Beiträge von Fahrbahnradler

    Und auf den Punkt, dass laut Radfahrer die Polizei nicht bereit war, das als einen Unfall aufzunehmen, an dem der Fußgänger beteiligt war (und ein Gericht feststellen zu lassen, ob den Fußgänger eine (Mit-)Schuld trifft, sondern dass die Polizei das als Alleinunfall hinstellen wollte und den Radfahrer mit "Gegenanzeige" gedroht hat (hallo Malte - kommt Dir das bekannt vor?), geht die ZEIT leider überhaupt nicht ein.

    Ich befinde mich gerade in einer Stadt, die ungefähr so viele Einwohner wie Hamburg hat. (Der führende Fußballclub hat allerdings etwas mehr Trophäen im Schrank.)
    Hier ist man dabei, Fahrradinfrastruktur zu schaffen. Und man plakatiert:

    Das Abbiegen der Autos - ohne zu schauen - ist der schlimmste/bedeutsamste Grund für Fahrradunfälle.
    Indem wir aufpassen, machen wir die Stadt sicherer und liebenswerter

    Völlig off-topic, aber ich bekomme halt jedes Mal Augenkrebs, wenn ich ein ß zwischen Großbuchstaben sehe: wenn ich Ploß wäre, dann würde ich darauf bestehen, entweder "Ploß" oder "PLOSS" auf die Plakate zu bekommen.

    Ich habe auch immer gewitzelt, dass Stefan Kießling nur deswegen so selten in die Nationalelf berufen wurde, weil auf seinem Trikot KIEBLING mit einem etwas verrutschten ß stand ...

    Und wieder on-topic: ich möchte auch nichts im Verkehr vorgeschrieben bekommen. Ich möchte keinen PKW kaufen müssen, um mit einer Ampelphase über die Kreuzung zu kommen, auf einer ebenen und regelmäßig gesäuberten Piste fahren zu dürfen oder um eine E-Mobilitäts-Prämie zu erhalten. Ich würde die ersten beiden Dinge gerne mit meinem stinknormalen Fahrrad genießen dürfen und die Prämie auch für ein Pedelec oder gar für eine BahnCard 100 kassieren dürfen. Da gibt es nämlich schon das Fahren, bei dem ich Zeitung lesen, im Internet surfen und sonstwas kann (manche Menschen, die einen Nachtzug genommen haben, kümmern sich dabei sogar um den Nachwuchs für die Rentenversicherung).

    Aber während die vage Aussicht auf 80.000 womöglich strandende Flugpassagiere dazu führt, dass 150 Millionen für eine überflüssige und umweltschädliche Fluggesellschaft lockergemacht werden, juckt es dieselben Politiker so gut wie gar nicht, dass wegen einer haarsträubenden Tunnelbaumethode bei Rastatt und einer nicht vorhandenen Krisenstrategie halb Westeuropa am Rotieren ist und der Bahnsteig in Rastatt schlimmer aussieht als ein Flughafenterminal nach drei Stunden Wartezeit aufs Gepäck.
    Da sieht man, wo die Prioritäten liegen.
    (Reisende, die den Nachtzug Hamburg-Karlsruhe (-Zürich) gebucht hatten, wurden von der DB gebeten, eine bunte Zugfolge von ICEs und ICs via Köln, Frankfurt und Mannheim zu nehmen. Sicher doch. Mit dem Fahrrad im Gepäck ...)

    Radfahrer schwebt nach Laster-Crash in Lebensgefahr

    Radfahrer querte offenbar hier, einer von beiden scheint wohl die rote Ampel missachtet zu haben.

    Was ich aber etwas geschmacklos finde, ist der verharmlosende Gebrauch des Begriffs „erwischen“:

    Beim Lesen dachte ich mir noch "das klingt nach Jagd-Jargon", und dann kamen die Meldungen aus Barcelona:

    »Ein Tourist sagte, das Fahrzeug sei Zickzack gefahren, „um ein Maximum an Fußgängern zu erwischen“. – Quelle: ©2017«

    Aber offenbar hat jemand nachgefragt, ob denn tatsächlich auf einem freien Schutzstreifen weitergefahren werden darf, wenn auf der Fahrbahn jemand hält:

    »Auf Nachfrage teilte die Polizei mit, dass die Radfahrer sich richtig verhalten hätten und nun geprüft werde, wie es zu dem Unfall kam. – Quelle: ©2017«

    Tja, wie es zu dem Unfall kam, steht eigentlich schon im Artikel. Kann natürlich sein, dass der Autofahrer angibt, die Sonne habe ihn geblendet oder er habe das Bremspedal nicht gefunden ... aber wenn von einer Dreierkolonne der mittlere Fahrer »abgeschossen« wird, dann müsste ja der Autofahrer den vorderen Radfahrer gesehen haben, dürfte also nicht davon ausgegangen sein, dass da keiner kommen kann.

    Eine Anreise mit dem Rad wird empfohlen, es stehen im Leinpfad unter Umständen nicht genügend Parkplätze zur Verfügung.

    :thumbup::thumbup::thumbup:

    Als ich heute früh auf irgendeinem Plakat des optisch gerade konfirmierten Herrn Ploß diesen Termin sah, ging mir durch den Kopf: OPEC-Daten raussuchen.
    Unter
    findet man das Statistische Bulletin der OPEC für 2017 (11,3 MB).
    Seite 26: »World proven crude oil reserves by country«; Total World: 1.492.164 Millionen Barrel
    Seite 32: »World crude oil production by country«; Total World: 75.476,7 Tausend Barrel pro Tag, also 27.567,9 Millionen Barrel pro Jahr
    Seite 48: »World oil demand by country«: Total World: 95.115,1 Tausend Barrel pro Tag, also 34.740,8 Millionen Barrel pro Jahr
    Nach Adam Riese reicht bei Fortschreibung der 2016er Zahlen das Öl noch 54 Jahre (bezogen auf die Fördermenge) bzw. 43 Jahre (bezogen auf die Nachfrage).

    Von jetzt bis 2030 sind rund 13 Jahre, also fast ein Drittel auf dem Weg zum letzten Tropfen. (Falls nicht der Ölschiefer in Nordamerika und die Pre-Sal-Vorkommen vor Brasilien erschlossen werden.) Da könnte man sich als Vertreter einer Partei, die sich angeblich auf die »Schöpfung« beruft, schon mal Gedanken machen, wie das eigentlich laufen soll.

    Das ist die Ecke am Ochsenzoll / Parallelstraße:

    Das ist der jetzt zur Einbahnstraße erklärte Querpfad:

    (Da steht inzwischen ein Schild "Privatstraße".)

    In der Parallelstraße könnten die Anwohner natürlich an die Grenzen des zulässigen Parkens auf der Fahrbahn gehen, dann fährt da keiner mehr 80 ...

    Ich kann ja verstehen, dass die Autofahrer keinen Bock auf die Umleitung Tarpen haben; das Problem ist, dass die Ohechaussee und der Kreisel Ochsenzoll überlastet sind (Ampelphasen anpassen für eine dreimonatige Baustelle? Viiiiiiel zu kompliziert!), aber wer in den Osten Norderstedts will, könnte eigentlich die Tangstedter Landstraße nehmen, anstatt kilometerweit durch Tempo-30-Sträßchen zu gurken.

    Prust!
    Gibt's das auch für Autos? »Also beim Kauf eines Autos sollte ich erwarten, dass der Händler mich einweist, damit ich mich mit dem Auto sicher im Straßenverkehr bewegen kann. Außerdem sollte ich darauf achten, dass die Nummernschildbeleuchtung funktioniert. Ich sollte auch wissen, wo ich fahren darf. Und ich sollte immer nur mit angemessener Geschwindigkeit fahren. Und ich sollte es immer abschließen, wenn ich aussteige.«

    Eine 70-Jährige befuhr mit ihrem Fahrrad die Königstraße in Richtung Zehlendorf. Hierbei soll sie gegen 17.40 Uhr bei dem Versuch, einem entgegenkommenden 82-jährigen Radler auszuweichen, mit dem Vorderrad gegen den erhöhten Rand des Radweges gekommen sein. Sie verlor die Kontrolle und stürzte. Ein Rettungswagen brachten die Frau mit Verletzungen an den Beinen in ein Krankenhaus. Diese Kanten wurden früher zur optischen Trennung von Rad- und Gehwegen eingebaut. Mittlerweile dürften hunderte Radler ein Opfer dieser Stolperfallen geworden sein.

    Wie manche wissen - manche aber auch nicht -, ist das Radfahren am Westufer der Außenalster nicht gestattet, weil das im Park ein reiner Fußweg ist.

    Und nun berichtet ein gewisser Markus G. aus dem schwäbischen Geislingen an der Steige:

    „Als ich mir ein Fahrrad gekauft hatte, bin ich an der Alster entlanggefahren und habe nicht gemerkt, dass man da nicht fahren darf. Ein älterer Herr kam zu mir und sagte: ‚Steigen Sie ab!‘ Da habe ich mich daran erinnert, dass ich eine Woche zuvor eine Karikatur gesehen hatte, auch mit einem Fahrradfahrer, dem gesagt wurde, er solle absteigen und derjenige antwortete dann: ‚Ich kann nicht absteigen, ich bin vom HSV.‘ Und in dem Moment habe ich dann tatsächlich zu dem älteren Herren gesagt: ‚Ich kann nicht absteigen, ich bin der HSV-Trainer. Wir steigen niemals ab.‘ Das war eine lustige Geschichte, weil wir danach beide gelacht haben.“

    So würde ich fahren:

    Ich habe EIN MAL die Alsterkrugchaussee südwestlich der Sengelmannstraße benutzt. Das willst Du nicht wieder haben. Über die Bebelallee in die Rathenaustraße ist mein Favorit, und weil in Ohlsdorf blödes Gewusel ist, würde ich auf der Sengelmannstraße die Alster überqueren und dann in den Maienweg einbiegen (oder, noch schöner, nördlich entlang der Alster auf dem gemischten Weg durch die Grünanlage bis Am Hasenberge, aber das ist nicht tempotauglich und nicht wetterfest). Der Maienweg ist allerdings bei starkem Verkehr schlecht zu befahren, weil eng und weil womöglich viel "Raaaadweeeg" getötet wird, aber das ist nur ein kurzes Stück.

    Ach - und geht es um "mal kennenlernen und flott vorankommen" oder "da langfahren, wo es am schönsten ist"? Im zweiten Fall würde ich nämlich sagen: doppelte Zeit einplanen und im Alstertal fahren. Traumhaft! ;)