"Die Bundesrepublik Deutschland unterhält aktuell ein Straßennetz – Autobahn, Landstraßen, Stadt – dessen Länge sich auf rund 644.000 Kilometer summiert. Die Streckenlänge der Bundesautobahnen betrug zum Jahresende 2018 nach Angaben des Statistischen Bundesamts 13.009 Kilometer, was einem Anteil von zwei Prozent entspricht. In der Summe sind rund 3.900 Autobahnkilometer (30 Prozent) mit einer Tempobeschränkung belegt, auf den restlichen gut 9.100 Kilometern gibt es kein Tempolimit, es gilt aber eine Richtgeschwindigkeit von 130 km/h. Der Anteil der Straßen ohne gesetzliche Geschwindigkeitsbegrenzung am deutschen Straßennetz beträgt mithin 1,4 Prozent."
Hört sich erst mal so weit nicht ganz harmlos an, aber entspricht den allgemeinen Erwartungen oder Besorgnissen je nach Sichtweise, sollte man meinen.
Warum ich überhaupt dieses Zitat recherchiert habe? Kürzlich sprach ich im Zug mit einem anderen Fahrgast über die Weigerung weiter Teile der Politik ein generelles Tempolimit auf Autobahnen auszusprechen. Immerhin bei angezeigten Tempo 230 km/h im ICE. Vielleicht hatte das diesen Autofahrer und nur Gelegenheits-Öffentlicher-Fernverkehrs-Fahrgast ein bisschen "gefuchst".
Jedenfalls brach es aus ihm hervor, die Autofahrer würden doch nun wahrlich schon genung gegängelt, da können man ihnen doch nicht auch noch das letzte bisschen "Freiheit" wegnehmen. Und überhaupt würde doch nur auf 1 % aller Autobahnstrecken kein Tempolimit gelten. Leider hatte ich den AvD-Artikel erst später gegoogelt. Im Gespräch sagte ich, dass es mir unbegreiflich sei, warum sich dann die Autofahrerlobby und die ihnen hörige Parteien so sehr gegen ein generelles Tempolimit auf Autobahnen stemmen würden.
Vermutlich hatte mein autoaffiner Gesprächspartner den Artikel vorher gegoogelt, aber die 1,4 %, die sich auf das gesamte Straßennetz beziehen, so verstanden, dass nur 1,4 % (abgerundet 1%) der Autobahnen ohne Tempolimit seien.