Beiträge von Fahrbahnradler

    Zu Tichy: Es fällt immer wieder auf, dass diejenigen, die eine gewisse Affinität zu den »Lügenpresse!«-Schreihälsen haben, es selber mit der Wahrheit nicht so genau nehmen.

    Und nun stelle man sich vor, ein Vertreter des derart diffamierten Staates würde gerichtlich durchsetzen wollen, dass Falschbehauptungen entweder unterlassen oder aber durch Richtigstellung in gleicher Größe, Aufmachung und Verbreitung gekontert würden.

    Opel-Fahrerin will Fußgängerin durchlassen - und überfährt sie

    Man beachte die Formulierung:

    Um kurz vor 14 Uhr stoppte die Frau ihren Opel an der Auffahrt zum Ölmühlenweg. Ein VW Up konnte nicht rechtzeitig gestoppt werden, der Wagen krachte ins Heck und schob den Opel auf den Gehweg.

    Gibt es bei VW Ups ein Problem mit Bremsversagen? Müssen alle VW Ups in die Werkstatt gerufen werden? :/

    Die Formulierung hatte mich auch mehr als gewundert. Hinzu kommt, dass die Überschrift suggeriert, als sei die Opel-Fahrerin durch eine aktive Handlung schuld an den Verletzungen der Fußgängerin.

    (Ist es nicht seltsam? Wenn ein Autofahrer tatsächlich Schuld hat - also beim Linksabbieger einen Geradeaus-Radler umnietet - dann steht da gerne "Radfahrer stieß mit Auto zusammen" oder "Radler verletzte sich" oder "kam es zum Zusammenprall" - und nicht "ein unaufmerksamer Autofahrer überfuhr einen Radfahrer". Aber hier, wo jemand von hinten draufkracht ...)

    Unser Verkehrsminister hat ja auch noch weitere Aufgaben. Etwa, sich um die mobile Datenübertragung zu kümmern. Warum ist mir noch nicht 100% klar, aber lassen wir das mal.

    Seit 1998 gibt es kein »Verkehrsministerium« mehr, sondern ein »Ministerium für Verkehr ...« und anderes.

    1998-2005: »Verkehr, Bau- und Wohnungswesen«; 2005-2013: »Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung«; seit 2013: »Verkehr und digitale Infrastruktur«.

    »Etwas anders sieht das der betroffene Falschparker. Dieser weigerte sich, die gesalzene Rechnung zu bezahlen und führte an: Ein Schadensersatzanspruch nach § 823 I BGB scheitere schon daran, dass kein gezielter Eingriff in den Gewerbebetrieb des Straßenbahnunternehmens vorgelegen habe. Außerdem habe das Unternehmen sich mit dem Abschleppen zu viel Zeit gelassen. Dies verstoße gegen die Schadensminderungspflicht.«

    Auf Deutsch: »Mein Mandant muss erstens nicht zahlen, weil er so blöd ist, dass er nicht merkt, wenn sein Auto die Schienen blockiert. Er muss zweitens nicht zahlen, weil der Abschleppwagen wegen des entstandenen Staus (oder weil so viele andere abzuschleppen waren) nicht innerhalb von drei Minuten am Ort des Geschehens war.«

    Wow. Auf die Dreistigkeit muss man erst mal kommen.

    Dazu mein Senf aus dem ICE 577 (ICE 4), der am Samstag durch einen ICE 1 ersetzt wurde. Ich fragte die Zugbegleiterin, was denn die Leute machen, die ein Fahrrad dabei haben.

    »Die müssen mit dem nächsten Zug fahren.«

    »Ach, und ich habe gehört, es solle eine Weisung geben, dass Abteile gesperrt werden, um die Fahrräder mitzunehmen.« (Auskunft eines DB-Zugführers aus einem Seminar vor Einführung des ICE 4, als er das Problem ansprach.)

    Völlig entgeisterte Zugführerin: »Wie soll das denn gehen? Uns fehlen doch jetzt schon 140 Plätze!«

    (140! Da merkt man, wie groß die »Stopfdichte« im ICE 4 im Vergleich zur ersten ICE-Generation ist ...)

    Schöne Grüße aus einem Intercity, der mit Interregio-1.-Klasse-Wagen ausgestattet ist. Massig Platz im Abteil - das war Bundesbahn-Design!

    In Hamburg geht momentan offenbar gar nichts mehr:

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    Tscha, wie ich immer sage: man hätte den Elbtunnel von vornherein mit sechs Röhren bauen sollen - 3x BAB, 1x HVV Bus (mit Shuttle für Fahrradmitnahme), 1x HVV S-Bahn, 1x lokale Kfz

    Keine Ahnung. Als ich gestern Abend aus dem Ohnsorg kam, hat es jedenfalls schon so stark geschneit, dass man bei der Stadtreinigung eigentlich schon mal die Motoren hätte anwerfen können. Und nicht erst um 6, wenn der Berufsverkehr schon rollt, äh, schlittert.

    (Übrigens: Fehlt da nicht was bei den Flächen, auf denen die Stadtreinigung für Sicherheit sorgen wollte?)

    Noch was zum Thema Computertechnik und Fernsteuerung (der Schlüsselfunktion):

    Ich hatte in München zu tun und wollte vom Flughafen mittels Carsharing zu meinem Termin fahren. Die Anmietung beim Anbieter Car2Go funktionierte problemlos, doch als ich losfahren wollte, streikte das Navigationssystem. Von meinem Handy auf dem Schoß ließ ich mich durch München lotsen.

    Am Zielort angekommen, wollte ich den Smart verschließen und abgeben. Doch das ging nicht. Ich parkte um. Wieder keine Reaktion des Schließsystems. Ich rief die Hotline an. Nach einer gefühlten Ewigkeit in der Warteschleife ließ mich die Dame am anderen Ende der Leitung fast 20 Minuten lang verschiedene Lösungen durchprobieren, bevor sie schließlich aufgab: "Legen Sie den Schlüssel unter die Fußmatte auf der Fahrerseite und gehen Sie einfach. Wir kümmern uns."

    Es schneite, ich war völlig durchnässt und kam viel zu spät zu meinem Termin. Meine Kollegin hingegen war pünktlich: Sie war mit der S-Bahn gefahren.

    http://www.spiegel.de/netzwelt/web/a…-a-1199890.html

    Gerade bei Dunkelheit ist das Bild von der Kamera und das vom menschlichen Auge sehr unterschiedlich. Warum das so ist, weiß ich nicht.

    Das menschliche Auge hat im Vergleich zu Kameras einen höheren Dynamikumfang (14 bis 20 Blendenstufen, wobei eine Blendenstufe eine Verdoppelung bzw. Halbierung bedeutet, also: 2 hoch 20 = 1 zu einer Million), und das Gehirn versucht sozusagen ständig ein "HDR-Foto" zusammenzubauen. In Sekundenbruchteilen kannst Du zwischen heller beleuchteten und relativ dunklen Passagen hin- und herschalten, solange Du das Auge nicht überlastest (also "geblendet" bist; für Lokführer sind schnelle Wechsel zwischen grellem Sonnenlicht und Tunneln sehr stressig).

    Wenn Du mit einer Kamera in Bereiche vordringen willst, bei denen das menschliche Auge (fast) nichts mehr sieht, dann musst Du Dir was Spezielles einfallen lassen: Infrarot wäre das eine, aber ganz einfach ist: Empfindlichkeit des Sensors erhöhen. Ich finde es immer wieder faszinierend, wenn ich auf ISO 3.200 oder so stelle und das Objektiv in den dunklen Garten richte mit ein paar Funzeln im Hintergrund. Mein Display - und auch die fertigen Bilder - zeigen mir eine "fast taghelle" Szenerie mit Zeichung, die ich mit dem Auge nie gesehen hätte.

    Diese Uber-Cam scheint auf die helle Straße im Scheinwerferbereich eingestellt worden zu sein anstatt "weiter voraus" zu gucken und damit mehr Details in den dunklen Partien zu zeigen.

    Für welchen Fahrer? Der Mensch links vorne fährt doch nicht, wie im Video zu sehen ist.

    Der Dynamikumfang wurde schon in den Kommentaren in der verlinkten Quelle debattiert, Tendenz dort auch: das Auge sieht besser als das Video anzeigt.

    Und der Computer hat offensichtlich nicht sofort gebremst.

    Die Frage mit den Sensoren stelle ich mir auch. Die kommt ja immerhin von links über die Gegenfahrbahn - und nicht hinter einem Busch auf der rechten Seite hervor.

    Dann war meine spontane Reaktion »die Scheinwerfer sind aber tief eingestellt«.

    Die Elektronik scheint eine ziemliche Schrecksekunde zu haben.

    Wie hätte die Elektronik reagiert, wenn da ein Kühlschrank mitten auf der Fahrbahn gestanden wäre?

    Niedlich ist auch, den Rückgang der Verletzungen bei Auferlegung einer Helmpflicht herauszustreichen, ohne den gleichzeitig zu beobachtenden Rückgang der Fahrradnutzung dagegen in Beziehung zu setzen; sie wird vielmehr nicht einmal erwähnt.

    Das habe ich auch vermisst - nicht zu erwähnen, wie drastisch die Fahrradnutzung zurückgegangen ist, ist schon sehr tendenziös.

    Gleichzeitig nahm ich zur Kenntnis, dass heute ab hier, hier und hier Fahrzeuge im Rückstau der Ampeln zur Frankfurter Allee (B1/B5) warteten. Und nur beim ersten Link ist die Ampel ganz hinten im Bild zu erahnen. Wahrscheinlich kommt daher die ganze schlechte Laune.

    Das heißt: die Autofahrer standen im Stau [sie bildeten ihn, aber das kapieren sie ja nicht], und dann »überholt« rechts ein Radfahrer, der nicht mal Steuern zahlt?

    Ja, da rastet der Neandertaler aus ...

    (Sorry, liebe Neandertaler, für diesen Vergleich.)

    Vor vielen Jahren, als eine Menge Hamburger über den Ersten Bürgermeister hergezogen ist, weil der mit der Hafenstraße verhandelt hat, gab jemand eine meines Erachtens zutreffende Analyse: Spießer, die wütend darauf sind, dass manche sich eine Freiheit nehmen, die sie sich selbst nicht zu nehmen trauen, fangen an, diese Freiheitsnehmer zu hassen.

    So etwas trifft man in vielen Bereichen an.

    "Dass man im Pkw sitzend bei Drive-in-Apotheken Arzneimittel holen kann, ist nicht mehr ganz so ungewöhnlich – mit dem Fahrrad ist das aber noch eine besondere Sache: In Hannover führt Apotheker Bernd Gerstl die vermutlich einzige Bike-in-Apotheke Deutschlands." Quelle: Internetseite Apotheke adhoc, 14.12.17, https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/de…tisch-apocheck/

    Hier der Link zu einem Bild der Bildergalerie: https://www.apotheke-adhoc.de/fileadmin/_pro…_b435b60ce5.jpg

    Ich bräuchte so einen mobilen Ständer nicht. Mein Fahrrad hat nämlich selber einen. ;)

    Ein in einem Flughafen ohne Besitzer angetroffener Gepäckgegenstand kann und wird Bombenalarm auslösen. Die ganze Palette. Taucht der Besitzer anschließend wieder auf, kann er u.U. den Spaß bezahlen.

    Und in Zugabteilen stehen ganze Kofferhorden unbewacht herum. Das soll verstehen, wer will. Ist ja nicht so, als ob in Spanien und England nicht schon Züge und Busse Luftlöcher erhielten, wo vorher keine waren. Und als ob nicht auch in Deutschland schon Gepäckstücke in Bahnhöfen und Zügen aufgefunden wurden, die zum Glück untaugliche Sprengkörper darstellten.

    Nächstes Mal vielleicht die Notbremse ziehen und dem herbeieilenden Personal den Ernst der Lage klarmachen. Geht aber nur, wenn man ein dickes Fell und genug Zeit hat.

    In Frankreich wäre der Zug geräumt worden. Aber die Laschheit beim Umgang mit »unattended luggage«, das auch noch Fluchtwege einengt, wundert einen beim DB-Fernverkehrspersonal häufig.