Pedelec, Fahrrad und ÖPNV

  • Hallo! Da tut sich gerade ganz viel, zum Beispiel Klimaanlage, barrierefreier Ein- und Ausstieg. Bundesweit gültiges ÖPNV-Ticket... Aber vieles von dem wird in der breiten Öffentlichkeit gar nicht wahrgenommen und deshalb von der Politik nicht mit dem notwendigen Nachdruck vorangetrieben.

    Und erneut erzählst du mir nichts Neues. Man sagt dazu auch gern: "Du predigst dem Chor."

    Und ein kleiner Tipp: Die Forumsteilnehmer*innen hier, mich eingeschlossen, sind so ziemlich das komplette Gegenteil von "breiter Öffentlichkeit". Also referiere doch bitte nicht andauernd willkürlich etwas allen Bekanntes, um Argumente zu widerlegen, die hier nicht einmal geäußert worden sind. Vgl. erneut "Strohmann".

    Einmal editiert, zuletzt von cubernaut (21. April 2024 um 22:13)

  • Das ist nicht viel anders, wie bei manchen Drangsalierungen des Fahrradverkehrs. Zum Beispiel Verbannung auf häufig immer noch viel zu schmale Radwege. Aber dass dann ausgerechnet jemand, der Fahrrad fährt ...

    Niemand hier "verbannt" oder "drangsaliert" den ÖPNV. Lies doch bitte einmal im Kontext und versuche jenseits von 0 und 1 zu denken: Alle möglichen Mitglieder dieses beschaulichen Forums berichten immer wieder von ihren Erfahrungen im ÖPNV, kombinieren diesen mit dem Fernverkehr, Klapp- bzw. Lastenrädern etc. pp., besitzen teilweise nicht einmal einen eigenen PKW.

    Und du beharrst auf dem Unsinn, hier würde der ÖPNV schlechtgeredet, wenn seine Nachteile, die auf Erfahrungen basieren, benannt werden. Und dann gebe ich im Zweifel immer dem Rad oder: Oh Graus! dem S-Pedelec den Vorzug. Aber wenn du bspw. meinst, schlechtes Wetter bedinge ein Anrecht auf ÖPNV und gleichzeitig dessen Priorisierung vor dem umweltfreundlicheren Radverkehr, müsstest du dir doch umgekehrt den Vorwurf gefallen lassen, mit klimaschädlicher Politik zu sympathisieren, übernähme ich deine pauschalisierende Sichtweise. Auch das übliche Totschlagargument "Was machen die mit Handicaps oder die Alten?" erinnert doch eher an die automobile Fraktion, die gerne diese Strohmänner abfackelt, um eigene geliebte Parkplätze direkt vor dem Vorgarten auf der Straße nicht zu verlieren.

    Dass die Defizite des ÖPNV und Fernverkehrs nicht schöngeredet werden sollten, selbst wenn man beide nutzt, scheint in deiner Welt nicht zusammenzugehen.

    Einmal editiert, zuletzt von cubernaut (21. April 2024 um 22:15)

  • Niemand (!) hat das hier behauptet. Warum verbreitest du laufend Fake News?

    Wenn es um Verkehrswende geht, dann ist schnell der Punkt erreicht, dass Menschen sagen, ohne Auto ginge es nun mal nicht, ohne Auto sei angeblich kein Leben in einer modernen Gesellschaft möglich. Dabei beweisen jeden Tag zahllose ÖPNV-Fahrgäste, dass es sehr wohl möglich ist, statt mit dem Auto mit dem ÖPNV mobil zu sein. Ich sehe diesen Dreiklang von nachhaltiger Mobilität so: Die meisten Menschen sind fähig zur Fußgänger-Mobilität (notfalls mit Rolli). Beim Fahrrad sehe ich am ehesten Probleme, dass Menschen nicht in der Lage sind, es immer zu nutzen. Deshalb ist der ÖPNV so wichtig. Leider ist in der gegenwärtigen Situation der ÖPNV ungleich gut ausgebaut, deshalb wird er besonders von den Betroffenen schlechter ÖPNV-Anbindungen nicht als ernsthafte Alternative zum Auto geachtet. Deshalb ist es besonders wichtig, die Potenziale des ÖPNV nicht auch noch durch unzutreffende Polemik kleinzureden.

    Ich nutze seit 45 Jahren den ÖPNV und spreche nicht von Vorurteilen, sondern von Erfahrungen, insbesondere im HVV.

    In den 45 Jahren ist dir sicher auch aufgefallen, dass Omnibusse barrierefrei geworden sind.

    Solche Busse mit hohen Treppenstufen waren bis vor rund 25 Jahren noch vielfach im Einsatz. Heute sind Niederflurbusse weit verbreitet.

    Heutige Omnibusse haben das Potenzial dafür, barrierefrei zu sein, was bedauerlicherweise zum Beispiel beim mangelnden Ausbau der Haltestelle mit ausreichend hohen Borden zum Teil wieder verspielt wird.

    Oder dass zum Beispiel in Hamburg viele U-Bahn und S-Bahn-Stationen mit Aufzügen ausgestattet wurden, zeigt, dass barrierefrei funktioniert, aber es sind noch zu viele Haltestellen ohne Aufzüge und viele Aufzüge fallen zu oft aus, ohne dass ein Ersatz-Aufzug zur Verfügung steht.

    Deshalb hat es mich ziemlich geärgert, dass du weiter oben so pauschal von außen und innen stinkenden Bussen geschrieben hast, das ist nämlich so ein Spruch, mit dem häufig ganz undifferenziert und pauschal der ÖPNV schlecht geredet wird.

    Es gibt Probleme und Ausbaustaus im ÖPNV, die gelöst werden können, auch bei der ÖPNV-Mobilität im ländlichen Raum, sodass kein Autoverkehr im heutigen Sinne mehr nötig ist. Aber wenn du das jemandem sagst, der selbst den ÖPNV selten oder nie benutzt, dafür aber ein fleißiger Autofahrer ist, dann wird derjenige schnell unsachlich. Probiere zum Beispiel mal den Hinweis, dass viele Menschen mit einem starken Handycap sehr wohl mit dem ÖPNV selbstständig mobil sein können, aber nicht mit dem Auto. Viele Autofahrerende reagieren darauf "allergisch" und tun dagegen gerne so, als sei es nur mit dem Auto möglich selbstständig mobil zu sein. Dabei werden Probleme, von denen viele betroffen sind, wie z. B. im Alter nachlassende Fahrtüchtigkeit häufig ausgeklammert.

  • Über ihre 1975 in Betrieb gegangene TW 6000 Stadtbahnfahrzeuge schreibt die Üstra: "Fahrzeuge und Netz wurden immer weiter optimiert, so dass inzwischen mit dem Bremsstrom von zwei Stadtbahnzügen ein dritter anfahren kann."

    https://fahrtenbuch.uestra.de/125-jahre-elektrisch/

    Weil die Fahrzeuge nicht über Batteriespeicher den Strom speichern müssen, sondern direkt über das Netz den beim Bremsen gewonnen Strom optimal weitergeben können, ist diese Art der Rekuperation besonders effektiv.

    Bei den MAN Lions City Hybrid Omnibussen, die ebenfalls in Hannover verkehren, wird der Bremsstrom in Kondensatoren gespeichert: Der "... Bus nutzt als Energiespeicher Supercaps, also Hochleistungskondensatoren."

    MAN Lion's City Hybrid: Hybrid vom Feinsten
    Mit Spannung wurde dieser Test erwartet. Zum ersten Mal überhaupt schickt ein Hersteller einen Hybridbus als voll ausgeladenes Fahrzeug zu einem Test. Berlin…
    www.omnibusrevue.de

    Auch bei einigen Pedelec-Fahrrädern ist es möglich, beim Anhalten und bei Talfahrten durch das Bremsen Strom zu gewinnen. Der wird im Fahrrad-Akku gespeichert. Allerdings liegt die so gewonnene Stromausbeute nur bei rund 10% Verlängerung der Akkugebrauchszeit. Und "... bei Talfahrten macht die Rekuperation nur einen Unterschied, wenn es sich um eine sehr lange Talfahrt handelt und nicht lediglich um eine Abfahrt von wenigen Metern."

    "Die Mehrheit der verkauften E-Bikes nutzt keine Rekuperation. Das liegt unter anderem daran, dass Mittelmotoren zu den beliebtesten Motoren zählen, bei ihnen aber keine Rekuperation möglich ist. Zur Rekuperation benötigst du ein Bike mit einem Nabenmotor." https://www.kalkhoff-bikes.com/de_de/lexikon/rekuperation

    Leider erfährt man in dem Bericht von Kalkhoff nicht warum eine Rekuperation beim Mittelmotor ausgeschlossen ist. Mit einem Freilauf im Tretlager und ggf. einer Schaltung im Tretlager anstatt in der Nabe und einer starren Hinterradnabe müsste das doch eigentlich möglich sein.

    Bei der Stadtbahn ohnehin (s. o.) aber auch bei Hybrid-Omnibussen, Elektro-Omnibussen, aber selbst bei Mildhybridautos und Hybridautos und bei Elektroautos ist Rekuperation möglich und ausgerechnet beim Pedelec-Fahrrad soll das so schwierig verwirklichbar sein?

    Dazu kommt beim Fahrrad der Vorteil, dass bei langen und etwas steileren Abfahrten die Bremsen entlastet werden. Außerdem könnte ein manchmal gefährliches Verhalten bei Bergabfahrten reduziert werden: Manche Fahrrdfahrende verzichten so weit wie möglich aufs Bremsen, um nur ja keinen Schwung zu verlieren. Der Schwung jedoch würde bei Rekuparation quasi elektrisch gespeichert werden.