Nächsten Montag geht’s wohl mit der „Deutschland“ von Puttgarden rüber nach Rødbyhavn. Der Drahtesel soll natürlich mit und insofern stellt sich natürlich die Frage, wie man den denn sicher über den Fehmarnbelt bringt.
Im November 2016 waren Patrick und ich mit der „Prins Richard“ unterwegs. In Rødbyhavn sind wir ganz locker am Autoschalter vorgefahren, was ein bisschen lustig war, weil sich die Straße dort noch einigermaßen nach Autobahn anfühlte. Wie auch immer, das war wohl der Weg, mit dem man dort als Radfahrer an die Fähre herankommt.
Im Gegensatz zu einer Überfahrt mit dem Auto kann man zu Fuß oder mit dem Rad offenbar keine Tickets online kaufen, sondern nur im Hafen — sagt jedenfalls die Scandlines-Website. In der Nebensaison sind Fußgänger und Fahrrad für insgesamt 8,50 Euro dabei, in der Hauptsaison vom 9. Mai bis 9. September für das Doppelte.
Nun denn, dann geht’s los, wir warteten ganz alleine in unserer eigenen Schlange:
Irgendwann durften wir dann den Lastkraftwagen auf die Fähre folgen:
Im Gegensatz zu den Fähren, die zwischen Rostock und Gedser fahren, gibt es hier keine brauchbaren Möglichkeiten, um ein Fahrrad zu befestigen — wir haben unsere Drahtesel in unserer Not einfach auf den Boden gelegt:
Für experimentierfreude Radlinge gibt’s noch diverse Säulen oder Halterungen zum Anlehnen…
… beziehungsweise die Gurte für Motorräder, die ja theoretisch auch passen sollten, aber für Räder ohne Ständer natürlich nicht brauchbar sind:
Wenn man mag, kann man ja ein Handtuch unterlegen, um empfindliche Bauteile vor Beschädigungen zu schützen.
Auf der deutschen Seite der Querung ist noch wichtig zu beachten, dass die Züge der RegionalBahn 85 von Lübeck nach Puttgarden momentan (?) häufig nur bis Burg fahren. Von dort sind es noch sieben Kilometer bis zum Hafen, was man ja in maximal einer halben Stunde schaffen sollte, aber diese halbe Stunde, naja, kann schon den Unterschied zwischen einer Fähre und der nächsten machen. Da die Dinger aber alle 40 Minuten ablegen, hält sich der Schaden ja in Grenzen.
Der einst relativ stolze und riesige Bahnhof Puttgarden ist mit vier Regionalbahn-Abfahrten am Tag deutlich geschrumpft, die Zugänge zu den drei Bahnsteigen mittlerweile geschlossen…
… man muss sich mit dem Rad durch diese beiden Drängelgitter zwängen, was mit etwas Gepäck links und rechts schon… eine gewisse Herausforderung sein könnte:
Ein kleiner Geheimtipp während der Wartezeit auf die nächste Bahn ist sicherlich der Border-Shop, in dem es günstige Süßigkeiten, Alkohol und eine Weinverköstigung gibt:
Den ICE-TD, der damals noch regelmäßig hier verkehrte, gibt’s leider nicht mehr, mittlerweile wird die Strecke Kopenhagen–Hamburg nur von den üblichen dänischen „Gumminasen“ bedient — leider ohne Fahrradmitnahme: