Beiträge von Malte

    Das macht in Hamburg ja auch die Polizei und nicht nur bei Einsätzen. So wird auch vor der DIenststelle geparkt. Da gibt es dann auch alle möglichen Kombinationen (halbseitig, schräg, bis zur Radwegkante, auf dem benutzungspflichtigen Radweg, mit einem Rad auf dem benutzungspflichtigen Radweg, ...)

    Die Polizei parkt allerdings nach eigener Aussage so, um bei Stau überhaupt von links ins Auto steigen zu können und um dann im Notfall über den Geh- und Radweg nach vorne fahren zu könne.

    Stadtradeln gibt’s jetzt auch in Hamburg:

    Ich habe mich gestern pünktlich angemeldet, kann aber mit der iOS-App keine Strecken aufzeichnen, weil die umgehend abstürzt — und wenn ich mich auf der Webseite anmelden möchte, kommt Fehler 503.

    Auf Facebook lese ich auch, dass es da technische Probleme geben soll :/

    Naja, dann kann sich die Fahrradstadt Hamburg nicht damit brüsten, dass ihre Bürger abertausende Kilometer abgespult hätten.

    Frage 12: Für Berufstätige ist es unmöglich, nach 18 Uhr wieder einen Parkplatz zu finden. Was wird getan, um den Autofahrern zu helfen? Man arbeite außerhalb Hamburgs, möchte aber gern in Hamburg wohnen, weil Hamburg eine schöne Stadt wäre, man wäre darum auf das Auto angewiesen.

    Sorry, aber ich sag’s mal ganz fies: So spielt das Leben nunmal. Beim Reinpendeln in die Großstadt steht man im Stau, beim Rauspendeln findet man keinen Parkplatz mehr. Wenn man die Vorteile eines ruhigen Lebens auf dem Land oder einer Altbauwohnung im schönen Eppendorf möchte, wird man diese Nachteile nunmal in Kauf nehmen müssen.

    Ich komme mir bei solchen Forderungen echt ziemlich blöd vor: Als ich damals Anfang 2015 eine neue Wohnung in Hamburg gesucht habe, hatte ich noch meinen Polo an der Backe und wollte eine Bude mit Kfz-Stellplatz — weil ich einerseits schon damals meine Karre nicht im öffentlichen Verkehrsraum abstellen wollte, andererseits keine Lust auf ewige Parkplatzsuche hatte. (Der Witz ist halt, dass ich direkt beim Einzug meinen Wagen dann abgeschafft habe, aber whatever.)

    Frage 7: Er gehöre zu der verachteten Gruppe der Autofahrer. Es gäbe in Hamburg immer mehr Autofahrer, viele Ziele, gerade außerhalb der Stadt, wären nur mit dem Auto zu erreichen. Wo sollen die Leute denn nun parken? Der Parkdruck würde immer mehr erhöht durch Bauarbeiten, Neubaugebiete und so weiter. Man müsse eben abwägen, ob man eine wachsende Stadt möchte oder das, was die lieben Radfahrer wollen.

    Der Herr, der diese Einwendung gemacht hat, argumentiert ja bei jeder Sitzung so, während er im Saal herumläuft, und so ganz unrecht hat er nicht: Rot-Grün forciert hier eine immer größere Stadt, baut hier, baut dort, baut da, aber immer nur ausgelegt aufs Auto, während der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs trotz aller Bemühungen immer wieder hinter den Anforderungen zurückbleibt — so viele Züge kann man zwischen Neugraben und Altona gar nicht fahren lassen, wie notwendig wären, auf der Metrobuslinie 5 müssten die Doppelgelenkbusse eigentlich Stoßstange an Stoßstange fahren.

    Insofern widerspreche ich ihm dann aber doch: Man wird aufgrund der wachsenden Stadt nicht um eine Radverkehrsinfrastruktur herumkommen. Mit dem öffentlichen Nahverkehr oder dem motorisierten Individualverkehr wird man diese Massen überhaupt nicht abwickeln können.

    Frage 14: Hier würden Bürgerrechte beschnitten. Pkw-Fahrer wären die letzten Bürger dieses Landes. Wenn man abends Freunde besuche, fände man keinen Parkplatz mehr. Man müsse zwangsläufig auf dem Gehweg oder in Grünflächen parken, dann werde man aber abgeschleppt. Viele Menschen könnten am Wochenende keinen Ausflug mehr machen, weil sie ihr Auto nicht nutzen könnten, dann wäre der Parkplatz sofort weg. Das wäre Freiheitsberaubung. 120 Euro für einen Stellplatz kann man sich nicht leisten!

    Ja, sorry. Manche können sich 120 Euro pro Monat für einen Stellplatz nicht leisten, andere können sich weder ein Auto noch eine HVV-Gruppenkarte am Wochenende für ihre Familie leisten und müssen zu Hause bleiben. Oder mal von der anderen Seite betrachtet: Ich kann mit meiner Freundin in Hamburg keine Ausflüge mit dem Rad machen, weil sie nicht zwischen den ganzen Kraftfahrzeugen und Falschparkern herumkurbeln mag und die Luft in den Häuserschluchten nicht verträgt.

    17.45 Uhr

    Noch fast gar keiner da. „Förderung des Radverkehrs“ prangt vorne auf der Leinwand unter einer Darstellung der Martinistraße.

    Im Sitzungssaal ist es brütend heiß, vielleicht ist es insofern gar nicht so verkehrt, dass der Balkon oben nicht geöffnet ist. Zusammen mit der heißen Luft, die bei der heutigen Sitzung zu erwarten ist, könnte man sich oben direkt ein Ei backen. Ja, okay, Sorry für den Kalauer.

    Es bleibt wohl abzuwarten, wie viele kraftfahrende Anwohner heute den Weg in den Regionalauschuss finden werden. Bei der letzten Sitzung harrte man vier Stunden lang aus, bis das Thema schließlich auf den heutigen Termin vertagt wurde, insofern müsste der Saal eigentlich längst überfüllt, ja, am Kochen sein, aber momentan sitzen lediglich fünf Zuschauer auf den Bänken.

    Immerhin stehen die interessanten Themen heute direkt vorne auf der Tagesordnung, vier Stunden bei diesen Temperatur-Themen-Mix wären wohl nur schwer erträglich.

    Als Lesestoff gibt es noch eine dicke Anlage inklusive Tagesordnung, schwere Kost, mehr Seiten als meine Abschlussarbeit. Vielleicht könnte man so etwas ja als Sammelband mit Buchrückenmotiv herausbringen.

    18.00 Uhr

    Los geht’s.

    Erstmal wird die Tagesordnung neu sortiert.

    Peter Kroll sorgt für Herrn Bohlen als stellvertetenden Fraktionsvorsitzenden nach, der aus beruflichen Gründen ausscheidet.

    18.04 Uhr: TOP 2: Aktuelle Viertelstunde

    Keine Eingaben.

    18.05 Uhr: TOP 4.1

    Vorstellung der ersten Verschickung der Planung.

    Man habe mit der ersten Verschickung einen Spagat hinlegen müssen, da bereits Optimierungen für die Busbeschleunigung vorgenommen worden wären, die man nicht mehr verändern wollte. Angesichts des angrenzenden Klinikums wäre mit vielen Versehrten und Senioren zu rechnen, gerade Barrierefreiheit wäre also sehr wichtig. Bei der Planung wäre also Radverkehr wie Fußverkehr zu berücksichtigen.

    Die Planung ist in dem dicken PDF-Download enthalten.

    6,50 Meter Fahrbahnbreite, 2,75 Meter Radfahrstreifen inklusive Sicherheitsstreifen, Parkplätze und so weiter ergäben eine Straßenbreite von 24 Metern, man habe aber im Querschnitt nur 17 Meter zur Verfügung, die insbesondere von Bäumen eingegrenzt würden. Man habe also einen Kompromiss machen müssen.

    Der Querschnitt gäbe es nicht her, dass sich zwei Kraftfahrzeuge und Radfahrer gleichzeitig begegnen, man müsse zum Überholen jeweils auf die Gegenfahrbahn ausweichen. Bleibt ja die Frage, ob hier womöglich eine Mittellinie aufgetragen wird, dann wird das Überholen bestimmt ungemütlich.

    Der Fußgängerüberweg wurde verschoben, da der dort haltende Bus regelmäßig von schnell fahrenden Kraftfahrern überholt würde, und Fußgänger zu spät wahrgenommen würden. Nun müsste allerdings ein Baum gefällt werden, der ansonsten die Fußgänger verdecke.

    Im Bereich Rondell entfallen zugunsten von Schutzstreifen 52 Parkplätze.

    Noch mehr Parkplätze entfallen hier und da und dort.

    18.35 Uhr: Fragen zur Planung

    Frage 1: Sehr nette Planung, vielleicht kann man damit die Anzahl der Gehwegradler reduzieren. Auch wenn angesichts der Überholabstände zum Überholen die Gegenfahrbahn nutzen müsste, werden Kraftfahrer den Sicherheitsabstand zu Radfahrern auf dem 1,5 Meter breiten Schutzstreifen unterschreiten. Könnte man nicht die Restfahrbahn verschmälern und stattdessen breitere Schutzstreifen anlegen?

    Antwort: 6,50 Meter Fahrbahnbreite wären von der Polizei vorgegeben, damit zwei entgegenkommende Busse nicht auf die Markierung der Schutzstreifen ausweichen müssen und diese beschädigen.

    Frage 2: Wie werden Parkplätze und Gehwege getrennt, um die Restbreite der Gehwege sicherzustellen? Wieso ist einer der Fahrstreifen irgendwo nur 2,5 Meter breit? Am UKE ist ein Gehweg von 1,78 Metern Breite vorgesehen, warum nicht zwei Meter?

    Antwort: Der enge Fahrstreifen ist einer geradlinigen Führung der Infrastruktur geschuldet. Die schmalen Nebenflächen ließen es nicht zu, eine Bordsteinkante einzuziehen, um Parkstände und Gehwege zu trennen. Die Wurzelausbildung der Bäume verbiete das. Dem Wurzelwerk im Boden wären auch die schmalen Gehwege geschuldet, dort könne man nicht eingreifen. Wie die 1,78 Meter allerdings zustande kommen, wisse man nicht, da sollten eigentlcih auch 2,5 Meter eingezeichnet sein.

    Frage 3: Wie soll das Überholen von Radfahrern unter Berücksichtigung der Straßenverkehrs-Ordnung ablaufen? Man müsse dann ja mit dem Auto auf die Gegenfahrbahn ausweichen.

    Antwort: Ja.

    Frage 4: Frage zu der Ampelanlage an der Frickestraße. Warum steht die nur auf der einen Seite?

    Antwort: Man müsste dafür eine so genannte Vollsignalisierung dieses Knotenpunktes vorsehen. Das wäre aber ein ganz erheblicher Umbau mit entsprechendem Aufwand. Die Polizei als Straßenverkehrsbehörde habe das abgelehnt, da könne man als Planer nichts machen. Die Straßenverkehrsbehörde in Hamburg ordne so etwas grundsätzlich nicht an, da es ja im Sinne der Straßenverkehrs-Ordnung nicht erlaubt wäre, eine Kreuzung zuzufahren.

    Frage 5: Könne man nicht den Kfz-Durchgangsverkehr ausschließen? Es gäbe ja genügend Parallelstraßen. Das wäre doch im Sinne der CDU, die immer wieder fordert, dass sich Radfahrer von Hauptverkehrsstraßen fernhalten sollen. Außerdem: Kinder müssen auf dem engen Gehweg mit dem Rad fahren, dort sollten dann Fahrräder mit Menschen mit Kinderwagen, Rollstühlen oder Krücken konkurrieren? Das wäre doch wieder nur ein sehr autozentriertes Vorhaben mit dieser Planung. Warum müsse man eigentlich immer der Verbreiterung der Kraftfahrzeuge folgen und die Parkplätze weiter verbreitern, warum könne man nicht einfach die Parkplätze auf eine Breite limitieren? Sollen die Leute doch sehen, ob sie so ein dickes Auto fahren müssen.

    Antworten: Man wäre im Straßenquerschnitt nunmal sehr beschränkt. Mehr könne man für den Fußverkehr nicht herausholen. Es wäre eben eine generelle Diskussion, wo man in Hamburg verkehrsmäßig hinwolle — momentan genieße eben der Kraftverkehr Priorität.

    Frage 6: Es gäbe schon ein Schild „bei rot hier halten“, das hänge aber sehr hoch.

    Antworten: Vorschlag wird weitergegeben.

    Frage 7: Er gehöre zu der verachteten Gruppe der Autofahrer. Es gäbe in Hamburg immer mehr Autofahrer, viele Ziele, gerade außerhalb der Stadt, wären nur mit dem Auto zu erreichen. Wo sollen die Leute denn nun parken? Der Parkdruck würde immer mehr erhöht durch Bauarbeiten, Neubaugebiete und so weiter. Man müsse eben abwägen, ob man eine wachsende Stadt möchte oder das, was die lieben Radfahrer wollen.

    Frage 8: Frage zu einem Neubaugebiet an der Martinistraße.

    Frage 9: Warum nicht Tempo 30, wenigstens vor schutzbedürftigen Einrichtungen?

    Antwort: Tempo 30 wäre von der Polizei abgelehnt worden.

    Frage 10: Was soll die Umwidumg des kleinen Sackgässchens der Frickestraße als Fahrradstraße? Diese Aufpflasterung koste 80.000 Euro.

    Antwort: Die Aufpflasterung koste sicherlich keine 80.000 Euro.

    Frage 11: Beim Kinder-UKE gäbe es nur eine Mini-Parkfläche. Hätte man da nicht rechtzeitig über ein Parkhaus sprechen können?

    Antwort: Nächste Woche gäbe es ein Gespräch mit dem UKE, da würden solche Fragen sicherlich diskutiert.

    Frage 12: Für Berufstätige ist es unmöglich, nach 18 Uhr wieder einen Parkplatz zu finden. Was wird getan, um den Autofahrern zu helfen? Man arbeite außerhalb Hamburgs, möchte aber gern in Hamburg wohnen, weil Hamburg eine schöne Stadt wäre, man wäre darum auf das Auto angewiesen.

    Antwort: Man ordne Anwohnerparkzonen nur dort an, wo es so viele Parkflächen wie Anwohner gibt. Durchs Anwohnerparken werde der Parkraum nicht vergrößert, es würde dort immer noch ein erheblicher Mangel an Parkflächen herrschen.

    Frage 13: Noch mal zum Anwohnerparken.

    Antwort: Es gäbe ein Parkhaus, ein Parkpltz koste 120 Euro im Monat. Wenn man das nicht bezahlen wolle, müsse man eben einen Parkplatz suchen.

    Frage 14: Hier würden Bürgerrechte beschnitten. Pkw-Fahrer wären die letzten Bürger dieses Landes. Wenn man abends Freunde besuche, fände man keinen Parkplatz mehr. Man müsse zwangsläufig auf dem Gehweg oder in Grünflächen parken, dann werde man aber abgeschleppt. Viele Menschen könnten am Wochenende keinen Ausflug mehr machen, weil sie ihr Auto nicht nutzen könnten, dann wäre der Parkplatz sofort weg. Das wäre Freiheitsberaubung. 120 Euro für einen Stellplatz kann man sich nicht leisten!

    Antwort der Linkspartei zum Mobilitätswandel und Systemumsturz. Wenn man mit dem Auto fahre, müsse man eben heutzutage damit rechnen, es nicht kostenlos überall abstellen zu können. Es habe ein Umdenken stattgefunden.

    Frage 15: Für eine Familie mit drei Autos wären das über dreitausend Euro pro Jahr! Wer soll sich das leisten können?

    Frage 16: Der Tagesordnungspunkt hieße „Förderung des Radverkehrs“, es ginge aber nur um Parkplätze.

    19.36 Uhr: Top 4.1.4: Kein Verlust von 100 Parkplätzen!

    Die CDU möchte, dass die Planung eingestellt werden, wenn die Parkplätze nicht erhalten bleiben können. Die Parkplätze stünden bereits heute nur zum Teil den Anwohnern zur Verfügung, da dort auch Gäste des UKE parken. Auch für Anwohner der umliegenden Wohngebiete wäre die Martinistraße der letzte Notnagel, wenn alles zugeparkt wird. Autos lösten sich nunmal nicht in Luft auf.

    Und so weiter und so fort. Applaus!

    Die Grünen kündigen fröhlich an, den Antrag abzulehnen. Verbesserungen für den Fuß- und Radverkehr wären nur möglich, wenn Parkplätze erhalten blieben — somit wären diese Verbesserungen aber gar nicht möglich. 5.000 Radfahrer stünden hier nur 10.000 Kraftfahrzeuge gegenüber, da müsste eine entsprechende Infrastruktur folgen. Tempo 50 und Mischverkehr wäre hier keine Alternative.

    SPD: Ein Teil der entfallenden Parkplätze wäre den Anforderungen der Feuerwehr geschuldet. Da ließe sich nicht viel dran drehen. Tempo 30 wäre hier eigentlich notwendig, auch entgegen der Wünsche von Polzei und HVV. Viel mehr würde der Gelenkbus im Mischverkehr mit Radfahrern ohnehin nicht fahren können.

    Die LINKE will dem Antrag auch nicht zustimmen, die Besucher des UKE könnten ja auch die Tiefgarage nutzen.

    Abstimmung: Abgelehnt.

    19.52 Uhr: TOP 4.1.4

    Antrag zu Tempo 30 zu schutzbedürftigen Einrichtungen: Einstimmig angenommen.

    19.53 Uhr: Schluss für die für mich interessanten Themen, ich haue aus dieser Sauna ab.

    19.54 Uhr: Noch ein Hinweis vom Planungstypen: Die 5.000 Radfahrer pro Tag beziehen sich auf einen Zeitraum von 6 bis 19 Uhr an einem kühlen Frühjahrtag, der Kraftverkehr würde jedoch täglich rund um die Uhr gemessen und gemittelt. Insofern dürfte gerade in der warmen Jahreszeit der tatsächliche Durchsatz an Radfahrern höher sein.

    Rücksichtnahme auf Fußgänger gilt IMMER, auch bei [Zeichen 240]

    Die Straßenverkehrs-Ordnung kennt dort aber Abstufungen, je nach Beschilderung.

    Für Zeichen 239 verlangt Anlage 2:

    Zitat

    Ist durch Zusatzzeichen die Benutzung eines Gehwegs für eine andere Verkehrsart erlaubt, muss diese auf den Fußgängerverkehr Rücksicht nehmen. Der Fußgängerverkehr darf weder gefährdet noch behindert werden. Wenn nötig, muss der Fahrverkehr warten; er darf nur mit Schrittgeschwindigkeit fahren.

    Bei Zeichen 240 gibt es eine solche Regelung nur für Verkehrsarten, die nicht Fuß- und Radverkehr sind, dort greift dann § 1 StVO. Dort kann, wenn man die Straßenverkehrs-Ordnung fies auslegt, auch Klingeln angemessen sein, um Fußgänger zu verscheuchen (was ich übrigens für unangemessen halte).

    Die Vorfahrt ist unabhängig davon, wo man fährt. Wenn man auf einer Fläche fährt, auf der man nicht fahren darf, bekommt man beim Schadensersatz eine entsprechend hohe Teilschuld, aber die Vorfahrt gilt immer für die gesamte Straße (daher der Name Vorfahrtstraße und nicht Vorfahrtfahrbahn). Selbst, wenn du auf der falschen Seite auf dem Gehweg fährst, hast du (*edit: entlang einer Vorfahrtstraße) Vorfahrt.

    Pardon, ja, ich hatte lichtzeichengeregelte Kreuzungen im Hinterkopf, wo man meistens keine für den Radverkehr vorgesehene Signalgeber findet, wenn man auf dem Gehweg kurbelt.

    Eben nicht, sie ist für den Radverkehr lediglich freigegeben, wie es das Zeichen auch sagt, vorgesehen ist etwas anderes, beispielsweise Fußverkehr.

    Und obwohl diese Schilder auch auf der rechten Straßenseite gerne aufgestellt werden, sieht die Straßenverkehrs-Ordnung einen solchen Einsatz ohne Zeichen 239 nicht vor.

    Damit ergeben sich dann diverse Probleme: Gilt dennoch Schrittgeschwindigkeit? Ist es eigentlich noch ein Gehweg oder soll es ein freigegebener Geh- und Radweg sein, also das, was du dir eigentlich vorstellst? Wie streng wird die Rücksichtnahme auf Fußgänger gehandhabt? Was passiert vorfahrtsmäßig an Kreuzungen?

    Denn warum sollte man Radwegfurten markieren, wenn der Weg für Radfahrer nicht vorgesehen ist? Warum sollte man Bordsteine absenken oder Piktogramme drauf malen?

    Weil die Straßenverkehrsbehörde keine Ahnung hat. Ich zeige da immer gerne mit dem Finger auf Wedel, wo die Behörden dann irgendwann das Radfahren auf den Gehwegen unterbinden wollten und die Zeichen 240 entfernten, aber die Fahrradfurten nicht von der Fahrbahn kratzten:

    Dennoch darf man auf den Sonderwegen nicht mit dem Rad fahren.

    Nachdem letztes Mal nur ein kleiner Teil der Tagesordnung abgehakt werden konnte, geht’s dieses Mal wohl wirklich um die so genannte Parkplatzvernichtung in der Martinistraße:

    Hat jemand Lust und Zeit, dorthin zu gehen, so dass dort nicht nur einträchtig der Kraftverkehr zu Wort kommt?

    Die Tagesordnung gibt’s hier.

    Fazit nach zehn Stunden #DSGVO: Bislang nur drei Mails von meinen lieben Freunden der Critical Mass Hamburg. Da hat jemand den GDPR letter from hell gefunden und mir pünktlich um Mitternacht zugeschickt.

    Allerdings wäre es sinnvoll für solche Anfragen wenigstens eine auf der Webseite registrierte E-Mail-Adresse zu verwenden und einen Nachweis der eigenen Identität mitzuliefern.

    Spaßmacher. Muss mir mal überlegen, was ich darauf antworte. Bei der Critical Mass Hamburg gibt’s echt zu viele Leute, die außer rumpissen echt nichts mehr zustande bringen.

    läuft.

    Die Deutsche Bahn meldet gerade:

    Zitat

    Technische Störung am Zug: Auf der Strecke Hannover Hbf - Göttingen zwischen Diekholzen und Almstedt .

    Es kommt zu großen Verspätungen in beide Richtungen im Fernverkehr der Deutschen Bahn.

    Die Ankunft in München wird mit lockeren anderthalb Stunden Verspätung projektiert :saint:

    Edit: Ah, ist aber nicht dein Zug, sondern ein anderer.

    Dirk Lau, Sprecher des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) Hamburg, hofft auf den Erhalt dieser Regelung: „Die Baustellenumgehung zeigt, dass auch auf einer Hauptstraße wie der Fruchtallee genug Platz ist, um den Radverkehr attraktiv und sicher zu führen, ohne dass der Autoverkehr oder das Geschäftsleben zusammenbrechen. Wir würden es begrüßen, wenn diese Straßenaufteilung auch nach Ende der Baustelle so bliebe.“ – Quelle: https://www.mopo.de/30063236

    Ich habe mal ein Video von dieser Protected Bike Lane aufgenommen:

    https://youtu.be/2U6L0fDQd0A

    Hinten dran gibt’s noch zwei Extraminuten, auf denen man mal ordentlich bestaunen kann, wie überfüllt die Hamburger Fahrradinfrastruktur an einem normalen Frühlingstag bereits ist.

    Na, schau mal einer an: Mobilität der Zukunft: Bahn will Fahrplan dynamischer machen

    Zitat

    Und noch etwas wünscht sich der Zukunftsforscher: „Mehr Nachtzüge – und zwar nicht nur von den ÖBB, sondern auch wieder von der Deutschen Bahn.“

    Tja, dabei hatte man die doch vor Kurzem erst komplett abgeschafft.

    By the way: Weil mein Chef meint, ich solle mal bitteschön meine ganzen Urlaubstage langsam aufbrauchen und Lischen-Radieschen ihre Abschlussarbeit schreibt, bin ich momentan etwas häufiger im Fernverkehr unterwegs. Und ich wäre durchaus bereit, etwas mehr Geld auf den Tisch zu legen, wenn ich mit einem einigermaßen bequemen Nachtzug ans Ziel käme, anstatt in solche alten Regio-Rüttler vom IC 2020 oder IC 2021 zu steigen, bei denen ich ohne Zahnschiene sofort mit dem Knirschen anfange.