inszinierung, bei der die Polizei unfreiwilligerweise ein integraler Bestandteil war. Ich gehe nach einem Studium der einschlägigen Telegram-Gruppen davon aus, dass man ganz genau damit gerechnet hat, durch die Polizeibegleitung einen offiziellen Anstrich zu bekommen.

    Mittlerweile sah sich sogar die Polizei zu einer Stellungnahme genötigt.

    Der ADFC-Fürstenfeldbruck verweist auf seiner Seite bzgl. Winterausrüstung auf Fahrrad.de, ein Onlineshop, hinter der eine GmbH steht. Das wäre dann ja so was ähnliches?

    Wenn der Betreiber von fahrrad.de gleichzeitig Vorsitzender des ADFC-Fürstenfeldbrück wäre und es den Eindruck macht, er verdiene an dem Link zu fahrrad.de mit, dann fände ich das anrüchig, ja. Beim mittlerweile zweiten Werbebeitrag finden die Mitglieder das teilweise auch nicht mehr so lustig.

    Ich erinnere mich dran, dass ich zwei Jahre Vorsitzender des AStA Wedel e.V. war und wir jedes Mal ganz genau aufgepasst haben, dass kein Cent zu viel aus der Vereinskasse in private Taschen fließt. Es wäre mir nicht im Traum eingefallen, die vom Verein finanzierten und betriebenen Angebote zu nutzen, um Werbung für einen privat betriebenen Shop zu machen.

    An Friedrich Merz’ gestriger Rede kann man sich in langen Texten abarbeiten. Ein Zitat finde ich ja aber ganz drollig, als er ab Minute 9:15 sagt:

    Zitat

    Wir sind die einzige Partei, die in unserer Gesellschaft Gruppen nicht gegeneinander ausspielt. Jung und alt, Stadt und Land, Männer und Frauen, Arbeitgeber und Arbeitnehmer: Die alle gehören zu unserer Partei und zu unserer Politik.

    Tja. Aber Umweltschützer gegen Nicht-Umweltschützer, Radfahrer gegen Autofahrer, Fußgänger gegen Radfahrer, das ist der CDU dann doch eine ordentliche Herzensangelegenheit.

    So, ich habe noch knapp fünf Minuten von der Rede vor mir. Mal gucken, wie gut ich anschließend gelaunt bin.

    Edit: Und weiter geht’s: „Lassen Sie mich bei dieser Gelegenheit ein Wort zu den Frauen sagen!“ Und dazu dieser Gesichtsausdruck!

    Der Verein „Mobil in Deutschland e.V.“ betreibt ja auf Facebook ausweislich des jeweiligen Impressums einige Seiten wie „Kein KFZ Dieselverbot in Deutschland“. Diese Seite machte heute Werbung für FFP2-Atemschutzmasken und verlinkt dabei auf einen so genannten Mund-und-Nasen-Maske.shop, der laut Impressum unter anderem von Dr. Michael Haberland betrieben wird — der wiederum Präsident und Gründer von Mobil in Deutschland e.V. ist.

    Nun habe ich keine Ahnung vom Vereinsrecht und finde leider auch keine Satzung von Mobil in Deutschland e.V., aber für mich sieht es so aus, als ob dort die Kapazitäten oder aber wenigstens die aufgebaute Reichweite genutzt wird, um unauffällig und intransparent auf einen Shop des Vereinsgründers zu leiten und ich würde vermuten, dass so etwas nicht mehr dem Vereinszweck im Sinne von „mehr Sicherheit im Straßenverkehr“ oder ähnlichen Zwecken entspricht.

    Wie seht ihr das? :/

    Tja, da hast du eigentlich recht. In meiner Erinnerung ist die Ecke aber tatsächlich eine der unproblematischeren.

    Falschparker in zweiter Reihe und Fahrstreifenwechsel habe ich just an der Ecke fast nie gesehen, mit dem Bus muss man sich halt arrangieren. Einzig das Rundum-Grün hat mich mal mehr oder weniger überrascht, aber ansonsten gibt es da im Verlauf der Holtenauer Straße problematischere Ecken. Blöd wird’s hier eigentlich nur zu jenen Zeiten, in denen die Lichtzeichenanlage außer Betrieb ist, weil nach meiner Erfahrung der Fahrbahnverkehr aus dem Knooper Weg große Probleme mit der Vorfahrtsregelung gegenüber Radfahrern hat.

    Oder sowas hier: Auf dem Land ist die Internetverbindung tendenziell schlechter, Schulen können nicht ordentlich übers Netz arbeiten.

    Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur und Autobahngesellschaften so: Hey, hier sind Gutscheine für einen Satellitenanschluss.

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    Eine Satellitenverbindung ist nach meiner Kenntnis im Regelfall nicht symmetrisch, man kann also mehr empfangen als senden. Das ist so wie damals bei ADSL vor zwanzig Jahren: sagenhafte superschnelle 768 kbit/s Downstream, aber der tatsächliche Upstream liegt bei 64 kbit/s. Nun ist die Satellitenverbindung natürlich um Größenordnungen schneller, aber der Upstream verhältnismäßig gering — man wird also an Telefonkonferenzen teilnehmen können, aber das eigene Bild zu teilen könnte angesichts der Bandbreite schwierig werden und Reden könnte angesichts der Latenz problematisch werden.

    Tja, seit Jahren verschlafen wir die Digitalisierung im Vollbesitz unserer geistigen Kräfte und nun stehen wir vor großen Problemen.

    könnte mir daher vorstellen, dass der MA in der StVB gar nicht auf dem Schirm hatte, dass da ein "Radfahrer frei" steht...

    Und es gibt offenbar keinen Rückkanal, mit dem die Leute vom Bauhof so etwas zurückmelden können? Ich bin mir sicher, dass die Straßenverkehrsbehörde noch andere Sorgen hat als problematische Ansammlungen von Verkehrszeichen, aber sowas passiert ja regelmäßig genug, um sich mal was zu überlegen.

    Yeti, ich würde das nicht unbedingt als „Fehler“ bezeichnen. Ich sehe durchaus, dass man es als Entscheider, sei es in der Politik oder in einer Firma, nur falsch machen kann: Hätte man rechtzeitig striktere Ausgangsbeschränkungen angeordnet und Weihnachten abgeblasen, dann wären die Zahlen womöglich nicht gestiegen und alle hätten die Maßnahmen für übertrieben und sich anschließend nicht mehr dran gehalten. Mit dieser Salamitaktik der stückchenweisen Verschärfung wird zwar die Dramatik der Lage verdeutlicht, aber die Leute halten sich auch nicht gerne dran, weil sie der Sache müde werden oder was weiß ich.

    Als „Fehler“ würde ich eher das ständige Festhalten am Präsenzunterricht bezeichnen, gepaart mit der Behauptung, es fänden in der Schule keine Ansteckungen statt. Das halte ich tatsächlich für reine Ausflüchte, um den (verständlichen!) Ärger der Eltern zu verhindern, die ihre Kinder sonst zu Hause betreuen müssen, ihrerseits aber womöglich noch einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit in oder außerhalb des Haushaltes nachgehen müssen.

    Entlang der Niebuhrstraße herrscht bald wieder die so genannte Parkplatznot, denn es wurden mehrere Haltverbote aufgestellt, die den Parkraum empfindlich eingrenzen. „ab Dienstag, 19.01., 8:00 Uhr“ ist natürlich sehr präzise — ist das Parken nachts auch verboten?

    Ich wüsste ja zu gerne, wie wohl die Anordnung zur Aufstellung lautet. „Bitte sicherstellen, dass bei starkem Wind keine parkenden Autos beschädigt werden“?

    Fußgänger und Nutzer von Kinderwagen oder Rollatoren haben dann wieder ihre liebe Not. Immerhin dürfen sich die lieben Gehwegradler ordentlich aufregen.

    Es gibt nun wieder drei Möglichkeiten:

    1. Ich tue nichts und schaue zu, wie sich die Senioren hier in der Gegend mit dem Rollator um das Schild herumplagen.
    2. Ich melde es mit dem Kieler Mängelmelder, der dann erfahrungsgemäß in Zeiten wie diesen erst dann etwas unternehmen würde, wenn das Schild längst wieder abgebaut wurde.
    3. Ich mache mir selbst an der 90 kg schweren Vorrichtung zu schaffen und schiebe sie rüber auf den Grünstreifen. Dann bin ich aber in der Haftung für den ungünstigen Fall, dass doch etwas passiert, das Schild umkippt und Fußgänger verletzt oder, Gott bewahre, ein parkendes Kraftfahrzeug beschädigt.

    Ich denke, ich werde mich für Variante 1 entscheiden. Sollen sich doch andere bei der Stadt Kiel beschweren, ich bin es leid, mich dort über Gebühr zum Affen zu machen.

    Das Totalversagen von A. Scheuer mit der Corona-Politik zu vergleichen, finde ich etwas unfair (nicht für A. S.). Scheuer hat z.B. bei der Maut gegen ausdrücklichen Rat von Juristen gehandelt, zunächst das EuGH-Urteil abzuwarten. Sein Ministerium hat bei der Umsetzung der StVO-Novelle wieder einmal die reibungslose Einführung durch einen Formfehler verhindert und zeigt sich nicht einmal bereit, diesen Fehler umgehend zu korrigieren. Aktuell steht der Vorwurf im Raum, vor dem Untersuchungsausschuss gelogen zu haben. Scheuer setzt sich immer wieder über Regeln hinweg, ohne dass es für ihn Konsequenzen hat. Da hat er gut von seinem alten Buddy Seehofer gelernt, in dessen Windschatten er sich jahrelang zuvor aufgehalten hat. Sucht mal nach älteren Bildern von Seehofer: Meistens steht A. Scheuer einen dreiviertel Meter seitlich hinter ihm und achtet darauf, immer mit auf dem Bild zu sein.


    Auch bei der Corona-Politik wurden sicherlich Fehler gemacht, aber die sehe ich doch etwas anders gelagert. Es ist nicht wirklich vorhersehbar, wie sich diese Pandemie entwickelt, z.B. durch das Auftreten neuer Virus-Mutationen, aber auch bei der Frage, wie / ob die Leute sich an Auflagen halten oder nach fast einem Jahr der ganzen Situation überdrüssig werden und im privaten Umfeld keinen Abstand halten und ihre privaten Kontakte nicht ausreichend einschränken.

    Da hast du recht, aber beispielsweise dieses ewige Getue, dass die Schulen so sicher wären wie Fort Knox und sich zehn infizierte Schüler innerhalb einer Klasse ganz sicher außerhalb der Schule angesteckt haben müssen, das war und ist ja nicht zum Aushalten.

    Das alte weiße Schild ist ja wohl einfach nur ein Relikt aus alten Zeiten.

    Dass das nicht beabsichtigt ist, das ist mir klar. Ich staune nur, dass sowas sowohl in Hamburg als auch in anderen Städten immer wieder passiert, und wüsste gerne, an welchen Punkten es denn hier scheitert. Lautete die Arbeitsanweisung nur, das [Zeichen 240] aufzustellen und die Leute haben sich gedacht, okay, wenn nichts vom Abbau des [Zusatzzeichen 1022-10], dann lassen wir das da? Dass die Beschilderung in einem unbrauchbaren Zustand zurückgelassen wird, scheint ja nicht weiter zu stören. Eine Abnahme scheint auch nicht zu erfolgen, die Polizei als Straßenverkehrsbehörde kriegt bei einer „Verkehrsschau“, höhö, auch nichts mit, bei Streifenfahrten wird wohl auch nicht auf solche Beschilderungen geachtet — und im Endeffekt wundert man sich, warum Radfahrer hier und an anderen Stellen fahren wie sie wollen.