Beiträge von Fahrbahnradler

    Ich sach ma so: Wenn ich als Autofahrer unterwegs bin, dann konzentriere ich mich auf »Autoschilder«. Wenn ich in irgendeine Straße nicht reinfahren darf (das kann auch heißen: nicht geradeaus über die Kreuzung weiterfahren darf), dann erwarte ich, dass mir das durch [Zeichen 251] , [Zeichen 260] , [Zeichen 267] oder [Zeichen 250] angezeigt wird, alternativ durch blaue Richtungsschilder, aber nicht durch ein Fahrradschild mit einer Unterzeile, die ich im Vorbeifahren kaum lesen kann. Ich lese mir ja auch nicht die Untertitelung der Halteverbotsschilder durch, wenn ich irgendwo langfahren will.
    Und den Rest erledigt dann der Fakt, dass man ja alle Naslang doch in Fahrradstraßen Auto fahren darf ...

    Bei mir hat dieser Link funktioniert:


    Die Zahlenkolonne weckt natürlich den Nachrechen-Freak in mir:

    • Das Durchschnittsauto in der Schweiz wiegt 1,5 Tonnen. Es befördert im Durchschnitt 1,6 Personen, inklusive Gepäck rund 150 Kilo. Die Verpackung ist somit zehnmal schwerer als der Inhalt.
    • Das Auto kann anderthalb- bis zweimal so schnell fahren, wie das Gesetz erlaubt. Es verfügt im Schnitt über 110 Kilowatt Leistung. Bei einem normalen Fahrzyklus liegt der Grossteil dieser Leistung brach.
      Ob mit Öl, Gas, Strom oder Wasserstoff: Um neunzig Prozent Verpackung mit einem überdimensionierten Motor und tiefem primärenergetischem Wirkungsgrad zu transportieren, ist jede Energie zu wertvoll.
    • Rund 23 von 24 Stunden steht das Auto still auf einem Abstellplatz. Man stelle sich einen Transportunternehmer vor, der einen schweren LKW mit überdimensioniertem Motor beschafft, ihn aber bloss mit einem Zehntel der zulässigen Fracht belädt und nur eine Stunde pro Tag betreibt. Er ginge pleite und käme ins Irrenhaus.

    Ein Pkw ist kein Lkw. Während es die Spitzenlaster schaffen, bei 14 t Eigengewicht noch 14 t Last draufzupacken, ist es nicht der Zweck eines 1,4 t schweren Golfs, 1,4 t an Passagieren und Gepäck mitzunehmen. Da ist bei gut 400 bis knapp 600 kg Schluss.
    Und wer Styropor befördert, wird wahrscheinlich weniger als 10 Prozent Nutzlast im Vergleich zum Eigengewicht drinhaben. Insofern hinkt der Vergleich. Schade eigentlich, denn die Grundidee des Autors ist ja richtig.

    Ich dachte eher an die 500 Meter bis zur nächsten Abzweigung. Ich wohne an einer der Straßen, die die Langenhorner und die Tangstedter miteinander verbinden, und ich mag mir gar nicht vorstellen, was hier los wäre, wenn auch nur Krankenwagen, Müllabfuhr, Paketdienste, Feuerwehr und Pizzaboten "einmal um den Block" fahren müssten. Das sind ja hier keine Blockabstände wie in Manhattan, sondern dehnt sich auf rund 2 km Abstand.

    Auf jeden Fall würde das Herausnehmen der Parkspuren auch in den von mir angesprochenen "engen Schluchten" Wunder wirken. Und mal ehrlich, wem nützen denn diese Parkspuren? Ohne Kurzparkregime und knallharte Kontrollen (wie in der Grindelallee und der City) ist es doch eh fast aussichtslos, auf einen freien Stellplatz zu hoffen. Also muss die Autofahrkundschaft eh ins Parkhaus. Und prompt ist Platz für Bus und Rad. (Und damit dann auch wieder für die Fußgänger und, man wagt es kaum zu sagen, auch für die Stellagen der Geschäfte ...)

    1.
    Tarpenbekstraße einmal in die Gegenrichtung gucken. Abstand von Hauswand zu Hauswand teilweise nur 28 Meter. Zum Vergleich Berlin: ruhige Seitenstraße Hufelandstraße 25 Meter, Hauptstraße Greifswalder Straße 46 Meter.

    2.
    Winterhuder Markt einmal hier gucken:
    Knapp 30 Meter von Hauswand zu Hauswand.

    3.
    Max-Brauer-Allee erstens: - 28 Meter.
    zweitens: - 20 Meter
    drittens: - 22 Meter

    4.
    Fuhle: - 32 Meter
    auch an Deiner Stelle mit den 6 Spuren sind es 32 Meter

    5.
    Langenhorner Chaussee und Tangstedter Landstraße als Einbahnstraßen? Schlag das mal den Leuten vor, die auf der einen 500 Meter nach Norden oder auf der anderen 700 Meter nach Süden wollen.


    So, und jetzt schauen wir uns mal radiale Verbindungen in Berlin und München an:
    Kaiserdamm, 48 Meter:
    Karl-Marx-Allee, 74 Meter:
    Landsberger Allee, 60 Meter:

    Leopoldstraße, 56 Meter:

    (Ich hoffe, die Links funktionieren ...)

    In Hamburg sind viele Straßen so großzügig angelegt, daß es mich gelegentlich wunderte, wo da noch die Häuser zwischen die Asphaltbahnen passen.

    Komisch - ich habe immer den umgekehrten Eindruck, wenn ich nach Berlin oder München komme. Hamburg besteht nicht nur aus der Ost-West-Straße, der Amsinckstraße, dem Heidenkampsweg oder der Wandsbeker Chaussee und der Osdorfer Landstraße, sondern auch aus gnadenlos überlasteten engen Schluchten wie der Tarpenbekstraße, dem Winterhuder Markt, der Max-Brauer-Allee, der Fuhlsbüttler Straße, der Langenhorner Chaussee, der Straßburger Straße ...
    Wir haben keine A 100 und keinen Mittleren Ring.

    ad 1: ich als Quiddje habe damals so ziemlich als erstes gelernt, dass für den gemeinen Hamburger alles südlich der Elbbrücken "Balkan" ist. Das scheint auf Gegenseitigkeit zu beruhen.

    ad 2: "diagonal" oder "quer" abbiegen scheint mit ein unglücklicher Begriff zu sein - den kenne ich eigentlich nur als Warnung, dass man als Fußgänger bitte nicht quer über eine Kreuzung läuft, wenn nur in einer Richtung grün ist. Hat sich niemand getraut, "normal" oder "voreinander" abbiegen zu sagen?

    Auf der Possehlbrücke dürfen die Radler jetzt auf dem Gehweg fahren. Bisher mussten sie über den Gehweg schieben, um die Fußgänger nicht zu behindern. Jetzt dürfen sie zwar fahren, müssen aber auf die Fußgänger achten. Das teilt die Stadt mit. Dafür ist das Radfahren auf der Fahrbahn aber ausdrücklich verboten.

    Huch? Wie geht das denn? Wenn der Gehweg nur mit [Zusatzzeichen 1022-10] beschildert wird, dann habe ich doch die Wahl, ihn zu benutzen oder auch nicht - oder?

    Damit können die Autos möglichst zügig über die Querung rollen – und es bildet sich kein langer Stau.

    Wie war das noch? Die Leichtigkeit des Autoverkehrs ist kein Grund, das Radfahren auf der Fahrbahn zu verbieten?

    Ab heute sollen neue Schilder an der Possehlbrücke stehen: „Radfahrer absteigen“ wird durch „Radverkehr frei“ ersetzt. Hintergrund dieser Radfahr-Regel: Seit drei Wochen wird die Baustellen-Ampel an der Possehlbrücke getestet. Damit die Autos die Querung in beide Richtungen passieren können – und nicht wie seit März 2015 nur stadteinwärts fahren können. Die Stadt hat in dem Zuge ein Fahrverbot für Radfahrer auf der Straße erteilt. Allerdings: Der ADFC hatte das Fahrverbot scharf kritisiert und sieht es als „rechtlich gar nicht zulässig“ an. Nur wenn Gefahr drohe, dürfe man das Fahren von Radfahrern auf der Straße laut Straßenverkehrsordnung verbieten. Daraufhin hat die Stadt Gefahr festgestellt. Sie hat die Radler kontrolliert und „häufige Missachtungen“ des Fahrverbots festgestellt, „die zu gefährlichen Situationen führten“.

    Geht es noch abstruser? Okay, den ersten Teil kapiere ich ja noch. Wenn der ADFC sagt: "Ohne Gefahr kein Verbot", dann erfindet erkennt die Polizei eben eine Gefahr. Und worin besteht die Gefahr nun? Ganz einfach: darin, dass die Radler häufig das Verbot missachten. Ähem, nochmal bitte: Die Gefahr besteht darin, dass sich Radfahrer über ein Verbot hinwegsetzen. Deswegen wird das Verbot angeordnet.

    Also ohne Verbot keine Gefahr, denn dann gibt es keine Verstöße von Radfahrern.

    Herr, schmeiß Hirn vom Himmel.

    Rathenaustraße war größtenteils angenehm. Man sieht allerdings sehr schön, dass alles, was nicht MIV ist, unter »Resteverwertung« fällt: entweder es gibt eine Einrichtung für Fußgänger (Sprunginsel vorm Altenheim) oder eine Einrichtung für Radfahrer (Schutzstreifen) - nie beides gleichzeitig. Sprich: Der Schutzstreifen endet immer kurz vor der Sprunginsel. Das fand ich unangenehm, ebenso das links Einsortieren, um überhaupt in die Rathenaustraße zu kommen. Zurückhaltende Radler haben da sicher größere Schwierigkeiten als ich.

    Noch was: an dieser Kreuzung

    biegt die (geplante) Veloroute nach rechts in den Suhrenkamp ab. Die Kreuzung ist umgestaltet worden, es gibt jetzt eine Gabelung des breiten Radweges vor der Ampel, und der Rechtsabbieger führt erkennbar an der Ampel vorbei rechts rein. Ich habe den natürlich als »freien Rechtsabbieger« aufgefasst und habe mich einen Teufel um die rote Ampel geschert. Man sah ja, was gemeint ist. Falls niemand ein Foto parat hat, fahre ich da nochmal vorbei.

    Ich bin gerade die Veloroute 4 gefahren, von der Schlüterstraße/Alten Rabenstraße kommend zu mir nach Hause, also vom Südende der Fahrradstraße Harvestehuder Weg bis zur Einmündung Fibigerstraße/Neubergerweg.
    Genauer gesagt: Ich bin größtenteils das gefahren, was mal Veloroute werden soll, denn auf dem größten Teil der Strecke fehlen noch Beschilderung und bauliche Umgestaltung, so dass z. B die Querung des Krohnstiegs recht dämlich ist. Und es gibt natürlich noch die Stellen, wo ich eigentlich nach Pfeil rechts abbiegen müsste, obwohl die Veloroute geradeaus führt.

    Insgesamt: Sehr angenehm, 45 Minuten auf dem Citybike, Null Hupen, Null Schneiden, Null Ausbremsen.
    Leider hat das Video 4 GB, und das Mikro der Helmkamera hat keinen Windschutz ...

    Ich kann mir zwar »Mit dem Fahrrad zur Arbeit« nicht leisten, aber »Mit dem Fahrrad von der Arbeit heim« werde ich öfter machen. Dank Velorouten.

    Wenn er dann zwei Meter breit ist (besser natürlich noch breiter), ist ein Überholen kein Problem.

    Wie breit ist das zu überholende Fahrrad? Wie breit ist mein Fahrrad? Wie viel Abstand hat zwischen meiner rechten Lenkerspitze und der linken Lenkerspitze des zu überholenden Fahrrades zu sein?
    Wenn ich die drei Werte addiere, bin ich bei weit über zwei Metern.