Beiträge von Malte

    Tja. Der Täter war bereits wegen ähnlicher Delikte einschlägig bekannt und kam gerade erst aus dem Gefängnis:

    https://www.spiegel.de/panorama/justi…18-4b8285009044

    Nun also ein Knopf für den stillen Alarm in Nahverkehrszügen:

    Messerattacke bei Brokstedt: Schleswig-Holstein erwägt stillen Alarm in Zügen
    In Schleswig-Holstein sollen nach der Zugattacke von Brokstedt die Sicherheitsvorkehrungen verschärft werden. Laut der Landesregierung kamen Informationen aus…
    www.spiegel.de

    Ehrlich gesagt bin ich nicht überzeugt. Das Zugpersonal in Schleswig-Holstein wurde gnadenlos zusammengestrichen, das verbliebene Personal wird als „Kundenbetreuer im Nahverkehr“ verunglimpft und ist beispielsweise auf den Linien RE 7 und RE 70 eher selten zu sehen. Die Gegensprechanlage zum Triebwagenführer ist häufig außer Betrieb — und wenn er im Falle eines Übergriffes an einem Wochenendabend gebraucht wird, dann wird sie unter Umständen nicht beantwortet, weil schon genügend Betrunkene oder Partywütige den Knopf zum Zwecke einer Bierbestellung gedrückt haben.

    Ich habe ja Bedenken, dass ein stiller Alarm Besserung bringen wird. Dass wir darauf vertrauen, es würden schon genügend Polizisten und Bundeswehrangehörige im Zug mitfahren, ist ja ein Armutszeugnis sondergleichen.

    Warum soll das VZ 209 nicht auch für Radfahrer gelten? Das Schild steht rechts vom Radweg. Die Münchener StVB ist ja der Meinung, dass ein solches Schild nicht gelten würde, wenn es links vom Radweg stünde. Bei einem Radschutzstreifen jedoch recht schwierig.

    Die andere Frage ist natürlich, ob das vom Schilderaufsteller überhaupt so gemeint war. In Bezug auf den Kraftverkehr mit Sicherheit ja. Und ich bezweifle, dass da jemand tatsächlich auf die Idee kommen würde, ein [Zusatzzeichen 1022-10] anzuordnen und darunter zu setzen, selbst wenn derjenige selber Fahrrad führe.

    Mir ging’s gar nicht um den Aufstellort links oder rechts des Radwegs, sondern eher darum, dass ja ein ganz wesentlicher Teil von Verkehrszeichen wie etwa Zeichen 250 im Bereich von Arbeitsstellen im Straßenverkehr gar nicht unbedingt für Radfahrer gelten soll. Mitunter wird bei der Anordnung der Verkehrszeichen und der Absicherungen sogar an die Freigabe für den Radverkehr gedacht, aber letztlich nicht umgesetzt, weil… tja: Weiß man halt nie.

    Und so stellt sich dann recht oft die Frage, ob wohl tatsächlich der Radverkehr mitgemeint sein soll oder ob ich doch noch mit dem Rad geradeaus fahren darf.

    Mit dem Rad böte sich in Fällen wie diesem ja sogar der Anwendungsfall, dass ich geradeaus bis zur Straßensperrung fahre, dort absteige und auf dem Gehweg geradeaus schiebe. Natürlich kann ich auch direkt hier vor der Kreuzung bereits absteigen und mich in einen Fußgänger verwandeln.

    Da hatte ich heute früh einen entsprechenden Kommentar hinterlassen. Er war zunächst auch online, ist aber heute Abend wieder verschwunden. Zufall oder "Moderation"? Und wenn Letzteres, was soll das bitte?

    Sicher, dass er tatsächlich verschwunden ist und nicht von Facebook irgendwo als irrelevant eingestuft und daher etwas tiefer eingeordnet wurde?

    diesen Sonntag wollen wir uns die Messe ansehen

    Ich hatte nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause ganz vergessen, dass die Grüne Woche zu wesentlichen Teilen eine ziemliche Sauf- und Fressveranstaltung ist. So viele Stände mit alkoholischem Angebot gibt’s ja nicht mal auf dem Weihnachtsmarkt.

    Was es aber leider gar nicht gab: Insekten. Die Stände, die ich 2020 noch dort besucht hatte, waren dieses Jahr nicht vertreten. Was es auch nicht gab: Synthetisches Fleisch. Und das wundert mich dann doch, denn nach der Debatte der letzten Wochen hatte ich tatsächlich fest damit gerechnet, hier Vertreter dieser Geschmacksrichtungen antreffen zu können.

    Stattdessen gab es primär Fleisch in allen möglichen Zubereitungsformen aus allen möglichen Regionen dieser Welt. Ein Stand in der Halle des Freistaates Thüringen begrüßte seine Gäste in einer „vegan befreiten Zone“ und ich habe mich schon ein bisschen gewundert, ob das wohl so lustig ist wie es sein soll. Insofern bin ich dann doch etwas ratlos, dass eine Messe mit dem Namen „Grüne Woche“ im Jahr 2023 den Fokus derart auf fleischhaltige Ernährung legt — dann aber in anderen Hallen wiederum ganz viel mit nachhaltiger Landwirtschaft bewirbt. Ich habe den Eindruck, dass das nicht so hundertprozentig zusammenpasst.

    Gerade eben bin ich auf dem Weg ins Bureau mal an der Unfallstelle vorbeigefahren.

    Von dieser Brücke kamen Radfahrerin und Lkw:

    Blick in Richtung der Unfallstelle. Man darf nur rechts abbiegen und es stellt sich ja durchaus die Frage, ob das wohl auch für den Radverkehr gilt oder nicht — oder ob man wieder gucken darf, wie man fährt, denn die andere Straßenseite könnte man ja noch fahrend erreichen, um anschließend auf dem dortigen Gehweg zu schieben:

    Tjoa. Womöglich dachte der Lkw-Fahrer, die Radfahrerin böge auch rechts ab. Aber das werden hoffentlich die Ermittlungen herausfinden.

    Markierungen auf der Fahrbahn von der Polizei habe ich hier im Regen nicht finden können.

    Nicht nur das! Viele Bekannte aus dem Kreis der Umweltschützer, auch solche, die selbst gar kein Auto fahren, sind felsenfest überzeugt davon, dass Elektroautos, insbesondere autonom fahrende Autos alles noch viel schlimmer machen. Für sie ist das geradezu ein Teufelsding, so ein Auto, das automatisch gesteuert wird und ohne Fahrer fährt. Sie sehen eine dramatische Zunahme der Unfallzahlen voraus und geben an, der Gedanke, das autonom fahrende Fahrzeuge fahren werden, beängstige sie. Und gleichzeitig herrscht völlige Ungläubigkeit, dass das einmal passieren wird, weil sie es ohnehin für unmöglich halten.

    Ich habe auch durchaus Bedenken, wie gut autonomes Fahren wohl funktionieren wird und ob ich dann künftig auf dem Rad auch von autonom fahrenden Kraftfahrzeugen „übersehen“ werde.

    Nur bin ich überzeugt, dass es so oder so kommen wird. Und ich habe den Eindruck, dass wir uns insbesondere hier in der Automobilnation Deutschland an unsere Verbrennungsmotoren klammern wie an einen Rettungsring, weil wir das mit den Elektroautos nicht wollen und dem autonomen Fahren sowieso nicht. Aber wenn wir irgendwann auch in ländlichen Regionen eine Verkehrswende erreichen wollen, dann wird es dort vermutlich nicht ohne autonom fahrende Fahrzeuge funktionieren — momentan müssen wir froh sein, wenigstens für den Betrieb in innerstädtischen Ballungszentren genügend Busfahrer zu finden, wer soll denn auf dem Land im Halbstundentakt den Bus fahren?

    Nun ja:

    (S+) Verkehr: 2026 wird in Deutschland weniger Auto gefahren
    Die Deutschen nutzen den eigenen PKW künftig wohl etwas seltener. Das geht aus einer vom Verkehrsministerium in Auftrag gegebenen Prognose hervor. Und trotzdem…
    www.spiegel.de

    Und:

    (S+) Autonomes Fahren: Wie Tech-Riesen aus China europäische Städte erobern wollen
    Der Traum vom autonomen Fahren wird allmählich Realität – in China und den USA. Volkswagen, BMW und Mercedes hingegen haben den mächtigen Allianzen dort wenig…
    www.spiegel.de

    Ich habe den Eindruck, dass wir allzu lange geglaubt haben, mit der deutschen Automobilindustrie das Ende der Geschichte längst erreicht zu haben: Wir bauen die besten Autos der Welt und die Verbrennungsmaschine ist der einzige Motor, der etwas taugt. Wenn ich mir ansehe, mit welchem Misstrauen hier Elektroautos oder anderen Mobilitätsformen begegnet wird, brauchen wir uns tatsächlich nicht wundern, wenn Deutschland in dieser Hinsicht tatsächlich komplett abgehängt wird. Dann fahren wir hier fröhlich mit unseren Verbrennungsmaschinen herum, während in vielen anderen großen Absatzmärkten längst nur noch Elektroautos verkauft werden können, weil kein Hahn mehr nach dem deutschen Diesel mit Lenkrad kräht.

    In den dortigen Drunterkommentaren kann man sich das ja auch prima durchlesen: Die Leute wollen selbst fahren und selbst fahren wollen sie gerne eine Verbrennungsmaschine, die sie selbst besitzen möchten.

    Ich fürchte nur, dass das kein zukunftsfähiges Konzept ist.

    Du kannst ja mal bei der dort genannten Telefonnummer nach "Zügen mit größerer Stellplatzkapazität" , die für dieses Rad infrage kommen, fragen.

    Jedenfalls ginge ich anhand der Bebilderung davon aus, dass man damit in einem ICE 4 nicht um die Ecke hinter der Tür kommt, abgesehen davon, dass man es anschließend nirgendwo abstellen kann — außer das Fahrradabteil wäre komplett leer. In einem ollen Intercity mit Fahrradabteil im Steuerwagen und der großen Tür sollte es hingegen klappen.

    Shorty - Europe
    urbanarrow.com

    Ist die Anfahrt/Abfahrt mit dem Zug überhaupt möglich?

    Mit einem E-Shorty dürfte die Fahrt im Fernverkehr jedenfalls eine Herausforderung werden. Solche Räder sind ja gemäß der Beförderungsbedingungen seit einigen Jahren von der Beförderung ausgeschlossen, insofern würde ich mit einem Lastenrad die Fahrt allenfalls im Nahverkehr antreten — dort gilt keine Zugbindung, keine Reservierungspflicht und es ist deutlich mehr Platz als im ICE oder IC.

    Ich verstehe allerdings diesen Fokus nicht. Statt vegane oder zumindest vegetarische Alternativen voranzutreiben, wird jetzt dieser Nebenkriegsschauplatz eröffnet.

    Die fleischlosen Alternativen werden ja ebenfalls angeboten oder vorangetrieben. Nur kann man nun auch einige Insekten verzehren — und das scheint ja eine Menge Menschen ganz arg aus ihrer Komfortzone zu stoßen.

    Seit Dienstag dürfen innerhalb der Europäischen Union Hausgrillen und Getreideschimmelkäfer zum Verzehr angeboten werden:

    »Derzeit gibt es acht weitere Anträge«: EU lässt zwei Insektenarten zum Verzehr zu
    Hausgrillen oder Getreideschimmelkäfer auf dem Teller? In der EU ist das jetzt möglich. Weitere Ergänzungen unseres Speiseplans sind in der Prüfung.
    www.spiegel.de

    Das ist eigentlich eine so dröge Thematik, dass ich mich wundere, mit welchem Geschick hier schon wieder aus einer bestimmten Richtung an unserer Demokratie gesägt wurde: In den einschlägigen Gruppen innerhalb der gesellschaftlichen Netzwerke gab es bis vor wenigen Stunden, als die Entscheidung der Bundesregierung, nun doch Leopard-2-Panzer in die Ukraine zu schicken, kein anderes Thema als: „Die Elite will uns Insekten fressen lassen.“

    Ralf Stadler aus Bayern ventilierte das Thema mit fünf Beiträgen in den letzten Tagen, in denen sich die Drunterkomentatoren mit den immergleichen Kotzsmileys gütlich tun konnten. Unterhalb der Beiträge anderer AfD-Amtsträger sah es kaum anders aus.

    Wie gesagt: Es lässt mich verwundert und ratlos zurück, dass wir nicht einmal in der Lage sind, eine narrensichere Kommunikation über die Freigabe von zwei Insektenarten zum Verzehr zu führen, ohne eine Angriffsfläche für die geradezu absurdesten Verschwörungsmythen anzubieten. Diese Erzählung, die Eliten in Davos möchten uns mit Insekten vergiften, nachdem es mit der Corona-Impfung schon nicht geklappt hätte, reicht ja mittlerweile weit von rechts in die Gesellschaft herein, dass ich mich langsam nicht mehr einfach entspannt zurücklehnen mag von wegen da regen sich ein paar Hanseln auf. Auch diese Menschen sind wahlberechtigt und schleppen im Zweifelsfall ihre Wut mit zur Urne und dann wundern wir uns, wo die ganzen Stimmen für Parteien wie die AfD herkommen.

    Da wird dann also auf diversen Sharepics behauptet, seit gestern würden in Bäckereien bis zu fünf Prozent des Mehls durch geriebene Mehlwürmer ersetzt und überhaupt plötzlich in beinahe jedes Lebensmittel zusätzliche Insekten beigemischt. Das ist so absurd von vorn bis hinten, dass ich mich wundere, wie viele Menschen auf diese Thematik im Moment reinfallen.

    Und ich kann ja durchaus verstehen, dass sich Menschen vor der Vorstellung ekeln, Insekten zu essen. Auf der Grünen Woche vor drei Jahren hat mir der folgende Teller auch schon etwas Respekt abgerungen. Geschmeckt hat es mir trotzdem.

    Vor allem essen wir in unserem Kulturkreis auch Dinge wie Leber, Tintenfischringe oder Garnelen, die ich persönlich auch als ausgesprochen unappetitlich empfinde. Und wir nehmen mutmaßlich tagtäglich mit E120 einen Farbstoff zu uns, der aus Schildläusen hergestellt wird. Und hat mal jemand nachgesehen, woraus Gelatine besteht? Das interessiert offenbar längst nicht so viele Menschen — wenn sie’s denn überhaupt verstehen, denn die Liste mit Inhaltsstoffen, die zweifelsohne schwer verständlich sein kann.

    Mit den Inhaltsstoffen haben die Menschen aber ohnehin ihre liebe Not — den folgenden Kommentar klebte ich wortgleich unter dutzende Beiträge und sammelte mir hunderte Daumen und Wutsmileys ein. Und ja, ich bin mir sicher, dass nur ein Bruchteil der Menschen kapiert hat, dass hinter den beiden Begriffen das Hausschwein und das Haushuhn stecken, die an der Fleischtheke vermutlich allgegenwärtig sind.

    Naja, und dann gibt’s noch den hier, der war wenigstens lustig:

    Um die losen Gedanken in diesem Beitrag um diese Uhrzeit noch zu einem angemessenen Ende zu führen: Wie haltet ihr’s denn künftig mit Insekten? Ich fahre am Sonntag zur Grünen Woche nach Berlin und hoffe auf ein etwas breiteres Angebot an auf Insekten basierenden Mahlzeiten zum Probieren.

    Ist auch nicht schlimmer als Kartoffelchips, wenn ich mir deren Inhaltsstoffe durchlese.

    Irgendwo hatten wir hier mal über die Attraktivität von Bahnfahrten ins Ausland gesprochen. Ganz an mir vorbeigegangen ist allerdings, dass das RAILPLUS-Angebot, das momentan noch 15 Prozent auf Fahrscheine ins Ausland bietet, zum Fahrplanwechsel eingestellt wird: https://bahnreise-wiki.de/wiki/Railplus

    Für mich kommt es bekanntlich absolut nicht in Frage, mit dem Flugzeug ins Ausland zu fliegen, aber Bahnfahrten ins Ausland werden tatsächlich so gut wie jedes Jahr noch ein Stückchen unattraktiver.

    Die Kieler Nachrichten berichten über Ambitionen des Bauauschusses, auf Betreiben des Beirates der Menschen mit Behinderungen, den Radverkehr auf der Kiellinie zwischen Reventloubrücke und Bernhard-Harms-Weg einzuschränken. Moniert werden unangepasste Geschwindigkeit der Radfahrenden und die Vorbeifahrt an Fußgänger*innen in zu geringem Abstand. Aktuell ist die Strecke als Gehweg - Radfahrend frei beschildert. Geplant war ein Durchfahrtsverbot für den Radverkehr von 10:30 bis 19:00 Uhr. Der Beschluss wurde nicht gefasst, da der VCD moniert hat nicht beteiligt worden zu sein. Dieser favorisiert einen getrennten Rad- und Fußweg. Die Beratung wurde auf März 2023 verschoben.

    Ich tu mich mit der Kiellinie wirklich schwer. Momentan ist das Radfahren dort mit Schrittgeschwindigkeit gestattet, was ja offensichtlich nicht funktioniert, weder im südlichen noch im nördlichen Teil der Kiellinie. Insofern sehe ich da durchaus Handlungsbedarf, denn die Situation ist an stark frequentierten Tagen wirklich unangenehm. Das Radfahren aber montags bis freitags tagsüber zu unterbinden finde ich etwas weit gegriffen. Nur: Wenn’s mit der Rücksicht am Fahrradlenker nicht klappt, was dann dagegen unternehmen?