Einige Forenteilnehmer kennen ja mittlerweile meine drei Lieblingskreuzungen in Hamburg: Dort, wo sich die Kieler Straße mit der Reichsbahnstraße, mit dem Kronsaalweg oder mit der Autobahn 7 kreuzt, hat man als Radfahrer, der artig auf dem Radweg daherkommt, eine Chance von ungelogen mindestens 75 Prozent, von einem unaufmerksamen Kraftfahrer totgefahren zu werden.
Nach meiner Kenntnis passiert das nur deshalb nicht, weil Radfahrer artig auf ihre Vorfahrt verzichten.
Ich will aber nicht warten, bis eine dieser Kreuzungen ihr erstes Todesopfer fordert. Da an diesen drei Kreuzungen die Chance, „übersehen“ zu werden, tatsächlich außerordentlich groß ist, gehe ich ja davon aus, dass diese Probleme nicht nur unaufmerksamen Kraftfahrern geschuldet sind, sondern auch der Infrastruktur — ist ja ganz witzig, dass man beispielsweise an der Reichsbahnstraße eigentlich immer von einem Bus verdeckt wird, weil die dortige Bushaltestelle minütlich frequentiert wird, und dann aus dem berühmten Nichts angeschossen kommt.
Wie wär’s, wenn sich ein Radfahrer mit seinem Fahrrad dort auf die Fahrradfurt legt, jemand mit Sprühkreide diese Unfall-Markierungen aufträgt und im Hintergrund noch jemand so ein Plakat anbringt, wo im WhatsApp-Stil jemand schreibt: „Na klar, ich pass auf“ oder sowas.
Oder wir stellen einen Grabstein hin mit der Aufschrift „Ich hatte Vorfahrt“ — denn das wird dann dem nächsten Radfahrer, der dort irgendwann mal verunglückt, sofort wieder vorgeworfen werden.
Das ganze fotografieren und filmen wir ausführlich und verbreiten es über die üblichen Kanäle — da wird sich natürlich erst einmal nicht viel ändern, aber vielleicht wäre das schon mal der erste Baustein für ein bisschen mehr Aufmerksamkeit an solchen Stellen.