Beiträge von Malte

    Weiter geht’s zum Tunnel. Die Spannung steigt, spürt ihr es auch schon?

    Wir nähern uns dem Tunnel! Der Weg dorthin ist gepflastert mit einer Art Protected Bike Lane, die über den ehemaligen Fahrstreifen zum Rechtsabbiegen führt. Das ist tatsächlich mehr als ich erwartet hatte, denn bislang wurde der Radverkehr in beiden Richtungen irgendwie so über den engen Gehweg genudelt — die lustige Anschrägung ist zwar nett gemeint, aber vermutlich für unachtsame Radfahrer nicht so ganz ohne:

    Ein zaghafter Blick zurück. Zeichen 240 mahnt hier eigentlich die Nutzung des Gehweges an, dass man hier auf der Fahrbahn entgegen der Fahrtrichtung radeln soll, erschließt sich für ortsunkundige Verkehrsteilnehmer vermutlich erst auf dem dritten Blick.

    Nun aber zum Tunnel! Uuuuuuuh, ich bin schon so aufgeregt! Wie man das wohl gelöst hat!

    Aha, aha?!? Der Streifenwagen hat sich hier so richtig ausgetobt, lustige Striche links und rechts auf der Nebenfläche! Was mag passiert sein, was ist geschehen?

    TATAAAA! Radverkehr links und rechts, Fußgänger in der Mitte.

    Ich muss noch mal drüber befinden, ob ich die Lösung nun besonders gut oder besonders schlecht finde. Gut: Es gibt eine räumliche Trennung zwischen den beiden Fahrtrichtungen. Früher, also vor Beginn der Arbeitsstelle, standen dem Fußverkehr zwei Drittel der Fläche zur Verfügung, während der Radverkehr auf dem immer noch erkennbaren linken Streifen fuhr. Da gab’s regelmäßig Stress mit unseren lieben Geisterradlern, die natürlich ebenfalls auf dem engen Minimalradweg unterwegs waren und urplötzlich in der S-Kurve des Tunnels auftauchten.

    Nun hat man den Gehweg als Puffer dazwischen. Angesichts des hier kaum stattfindenden Fußverkehrs kann man damit wohl leben — für Familien mit Kindern, Rollstuhlfahrer oder anderweitig eingeschränkte Verkehrsteilnehmer dürfte das hier allerdings ein schwierig zu bewältigendes Hinternis werden.

    Nun ja. Es hätte schlimmer kommen können:

    Die andere Seite sieht ähnlich aus, in dieser Weiche müssen Fußgänger allerdings noch ein bisschen über den Betonquader der Straßenlaterne klettern:

    Weiter geeeeeeeeeeht’s.

    Kann nicht deren ernst sein. Links passt nicht mal ein Kinderfahrrad rein, zumal man vorher am Mülleimer hängenbleibt, rechts war’s so schmal, dass der Streifenwagen seinen Streifen nicht mehr malen konnte. Und dann folgt in der Mitte ein Schlagloch, so dass die Mittellinie kurzfristig unterbrochen werden musste. Hier können sich zwei Radfahrer überhaupt nicht sinnvoll begegnen — wozu macht man sich also erstmal die Mühe, das aufzumalen? Und das alles noch in einer Bushaltestelle, in der die Linien 4, 183 und 283 alle paar Minuten halten?

    Weiter geht’s zur nächsten Bushaltestelle, hier hält der Schnellbus 39 alle zwanzig Minuten:

    Hier war schon wieder kein Platz für eine durchgängige Markierung, außerdem jonglierte man sich irgendwie so zwischen den beiden Haltestellenschildern und Hauseingängen hindurch. Und wenn der Bus hält, kollidieren stadteinwärts fahrende Radfahrer beinahe mit dessen Außenspiegel — natürlich sollten Radfahrer in dieser Situation anhalten, wenn Fahrgäste aussteigen möchten, allerdings hält gerade der Schnellbus manchmal auch ohne Fahrgastwechsel, wenn er vor seinem Zeitplan liegt.

    Weiter geht’s. Ich muss gestehen nicht so ganz verstanden zu haben, warum hier der rechte Radweg weiter in Richtung der überhaupt nicht einsehbaren Grundstückseinfahrt verschwenkt wird, anstatt auf der anderen Seite des Schildes vorbeigeführt zu werden, wo zwar auch kein Platz ist, was aber vorher auch niemanden gestört hat:

    Dafür wurde im weiteren Verlauf der Strecke das Unmögliche möglich gemacht: Die Armada an Warnschildern, die das korrekte Einordnen anzeigen, konnten nun doch plötzlich vom Radweg entfernt und in den Bäumen aufgestellt werden. Dort sind sie zwar tatsächlich schlechter zu erkennen, aber man konnte sich wohl doch nicht dazu durchringen, beide Fahrtrichtungen durch eine 80 Zentimeter breite Lücke zu fädeln:

    Die Buckel auf dem Radweg und die direkt daneben parkenden Kraftfahrzeuge sind natürlich immer noch unschön, aber das lässt sich wohl in Hamburg nicht anders regeln. Dafür hat nun tatsächlich jede kleine Grundstückseinfahrt ein Schild bekommen, dass vor Radverkehr in beiden Richtungen warnt — ob das angesichts der mangelhaften Sichtverhältnisse etwas bringen wird?

    Da drüben auf der anderen Straßenseite sieht man übrigens den alten Weg, der nunmehr gesperrt ist:

    Nun denn, so wurde dann im wahrsten Sinne des Wortes alles auf links gedreht. Es ist insgesamt nicht so schlimm wie befürchtet, Verbesserungsmöglichkeiten finden sich allerdings zuhauf. Wir nähern uns der Sache erstmal in Fahrtrichtung Nordwesten, also stadtauswärts.

    Mir schwante schon an der Kreuzung zwischen Kieler Straße und Sportplatzring übles, denn die früheren Schilder, die hier nach links den Weg nach Eidelstedt anzeigten, sind verschwunden:

    Nun gut, hinein ins Vergnügen.

    Es folgt der übliche Zweirichtungsradweg. Früher gab es hier mal richtig dicke Pfeile, mit denen VD52 seine Vorstellungen der Fahrtrichtung der Radfahrer kommunizierte, dann wurden die irgendwann entfernt und nunmehr in einer etwas sparsameren Version aufgedruckt. Man kann an den Abschattungen erkennen, dass man sich hier nicht so ganz einig war, was die Pfeile angeht, und im Gegensatz zur früheren Aufteilung die Fahrtrichtung getauscht hat: Man fährt nun mit dem Rad auf der „richtigen“ Seite, so man denn bei dem ganzen Theater von einer richten Seite sprechen möchte.

    Und ich bin mit der Sache auch ganz und gar nicht froh. Das beginnt — Mal wieder? Immer noch? — mit dem leidigen Thema, dass dieser Radweg schon für eine Fahrtrichtung zu schmal ist, nun soll das Ding für beide Fahrtrichtungen ausreichen und als wäre das nicht genug, wird der Taststreifen dem Radweg zugeschlagen. Bei Nässe können sich Radfahrer dort schön aufs Maul hauen und Blinde geraten mit ihrem Taststock plötzlich in den Gegenverkehr.

    Sorry, da verstehe ich keinen Spaß.

    Blick zurück. Hier wird man leider im Unklaren gelassen, wie es nun zurück auf die Kieler Straße geht. Hier über die erste Furt, dann auf der Aufstellfläche nach rechts einordnen, dann auf der anderen Straßenseite auf die Aufstellfläche zum indirekten Linksabbiegen einordnen, dann hinten rechts im Bild weiter stadteinwärts fahren? Schade, dass man sich hier wieder mit dem üblichen Verfahren begnügt, dass sich der Radverkehr seinen Weg schon irgendwie suchen wird. Hier gibt’s auf den ersten Blick leider auch keine Signalgeber, die für den Radverkehr in dieser Fahrtrichtung gültig wären.

    Das leicht verdrehte Schild für die Weiterfahrt zum Sportplatzring ist hier leider überhaupt nicht hilfreich.

    Weiter geht’s Richtung Norden:

    Ich habe gerade mal in diese Kommentare reingelesen. Wie oft da das Ironie-Tag vergessen wurde, ist erschreckend. DIe können das doch nicht ernst meinen, oder ...?

    Doch, natürlich. Die AfD hat genau wie Trump das Leugnen wissenschaftlicher Erkenntnisse wieder salonfähig gemacht, so dass sich nun besonders jene bestätigt fühlen, die es ja schon immer besser wussten. Die finden dann auch gar nichts seltsames an der Forderung, noch breitere Straßen durch die Stadt zu schlagen, damit man selbst schneller am Ziel ist.

    Das merkt man im kleinen Maßstab bereits auf kommunaler Ebene, wo die Leute von der AfD auch ihre liebe Not mit wissenschaftlichen Fakten haben.

    Ja, das waren »Halbgepäckliegewagen« in normalen Nachtzügen.

    Wenn ich das richtig sehe, werden diese Autozüge ja an den Endbahnhöfen „auseinandergenommen“, also auch in Altona halten die Personenwagen an einem anderen Bahnsteig als die Autotransportwagen. Da man dann ja nicht darauf angewiesen ist, dass der Zug als ganzes an den Bahnsteig passt, könnte man doch in der Theorie auch noch sowas wie Bpmmdz285 anhängen?:/

    e) ICEs und ICs, die nachts fahren und von der DB in einem Anfall von ... [sag' ich lieber nicht] als »Nachtzüge« bezeichnet werden

    Dazu muss ich bei Gelegenheit auch mal einen Thread aufmachen. Was die Bahn da als Nachtzug bezeichnet ist eigentlich eine Frechheit, weil der Begriff irgendwas bequemes zum Dösen suggeriert. Stattdessen trifft der Fahrgast dort auf das allerletzte Rollmaterial und kann versuchen, in der Ecke mit Dutzenden weiteren Fahrgästen im unklimatisierten IRE-Bimdz-Rumpelwagen Schlaf zu finden.

    Ich hatte ja bei der Fahrradsternfahrt vor gut einem Monat noch mal mit jemandem diskutiert, der offenbar dieses Forum kennt, aber nicht angemeldet ist, und ich will noch einmal darlegen, was mich an der ganzen Sache stört.

    Einerseits stört es mich, dass man dem Rad- und Fußverkehr eine knappe Woche lang diese Bauklötze in den Weg stellt, während man sich nach organisatorischen Kräften bemüht, die Beeinträchtigungen für den Kraftverkehr zu minimieren, so dass Straßen nur dann gesperrt werden, wenn das Teilnehmerfeld des Marathons vorbeiläuft. Das klingt natürlich erstmal so, als wäre ich einfach beleidigt der Ungleichbehandlung wegen, aber es nervt einfach: Die Sperrungen für den Kraftverkehr werden aufgehoben, sobald quasi die Schuhsohle des letzten Läufers die Kreuzung verlassen hat, beim Radverkehr dauert’s noch länger, denn dann ist Wochenende und Brückentag und Feiertag und dann dauert’s noch mal drei Tage. Hätte man den Stuss einfach am gleichen Abend entfernt, hätte ich mich wahrscheinlich gar nicht aufgeregt. Aber angesichts des momentanen Radverkehrsanteils ist es eine ganz besondere Frechheit, den Kram auf einigen der wichtigsten Routen nicht zu entfernen.

    Und zweitens stört mich, dass die Beeinträchtigung durch diese Klötze immer heruntergespielt wird. Da heißt es dann wie bei Falschparkern auf dem Radweg: „Stell dich nicht so an, da kommt man doch noch vorbei!“ Und genau diese Ratschläge halte ich für fatal. Da liegen Hindernisse auf dem Radweg, teilweise brandgefährlich um einen nicht-reflektierenden Pfosten postiert, da muss man als Radfahrer mit erhöhter Aufmerksamkeit unterwegs sein. Indem aber die Gefahren durch diese Sperrungen immer wieder heruntergespielt werden, indem immer wieder in Abrede gestellt wird, dass sowas ein Problem wäre, sorgt man eben nicht für eine erhöhte Aufmerksamkeit. Die Leute gondeln dann mit dem Rad dort herum, vielleicht mit dem Handy in der Hand oder mit dem Coffee to go, und Zack, schon bleibt das Pedal an dem Ding hängen oder Zack, schon hat jemand diesen dunkelgrauen Pfosten getroffen.

    Sagt doch einfach ganz klar, was Sache ist: Aufgrund einer Veranstaltung werden diese Klötze auf den Nebenflächen abgeladen und Rad- und Fußgänger müssen darum einige Tage lang mit erhöhter Aufmerksamkeit dort entlangfahren.

    In den letzten Wochen wurde dann noch einmal deutlich, wie absurd diese ganze Debatte eigentlich ist. Unsere lieben Volksvertreter im Europäischen Parlament sind nunmal gar nicht in der Lage, die Tragweite dieser Upload-Filter zu fassen.

    Ein so genanntes flammendes Plädoyer für Upload-Filter hielt die grüne EU-Abgeordnete Helga Trüpel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Von dieser Ausgabe lud sie anschließend ein Foto in ihr Twitter-Konto — und stellte mit diesem Upload eindrucksvoll dar, dass sie gar nicht weiß, was die von ihr so geschätzte Urheberrechtsreform eigentlich auslöst.

    Würden Upload-Filter in der damals vorgeschlagenen Fassung implementiert, wäre nicht nur ihr Tweet direkt gelöscht, sondern vermutlich auch ihr Twitter-Konto direkt gesperrt worden.

    Der Algorithmus dürfte sich äußerst schwer tun mit der Einschätzung, dass es sich, wie von Trüpel behauptet, um eine Darstellung im Geltungsbereich des Zitatrechts handele. Die Debatte, von der ein Teil im Thread unterhalb des Tweets zu lesen ist, ging aber noch weiter.

    Es wären nur nichtkommerzielle Plattformen betroffen, argumentierte Trüpel — was ja eine ganz tolle Einschätzung ist: In der Vergangenheit wurde in der Rechtsprechnung nicht besonders scharf zwischen kommerziellen und nicht-kommerziellen Internetangeboten unterschieden, da schwirrte eher der Begriff der Geschäftlichkeit herum. Und dieses Forum beispielsweise dürfte eindeutig als geschäftlicher Betrieb gelten, womit dann selbstverständlich auch die verschärften Regelungen der Urheberrechtsreform inklusive Upload-Filtern und allem drum und dran Anwendung fänden. Es stellte sich schließlich heraus, dass Trüpel wohl eher die privat betriebene Homepage mit ein paar Urlaubsfotos im Hinterkopf hatte — was ja wiederum gleich die Frage aufwirft, ob die Urlaubsfotos nicht über einen externen Dienstleister wie Flickr, Deviantart oder Amazon Prime Photos angeboten werden, die wiederum Uploadfilter implementieren müssten, so dass… naja, ihr versteht im Gegensatz zu Trüpel das Dilemma, oder?

    Und wenn ich Trüpel richtig verstehe, ging sie davon aus, dass Twitter ganz selbstverständlich eine Lizenz der FAZ erworben hätte, um diese Inhalte weiter darstellen zu dürfen. Davon gehe ich einfach mal nicht aus, die großen Anbieter werden einen Teufel tun, mit jedem popeligen Verlagshaus in irgendwelche Lizenzverhandlungen zu treten. Das wird laufen wie bei Google News in Spanien: Einfach dichtmachen, einfach sperren, zack, fertig. Warum sollte man sich die Mühe machen, im europäischen Markt zu bestehen, wenn der Markt derart kaputt ist?

    Dann Axel Voss, der große Befürworter der Urheberrechtsreform; dieser Entwurf ist maßgeblich unter seinem Einfluss entstanden. Auch er weiß leider nicht so recht, was er da tut, denn er, beziehungsweise sein Social-Media-Team, schmücken seine Aktivitäten in sozialen Netzwerken gerne mit Fotos, bei denen die Lizenzierung unklar ist. Buzzfeed fragte bei seinem Team nach, erhielt dumme Antworten, dafür ist jetzt ein wesentlicher Teil der bemängelten Fotos verschwunden — da kann man sich ja auch seinen Teil denken.

    Es wäre natürlich besonders tragisch, wenn ausgerechnet Voss’ Veröffentlichungen einem Upload-Filter zum Opfer fielen.

    Zum Opfer fielen dem Upload-Filter allerdings auch eine ganze Menge Tweets von Erika Steinbach, die ihre so genannten Share-Pics der AfD besonders häufig mit urheberrechtlich geschützten Material ausstaffiert. Das Foto der angeblichen Kinderehe ist zwar für die kommerzielle Nutzung ohne Nachweis freigegeben, aber, und das zeigt wunderbar den Knackpunkt dieser ganzen Urheberrechtsdebatte auf, Twitter wäre auch für einen Urheberrechtsverstoß seitens Steinbach haftbar, wenn sie im besten Wissen und Gewissen das Foto von pixabay nutzt, das Foto auf pixabay aber gegen den Willen des eigentlichen Urhebers hochgeladen und als „frei“ deklariert wurde. Im Zweifelsfall würde Steinbachs Tweet also ebenfalls der Entsorgung zugeführt.

    Es ist mir übrigens schon häufiger passiert, dass Fotos von der Critical Mass Hamburg oder vom Ride of Silence etwa bei Nachrichtenportalen widerrechtlich genutzt wurden. Die Redakteure, zu denen auch Angestellte der Axel Springer SE, dem größten Befürworter der Urheberrechtsreform, gehörten, gingen davon aus, man dürfe alles, was im Internet veröffentlicht wurde, auch kostenlos weiterverwenden, denn, äh, ja, „Quelle: Internet“.

    Es wurde dann aber noch mal einer obendrauf gesetzt, wenn das Foto in Bilderdatenbanken eingespeist wurde und dort ohne Quellenangabe als frei verwendbar kategorisiert wurde. Das fiel mir dann auf, als eines meiner Fotos plötzlich in einer Kundenzeitschrift einer Supermarktkette auftauchte, deren Verlagshaus als Tochter eines anderen Verlagshaus die Bilderdatenbank teilt und über dieses vermeintlich frei verfügbare Foto stolperte.

    Mit der Urheberrechtsreform könnte ich dann nicht nur gegen die unrechtmäßige Veröffentlichung, sondern auch gegen die Einspeisung in Bilderdatenbanken sowie die daraus entstehende unrechtmäßige Weiterverwendung vorgehen — selbst wenn der Endnutzer davon ausging, das Foto kostenlos nutzen zu dürfen. Wie tragisch, wenn ich ausgerechnet an Axel Springer ein paar saftige Rechnungen hätte verschicken können!

    Wenn Axel Voss und Matthias Döpfner in ähnlicher Art und Weise argumentieren, dann braucht man sich über dieses ganze Vorhaben echt nicht mehr zu wundern.

    Dazu ein ganz wunderbarer Tweet über die Recherchebereitschaft des Autors: https://twitter.com/PeterHuth/status/1018959708508614656

    Die Hamburger Fahrradstaffel hat gestern eine Fahrradgroßkontrolle im Hamburger Stadtgebiet veranstaltet. Das klingt schlimmer als es war, denn unter dieser Überschrift wurden offenbar primär auf Nebenflächen ordnungswidrig abgestellte Kraftfahrzeuge gesucht.

    Aber:

    Zitat

    Es wurden insgesamt 336 Falschparker festgestellt und geahndet. Bei 30 Verstößen wurde ein Abschleppvorgang angeordnet.

    Die übrigen 300 Kraftfahrer lernen daraus, dass sie bis zur nächsten Großkontrolle wieder kostengünstig auf Rad- und Gehwegen parken können — außer es kommt einer dieser renitenten Radfahrer vorbei und fertigt in seiner Freizeit eine Ordnungswidrigkeitenanzeige.

    Vor einiger Zeit gab’s ja in Berlin eine Förderprämie für die Anschaffung eines Lastenrades. Im Gegensatz zur Abwrack- oder E-Auto-Prämie, die ja niemand haben möchte, war der Topf offenbar bereits nach nicht einmal einem Tag leer:


    Thematisch passend dazu schreibt heise online: Was die EU in Zukunft von Lastkraftwagen verlangt

    Zwei der Schilder haben den Sprung über die Landesgrenze gewagt und stehen am Ehestorfer Weg in Hausbruch:

    Tja, was soll ich sagen? Die Strecke ist kurvig, einigermaßen steil, da wurde ich als renitenter Fahrbahnradler natürlich mit den obligatorischen Fanfaren begrüßt. Das gipfelte dann darin, dass an diesem Tag irgendwo in Niedersachen offenbar ein Treffen der Freiwilligen Feuerwehren war und die Kameraden aus Buxtehude (???) meinten, es wäre eine ganz besonders gute Idee, direkt hinter mir das Horn zu zünden.

    Versteht natürlich auch kein Mensch, warum man mit dem Rad trotz Radweg mitten auf der Straße fährt — aber der seltsame Sonderweg ist in Fahrtrichtung dank der tollen Beschilderung mit [Zusatzzeichen 1000-33] noch nicht einmal zum Radfahren freigegeben, während in der Gegenrichtung bergab mit [Zusatzzeichen 1022-10]so richtig heruntergeknallt werden darf. Angesichts der mangelhaften Breite des Weges eine supertolle Idee.

    Nach einiger Zeit folgt dann wieder das obligatorische[Zeichen 240]— so ganz habe ich die Maßnahme allerdings nicht verstanden, denn der Sonderweg ist auch weiterhin in einem kümmerlichen Zustand.

    Im weiteren Verlauf des Ehestorfer Wegs werden momentan Bäume gefällt, um die Fahrbahn soweit zu verbreitern, dass ein Schutzstreifen eingerichtet werden kann. Das sorgt natürlich wieder für Missmut bei den Anwohnern, weil es doch den bestens ausgebauten und breiten Radweg gäbe.

    Zwar darf dieser Zug auch von Nicht-Auto/Motorradfahrern benutzt werden (siehe Flixtrain Hamburg-Freiburg/Lörrach), aber die Fahrräder dürfen - wie einst auf den Autozügen der DB - nur von Autofahren mitgebracht werden. Da sie nicht auf dem Dach bleiben können und auch nicht auf irgendwelchen Paulchen-Trägern, müssen sie woanders hin.

    Ein Bediensteter an der Verladerampe meinte, man könne auch so sein Fahrrad mitnehmen :/ Aber gut, ob der nun über die Modalitäten beim BTE bescheid weiß, beziehungsweise ob er meine Frage tatsächlich so verstanden hat wie ich sie gemeint habe, ist ja wiederum die andere Frage. Auf die Idee, dass das Räder sind, die nicht auf dem Autodach transportiert werden können, bin ich allerdings noch gar nicht gekommen.

    Der BahnTouristikExpress fährt an einigen ausgewählten Verkehrstagen als Autoreisezug zwischen Hamburg-Altona und Lörrach: https://bahntouristikexpress.de/autoreisezug-de.html

    Die Fahrradmitnahme auf den Autotransportwagen ist mir schon mehrfach aufgefallen, nun habe ich endlich mal ein Foto davon schießen können:

    Ich weiß nicht — mein Fall wär’s nicht, weil ich befürchtete, dass mein Bike trotz der Niederzurrung im Laufe der Fahrt umkippt, aber andererseits ist es dort wenigstens vor dem Zugriff ungeschickter Fahrgäste geschützt. Dass jemand während der Fahrt bei einem kurzen Stop vor dem roten Signal das Fahrrad klaut halte ich für unwahrscheinlich.

    Allerdings kennen die BTE-Beförderungsbedingungen den Begriff Fahrrad nur im Zusammenhang mit Heck- oder Dachfahrradträgern, will sagen, die Verladung von Fahrrädern geschieht wohl irgendwie unter dem Radar. Wenn’s schief geht und das Rad während der Fahrt umkippt oder gar den Transportwagen verlässt, wird man wohl erstmal auf dem Schaden sitzen bleiben. Eine Haftung ist in Punkt 13 nur für Kraftfahrzeuge vorgesehen.

    Die österreichische »Kronenzeitung« macht daraus:


    »Unfallzahl seit 2012 verdoppelt« ... »Besonders auffällig ist die Steigerung bei Unfällen Radfahrer gegen Fußgeher: In nur vier Jahren erhöhte sich die Zahl von 44 auf 74 Menschen. Und ein weiterer Negativrekord: Die Zahl der getöteten Fußgeher stieg 2017 auf elf Menschen.«


    https://www.kobuk.at/2018/07/von-ra…krone-stimmung/

    Richard Schmitt, Chefredakteur der Kronen-Zeitung, droht "Kobuk"-Blog mit Klage. Man will wohl die Gelegenheit nutzen, um das Blog finanziell ausbluten zu lassen.

    Interessant sind natürlich mal wieder die Kommentare unter dem Standard-Artikel, in dem sich die Leser mit Schmitt solidarisieren, weil sie schon mal schlechte Erfahrungen mit Radfahrern gemacht haben.