Beiträge von Malte

    An dieser Kreuzung wurde eine Radfahrerin von einer Kraftfahrerin „übersehen“:

    Die Autozei hat festgestellt: Die Beschilderung ist schuld irreführend. Interessant, wie schnell plötzlich in den Hintergrund tritt, dass auch bei ordnungswidrigem Rechtsabbiegen die Vorfahrt geradeausfahrender Radfahrer zu beachten ist. Woran genau die Polizei hinsichtlich der Beschilderung Anstoß nimmt, geht aus dem Artikel leider nicht hervor, aber ich hatte bislang den Eindruck, dass die Kombination aus Zeichen 209-30 und 267 für Verkehrsteilnehmer hinreichend zu erkennen ist.

    Ich persönlich mag dieses "Erfassen" nicht. Warum nicht "Rammen", "über den Haufen fahren", "dagegen knallen", "reinbrausen", ...?

    Hab noch nie gehört oder gelesen, dass ein Radfahrer oder Fußgänger etwas "erfasst" hätte? Kann es sein, dass "Erfassen" sowas wie Orwells Neusprech ist?

    Tja, da hast du schon recht — aber wenn ich „rammen“ schreibe, dann beschwert sich jemand anderes, dass ich damit einen Vorsatz impliziere, der bei einem Unfall dieser Art nicht gegeben ist. Ich habe dazu so viele Debatten in den einschlägigen Netzwerken hinter mir, dass ich mich auf das einigermaßen dröge „erfassen“ beschränkt habe.

    An dieser Kreuzung wurde eine Radfahrerin von einer Kraftfahrerin „übersehen“: https://www.facebook.com/permalink.php?…323062354552575

    Die Kraftfahrerin bog ordnungswidrig von der Kaistraße nach rechts auf das Betriebsgelände der Fähre ab und erfasste dabei die geradeausfahrende Radfahrerin. Ich kann gar nicht abschätzen, wie oft ich in meinen zweieinhalb Jahren in Kiel diese Situation dort erlebt habe, aber grob geschätzt bestimmt 50 Mal. Ich vermute ja, dass die Leute ihrem Navigationsgerät folgen, das aber wiederum nicht die richtige Einfahrt zum Fährgelände kennt und aus Panik, das bald ablegende Schiff zu verpassen, biegt man dann halt irgendwie rechts ab, auch wenn’s ordnungswidrig ist.

    Dazu gesellt sich dann noch eine lustige Ampelschaltung, mit der man wohl Radfahrern eigentlich einen Gefallen tun wollte: Auf dem Zweirichtungsradweg entlang des Hafengeländesleuchtet beinahe immer grünes Licht, außer es will jemand vom Hafengelände auf die Kaistraße einbiegen. Das ist insbesondere toll, wenn ich mit dem Rad aus der gegenüberliegenden nach links oder rechts auf den Zweirichtungsradweg abbiege und mich erst einmal mit Radfahrern arrangieren muss, die dort sozusagen bei feindlichem Grün die Einmündung überqueren.

    Aber in den Briefkasten sollte eigentlich jeder normale Mensch schon einmal die Woche schauen (bzw. bei Abwesenheit schauen lassen) und dort den Zettel vorfinden.

    Stimmt, an den Briefkasten hatte ich gar nicht mehr gedacht. Vielleicht finde ich noch irgendwo das Protokoll der folgenden Eigentümerversammlung damals, dann gucke ich noch mal nach, woran es letztlich gescheitert ist.

    Das mit den Fahrradleichen kann man ja schnell klären. Um jedes Fahrrad ein Papierbändchen und ein Zettel in jeden Briefkasten, dass jeder die Bänder um seine Fahrräder innerhalb von x Wochen beseitigen soll (sofern die nicht eh bewegt werden).

    So eine Aktion hatten wir mal vor knapp zehn Jahren in meiner damaligen Wohnung versucht. Die Eigentümerversammlung hielt das für eine gute Idee, allerdings stellte sich relativ schnell raus, dass so etwas aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen nicht möglich ist: Es handelt sich zwar bei dem Fahrradkeller um eine Gemeinschaftsfläche, von der aber mitnichten Fahrräder einfach der Entsorgung zugeführt werden dürfen, wenn niemand binnen einiger Wochen dieses Bändchen entfernt.

    Zumal es ja aus der Sicht eines normalsterblichen Schönwetterradlers auch vollkommen legitim ist, das Rad im Fahrradkeller überwintern zu lassen, bis sich im Frühjahr ein Standplatten gebildet hat — da guckt man ja auch nicht einmal pro Woche nach, ob noch alles seine Richtigkeit hat.

    Wie wäre es mit einem Doppelstockigen Fahrradständer? Ich meine diese sind ja auch ganz praktisch

    Ich habe eine Weile gegrübelt und mich dann entschlossen, den Link zu entfernen, weil ich der Meinung bin, dass es sich um einen reinen Werbelink handelt. Niemand stolpert hier in den Thread, registriert sich direkt und postet dann einen Link zu einem Shop mit einem umfangreichen Angebot an Fahrradständern, ohne zu beachten, dass ein doppelstöckiger Fahrradständer aufgrund der Tatsache, dass das alles in einem Carport stattfinden soll, überhaupt nicht in Frage kommt.

    Ich lasse den Beitrag aber dennoch stehen, weil er mich tatsächlich zum Grübeln angeregt hat. Abseits von der eigentlichen Thematik, dass wir gerne eine eigene, abschließbare Fahrradbox haben möchten, wäre ein überdachter Doppelstock-Fahrradständer eigentlich eine gute Alternative zu den üblichen Fahrradkellern. Ein Fahrradkeller bietet zwar einen gewissen Schutz vor Diebstahl, weil sich die Räder hinter ein oder mehreren (hoffentlich abgeschlossenen) Türen befindet, aber ein Fahrradkeller hat auch einen ziemlich großen Nachteil: Die Räder befinden sich hinter ein oder zwei Türen — und dann muss man das Rad auch noch eine Treppe rauf- oder runterschleppen. Das macht nicht jeder, schon gar nicht jeden Tag, und so sieht’s dann im Fahrradkeller auch aus: Die meisten Zossen sind nicht mehr in einem fahrbereiten Zustand und klötern wild in der Gegend herum, so dass man ein höherwertiges Rad ohnehin nicht abstellen mag. Das führt in unserem Falle dazu, dass all jene Nachbarn, die ihr Rad häufiger nutzen, eigentlich an der Wand ihres Stellplatzes im Carport stehen.

    Wenn ich mir aber vorstelle, dass — und ich weiß, das ist quasi unmöglich innerhalb der Wohnungseigentümergemeinschaft durchsetzbar — stattdessen hinten im Garten ein Doppelstockfahrradständer mit Dach aufgebaut wird, dann wäre der Aufwand geringer, sich mal eben für den Weg zum Einkaufen oder zur Arbeit auf den Sattel zu schwingen, weil man das Rad nicht mehr durch den Keller durch zwei Türen und eine Treppe hoch juckeln muss.

    Bleibt halt abgesehen von der problematischen Umsetzbarkeit nur noch die Frage, ob dann nicht plötzlich im Doppelstockfahrradständer die Fahrradleichen verwesen und wie es im Falle eines Diebstahls mit der Versicherung aussieht.

    Heinrich Strößenreuther ist jetzt also einer Partei beigetreten — ausgerechnet der CDU:

    Die Idee dahinter kann ich durchaus nachvollziehen: Die Union ist Teil der Bundes- und vieler Landesregierungen und ein politischer Akteur bis runter auf die kommunale Ebene. Eine Verkehrswende und echten Klimaschutz ohne die Union wird es realistisch betrachtet nicht geben. Aber andererseits: Die CDU? Die CDU, die rhetorisch ausgerechnet im Bereich des Straßenverkehrs auf Spaltung setzt und quasi auf Dauerfeuer Kraftfahrer und nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer gegeneinander ausspielt, weil sie beispielsweise in Hamburg in anderen Bereichen nicht mehr punkten kann?

    Und pünktlich zum Eintritt in die CDU verschärfte Strößenreuther seine RhetorikKritiker sind nun pauschal Angehörige einer „Shitstorm-Blase“. Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich im Sinne der Verkehrswende zielführend ist, obschon ich natürlich mit ihm übereinstimme, dass das, was Berlin momentan abliefert, längst nicht reicht. Aber wenn ich Heinrich in der Vergangenheit traf, sei es auf Demonstrationen, bei der Critical Mass (?) oder bei Vorträgen, gefiel mir seine… naja, „Art“ insgesamt besser.

    Aber mal sehen, wohin das nun führt.

    Wäre es nicht sinnvoller, stattdessen das ganze Befestigungssystem zu ändern? Und wenn Dir das regelmäßig passiert, wie Du schreibst, dann deutet das für mich auf eine grundsätzlich unpassende Geometrie des Rades hin.

    Hmm, das mit der Geometrie dachte ich auch schon mal, aber eigentlich passiert es mir nur beim Losfahren an der Ampel, wenn ich den rechten Fuß auf den Boden stelle und beim Anfahren das Vorderrad ungünstig wackelt — meine Ungeschicklichkeit besorgt den Rest und Zack ist das Ding abgetreten.

    Mein Trenga GLS 7.5 ist mit Schutzblechen mit der Bezeichnung „SKS Bluemels 35mm“ ausgestattet. Die Streben dieser Schutzbleche sind mit schwarzen, etwa zwei Zentimeter langen Schutzkappen befestigt, von denen ich die untere rechte am Vorderrad regelmäßig mit dem Fuß abtrete. Und wenn dann erst einmal die eigentliche Strebe dort durch lugt, dauert es nicht lange, bis ich mir wiederum den Unterschenkel dort aufkratze.

    Meine bisherige Quelle an Schutzkappen ist mit dem Umzug nach Lüneburg leider versiegt und ich finde im Netz keine passenden.

    Diese hier scheinen zu kurz und offenbar eine „alte Version“ zu sein. Hat jemand einen Tipp, wo ich passende Kappen herbekomme — abgesehen davon, erst einmal eine vom Hinterrad nach vorne zu tauschen?

    Eigentlich wollte ich mich noch drüber lustig machen, dass nun ein weiteres Messgerät auf dem Rad steht — so irgendwie nach dem Motto, wenn da schon eh alles herumsteht, kommt es auf ein Messgerät mehr oder weniger auch nicht mehr an: Das misst das neue Schadstoff-Messgerät

    Dann stellte sich aber heraus, dass die Perspektive in die andere Richtung deutlich interessanter ist:

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    Mir ist klar, dass das wohl der Versuch ist, der Kritik der Deutschen Umwelthilfe auszuweichen, die ja darauf abzielte, dass die Radverkehrsführung unzulässig wäre und man eben nicht, wie es die Stadt Kiel behauptete, auf den Gehweg ausweichen dürfe, wenn der Radweg blockiert wäre. Diese lustige Art, sechs Mal die Benutzungspflicht mit Zeichen 240 auf den Gehweg zu erweitern und kurz nach dem Container wieder mit Zeichen 241 in Geh- und Radweg zu teilen, dürfte jedenfalls auch unzulässig sein, weil die Anordnung einer Benutzungspflicht irgendeine Art von Stetigkeit erfordert, die hier definitiv nicht gegeben ist — von solchen Träumereien wie Mindestbreiten just hinten zwischen Staubsauger und Messstation, die nun auch noch mit einem Schild verengt wurde, mal ganz zu schweigen.


    So langsam wundere ich mich dann aber schon, warum man niemandem in der Verwaltung dieser Unsinn dumm genug ist. Was soll ich mir denn schon denken außer dass man sich in der Amtsstube scheckig lacht, es mir als nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmer mal wieder so richtig gezeigt zu haben? Hier werden ja tatsächlich nur die Belange des Kraftverkehrs berücksichtigt.

    Es gibt für Brompon-Lenker jetzt eine passende Quadlock-Halterung — die ist allerdings momentan aufgrund von pandemiebedingten Lieferschwierigkeiten und des Brexits noch nicht lieferbar, es gibt aber eine lieferbare Variante mit Universaladapter. Ich bin ja mal gespannt, wie gut die Halterung ist — und ab wann sie an meinem Rad klemmt.

    Ich hatte es am Brompton zunächst mit dem Out Front Mount versucht, der am Faltrad natürlich relativ witzlos ist. Erstens wackelt das Smartphone darauf permanent, so dass man eine Route oder ähnliches nicht ablesen kann, weil der Lenker konstruktionsbedingt nicht so steif ist wie an einem normalen Faltrad. Und zweitens kann man es eigentlich nur nach vorne zeigend montieren, was im gefalteten Zustand absolut blöd aussieht, weil es dann zur Seite absteht.

    Besser klappt es mit dem Belt Clip, den man am Griff einer Tasche vorne befestigen kann. Dort wackelt das Smartphone zwar auch ewig hin und her und springt bei jeder Bodenwelle lustig durch die Gegend, aber das ist immer noch besser als der Out Front Mount.

    Die ganz normale Handlebar-Halterung funktioniert nur an geraden Brompton-Lenkern wie bei tfnab, bei mir wäre das Smartphone schief befestigt — wenn man es denn überhaupt eingeklickt bekommt, denn dazu muss das Smartphone im 45-Grad-Winkel in die Halterung reingedreht werden.

    Beim heutigen Spaziergang zu den Krokussen fand ich diese Hummel vor, die ich zunächst für ein Opfer von Frost und Erschöpfung hielt. Dann bewegte sich das Tier, plumpste aus dem Krokus ins Gras und ich beschloss, das Insekt mit nach Hause zu nehmen und zu füttern.

    Das eilig angerührte Zuckerwasser wurde verschmäht, stattdessen wurde die Hummel von der Wärme aufgeweckt, flog mir direkt aus der Hand in die Küche und knallte kopfüber gegen die Fensterscheibe. Danach wurde erstmal geruht, dann wieder geturnt. Und andauernd kippte das Tier wieder auf den Rücken und strampelte erfolglos herum, bis ich es wieder auf die Beine setzte.

    Lischen-Radieschen kam auf die Idee, statt Zuckerwasser Honig zu verfüttern — die Hummel fand’s auch prima und stürzte sich geradezu auf die klebrige Masse:

    Anschließend boten wir ihr einen Unterschlupf auf dem Balkon in einem mit Küchenpapier und dem Löffel mit Honig ausgestopften Glas an, den sie direkt bezog. Vorher pisste sie aber noch vor die Tür: Die Tropfen vor dem Glas sind kein Regen, sondern Hummel-Pipi. Die Hummel hielt sich mit den Vorderbeinen am Glasrand fest und pisste einfach in einem bemerkenswert kräftigen Strahl nach hinten raus.

    Weil es momentan draußen stürmt und friert und das Glas ein bisschen durch die Gegend rollte, bauten wir ihr einen neuen Unterschlupf fürs Wohnzimmer. Ich hoffe ja, dass sie bei der Wärme nicht allzu aktiv wird, aber bis morgen oder übermorgen darf sie gerne bleiben.

    Du bist für mich so etwas wie ein Sonderfall. Du musst irgendwie besonders auffällige Kleidung tragen, oder so.

    Ich habe nach einem knappen Jahrzehnt eher die Vermutung, dass ein fahrbahnradelnder Mensch damals einen Sonderfall darstellte, sofern er nicht auf einem Rennrad sitzt. Dass jemand auf einem normalen Fahrrad einen buckeligen Radweg ohne blaues Schild verschmäht oder entlang einer Hauptverkehrsstraße ohne Radverkehrsinfrastruktur nicht ordnungswidrig auf dem Gehweg pedaliert, das war damals noch ein absoluter Sonderfall.

    Wer hat hier schon mal jemanden kennengelernt, gesprochen oder sogar gesehen, der wegen der unbefugten Benutzung eines Gehwegs mit dem Rad eine Ansprache oder entsprechende Maßregelung erfahren hat?

    Oh, ich schätze, so zehn bis zwanzig allein im Kollegenkreis — als Software-Entwickler wechselt man ja hin und wieder mal die Firma und kommt gut rum, da habe ich in den letzten zehn Jahren so ungefähr 700 Menschen kennengelernt. Außerhalb unserer Fahrradblase haben die Leute mitunter eine ganz komische Auslegung der Verkehrsregeln für Radfahrer — eine Kollegin war mal nach einem Knöllchen wegen Fahrens auf der falschen Straßenseite schwer entrüstet, weil man doch mit dem Rad immer bis zur nächsten Kreuzung auf der linken Seite fahren dürfe. Nun ja.

    Und, wer hier wurde tatsächlich schon mal wegen unbefugter Benutzung der Fahrbahn belehrt oder sogar mit einer OWI belohnt?

    Ich wurde in Hamburg schon mehrfach belehrt, die einzelnen Geschichten sind hier im Forum verstreut. Ein paar Mal von 2009 bis 2013 in Hamburg draußen auf der Fahrbahn, außerdem so gut wie jedes Mal als Geschädigter oder Zeuge bei einem Unfall.

    Ich glaube nicht, dass man Fehlverhalten nur dadurch korrigieren kann, dass man immer und überall kontrolliert. Es würde schon reichen, wenn man es überhaupt mal täte und die Leute wissen, dass es ein gewisses Risiko gibt, erwischt zu werden.

    Nach meiner Beobachtung reicht das nicht aus, wenn das Risiko auch im besten Fall bei nicht einmal 0,5 Prozent liegt. Ich halte das Risiko beim Autofahren „mit Mehrwertsteuer“ erwischt zu werden für ungleich größer, trotzdem hält es ja quasi niemanden davon ab, mit „+ 19“ zu fahren. Da lege ich mir als renitenter Gehwegradler doch eine ähnliche Gleichung zurecht: Das Risiko, auf dem Gehweg radelnd erwischt zu werden ist übers Jahr gesehen extrem gering und kostet dann nur 20 Euro, das Risiko, beim Überqueren der alten Schwentinebrücke auf der Fahrbahn angehupt oder abgedrängt zu werden, ist hingegen jeden Tag gegenwärtig und liegt grob geschätzt irgendwo bei 25 bis 75 Prozent.