Man vergleiche mal, was ab 1990 gebaut wurde, Stichwort "Verkehrsprojekte deutsche Einheit". Autobahnen noch und nöcher, Bundesstraßen-Ausbau noch und nöcher, jede Menge anderer Straßen ausgebaut - und daneben vergammelt die eingleisige, nicht elektrifizierte Bahnstrecke.
HH-Berlin hat man dann nur für 160 km/h ausgebaut - mit der ausdrücklichen Begründung, da solle ja später der Transrapid schweben, also würde sich ein Ausbau der Bahn auf 200 oder gar 250 km/h nicht lohnen. Wir wissen alle, wie es dann gekommen ist. Der Transrapid fährt nur - äh - in 10 Minuten - äh - also von Schanghai oder so zum Flughafen, also wenn Sie dort einchecken, dann sind Sie quasi schon in München, und die Bahnstrecke musste man dann nochmal ausbauen (weg mit den Bahnübergängen) ...
Vernünftig wäre gewesen, als erstes Stendal-Uelzen-Bremen zweigleisig elektrisch auszubauen, dann hätte man eine echte Alternative zu Berlin-Wittenberge-Hamburg gehabt, sodass dann diese Strecke richtig gut hätte ausgebaut werden können.
Plus zweigleisig elektrisch Lüneburg-Lübeck-Kiel und Lübeck-Sassnitz (Mukran), ... ich könnte mit dem "hätte, hätte, Ausbaustrecke" noch stundenlang weitermachen.
Und es gab/gibt übrigens auch Vorschläge von Praktikern, wie man den Hinterlandverkehr für den Hamburger Hafen erleichtern könnte: Hafen - Maschen - Lüneburg - Dannenberg - Dömitzer Elbbrücke wieder aufbauen - Wittenberge - Stendal - runter nach Hof - Regensburg - Passau bzw. Mühldorf-Salzburg (schlagt mal nach, seit wann die Strecke München-Mühldorf-Simbach-Österreich ausgebaut werden soll!), das wäre eine riesige Entlastung für die Hauptstrecken über Uelzen-Hannover-Kreisensen-Göttingen-Bebra und so weiter und auch weniger Höhenmeter als bei dem jetzigen Kurs ...
Auf dem Abschnitt München-Mühldorf schreien die Anwohner nach dem Ausbau der Bahnstrecke. Was hat die bayrische Staatsregierung gemacht? Eine Autobahn gebaut.