Beiträge von TheK

    Moped ist in der Stadt ja nur selten "im Weg", während sie außerorts auf beiden Wegen nicht wirklich passen. Spannender finde ich da das Thema Mofa: In den Niederlanden eine Landplage mit nerviger Akustik, wurden sie hierzulande von der wahre deutschen Superkraft bekämpft: Mit Helmpflicht, Quasi-Führerschein und Verbot auf Radwegen zu fahren tot-reguliert. Dank Pedelecs vermisst die glaube ich inzwischen auch kaum noch jemand.

    Muss bei diesem umgekehrten Zeichen 240 (Fahrrad oben, Fußgänger unten) eigentlich der Fußverkehr seine Geschwingigkeit an den Radverkehr anpassen? Immerhin sind hier Fußgänger klar untergeordnet und dürften den Radverkehr nicht behindern. Sagen wir Mindestgescheindigkeit 15km/h?

    Das hieß damals übrigens noch 244, denn 1992 wurden unter anderem auch die Nummern geändert (und diese Version abgeschafft sowie die Pedale aus dem Sinnbild entfernt; siehe mein viertes Beispiel). Das und der Straßenname lassen zumindest erahnen, wo dieser Unfug her kommt – gut möglich, dass das vor der letzten Eiszeit mal Teil der B4 war. Und in der Bebauung damals noch außerorts, darum "Radfahrer gehen vor"…?

    Es führt vor allem zu der etwas absurden Situation, dass den großen Städten Kompromiss-Lösungen um die Ohren gehauen werden, während auf den Dörfern auch der größte Schwachsinn hängen bleibt, weil man die Schilder da im Zweifel eh ignoriert (sowohl in der einen wie auch in der anderen Richtung). Mal meine Hitliste der schärfsten Stilblüten hier aus dem Kreis (alle Straßen kommen mit Hängen und Würgen auf 1000 Kfz/Tag):

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    …ich hab noch nie eine Benutzungspflicht gesehen, die so konsequent ignoriert wird.

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    …immerhin wird an der Ecke kurz das "Mofa frei" unterbrochen :)

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    …wenn man schon meint, das Dorf ist zu klein, um dafür auf die Fahrbahn zu wechseln, dann doch bitte wenigstens ordentlich arbeiten. Übrigens so viel zur Verkehrsschau: Die fehlende Furt lässt sich mindestens bis 2018 zurückverfolgen – und auf Aufnahmen von vor 4 Tagen war's immer noch falsch.

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    "Radfahrer bitte die Omis überfahren" oder wie?

    Dann bauen sie stattdessen ein 254 an die Straße…

    Für die 2 1/2 Fälle, wo die Benutzungspflicht absolut sein muss (zum Beispiel weil das andere nur eine überlange Autobahn-Zufahrt ist), gibt's eben das 254. Wird im Grunde ja jetzt schon gemacht.

    Wenn man 240 und co einfach undefiniert, muss man meistens nichts ändern und hat ein Schild, dass auch aus etwas Entfernung zu erkennen ist (viel Glück mit den kleinen weißen Dingern bei Nacht).

    Kommt natürlich auf die Verkehrsmengen an, an mancher Ecke steht man sich beim links Abbiegen echt die Reifen platt – aber so pauschal überall erzeugt es meiner Meinung nach unnötige Konfliktpunkte. Absolut beeindruckend finde ich allerdings, wie konsequent Hannover die Sachen baut – jede Radwegfurt wird rot markiert, selbst wenn das nur eine asphaltierte Grundstückszufahrt ist. Und die meisten sind gleich aufgepflastert. Klar gibt es auch alten Ramsch, aber locker 80% sind nach genau den gleichen Designstandards gebaut.

    Die ERA ist die verbindliche Norm in der BRD, ob man es glauben mag oder nicht.

    Allerdings versteht sich die ERA selbst nur als "Empfehlung", weil es eben Optionen je nach dem Rahmenbedingungen gibt – gemeint war aber wohl weniger, Mindestbreiten oder Markierungen nach Lust und Laune zu unterschreiten. Darauf, was wann besser ist, gehen die Niederländer allerdings in deren Handbuch viel detaillierter ein. Diesen Unterschied merkt man, so dass in DE oft die führenden Entscheidungskriterien "ist billiger" und "Autos können schneller fahren" sind. In NL plant man erstmal den Radweg und wenn dann noch Platz ist, bekommen die Autos eine eigene Spur – was heißt, dass eine _Durchgangsstraße_ durchaus als Fahrradstraße mit dem schönen "Auto zu Gast" gestaltet sein kann.

    Und an der Ampel wundern sich dann alle, wenn die Leute links geradeaus fahren… Ich glaub', da würde ich bei einer Kontrolle antworten "ach, DIESMAL war das Ende des linksseitigen Radwegs wirklich so gemeint? Ich dachte, da wurde wieder nur ein Schild vergessen…".

    Es ist halt billiger und die dadurch verursachten Unfälle fallen statistisch nicht auf, weil sie im geringerem Radverkehrsanteil untergehen (oder diesen sogar verursachen). Es gibt ja keine systematischen Erhebungen des Radverkehrsaufkommens auf einzelnen Strecken (bei den Autos hingegen schon!), so dass man auch gar nicht weiß, wie viele Unfälle da _pro Radfahrer_ passieren. Hast du sagen wir ein 20% höheres Risiko, aber 30% weniger Radfahrer, dann sind's am Ende weniger Unfälle…

    Ich glaube nicht, dass damit 2 Mio polizeilich gemeldete Verkehrsunfälle zusammenkommen.

    Nein, in der Tat nicht – DIESE Verstöße sind weitgehend belanglos. Die meisten Unfälle dürften auf missachteter Vorfahrt oder deutlich zu hohen Geschwindigkeiten basieren.

    also ich bin kein perfekter Verkehrsteilnehmer. Ich begehe täglich OWis.:|

    OWIs, die die meisten Verkehrsteilnehmer wohl annähernd täglich begehen:

    Autofahrer: 10% zu schnell, bei Gelb noch über die Ampel.

    Radfahrer: falsche Seite (vor allem im Kreuzungsbereich), Gehweg zum Ausweichen benutzen, bei "Gehweg, Radfahrer frei" schneller fahren.

    Fußgänger: Schräg über die Fahrbahn, mehr als unbedingt notwendig auf Radweg/Fahrbahn laufen.

    Kommt immer drauf an, wen du fragst. Fuss e.V. würde da natürlich sofort hyperventilieren, aber in der Praxis passiert das sowieso – unabhängig davon, ob der Radweg breit genug ist. Das traurige ist nur, dass es in so vielen Fällen gar nicht nötig ist, weil Fahrbahnen viel zu breit sind oder Straßen unbedingt Hauptverkehrsstraße sein müssen, die sich dafür nicht eignen.

    Vor allem ohne jede Not – der RFS ist mit 2,10 Meter angegeben. Runter auf die 1,85 und rechts mit grauen Steinen füllen -> passt.

    Oder man versteht, dass eine Straße entweder Durchgangsfunktion hat (=50, Radweg, kein Parken) oder Ziel-Funktion (=30, kein Radweg, Parkstreifen). Aber dafür muss man wohl erst Herrn Wissing in die Wüste schicken :(

    Was ich interessant finde: Die Liste der Städte, wo die Grünen weiter stärkste Kraft sind und die Liste der klassischen "Fahrradstädte" sind quasi deckungsgleich. Münster, Oldenburg, Kiel, Freiburg, Flensburg, Karlsruhe – und noch ein paar, wo sich zumindest viel in der Richtung tut (Hamburg, Köln, Berlin (sic!)…). Nur Darmstadt ist irgendwie ein Ausreißer :)

    Und der (sehr detaillierte) zweite Teil auch nur knapp abgelehnt. Wenn man jetzt schlau ist, nimmt man das als "so GANZ falsch war der Plan dann wohl nicht, daher werden wir den als Grundlage nutzen, bitten aber alle Seiten nochmals um konstruktive Kritik".

    Die beiden auf dem Bild machen's schon genau richtig… Wobei die ganze Raumaufteilung mehr von einer Bundesstraße hat: Gehwege in Mindestbreite, Haltestellenbuchten (dafür parken die PKW auf der Fahrbahn…) und an den Einmündungen Radien, die manche Rennstrecke neidisch machen…

    Guck dir an, wie viel breiter der Weg in Hannover ist. Während man durchaus streiten kann, ob die 1,6 Meter bei einer Richtung wirklich zwingend erforderlich sind, sind die 2 Meter bei beiden sehr klar nicht verhandelbar. Ich hatte bisher gedacht, dass das außerhalb des Ruhrgebiets und einiger kurzer Zipfel auch allgemein anerkannt wäre.