Beiträge von Fahrbahnradler

    Der Experte agitiert in der Morgenpost:

    »Appell eines Unfall-Chirurgen: Radler, setzt gefälligst Helme auf!«

    Eindringlichstes Beispiel:

    »Ich erinnere mich noch gut an ein Kind, das beim Überqueren eines Zebrastreifens von einer Autofahrerin übersehen und erfasst wurde. Es flog durch die Luft und landete mit dem Kopf auf dem Asphalt. Dank Helm ist der Junge mit Schürfwunden und einem riesigen Schrecken davongekommen.«

    Also Helmpflicht für Fußgänger, oder was?

    https://www.mopo.de/hamburg/appell…e-auf--30707200

    Ich bin da heute langgeradelt.

    Erste Herausforderung: die Stelle mit der abgedeckten Fahrradampel. Ich fahre darauf zu, sehe aus der Ferne eine große rote (Fahrbahn-)Ampel und eine kleine grüne Ampel mit einem Fahrradsymbol. Oh, denke ich: es gilt die Fahrradampel, also habe ich grün. Dann sehe ich den winzigen Linkspfeil unter dem Grün. Aha, denke ich, durch den Linkspfeil gilt diese Ampel nicht für Radler, die geradeaus wollen. Also gilt für mich doch die große rote Fahrbahnampel. (Ohne Abdeckung hätte links neben dem grünen Radlerampelchen eine rote Radlerampel geleuchtet. Kann man aus 30 Metern erkennen, dass nicht die linke Ampel, sondern die 10 cm rechts davon hängende Ampel für Linksabbieger gelten soll?)

    Zweite Herausforderung: Direkt vor dem Bahnhof hängt eine fette Fahrbahnampel, die für Rechtsabbieger rot zeigt. Die Fahrbahnampel geradeaus zeigt grün. An dieser Stelle hängt keine Fahrradampel. Also müsste diese Ampel für mich gelten und ich anhalten, weil ich zum Stephansplatz will. Wenn ich das tue, blockiere ich den gesamten Radfahrstreifen. Aber was ist das? 20 Meter weiter vorne ist eine Fahrradampel, direkt an der Kreuzung. Dann gilt also die für mich!!! Also ignoriere ich das Fahrbahnrot rechts.

    Dritte Herausforderung: Diese Fahrradampel zeigt grün und hat keine Richtungspfeile, also gilt das Grün in alle Richtungen. Folglich biege ich rechts ab. Obwohl auch die parallelen Fußgänger in diesem Moment grün bekommen. Sehr wuselig.

    Fazit: Nicht zu Ende gedacht und viel zuwenig Platz für Radfahrer. Nicht auszudenken, wenn da mal vier bis sechs Leute gleichzeitig rechts abbiegen wollen und stehenbleiben ...

    Landstraße. Ein Rettungswagen auf Einsatzfahrt. Ein aus der Gegenrichtung kommender Autofahrer, der links abbiegen will, hält an, um den Rettungswagen passieren zu lassen. Das muss er ohnehin, aber außerdem hat der RTW Blaulicht und Martinshorn aktiviert.

    Hinter dem Autofahrer kommt ein voll besetzter Bus. In den Worten von NDR online:

    »Offenbar wollte der Fahrer eines Pkw in Rüting nach links in Richtung Grube abbiegen. Er stand auf der Fahrbahn, um einen entgegenkommenden, in Richtung Lensahn fahrenden Rettungswagen passieren zu lassen, der mit Blaulicht und Martinshorn auf dem Weg zu einem Notfall war. Der Reisebus näherte sich dem Pkw von hinten Richtung Cismar.«

    NDR online weiter:

    »Laut Polizei kam es zum Zusammenstoß des Busses mit dem Rettungswagen, als der Bus dem Pkw über die Spur des Gegenverkehrs auszuweichen versuchte.«

    Die Kieler Nachrichten schildern es so:

    »In der Ortschaft Rüting im schleswig-holsteinischen Grömitz kam dem Reisebus ein Rettungswagen dabei im Einsatz entgegen. Ersten Polizeierkenntnissen zufolge wollte ein vor dem Bus fahrender Autofahrer nach links abbiegen, wartete aber, um den Rettungswagen passieren zu lassen. Den Ermittlungen zufolge soll der Busfahrer daraufhin in den Gegenverkehr gefahren sein, um dem stehenden Auto auszuweichen.«

    Die Hamburger Morgenpost so:

    »Der Busfahrer will nach ersten Informationen wohl dem wartenden Auto ausweichen, fährt dabei in den Gegenverkehr. Beide Fahrzeuge stoßen zusammen.«

    Der Busfahrer »will ...wohl ... ausweichen« - trotz Gegenverkehr. War er zu schnell? War er abgelenkt und hat nicht auf die Straße geachtet? Dachte er, er schafft es noch vor dem RTW? Könnte es sein, dass der PKW den Blinker links wieder ausgemacht hat, um dem RTW zu signalisieren, dass er jetzt natürlich nicht abbiegt - und der Busfahrer zieht daraufhin blind nach links?

    Kann man sich alles fragen. Soll man aber anscheinend nicht, wenn es nach dem ZDF geht:

    »Offenbar musste der Busfahrer einem haltenden Auto ausweichen und war dabei auf die Gegenfahrbahn geraten

    So ganz aus Versehen. Genauer: weil jemand ihn gezwungen hat.

    Die Vorab-Entschuldigung eines unaufmerksamen oder unverantwortlichen Autofahrers findet also nicht nur dann statt, wenn Unfallgegner und -opfer Radfahrer sind. Hier waren es 52 Opfer.

    So erzieht man die VT dazu, dass nicht alle VZ ernst zu nehmen sind.

    Aber wehe, sie sind mal ernst gemeint, dann ist die Entrüstung um so größer.

    Und wenn man die Behörde informiert, wird man angemault.

    »Sind Sie vom Fach?« wurde ich mal als Reaktion auf die telefonische Meldung eines [Zeichen 240] in einer Baustelle auf einem nicht benutzungspflichtigen Radweg gefragt - und zwar in einem Tonfall, der sich deutlich nach: »Wer sind Sie eigentlich, dass Sie es wagen, die Richtigkeit von Verkehrszeichen anzuzweifeln?« anhörte

    Nun ist auch der Teil des Radfahrstreifens vor dem Bahnhof Dammtor in einem einigermaßen betriebsbereiten Zustand. An der Kreuzung zur Grindelallee hatte ich mich schon über diese breite Weiche gefreut und mich gewundert, dass man sich offenbar plötzlich zu überbreiten Radfahrstreifen durchringen konnte, die der zu erwartenden Verkehrsstärke tatsächlich gerecht würden:


    Aber Hamburg dann so: Nö. Immerhin gibt’s einen Rüttelstreifen, damit Tagträumer am Lenkrad geweckt werden.

    Gehe ich richtig in der Annahme, dass der aus der Grindelallee einbiegende Radfahrer den durchgezogenen Breitstrich in der Weiche nicht überfahren darf? Dann wird die Kurve sehr eng.

    Dem Radelmädchen ist heute offenbar genau das passiert: https://twitter.com/Radelmaedchen/status/1012307999602434049

    Ich bin ja gespannt, ob morgen der ICE 72 von Kiel nach Basel vernünftig fährt, ich will schließlich zur Critical Mass nach Karlsruhe — allerdings habe ich ja Brompti dabei und kann notfalls auch in Nicht-Fahrrad-Züge steigen.

    Von Kiel nach Basel fährt ICE 73 und das ist planmäßig ein ICE1.

    Norderstedt ist unglaublich, aber echt:

    Zitat

    Bei den Radfahrern haben die Kontrolleure vor allem das verbotene Fahren in die falsche Richtung und das Telefonieren während der Fahrt im Blick. „An Kreuzungen und Einmündungen ereignen sich die häufigsten Unfälle“, sagt Hädicke-Schories. Dort achten Autofahrer vor allem auf Radler, die von links kommen. Nähern sie sich von rechts, werden sie häufig nicht rechtzeitig wahrgenommen, es kommt zur Kollision.

    Einen weiteren Gefahrenpunkt sieht die Polizei an Ein- und Ausfahrten. Dort müssten Autofahrer oft bis auf den Radweg vorfahren, um ausreichend Sicht auf den Verkehr zu haben. Wegen dieser hohen Risiken für die Sicherheit sei es Radfahrern nur dann gestattet, einen „linken“ Radweg zu benutzen, wenn er auch für diese Richtung mit einem entsprechenden Verkehrszeichen gekennzeichnet ist.

    Aha. Radfahrer sind also kein Verkehr. Daher darf der Radweg blockiert werden, um »den Verkehr« zu beobachten.

    Aha. Norderstedt schickt also Radfahrer an manchen Stellen bewusst in ein »hohes Risiko«. (Denn es geht in Wirklichkeit nicht um das »Gestatten« einer Linksfahrt per [Zusatzzeichen 1022-10], sondern um das Anordnen einer Linksfahrt per [Zeichen 241-30][Zusatzzeichen 1000-31].)

    Das Bundesfinanzministerium versichert hoch und heilig:

    Das FMS speichert Ihre Daten nur temporär für die Zeit bis zum Ausdruck der Formulare bzw. dem Ende Ihrer Sitzung. Bevor Sie die ausgefüllten Formulare an die Steuerverwaltung/Zollverwaltung übermitteln, lesen Sie bitte die Informationen der Steuerverwaltung/Zollverwaltung zum Datenschutz.

    Die Information der Steuerverwaltung finden Sie hier.

    Die Information der Zollverwaltung finden Sie hier.

    Auch die müssen also jetzt sagen, was Sache ist. ;)

    Der Unfall ist in Norderstedt passiert. Diese Stadt ist derart gespickt mit benutzungspflichtigen Zweirichtungsradwegen, dass man dort das »Geisterradeln« fast schon als erwünschten Normalfall ansehen muss. Ausnahmsweise ist an der Unfallstelle mal auf beiden Seiten ein Radweg ...

    »One of the mainstay companies of Koch Industries, the Kochs’ conglomerate, is a major producer of gasoline and asphalt, and also makes seatbelts, tires and other automotive parts.«

    So hat man in den USA in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts den damaligen ÖPNV plattgemacht. Auto- und Reifenfirmen -allerdings nicht mit dem iPad, sondern durch Aufkaufen von Trambahnbetreibern und anschließendes Stilllegen der Netze.

    Bin erst das 3. Mal dabei gewesen. Ich fand es immer voll.

    Die Schätzungen von Veranstaltern und Polizei liegen wie gewohnt weit auseinander: Jene sprechen von 30 000, diese meint 8 000.

    Ich finde es erbärmlich, dass die Polizei nicht einmal bei einer Veranstaltung, bei der man an 20 verschiedenen Punkten sehr übersichtlich zählen kann, bereit ist, korrekte Zahlen zu nennen. Nicht alle fahren bis zum Rathausmarkt; ich gestern auch nicht. Man konnte aber an den großen Treffpunkten vorher oder auch an den Zufahrtsstraßen wunderbar zählen. Wenn man wollte.