Grundsätzlich sind 30-Zonen eben nicht nur "Tempo 30", sondern sollen bei geringem Verkehrsaufkommen eine minimale Verkehrs-Infrastruktur ermöglichen: Radfahrer und Autos teilen sich bei idealer Weise gleicher Geschwindigkeit die gleiche Fahrbahn, Fußgänger queren wo immer sie wollen und an Kreuzungen gilt rechts-vor-links.
Abweichungen hiervon sind nur in seltenen Ausnahmen möglich: Zebrastreifen vor Schule/Kita (mehr damit die Kleinen üben können als wirklich für die Sicherheit), Vorfahrtsschilder bei sehr unübersichtlichen Kreuzungen… Im konkreten Beispiel rührt der Fehler daher, dass man dort eine Querungsinsel baut. Auch die hat aber in 30-Zonen nichts zu suchen (auch wenn sie mal nicht explizit verboten ist).
Eine 30-Strecke ist etwas völlig anderes. Da haben wir eine Vorfahrtsstraße mit all ihrer Infrastruktur wie Radwegen, Ampeln, Abbiegespuren, Vorfahrsschilder, Zebrastreifen und was sonst noch die Sache kompliziert macht – nur eben noch ein "30"-Schild oben drauf. Solange das aber nur ein Schild ist, wird's (teils vorsätzlich, teils weil man es nicht bemerkt) reihenweise ignoriert – hier wäre eine Aufpflasterung weit hilfreicher.