Beiträge von Malte

    Die Deutsche Bahn hat zum 1. August ihre Beförderungsbedingungen geändert, insbesondere im Abschnitt A 8, der die Mitnahme von Fahrrädern regelt, haben sich ein paar Details geändert:

    Punkt 8.1 wurde auf zwei Punkte 8.1.1 und 8.1.2 aufgeteilt. Im Zug ist nun die Nutzung der eventuell vorhandenen Halterungen für Fahrräder und der dazugehörigen Befestigungsmöglichkeiten wie Gurten vorgeschrieben, bei Pedelecs muss der Akku während der Fahrt montiert bleiben und darf nicht geladen oder als Powerbank genutzt werden.

    Zitat

    8.1.1 Die Mitnahme von Fahrrädern ist in Zügen der Produktklasse C und in Zügen der Produktklassen ICE und IC/EC, die in den Fahrplanmedien einen textlichen Hinweis auf die Fahrradbeförderung haben beziehungsweise mit [Fahrradpikogramm] oder [noch ein Fahrradpikogramm] gekennzeichnet sind, möglich. Die Beförderung kann bei Platzmangel abgelehnt werden. In Zügen der Produktklasse ICE oder IC/EC mit dem Symbol [Fahrradpikogramm] ist die Mitnahme von Fahrrädern reservierungspflichtig. Vorhandene Halterungen und durch das Eisenbahnverkehrsunternehmen bereitgestellte weitere Sicherungseinrichtungen (z.B. Rollgurte) sind zu benutzen.

    8.1.2 Fahrräder mit Elektromotor (bis 250 Watt), deren Hilfsantrieb das Treten erleichtert (Pedelecs), dürfen mitgenommen werden, wenn die Voraussetzungen nach Nr. 8.1.1 erfüllt sind und der eingebaute Akku während der Mitnahme im Zug am Fahrrad fest montiert bleibt. Die eingebauten Akkus dürfen während der Beförderung weder entnommen, geladen noch anderweitig (z.B. als Powerbank) genutzt werden. Im Übrigen gelten die Regelungen der Nr. 7.3.1 entsprechend.

    Das mit dem Laden des Elektrorades ist natürlich ohnehin lustig — die meisten Züge haben in den Bereichen für Fahrradmitnahme überhaupt keine Steckdosen und wenn es beispielsweise im Nahverkehr welche gibt, dann leisten die laut Aufschrift gerade mal 60 Watt, was nicht mal im Langläufer-RE-2 zwischen Wismar und Cottbus ausreichen dürfte, um den Akku während einer Fahrt ansatzweise zu laden. Andererseits gibt es beispielsweise im enno in Niedersachsen extra kräftige Steckdosen im Mehrzweckabteil, die gemäß der Beförderungsbedingungen gar nicht mehr genutzt werden dürfen:

    Punkt 8.2 regelt zusätzliche Beschränkungen bei der Fahrradmitnahme und ist jetzt sehr viel umfangreicher als früher:

    Zitat

    Jeder Reisende darf nur ein Fahrrad oder ein Pedelec mitnehmen, das er ohne Hilfe des Zugpersonals in den Zug ein- und ausladen können muss. Die Mitnahme ist grundsätzlich auf zweirädrige, einsitzige Fahrräder oder Pedelecs sowie zusammengeklappte Fahrradanhänger beschränkt. Ausnahmsweise können in Zügen der Produktklasse C sowie in besonderen Zügen des Fernverkehrs an den dort für Fahrräder und Pedelecs vorgesehenen Plätzen auch Liegeräder, Tandems sowie Dreiräder mitgenommen werden, sofern im Einzelfall ausreichend Platz vorhanden und die sichere Unterbringung gewährleistet ist. Für diese gelten dann die übrigen Vorschriften über Fahrräder bzw. Pedelecs entsprechend.

    In Zügen des Fernverkehrs werden Fahrräder und Pedelecs nur befördert, wenn sie in die hierfür vorgesehenen Halterungen eingestellt werden.

    Falträder oder Falt-Pedelecs können im ausgeklappten Zustand als Fahrrad oder Pedelec oder im zusammengeklappten Zustand als Traglast oder – sofern die weiteren Voraussetzungen nach Nr. 7.1.1. erfüllt sind – als Handgepäck mitgenommen werden.

    Sogenannte Lastenräder (Fahrräder oder Pedelecs mit festen Aufbauten für Lasten- und/oder zum Transport von Kindern) sind von der Mitnahme ausgeschlossen.

    Die Forderung, man müsse sein Fahrrad ohne Hilfe des Zugpersonals ein- und ausladen können ist zwar verständlich, in der Praxis aber auch für normale Fahrgäste mit normalen Fahrrädern teilweise nicht umsetzbar. Das geht los bei defekten Türen, die nur das Zugpersonal mit Vierkant und Gewalt öffnen kann — gut, diese Art von Hilfe ist da sicher nicht gemeint. Weiter geht’s aber mit überfüllten Mehrzweckabteilen, weil selbst im reservierungspflichtigen Fernverkehr alles mögliche ins Fahrradabteil gequetscht wird, seien es Kinderwagen, Hunde, Gepäck oder sogar Rollstühle mitdessen Fahrern. Da muss das Personal zwangsweise anpacken und für Ordnung sorgen. Hinsichtlich der Hoffnung auf einen geordneten Fahrgastwechsel im Bahnhof, die sicherlich aus dem ersten Satz der Beförderungsbedingungen spricht, ist da wohl alles vergebens.

    Für Unverständnis sorgt hingegen der letzte Satz, der die Mitnahme von so genannten Lastenrädern untersagt. Damit sind noch nicht einmal solche Klopper wie ein Bullitt mit großem Aufbau oder ein Long John oder ein Christiania gemeint, sondern auch schmale und oder gar komplett faltbare Lastenräder wie das Muli oder Tern Cargo Node.

    Die Debatte betrifft sogar mich, weil ich in den letzten Wochen doch noch überlegt habe, ob im nächsten Jahr ein Bullitt oder doch ein Muli bei uns einziehen soll und ich das Muli gerade wegen der einfachen Mitnahme im Zug so praktisch fand. Das ist dann jetzt wohl abgesagt — schade. Andererseits habe ich als beinahe täglicher Kunde der Bahn bislang eher selten ein Lastenrad im Zug gesehen. Ich glaube, im Nahverkehr in Schleswig-Holstein exakt einmal und gerade gestern im IC 2229 — da fuhren dann allerdings gleich zwei Stück mit.

    Mehr zu diesem Thema:

    Punkt 8.3 regelt die Unterbringung von Fahrrad und Gepäck und wurde von drei Zeilen auf vier Unterpunkte ausdifferenziert:

    Zitat

    8.3.1 Die sichere Unterbringung der Fahrräder und Pedelecs in den vorgesehenen Halterungen und Sicherungssystemen einschließlich des Ein- und Ausladens obliegt dem Reisenden. Den Anordnungen des Eisenbahnpersonals ist Folge zu leisten.

    8.3.2 In Zügen, die mit [Fahrradpiktogramm] gekennzeichnet sind und in Zügen der Produktklasse C ohne besondere Kennzeichnung, dürfen Fahrräder und Pedelecs nur in Mehrzweckabteilen, in Einstiegsräumen, in Traglastbereichen mit Klappsitzen sowie Fahrradabteilen untergebracht werden, sofern ausreichend Platz vorhanden und die sichere Unterbringung gewährleistet ist.

    8.3.3 Fahrradanhänger müssen zusammengeklappt und wie eine Traglast gemäß Nr. 7.1.2 verstaut werden.

    8.3.4 Am Fahrrad oder Pedelec befestigte Gepäckstücke müssen während der Fahrt abgenommen und in den für Handgepäck vorgesehenen Ablagen untergebracht werden.

    Punkt 8.3.1 finde ich etwas kompliziert. Wenn beispielsweise im schleswig-holsteinischen Nahverkehr die Züge an Sommerwochenenden komplett überfüllt sind und an jedem Bahnhof weitere Fahrgäste zusteigen, kann ich als Fahrgast mit Fahrrad die sichere Unterbringung gar nicht mehr sicherstellen.

    Punkt 8.3.2 beinhaltet nach wie vor keine besondere Regelung für Falträder — außer ein Gepäckregal oder der Zwischenraum zwischen zwei Rückenlehnen gilt jetzt als Traglastbereich. Ansonsten reist das Faltrad im gefalteten Zustand zwar kostenfrei und platzsparend, aber auch nur da, wo die großen Räder stehen. Und das wird im Fernverkehr ohne Fahrradmitnahme schwierig, weil im ICE 1 sogar das kleine Brompton für die engen Gepäckregale zu eng ist.

    Punkt 8.4 mit tariflichen Bestimmungen bleibt unverändert.

    Ein Stück südlich von Koblenz sah ich gerade aus dem Zug an einer Kleingartenanlage [Zeichen 250][Zusatzzeichen 1060-11]. Ob das wohl hilft, wenn ohnehin kaum jemand die eigentliche Bedeutung von Zeichen 250 kennt?

    Kurz darauf merkte ich, dass es sich wohl um einen Radwanderweg entlang des Rheins handelte — und wohl eher so etwas wie [Zeichen 250][Zusatzzeichen 1022-10] beabsichtigt gewesen sein dürfte.

    Aber so ist das halt: Sobald man auf dem Rad sitzt, darf man sich die Bedeutung der Verkehrszeichen quasi ausdenken.

    Manchmal geht es eben auch schief. Im EC 379 traf ich heute auf vier Radfahrer, die mit dem ICE 787 ab Hamburg weiter nach Würzburg fahren wollten. Das dumme war nur, dass sie im DB-Navigator ihre Verbindung nicht mehr fanden: Erst nach Abwahl der Checkbox „Fahrradmitnahme möglich“ tauchte der ICE 787 auf, obwohl der grundsätzlich mit einem ICE 4 geleistet werden sollte.

    Ich fragte auf Twitter bei @DB_Bahn nach, ob in diesem ICE 1, um den es sich laut Wagenstandsanzeiger offenkundig handelte, wieder die vier Abteile im Wagen 1 zur Fahrradmitnahme freigegeben waren. Antwort: Nö.

    Tja. In Hamburg haben die Vier noch versucht, auf eine andere Fernverkehrsverbindung mit Fahrradmitnahme umgebucht zu werden, aber das ist natürlich im Sommer mit vier Rädern ein aussichtsloses Unterfangen. Also geht es nun mit dem Nahverkehr nach Würzburg — mit ungefähr acht Stunden doppelt so lange, mit drei Umstiegen deutlich umständlicher als die Direktverbindung im ICE 787.

    Als Bonus gibt es den Umstieg in Uelzen mit 13 Minuten Umstiegszeit mit dem in der Regel verspäteten Metronom, den aufgrund von Bauarbeiten außer Betrieb genommenen Aufzügen und dem superengen Hundertwasser-Bahnsteigtunnel inklusive. Wenn man dort gegen die Uhr verliert, kommt man insgesamt gleich noch zwei Stunden später am Ziel an.

    Und die Bahn? Zuckt mit den Schultern. Die Fahrgäste hatten ihre Verbindung im Februar gebucht, damals war offenkundig ein ICE 4 vorgesehen. Das wurde dann im Laufe der Zeit still und heimlich geändert und nun steht man da mit dem ICE 1 ohne Fahrradmitnahme und… hat Pech gehabt?

    Ich wüsste ja zu gerne, ob die Leute jetzt noch ihre Fahrgastrechte wahrnehmen und für die Verspätung fünfzig Prozent des Fahrpreises inklusive Reservierungen zurückbekommen, aber womöglich zieht sich die Bahn mal wieder darauf zurück, dass eine Beförderung von Fahrrädern halt nur so zum Spaß passiere und man im Zweifelsfall eben Pech gehabt hat.

    Das war nun echt uncool.

    Die Hamburger Polizei, die ja als Straßenverkehrsbehörde in irgendeiner Weise mit den Fahrverboten für Dieselfahrzeuge im Hamburger Stadtgebiet beauftragt ist, fährt mit einem Einsatzfahrzeug bei einer Demonstration gegen Dieselfahrverbote mit: https://twitter.com/MateuszMatchch…495797879967745

    Gut, vielleicht hat jemand den Schriftzug heimlich angebracht und die Beamten identifizieren sich dann doch nicht so stark mit den Demonstranten, aber ein bisschen seltsam ist das schon.

    Eine Ecke weiter nordwestlich von diesem Doppelknoten sieht es zu normalen Pendlerzeiten Anfang Juli übrigens so aus:

    Mag mir jemand erklären, wie diese Mengen an Radfahrern — ich gehe angesichts der Fahrradstraße dort unten am Doppelknoten frech von der doppelten Menge aus — über diese winzigen Flächen für den Radverkehr abgewickelt werden sollen?

    Auf der Veloroute 10 in Kiel fanden Lischen-Radieschen und ich heute eine reglose Hummel. Dem Insekt ging es überhaupt nicht gut und natürlich bot ich mit meiner Hand eine Weile Obdach:

    Dieses gelbe Wasauchimmeresist hielt ich für eine geeignete Nahrungsquelle, aber die Hummel war noch nicht so ganz davon angetan:

    Aber was tut man nicht alles für unsere Umwelt. Die Distel macht zwar deutlich, nicht von mir angefasst werden zu wollen, aber die Hummel fühlt sich hier noch wohler:

    Zwanzig Minuten später nach einem kurzen Einkauf bei Loppokaffee sitzt das Tier noch immer hier:

    Ich hatte dummerweise kein Zuckerwasser dabei, aber das rührte ich schnell drüben im AStA-Bureau an. Weitere zwanzig Minuten später hatte sich schon ein zweites Insekt eingefunden.

    Das Zuckerwasser kommt bestens an, auch die zweite Hummel gesellte sich schnell dazu. Zwischenzeitlich hatte ich vier Insekten auf der Hand, aber keine Hand frei für ein weiteres Foto. Kurz darauf flogen die Hummel dann weiter:

    Ich bin gerade im ICE 2907, der als Ersatz für den ICE 1723 fährt.

    Hinweise darauf, dass in diesem ICE-1-Zug Fahrräder in den Abteilen in Wagen 1 untergebracht werden sollen, fehlen dieses Mal, die beiden Radfahrer wurden davon vom Personal am Bahnsteig von Hamburg-Dammtor informiert:


    Die übrigen drei Abteile sind bislang noch frei und damit das auch so bleibt, hat der Zugbegleiter die Tür verschlossen:

    Das führt natürlich zu Problemen, weil Fahrgäste mit Kraft daran rütteln und anschließend mit dem Zugpersonal diskutieren wollen, warum man denn da nicht sitzen dürfe, schließlich wäre der Zug ja voller stehender Fahrgäste, hingegen aber kein Fahrrad weit und breit zu sehen. Tja: So ganz unrecht haben die Leute natürlich nicht, aber mittlerweile weiß ich ja aus Erfahrung: Wenn da erstmal jemand sitzt, steht der natürlich auch nicht auf, weil jemand mit einem Fahrrad dort rein will — und schon verlängert sich die Standzeit am nächsten Bahnhof um Ewigkeiten, bis alles geklärt wurde.

    Oder man bleibt eben am Bahnsteig zurück — so wie ich vor ein paar Wochen oder aber die Fahrgäste dort hinten, von denen wenigstens vier (?) eigentlich in unseren Zug steigen wollten, aber in Ermangelung des Fahrradabteils trotz der bewarnwesteten Helfer nicht wussten, ob sie hier einsteigen dürften oder nicht — da half auch mein freundliches Rufen nicht mehr.

    ich bin gespannt. Fahrradmitnahme im ICE nach Göttingen am 23.08. gebucht. :D

    Ich wollte dich gerade stalken, aber die Bahn möchte an dem Tag insgesamt zwölf ICE-Verbindungen zwischen Hamburg und Göttingen mit Fahrradmitnahme leisten. Da bin ich ja mal gespannt, ob das Rollmaterial mitspielt. Welcher Zug soll es denn werden?

    Ich habe das Gefühl, dass seit dieser Schweißnaht-Nachricht überdurchschnittlich viele ICE-4-Verbindungen mit ICE 1 geleistet werden. Hin und wieder schiele ich auf den Fahrplan, um zu gucken, wo man mal stressfrei hinfahren könnte, aber das sieht momentan nicht so geil aus.

    Ab nächster Woche sollen wieder fünf Züge abgenommen werden: Deutsche Bahn resumes acceptance of ICE 4 trains

    Da bin ich ja tatsächlich mal gespannt, wie sich diese Problematik weiterentwickelt. Momentan fallen viele ICE-4-Verbindungen aus und werden stattdessen mit ICE-1-Material geleistet und die Problematik mit der dahingehend erschwerten Fahrradmitnahme ist in den einschlägigen Gruppen auf Facebook momentan das Thema schlechthin.

    Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, jetzt noch einen x-ten Thread zu eröffnen, aber Zensursula is back und hat natürlich ihre Agenda von vor zehn Jahren mitgebracht. Damals ging es um die berühmten Internetsperren gegen Kinderpornographie, die technisch und fachlich absolut unzureichend waren, jetzt soll natürlich seitens der Europäischen Union wieder irgendwas irgendwie gefiltert werden, weil es im Internet ja keine rechtsfreien Räume geben dürfe.

    Ich bin mir sicher, die Frau bekommt trotz ihrer angeblichen Überzeugung für Europa meine Politikverdrossenheit auf ein ganz neues Level angehoben.

    Verkehrsunfall zwischen Radfahrern mit einer lebensgefährlich verletzten Person in Hamburg-Poppenbüttel

    Zwei Radfahrer sind am Montagmorgen ungefähr hier auf dem freigegebenen Gehweg zusammengestoßen. Ein 40-Jähriger fuhr auf dem freigegebenen Gehweg in der richtigen Richtung, der 17-Jährige kam in der falschen Richtung entgegen. Der ältere Radfahrer liegt momentan mit lebensgefährlichen Verletzungen im Krankenhaus — und die Polizei wird nicht müde zu betonen, dass beide keinen Helm getragen haben, was angesichts der miserablen Infrastruktur eher ein zu vernachlässigender Aspekt sein dürfte.

    Die Straße macht wenigstens auf den Google-StreetView-Aufnahmen von vor zehn Jahren auch nicht unbedingt den Eindruck, als ob man als normaler Radfahrer dort gerne auf der Fahrbahn fahren möchte.

    Nun geht es also bald mit der Bahn nach Kopenhagen. Sowohl die Stadt als auch die Bahn sind die falschen Orte für ein allzu teures Fahrrad, also muss das „alte“ Schneeweißchen mit:

    Nur: Wohin mit dem Gepäck? Einerseits wäre der Monoporter kein Problem, den könnte ich einfach zusammenfalten und hätte in der Bahn vermutlich meine Ruhe. Andererseits wäre ein Gepäckträger, an den ich meine Taschen ranbasteln kann, eigentlich eine schönere Lösung.

    Ich hatte vor vier Jahren schon ergebnislos versucht, einen passenden Gepäckträger für das Rad zu finden. Einerseits hat das Ding keine ordentlichen Bohrungen für die Streben eines Gepäckträgers, andererseits kommen selbst speziell für Scheibenbremsen konstruierte Gepäckträger nicht an den dicken Bremssatteln vorbei. Es passte einfach nichts.

    Ich habe jetzt eine Weile nach einem Gepäckträger mit Sattelklemmung und solcher „Stütze“ an den hinteren Streben des Rahmens gesucht, bin aber nicht richtig fündig geworden. Meine Kriterien sind:

    • Tragfähigkeit: mindestens 30 Kilogramm
    • seitliche Streben, an denen sich Fahrradtaschen befestigen lassen
    • Platz für ein ordentliches Rücklicht, etwa ein Busch & Müller Toplight 2C

    Hat jemand einen Tipp?

    Auf Amazon gibt es beispielsweise diesen Träger, der baugleich von verschiedenen Händlern unter verschiedenen Namen angeboten wird, was mein Vertrauen in diese Konstruktion nicht unbedingt stärkt. Wenn man da allerdings ein ordentliches Rücklicht anbauen könnte, wäre ich vielleicht schon zufrieden. Den Thule Pack’n Pedal Tour Rack gibt’s zwar mit Thule Side Frames, aber nur mit einer Tragfähigkeit von elf Kilogramm. Der Red Cycling Products Travelrack Light hat zwar sogar die Bohrungen für das Rücklicht, trägt aber nur zehn Kilogramm.

    Das heißt für mich, regelmäßig zum Reisezentrum zu latschen und zu gucken, ob die Buchungsfrist passt, natürlich jedes mal mit dem halbstündigen Vorspiel, erst einmal die ganze Verbindung zusammenzuklicken, weil der blöde Computer das vorher nicht verrät.

    Anstatt mit dem Nachtzug nach Wien zu düsen, geht’s in die umgekehrte Richtung: Mit den Nachtzugverbindungen IC 431 nach Kopenhagen und IC 430 wieder zurück.

    Es war… mal wieder schwierig. Den Mitarbeiter im Reisezentrum haben wir ungefähr eine Dreiviertelstunde in Anspruch genommen, denn wir wollen nicht nur mit einem Zug ins Ausland fahren, sondern auch noch Fahrräder mitnehmen, mit unterschiedlichen BahnCards reisen und zu allem Überfluss ist der Zug auch noch reservierungspflichtig. Der Mann hat die Sache zwar souverän geleistet und uns gleich beim ersten Versuch alles zurechtgeklickt, aber ein bisschen lächerlich ist dieses ganze Tarifsystem schon.

    Die Fähre von Travemünde nach Malmö hätte ich bequem online buchen können und wir hätten mit 160 Euro anstatt 220 Euro tüchtig gespart und wären überdies noch ausgeschlafen angekommen, anstatt dass uns auf dänischer Seite nachher alle zehn Minuten (!!!) jemand mit krächzender Lautsprecherstimme den nächsten Bahnhof ansagt — Malte 1 war mit dem Zug mal unterwegs und fand es nicht ganz so entspannend. Allein kam die Stinkefähre aus Umweltschutzgründen nunmal nicht in Frage.

    Dumme Sache nur, dass die Dänische Staatsbahn die Verbindungen von Hamburg nach Kopenhagen, beziehungsweise nach Aarhus mit dieselbetriebenen DSB MF unter Fahrdraht leistet. Die Elektrotriebwagen DSB ER sind wohl nicht für den Einsatz im Ausland vorbereitet, während die MF wohl vom kontinuierlich eingeschränkten Angebot über die Vogelfluglinie übrig sind.