Beiträge von Autostadt_MS

    Wie oft wurde denn die kleine Schweiz bereits in Schutt und Asche gelegt, weil sie ja in keiner Waffenbruderschaft organisiert ist?
    Was den Kapitalismus angeht, gilt m.E. der alte Horkheimer Satz in abgewandelter Form durchaus nicht nur, wie im Original, für Faschismus, sondern auch für Krieg und Imperialismus:

    "Wer vom Kapitalismus nicht reden will, soll auch vom Kriege schweigen"

    Wir erleben doch derzeit Beides:
    die erneute Hinwendung des zwischen Krise und Extragewinnen daher stolpernden Kapitalismus zur faschistischen Option auch in den 'Kernländern der Formaldemokratie', sowie das konkurrierende Abstecken der globalen claims (klassische Rohstoffe, Wasser, Sonnengebiete, seltene Erden, ...) im beginnenden postfossilen Produktionsmodus.
    Begleitend wird, wie es in kriegsvorbereitenden Zeiten notwendig ist, in den jeweiligen Blöcken versucht weitgehende Autarkie herzustellen ('neuer' Protektionismus).
    Gleichzeitig verschärft sich die Frage bzw. die Notwendigkeit der Herstellung von stabiler innerer Hegemonie zugunsten des Status Quo Erhalts der (be-)herrschenden Gruppen und Institutionen, was sich in extremer Ausweitung des Überwachungsstaates, in Kämpfen um die Verfügbarkeit und den Zugriff auf 'Öffentlichkeit' und die an die aufgebauten Feindbilder gekoppelten Diskursverengungen (zB DAS IST KREMLNARRATIV !!1elf1!1" oder auch in der Variante "DAS IST ANTIAMERIKANISMUS11!1elf1" oder "DAS IST ANTISEMITISCH !!11elf1!1".

    Es stimmt natürlich, dass auch und vor allem in Deutschland der Antisemitismus wieder anwächst bzw. sichtbarer wird, aber das sind zwei verschiedene Paar Schuhe: einerseits die Gefahr/Bedrohung durch anwachsenden realen Antisemitismus, anderseits die PR-Figur, mit welcher unliebsame Meinungen/Positionen/Tatbestände aus den Diskursen verdrängt werden (sollen).
    Siehe die jüngsten Debatten bzw. Vorgänge rund um Uni-Veranstaltungen, etc.

    Siehe das 'Aufräumen' des Trump-Regimes in der US-Kulturlandschaft, siehe das 'Aufräumen' des russ. Regimes in vielen gesellsch. Bereichen incl. Medienzensur, Kulturzensur, harter Repression bei abweichenden Äußerungen oder gar Protest.
    In Deutschland wird das vergleichsweise erstmal weniger sichtbar, aber immerhin sind wir ein Land, dessen Regierung/Justiz harmlose junge Menschen, die sich für den grundgesetzlich vorgeschriebenen Klimaschutz einsetzen und den systemrelevanten Autoverkehr dazu mal für ein paar Minuten blockieren als kriminelle Vereinigung verfolgt und einkerkert incl. mehrwöchiger 'Präventivhaft' bereits für lediglich 'zu erwartende' Vergehen, was durchaus an die alte deutsch 'Schutzhaft' erinnert.

    Wir können doch gerade die klassische doppelte Hochrüstung nach Außen und nach Innen als Zeitzeugen live miterleben.
    Das "Wehret den Anfängen" wurde erfolgreich auf die AfD eingezäunt, nach dem Motto:
    menschenverachtendes Asylsystem bzw. Abschiebungs- und Pushback-System ist böser Faschismus, wenn von der AfD vertreten, aber zugleich die Rettung des Abendlandes, wenn von cDU oder den Grünen vertreten.
    Und wenn's der Stabilität der Waffenbrüderschaft dient, dann gibt's auch das Küsschen der 'Mitte' mit der Faschistin Meloni, wo mir gleich der alte Tucholsky einfällt:
    "Küsst die Faschisten wo ihr sie trefft"

    Dass solche Entwicklungen nicht nur im Kapitalismus auftreten bzw. auftraten stimmt natürlich, wie sich in der Geschichte der Sklavenhaltergesellschaften und des Feudalismus ja gezeigt hat. Aber das sind ja, obwohl sich immer noch erstaunlich große Restbestände von Sklavenausbeutung und Feudalstrukturen auffinden lassen, historische Systeme, die zur Zeit nicht akut diskutiert werden müssen, wenn es um die Klärung der Frage geht, warum wir erneut vor der sehr realen Gefahr eines weiteren großen Weltkrieges stehen, und warum die Remilitarisierung der Gesellschaften so rapide voranschreitet bei gleichzeitig minimierten Widerstandskräften.

    Aber es gibt ja auch positive Seiten! Die Aktionäre und Aktionärinnen der börsennotierten Rüstungskonzerne können beruhigt auf einträgliche und gesicherte Reichtumsmehrung hoffen.

    Schwierig.

    Der Feindbildaufbau ist heutzutage viel besser und umfassender verankert als noch im ersten kalten Krieg.
    Im ersten kalten Krieg gab es ja abseits der Panikmache rund um die 'Kommunistische Gefahr' noch eine ziemlich breit aufgestellte Linke, die sich dem Feindbildaufbau gegen Kommunismus und gegen antikoloniale Befreiungsbewegungen weitgehend entzogen hatte, ja sogar Solidarität mit selbigen zu zeigen bereit war.

    Mittlerweile aber lauern ja überall nur noch Feinde:
    'Der Russe', 'Der Chinese', Orbans Ungarn, Trumps USA, Palästinenser, Muslime, 'Illegale' Ausländer im Generellen, nicht zu vergessen die Unterstützer:innen dieser Feinde im eigenen Land, die es natürlich auch intensiv zu überwachen und zu bekämpfen gilt, ...
    An 'Feinden' herrscht wahrlich kein Mangel mehr, und es werden ja fast jährlich mehr.

    Im System des globalen Kapitalismus ist das allerdings auch schwer zu vermeiden, da die Beziehungen innergesellschaftlich wie international grundlegend auf Konkurrenz beruhen, und nicht auf Kooperation.
    (Partielle) Kooperationen gibt es eher im Bereich von 'Waffenbrüderschaften', die sich dann 'binnen solidarisch' mit intensiver 'Zusammenhalts-Rhetorik' gegen konkurrierende 'Waffenbrüder' bzw. 'Blöcke' zusammenschließen.

    Die Idee von 'Kapitalismus ohne Krieg' (im Westen maskiert in der Formel vom 'Demokratischen Frieden') ist m.E. eine irreale Fiktion ohne sachlich/fachliche Grundlage.
    Was dagegen reale Wirkung entfalten konnte war 'pax americana' in einer teils bipolaren ('Westblock' vs. 'Ostblock') im Kern aber unipolar aufgestellten Welt mit unbestrittener Dominanz der USA.

    Insofern ist es in einer Zeit, in welcher zwar der Kapitalismus von Krise zu Krise stolpert, aber zugleich Kritik am Kapitalismus quasi ausgestorben ist, nicht zu erwarten, dass noch eine wirksame Opposition zu den grassierenden Kriegsplänen entstehen wird.
    Bei den Grünen ist das doch perfekt und in Echtzeit zu beobachten gewesen.
    Die emsig selbstsatte Beflissenheit eines in edlen und bewesteten Zwirn gezurrten Anton Hofreiter in Talk-shows über die unterschiedlichsten Typen unserer tollen 'Hart wie Kruppstahl - Haubitzen' zu dozieren kann da durchaus als pars-pro-toto durchgehen.
    Und der Herr gilt ja immer noch als 'Parteilinker' !!
    Mit diesem Schwenk der Olivgrünen hin zum hardcore Militarismus, in welchem die so tapfer und heroisch kämpfenden ukrainischen jungen Männer und Frauen als 'zu bewundern' geframt wurden, statt das elendig blutige Verrecken in den schlammigen kalten Schützengräben mit Menschen, die verzweifelt versuchen sich ihre herausquellenden Gedärme wieder in die Bauchhöhle zu schieben (der erste Weltkrieg lässt grüßen), zu thematisieren, wurde ja auch genau jener Teil der 'Liberal-progressiven' Mittelschichten in die neue deutschen Kriegsbegeisterung mitgenommen, die früher als Anti-Kriegs Opposition zur Verfügung gestanden hätten und zu Millionen auf die Straßen gegangen waren.

    Von den im gesamten 'Wertewesten' aufstrebenden rechts-faschistischen Kräften und der erneuten Kumpanei mit der sogenannten 'bürgerlichen' aka kapitalistischen 'Mitte' mal ganz zu schweigen.

    Ich werd sie zwar diesmal nicht wählen, aber die Wahlvideos sind wieder ziemlich auf den Punkt:
    ! ERSTSCHLAG !

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    Vor einem "insofern recht" kommt allerdings ein klares und eindeutiges "im Kern vollkommen Unrecht".

    Und was die Trennung von NO und Feinstaub angeht: stört da nicht die (eigentlich doch bekannte) Tatsache, dass sich das recht reaktive NO(x) u.a. auch in Feinstaub umwandelt (sogenannter sekundärer Feinstaub)?

    Vor allem ist bei dem Thema der Bezug zu Umweltbelastungen und 'sozialer' bzw. richtiger ausgedrückt 'finanzieller' Ungleichheit relevant.
    Die Lebenserwartungen zwischen Wohlhabenden und finanziell deprivierten klaffen immer weiter auseinander.
    Bei den Renten zeigt sich beispielsweise, dass die Ärmeren nach harter Arbeitszeit im Geringlohnbereich und Renten von >1500€ bereits ca. 9 Jahre kürzere Rente beziehen als die Gruppe mit ca. >4000€, wenn ich das richtig erinnere (DIW glaub ich).

    Ähnliches ist in den USA zu beobachten, so dass in vielen, auch und gerade den 'entwickelten' Ländern, nicht mehr sinnvoll von durchschnittlicher Lebenserwartung gesprochen werden kann.
    -> wenn der Jäger einmal links daneben und einmal rechts daneben schießt, ist der Hase im Durchschnitt tot.

    Neben anderen Faktoren spielt es auch eine Rolle, dass in den 'Armenquartieren' eine sehr viel höhere Lärmbelastung und Abgasbelastung vorliegt.
    Dass die epidemiologischen Befunde in der REgel von statistischen Toten und statistischer Lebenszeitsreduktion ausgeht ist nunmal der Disziplin geschuldet. Ist ja keine rein medizinische Disziplin, sondern hat den Job mittels Statistischen Auswertungen die Bedingungen für Krankheiten bzw. deren Ausbreitung/Vorkommen zu eruieren.
    Gleichzeitig, da stimme ich zu, braucht es idealerweise auch Kausalitätsbezüge, nicht bloß vage Korrelationen. Das ist aber in der epidemiologischen 'community' doch hinlänglich bekannt, die Leute sind ja keine Hobbyisten.
    Zudem sind zahlreiche Ursächlichkeiten bei Abgas/Lärm mittlerweile bekannt, auch wenn das mitunter etwas kride daher kommt. Z.B. gibt es einen Zusammenhang zwischen Abgasbelastung und Pollenallergie, was ja nicht von vornherein intuitiv zu erwarten wäre.
    Die Ultrafeinstäube docken an den Pollen an, das Immunsystem detektiert (zu Recht) einen toxischen Stoff und geht in den Abwehrkampf, wobei dann der betreffende Pollen auf die Liste des aktiv Abzuwehrenden kommt.
    z.B. HZI München (und HZI Mannheim, wenn ich das richtig erinnere) sind da durchaus aussagekräftig.

    Das Thema war ja schon 2019 zu Zeiten des Auffliegens der deutschen Abgasmafia virulent, mit dem interessanten Höhepunkt der berühmten "100 Lungenärzte", die in den Frontalangriff gegen die Epidemiologischen Erkenntnisse gegangen sind.
    Das hat sich dann bei den Leuten festgesetzt, auch wenn dann später (TAZ) rauskam dass sich diese SUV-Lungenärzte Fraktion mal eben um Größenordnungen verrechnet hatte, was Dr.Köhler dann ja dem Nichtvorhandensein einer Sekretärin zuschrieb ^^^^^^

    Insgesamt erinnert das Theater um die epidemiologischen Befunde zu Autoabgasen stark an die Tabaklobby, die es ja auch über Jahrzehnte erfolgreich geschafft hat mit windigen Argumenten die epidemiologischen Ergebnisse der Schädlichkeit des Rauchens abzustreiten.

    Bliebe das so, könnte sich eine interessante Konstellation ergeben.
    Entweder Minderheitsregierung mit Schwarz/rot, oder klare Mehrheit mit:
    Union + sPD + Olivgrün


    Milei-Partei immer noch draußen, da wird der Springer Konzern noch einiges an fDP PR raushauen müssen.
    In jedem Fall wird aber wohl eine Koalition entstehen, die bemüht sein wird dem plötzlich drohenden Kriegsende in der Ukraine entschlossen entgegen zu treten.
    Steht ja dann auch im Einklang mit der v.d.Leyen/Meloni-EU:

    Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass 'Verkehrsopfer' nur zu einem geringen Teil Verkehrsunfallopfer sind.

    Der weit überwiegende Teil der Verkehrsopfer erkrankt/stirbt durch Lärm und Abgase des MIV und Straßengütervkerhers, sowie durch das Zusammenwirken von Lärm und Abgasen. Beides sind immer noch weit unterschätzte 'Killer' mit einem ziemlich großen Bündel an lästigen, ernsthaften und sehr ernsthaften Erkrankungen im Gepäck.

    "Seit wenigen Wochen erlebt die Linke einen klaren Aufwind in den Wahlumfragen. Noch bis in den Dezember dümpelte die Partei bei drei Prozent. Sie drohte nach der Abspaltung des Bündnis Sahra Wagenknecht in der Bedeutungslosigkeit zu versinken. Jetzt dreht sich das Bild. Im aktuellen ZDF-Politbarometer steht die Linke bei sieben Prozent."

    ZDF vom 12.2.25 https://www.zdf.de/nachrichten/po…tiktok-100.html

    Kann ich mit leben. 8)


    Ja, könnte sehr belebend wirken, auch auf die 'Grünen'.
    Ein Absturz der Realissimo/Realissima-Grünen auf 9% und parallel 'Die Linke' hoch auf 10% wär vielleicht ein Ergebnis, das die 'Grünen' wieder ein wenig in die Richtung eines Kurses bringen könnte mit dem sie seinerzeit mal angetreten waren.

    Ja klar, deshalb ist Putins Oligarchenreich ja auch binnen 2 Jahren unter maximalem Material und Menscheneinsatz mehrere 100 Meter voran gekommen gegen einen Gegner, der allenfalls mit halber, vermutlich eher viertel Kraft zu fahren bereit ist (Nato Staaten).

    Kann also womöglich nur noch wenige Jahrtausende dauern, bis Putins asiatische Horden wieder mal mordend vor dem Brandenburger Tor stehen ...

    Ach so, dann sind die Grünen (Wertewesten usw...) und die diversen transatlantlischen ThinkTanks (Wertewesten usw.) jetzt also auch plötzlich 'Putintrolle'?

    Originelle Idee, aber doch eher abwegig.

    Im Übrigen ist die Tatsache(!), dass der 'Wertewesten' seit Jahrzehnten mit Doppelstandards operiert nun wirklich nicht ohne Denk- und Rechercheverzicht zu leugnen, bzw. ist diese Leugnung eigentlich eher für das Heer der 'NAFO-Trolle' kennzeichnend, die alle US-kritischen Tatsachen als 'Kreml Agenda' etikettieren und mittlerweile sogar dazu übergegangen sind renommierte Politikwissenschaftler in übelster Weise mit shit-storms zu überziehen , die den Namen 'hate-speech' wahrlich verdienen (mit Unterstützung einiger Grüner hardcore-Militaristen wie zB Robin Wagener).

    https://johannes-varwick.de/wp-content/uploads/2025/01/Erklaerung_Varwick_VorgangX_20012025.pdf

    Der Topos 'Kreml-Troll' bzw. Putin-Hure, etc. macht ungefähr den gleichen rhetorischen Job, den seinerzeit der Kampfbegriff von 'whataboutism' in der McCarthy Ära hingelegt hat.

    Du kannst Dich aber gern in den Irak aufmachen und dort endlich die 'Massenvernichtungswaffen' finden, oder nach Chile fahren und mit den Familien der Pinochet-Opfer reden, etc, etc, etc, etc, etc, etc ...

    Ansonsten ist der Vergleich zu Hitlers Vegetarismus insofern angebracht, als es genauso bizarr ist Tatsachen über den US-Imperialismus mit dem Verweis auf 'Putin' kontern zu wollen, wie es bizarr ist Vegetarismus abzulehnen da das ja NAZI-Trollerei sei.

    Ich fürchte mit 'Intellekt' hat das eher wenig zu tun, eher mit instrumentellem Verstandesgebrauch zum Zwecke der Renditenmaximerung für die US-Oligarchie und der dazu sehr förderlichen Entfaltung vollständiger globaler militärisch/wirtschaftlicher Dominanz a la 'letzte verbleibende Weltmacht' bzw. MAGA.

    Im Moment finde ich es sehr amüsant, wie es die Schwarz/Grünen anstellen wollen ihre Vasallentreue zum 'Imperium' weiterzustricken, ohne sich in den zahlreichen damit verbundenen Widersprüchen und Widrigkeiten zu verhedern. Baerbocks Statement von gemeinsamen 'Schnittstellen' mit der neuen Trump Regierung bzw. mit dem US-Regime lässt da noch auf etliche Stilblüten hoffen, zumal wenn die USA sich anschicken aus dem 'we are fighting a war against russia' auszusteigen um sich lieber auf den vermutlich kommenden Pazifikkrieg zu konzentrieren.

    Nach dem Abbruch aller Beziehungen zu Russland käme dann der bereits vorbereitete und transatlantisch notwendige Abbruch der Beziehungen zu China hinzu, was die EU endgültig zu beliebig erpressbarem Wachs in der Händen der jeweiligen US-Chefetage macht.

    Lustig ist auch das gegenwärtige Argumentationsmuster zur Hochrüstungsspirale:
    Weil ja Trump die 5% fordert, zeigt das, dass wir uns unabhängig von den Forderungen der USA machen müssen, weshalb wir eine eigene Rüstung und militärische Stärke aufbauen müssen, weshalb wir künftig unedingt 5% für Rüstung aufwenden müssen ...

    Ganz offensichtlich wird gegenwärtig intensiv daran gearbeitet unsern Kabarettisten den Job streitig zu machen.
    Wär natürlich noch erheblich lustiger, wenn's nicht so ernst wäre.

    Ja, das ist aber durchaus logisch bei einer Sozialisation in einer kapitalistisch neoliberalen Konkurrenz-Gesellschaft, in welcher Ellenbogen (als Top2) nach der richtigen Elternwahl (Top1) zur wichtigsten zu verinnerlichenden Verhaltensmaxime avanciert ist.

    Mittlerweile ist ja auch auf internationaler Ebene unserer 'der Kapitalismus hat gewonnen' Weltstaatengemeinschaft die harte, auf Krieg zwischen den geopolitischen Blöcken (NATO/AUKUS vs. Rest der Welt) hinauslaufende, Konkurrenz der dominierende Faktor.
    Dass gleichzeitig innerhalb der Blöcke die Kooperation bzw. der 'Zusammenhalt' der beteiligten Staaten gefordert und gefördert wird, macht die Sache ja nicht besser, sondern verhärtet lediglich die entstandenen 'Fronten'. Ein wenig erinnert das an die Konstallation vor dem ersten Weltkrieg, nur nicht auf dem Schachbrett Europa, sondern jetzt bereits im Weltmaßstab.

    Auch auf diesem Feld machen die (Oliv-)Grünen keine gute Figur mit ihrer Öl-ins-Feuer Strategie. Wenig beruhigend zudem die Aussage von Albright-Fan Baerbock, dass es doch immerhin etliche gemeinsame Schnittstellen zu den Trump USA gebe (das dürfte sich wohl vor allem auf die vier Bereiche 'Ausbau der Dominanz von NATO/AUKUS' 'Krieg gegen China' 'Rückstufung Russlands' und 'Sicherung der afrikanischen Rohstoffe' beziehen.
    Die Kritik an Rechten und Faschisten teile ich ausdrücklich, aber bei der Frage inwieweit die 'Mitte' da ein antagonistisch positiver Gegenentwurf wäre werde ich immer skeptischer, je stärker sich der inhaltliche Kern bei vielen Politikbereichen (Migration, Überwachung, Sozialabbau, ...) und die außenpolitische Positionierung dieser 'Mitte' dem rechten Pack annähert.
    Immer öfter gibt es ja nur noch wahltaktische Differenzen zwischen zB der AfD und dem Teil der Unionsparteien, die sich der erneuten 'Konservativen Revolution' (O-ton Dobrinth) verpflichtet fühlt.

    Konservative Revolution - Anschwellender Revolutionsgesang (1/2)
    Bis Anfang 2018 war "konservative Revolution" kaum jemandem ein Begriff. Doch dann äußerte der CSU-Politiker Alexander Dobrindt in der Zeitung "Die Welt" den…
    www.deutschlandfunk.de

    p.s.:
    die historischen Parallelen der alten konservativen-Revolution und der gegenwärtigen 'Mitte' wären doch mal ein Feld, dessen sich auch unsere 'Geschichtslehrer' mal annehmen könnten ;)
    Insbesondere die qua Koalitionsbildung stattfindende Verknüpfung von 'neuer konservativer Revolution' und dem was Nancy Fraser als 'progressive neoliberalism' begrifflich fasst macht den Weg frei für einen weiteren und wohl noch umfassenderen Rechtsruck (nicht nur) in den Staaten des EU/NATO Lagers.

    Zu bedenken ist m.E. auch inwieweit sich die Grenze/Definition von legaler und illegaler Einwanderung verschoben hat und weiter verschieben wird.

    Menschen gratis in anderen Ländern (globaler Süden) ausbilden zu lassen und dann hier lohndrückend einzusetzen ist eh 'legale Migration', während vor Krieg, Hunger, Terror flüchtende Menschen zunehmend als 'illegale Migration' definiert werden.

    Das ist durchaus in die Zukunft gedacht (Zyniker könnten sagen 'nachhaltig'), da sich mit Fortschreiten von Klimaerhitzung und globaler Ungleichheit die Zahl der Flüchtenden unweigerlich vervielfachen wird.

    Die 'Lösungen', die im demokratischen werteorientierten NATO-Norden verhandelt werden umgehen fast vollständig die Ursachenbekämpfung und oszillieren dabei im Kern um Aktionen in der 'Puffernzone', bei der die Flüchtenden zB in Folterlager der 'libyschen Freiheitskämpfer' gepfercht werden und dort ggf. für Nachschub beim Organbedarf wohlhabender Nierenkranker sorgen können, um Aktionen auf den nachgelagerten Routen (da ist dann das Militär mit Frontex zuständig), um die Aktionen an den EU-Außengrenzen mit pushbacks zurück in die Folterlager, und um Aktionen an den Binnengrenzen mit Abschiebungen zurück an die Staaten der EU Außengrenzen aka 'faule Südländer'.

    Interessant finde ich wie deutlich in diesem Prozess des Neoklonialismus (Nützliches, Renditeträchtiges abschöpfen/ausbeuten, 'Fremdes' raus aus dem 'europäischen Garten' zurück in den 'Dschungel' schicken) alte historische Linien zeigen.
    Ausgerechnet in Namibia soll die Zulieferung an den deutschen 'green capitalism' mit 'Erneuerbaren' durchgesetzt werden, ausgerechnet vor China ('Hunnenreden' von Kaiser Wilhelm, Gauck und Baerbock ...) sollen wieder deutsche Fregatten kreuzen, etc.

    Parallel werden Maßnahmen, die die Konflikteskalationen bremsen könnten von allen 'Mitte-Parteien' (vom rechten Rand ja sowieso) abgelehnt bzw. 'mit Bauchschmerzen' nicht ergriffen.
    Ein TAZ Artikel hat das mit Blick auf den Krisenbereich 'Soziale Ungleichheit' ganz gut auf den Punkt gebracht:

    "Es wird Menschen geben, die sagen, dass es keine Entschuldigung ist, eine menschenverachtende Partei zu wählen. Das mag sein. Das Problem ist: Eine Demokratie kann es auf Dauer nicht aushalten, wenn ein großer Teil der Bevölkerung strukturell benachteiligt wird. Die AfD ist ein Symptom. Und wenn sich an diesem System nichts Grundlegendes verändert, wird dieses Symptom nicht nur nicht verschwinden; es wird noch viel schlimmer werden."

    Vermögensungleichheit und Bundestagswahl: Der Trump-Effekt
    Warum geben so viele Menschen aus der arbeitenden Bevölkerung ihre Stimme der AfD? Sie machen sich so zum eigenen Henker – ganz wie in den USA.
    taz.de

    Fragt sich aber inwieweit in der 'Zeitenwende-EU' zivile Erfordernisse überhaupt noch entscheidungsrelevant sind.
    Es bestehen ja gegenüber der NATO (US Interessen werden dabei natürlich ebenfalls maßgeblich berücksichtigt) seit spätestens 2018 (PESCO) verbindliche Verpflichtungen was die Ausrichtung der Verkehrsinfrastrukturen an die militärischen Bedarfe angeht.
    Das Ausmaß ist durchaus erheblich und wird noch etliche Runden von sogenannten 'Sondervermögen' bescheren, was dann ja durch Kürzungen in den Sektoren Soziales, Gesundheit, Bildung, staatlicher Verwaltung, etc. wieder reingeholt werden kann (Mehr Milei wagen...)

    Siehe zB:
    Militärische Mobilität | DGAP

    Auch in diesem Bereich besteht längst Allparteienkonsens, der durch 'demokratische Wahlen' nicht beeinflussbar ist.

    Bei der vom Bundes-ADFC und den Radentscheiden Maxime von sicherem Radverkehr von 8-88 wäre es 'eigentlich' zwingend notwendig die 'Radwegenetze' so zu gestalten, dass Querungen über >T70 Straßen grundsätzlich nicht erfolgen, sondern stattdessen überwachte 'Trichter' von T100 auf T70 und T50 u.U. auch T30 verbindlich werden und in die Richtlinien eingehen.
    Weder die Altersgruppe 8-ca.12, noch die Senior:innen sind bekanntermaßen in der Lage hohe Geschwindigkeiten schon/noch angemessen einzuschätzen bzw. den Zusammentreffzeitpunkt korrekt zu interpolieren.

    War da was zu hören bei ADFC/Radentscheiden?
    Nach meinem Wissen nicht, würde ja auch den Autoverkehr behindern, wäre damit nicht anschlussfähig an die berühmte 'Gesellschaftliche Mittle', und ist damit aus dem Rennen.

    Das Sterben aufgrund des automobilen Temporausches wird also unverdrossen weitergehen.

    Naja, das ist im Kern doch die schiere Logik des Machterhalts bzw. Machtgewinns.
    Nach exakt der gleichen Logik ließe sich auch ein Bündnis mit der AfD schmieden, wobei da natürlich das grüne Wahlklientel abspringen würde, weshalb das bis auf weiteres nicht passieren wird.
    An sowas wie 'Rückgrat' bei den Grünen zu glauben halte ich für bizarr illusorisch (einige kommunal durchaus positiv wirkende Grüne wie zB auch in Münster mal ausgenommen, wobei auch da die Schwarz/Grüne Zeit reichlich desaströs war).

    Ich präferiere eine Politik nach Inhalten und vor allem eine Politik, die nicht dem Wunsch nach Posten und Parteifinanzen, sondern den Notwendigkeiten von Menschen und Biosphäre verpflichtet ist. Mit 'Menschen' meine ich nicht das 'obere' Drittel der Gesellschaft, also das Schwarz/Grüne Klientel, sondern ausdrücklich alle Menschen.
    Im worst-case erleben wir bei Schwarz/Grün die Mixtur aus Kollaps der Biosphäre, sozialen Verhältnissen wie in GB/USA und ggf. Weltkrieg Nr.3, wo der tolle Taurus dann endlich sein 'battle proof' Siegel erhalten kann.

    Unangenehm destruktiver Nebeneffekt vom arbeitgebertreuen und vollständig kriegstauglichen Schwarz/Grün Projekt:
    die potentielle Power von außerparlamentarischer Opposition wird stark geschwächt, siehe FFF mit L.Neubauers Partei an der Regierung.

    Was ich besonders bizarr finde ist die Gleichzeitigkeit der Organisation von Anti cDU Demonstrationen vor den cDU Parteizentralen (Wählerstimmen von Anti-AfD Gesinnten abschöpfen, so dass die möglichst nicht die Linken wählen) und den unverdrossen weiter geführten Vorbereitungen für das ersehnte Schwarz/Grün, siehe Ricarda Lang:

    Ricarda Lang kritisiert Häme gegen Friedrich Merz
    Trotz heftiger Kritik hält die Ex-Grünen-Vorsitzende Lang die Reaktionen ihrer Partei und der SPD auf Friedrich Merz für "befremdlich".
    www.zdf.de

    Mal was Hintergründiges:

    https://archive.ph/L8iOb

    Guter Artikel, lesenswert und erstaunlich, dass das die 'Zeit' bringt.
    Was aber m.E. stark unterbelichtet ist, ist die Relevanz der Vermögen, auch wenn Picketty am Rande erwähnt wird. Die Fokussierung auf 'Einkommen', wie im Artikel vollzogen, versperrt für viele Entwicklungen die Sicht, insbesondere was die Modi der Herrschaftssicherung angeht, und die Rolle der reichweitenstarken 'Leitmedien', und 'Plattfornmen' die sich fast ausnahmslos in den Händen von Milliardärsfamilien befinden.
    Die kleinen Verweise auf Bourdieus 'Die feinen Unterschiede' reichen da nicht aus um sich der Konsequenzen gewahr zu werden. Da wär ein Blick zu Butterwegge, Krysmanski, Chomsky und Co. nicht verkehrt, auch ein Rückgriff auf die Kategorie 'Verblendungszusammenhang' und 'Ideologieproduktion' wäre ggf. hilfreich. Aber gut, so ein Artikel kann halt nicht alles abdecken ohne auf Buchformat anzuschwellen.