Beiträge von Fahrbahnradler

    Sie fuhr auf dem Radweg. Bei so ziemlich bester baulicher Sicht. Hier:


    Abendblatt:
    »Der Fahrer (51) des Lkw wollte nach rechts in die Wendemuthstraße abbiegen. Dabei merkte er nicht, dass die Radfahrerin neben ihm fuhr. Die 47-Jährige sprang noch von ihrem Fahrrad ab. Sie geriet aber unter den Lkw.«

    Von oben betrachtet

    sieht das nicht aus wie ein Radweg, sondern wie ein vor allem von der Landwirtschaft genutzter Multifunktionsweg. On da überhaupt ein Blauschild hängt?
    Und ein Überholunfall, bei dem der Radfahrer zum Sturz gebracht wird, ist "gerade noch mal gutgegangen"?

    Verzweifelte Charmeoffensive gegen Diesel-Fahrverbote

    Aus dem Artikel: »"Ich bin mal gespannt, wie die Bürger darauf reagieren, die am Sonntag zum Spaziergang an den Bärensee fahren, wo es keinen Bus, keine U-Bahn und keine S-Bahn gibt", sagt Müller.«

    Die S-Bahn-Station Universität ist 1.400, 2.100 bzw 2.200 Meter von den einschlägigen Parkplätzen am Bärensee entfernt.
    Direkt an den beiden letztgenannten Parkplätzen hält die Buslinie 92, die aus der Innenstadt kommt.

    So viel zur Panikmache des Herrn Müller.

    Also ich habe mich über diese Sendung auch geärgert. Was sollte dieses Runtermachen der Critical Mass? Minutenlang wütende Autofahrer und "ach die armen Autofahrer" - es wurde kein einziges Mal darauf hingewiesen, dass die CM außerhalb der Rush Hour stattfindet und auf welcher Rechtsgrundlage sie basiert.
    Dann wurden schlecht gemachte Radfahrstreifen vorgeführt.
    Dann wurde veraltetes Filmmaterial zur Fahrradstraße Harvestehuder Weg recycelt. Den gezeigten Bauzustand gibt es dort nicht mehr, man hat nämlich die gemachten Fehler weitgehend beseitigt. Ein paar Radwegsliebhaber zu zeigen, die von dem ach so tollen Radweg durch den Grünstreifen schwärmen, ohne diesen Radweg zu zeigen, ist ausgesprochen unseriös.
    Alleine schon das hier:
    Benutzungspflichtiger Zweirichtungsradweg in schmal, und daneben eine so gut wie leere Fahrbahn.
    Natürlich wurde auch wieder die unglücklich agierende Behördenfrau vorgeführt - und die Radverkehrsbeauftragte Kirsten Pfaue war leider auch unterirdisch; das waren beides Auftritte, bei denen ich mir lebhaft vorstellen kann, warum Menschen zu den Wesen werden, die man auf Anhörungen oder öffentlichen Sitzungen erlebt und die Politiker nur niederbrüllen. Mit einer Haltung "Sie haben ein falsches Bewusstsein, Sie müssen das alles anders wahrnehmen, es ist in Wirklichkeit ganz anders" kann man nur scheitern. Die Szenen mit Kirsten Pfaue in der Grindelallee sind eigentlich ein grandioses Material für Extra3 oder die heute-Show. Da schwadroniert sie über "Es gibt bei Radstreifen keine Probleme mit parkenden Autos", während zehn Meter hinter ihr ein Pkw die Spur blockiert. Wenn der NDR gnadenlos gewesen wäre, hätte er ihr gesagt: "Drehen Sie sich mal um und überlegen Sie sich, ob Sie Ihre Ausführungen vielleicht korrigieren wollen!"

    Bahrenfeld -
    Schwerer Unfall in Bahrenfeld: Ein Lkw-Fahrer fuhr beim Einparken ein Kind an – nachdem es plötzlich auf die Fahrbahn gelaufen war.
    Den Lkw-Fahrer traf wohl keine Schuld: Laut Polizeiangaben wollte der 22-Jährige rückwärts in eine Baustelle am Grotenkamp einfahren, als der Junge plötzlich auf die Straße trat.
    – Quelle: ©2017

    Wie kommt die Mopo zu der Behauptung, den LKW-Fahrer »treffe wohl keine Schuld«? Die Polizei hat sich nicht so geäußert, sondern:


    Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen befuhr der 22-jährige Fahrer eines Mercedes Sprinter / Pritschenwagen den Grotenkamp und war auf der Suche nach einem Parkplatz, um zu einer dortigen Baustelle zu gelangen. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der 7-Jährige mit anderen Kindern und zwei Erwachsenen auf dem gegenüberliegenden Gehweg. Der 22-Jährige setzte nun sein Fahrzeug langsam zurück, um im Bereich einer eigens für die Baustelle eingerichteten Halteverbotszone erneut nach einem Parkplatz zu suchen. Dabei stieß er mit dem plötzlich unvermittelt auf die Straße getretenen 7-Jährigen zusammen, der zu Boden stürzte.

    Und was sagt die StVO?
    § 9 (5) StVO
    Wer ein Fahrzeug führt, muss sich beim Abbiegen in ein Grundstück, beim Wenden und beim Rückwärtsfahren darüber hinaus so verhalten, dass eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist; erforderlichenfalls muss man sich einweisen lassen.

    Bürger wäre auf sein Auto angewiesen und müsse irgendwo parken. Er könne nicht mit dem Rad zur Arbeit fahren, aber er müsse seine „blöde Kiste“ nunmal irgendwo parken. HVV wäre zu teuer, Carsharing hat sich nunmal noch nicht durchgesetzt. Mit seinem privaten Auto verdiene er Geld und zahle Steuern. Das Auto wäre aber kein Privatvergnügen.

    ...


    Schulz: Bei der Diskussion würden immer wieder ganz besondere Einzelfälle hervorgehoben, etwa die Krankenschwester, die um fünf Uhr am anderen Ende der Stadt arbeitet. Das Auto war jahrzehntelang der Primat in der Stadt, e

    ad 1: Der HVV sei zu teuer? 1.000 Euro im Jahr für ganz Hamburg, rund um die Uhr? Ah, verstehe, wenn man sich ein Auto für 4.000 Euro im Jahr leistet, nur um zur Arbeit zu kommen, dann ist der HVV zu teuer ...

    ad2: Hat Schulz wirklich "der Primat" gesagt? "Der" Primat ist der Typ hinterm Lenkrad, der Dich vom Rad holen will. Gemeint wäre "das Primat". ;)

    Die Daimler-Marketing-Tochter hat ein Problem:

    Hauptproblem ist, dass die 800 Fahrzeuge in Hamburg nicht genug bewegt werden. Laut Unternehmen wird jedes Leihauto täglich sieben bis acht Mal genutzt – die durchschnittliche Fahrtzeit liegt zwischen 20 und 30 Minuten. Bedeutet: Die Fahrzeuge stehen bis zu 20 Stunden am Tag einfach nur rum – an Parkuhren wird es dann ärgerlich.
    Laut „Car2go“ werden die Nutzer regelmäßig über die Parkregelungen informiert – doch das fruchtet offensichtlich nicht.
    – Quelle: ©2017

    Was sind das denn für Parkregelungen? Wo soll man die Smarties denn abstellen, wenn nicht an Parkuhren? Etwa auf Radwegen?

    Ich finde es jedenfalls eine Überraschung, dass ein Sparkassenmensch keine Ahnung hat, wie die Pendlerpauschale funktioniert. ;)
    (Ja, er kann alles absetzen, sie ist vom Verkehrsmittel unabhängig.)

    Und einmal pro Woche nimmt er die Sporttasche, um fünf Trainingsanzüge nach Misburg und fünf Anzüge wieder zurückzubringen? Und wie bringt er das Fahrrad nach Misburg?

    Dass für bestimmte Spuren unterschiedliche Vorfahrtsregeln gelten ist durchaus nicht unüblich, z.B. wenn es eine Linksabbieger- eine Geradeaus- und eine Rechtsabbiegerspur gibt, oder auch bei Busspuren.
    Sei es ohne Verkehrszeichen, ampelgeregelt, oder + [1000-10 oder 1000-20].


    Könntest Du erklären, was Du damit meinst? Es geht hier nicht darum, dass man auf bestimmten Spuren den Gegenverkehr oder den gleichgerichteten Geradeausverkehr per StVO (ohne separate Beschilderung) durchlassen muss, sondern um die Beschilderung.

    Gibt es zum Beispiel irgendwo eine Stelle, an der eine Schilderbrücke über der Fahrbahn hängt und die mittlere Spur mit [Zeichen 301] , die linke mit [Zeichen 206] und die rechte mit [Zeichen 205] kennzeichnet? So dass der Querverkehr angezeigt bekommt: »Wenn von rechts ein Links- oder Rechtsabbieger kommt, dann darfst Du durchfahren. Kommt von rechts hingegen einer, der Deine Straße überqueren will, dann musst Du anhalten.«?


    Das ganze ist vom hiesigen Verkehrsverbund VRN gesponsert, der übrigens eine ziemlich großzügige Regelung zur Fahrradmitnahme hat: Bis auf die Zeiten im Berufsverkehr (6 bis 9 Uhr) ist die Fahrradmitnahme in allen Zügen und vielen Bussen kostenlos, im Berufsverkehr muss eine Fahrradkarte gekauft werden.

    Wieder was gelernt: in der Kurpfalz ist der Samstag kein Werktag:

    an Werktagen vor 6 Uhr und ab 9 Uhr sowie an Samstagen, Sonntagen und gesetzlichen Feiertagen ganztägig

    [Zeichen 205] ist immer ein Hinweis darauf, dass Radwege nicht straßenbegleitend sind. Ergo gilt für Radfahrer auf diesen Wegen, dass sie dem Fahrbahnverkehr immer Vorrang gewähren müssen. Sie dürften aber auch überall auf der Straße/Fahrbahn fahren.

    Richtig. Das ist die Regel und die logische Schlussfolgerung daraus. Aber wir wissen, dass Schilderaufsteller (=Behörden), Polizei und Autofahrer diese Regeln entweder nicht kennen oder aber sie ignorieren.
    Wenn ich Maltes drittes Bild aus der ersten Strecke nehme: da hat der Autofahrer zwei [Zeichen 205] vor sich - eins links und eins rechts. Der Radfahrer hat ein [Zeichen 205] vor sich. Welches ist jetzt die korrekte Verhaltensweise an dieser Stelle? Verständigen per Handzeichen? Oder gilt rechts vor links? Ich hoffe, irgendwann nimmt jemand die Behörden mit solchen Fragen in die Mangel.

    (Und um so mehr kann ich mich darüber aufregen, dass die Provinzpresse einfach schreibt, der Radfahrer habe die Vorfahrt missachtet. Und was hat der LKW-Fahrer gemacht?)