Beiträge von CKO

    "Diesen Personen müsse man die "Tatwaffe aus der Hand nehmen"."

    Ja, man kann mit Autos auch Straftaten begehen, nach §315c StGB. Sogar §315b kann in Frage kommen, wenn der Verkehrsvorgang (also die Fortbewegung von A nach B) derart pervertiert wird, dass die Gefährdung anderer als primäres Ziel erscheint.

    Dass in Dänemark und (bald) auch in Österreich das Auto leichter eingezogen werden kann als bei uns, finde ich gut.

    Kennt jemand statistische Daten darüber, wie viele Kraftfahrer in D ohne gültigen Führerschein unterwegs sind?

    Musste ich doch die Erfahrung machen, dass selbst in einem Verkehrsforum von und für Fahrradfahrer*innen eine schonungslos kritische Bezeichnung für das Verkehrsmittel Auto schnell mit einem gesenkten Daumen quittiert wird.

    Das lag vermutlich auch am Kontext, in dem die schonungslos kritische Bezeichnung gepostet wurde.

    Wie im "richtigen Leben" gibt es auch hier im Forum sowohl Teilnehmer, deren Seelenfrieden durch kritisches Feedback nur marginal berührt wird, als auch solche, die schneller aus der Fassung geraten. Als Radfahrer legen wir meistens großen Wert darauf, dass auf die Schwächeren Rücksicht genommen wird. ;)

    Ich finde es sehr gut, dass User1 seinen Plan hier vorgestellt hat. Bevor ich in Jena einen komplexen Vorschlag veröffentliche, frage ich auch DMHH, was er davon hält und halte es aus, wenn er die vorhandenen Schwachpunkte schonungslos offenlegt. ;) ( MTL ist da natürlich mit von der Partie.)

    Was den Grabenring betrifft, so sehe ich zwei Hauptanliegen:

    A) Die Strecke für den MIV möglichst unattraktiv machen

    B) Konflikte von Rad- und Fußverkehr vermeiden

    Bus und Radverkehr würde ich dort auf der gleichen Fläche sehen. Wegen T30 wird der Bus (incl. Wartezeiten) einen Schnitt von 15-18 km/h fahren, sodass Radpendler, die mit 20-25 km/h unterwegs sind, den Busverkehr kaum oder gar nicht behindern.

    Schutz- oder Radstreifen auf der Fahrbahn suggerieren irgendwie immer, dass Rad- und KfZ-Verkehr konfliktfrei nebeneinander abgewickelt werden können. Leider werden sie an vielen Orten auch dort markiert, wo diese Möglichkeit aus Platzgründen überhaupt nicht besteht. Dann sind sie ausschließlich für Politik und Verwaltung von Nutzen, die sich damit rühmen können, etwas "für den Radverkehr" getan zu haben.

    Die Unterscheidung in Strom und Verbrenner macht grundsätzlich keinen Sinn, weil bei niedrigeren Geschwindigkeiten grundsätzlich weniger Energie gebraucht wird. Das liegt am Luftwiderstand, der im relevanten Geschwindigkeitsbereich quadratisch mit der Geschwindigkeit steigt.

    Das kann nur ein Fahrradfahrer geschrieben haben. ;) Denn Autos sind außergewöhnlich schwer, jedoch deutlich windschnittiger als Radfahrende. Während der Luftwiderstand auf dem Rad irgendwo zwischen 22 und 32 km/h die Oberhand gewinnt, ist das beim Auto erst jenseits von 50 km/h der Fall. Wenn man noch einen einfachen Saugmotor im Auto hat, sinkt der Wirkungsgrad im Teillastbereich rapide ab, und man verbraucht bei 50 km/h im 5. Gang tatsächlich weniger als bei 30 km/h.

    ist vergleichbar mit der Forderung, Auto Vorrang einzuräumen, um nicht unnötig Benzin zu verbrauchen.

    In Jena gab es für diese Forderung sogar kräftige Förderung vom Umweltministerium. Um als Radfahrer davon zu profitieren, muss man halt um die Sprintwertung mitfahren. Man hat da keine andere Wahl. :saint:

    Ich denke, dieses ständige Hervorheben von vermeintlich radfahreruntypischen Geschwindigkeiten, außergewöhnlich starkem Antritt usw. ist wenig hilfreich, da so unweigerlich der Eindruck erzeugt wird, dass die große Masse das nicht braucht und da nur ein renitenter SportwagenRennradfahrer auf seinen Top-Speed pocht.

    Vielmehr sollte verdeutlicht werden, dass die geforderten Maßnahmen allgemein der Beschleunigung des Radverkehrs dienen und gleichzeitig Fußgänger weniger traktiert werden.

    "Ist der Ruf mal ruiniert, lebt sich's gänzlich ungeniert". - Wilhelm Busch -

    Und doch versuche ich zu vermitteln, dass ich genau dort am schnellsten fahre, wo es Konflikte mit ungeduldigen oder anderweitig unter Zeitdruck stehenden Kraftfahrern am wirksamsten reduziert. Das sehe ich sogar in den Strava-Daten, auf kurzen stark befahrenen Segmenten liege ich im Vergleich zu anderen oft weiter vorn als auf ruhigen Strecken.

    Hier übrigens meine aufgrund des Telefonats mit Frau L. nur noch halbfett geschriebene Antwort. Ob es auch ein Plaidoyer für geringere Kfz-Geschwindigkeiten ist? :/

    In Jena sieht es auch nicht jeder Autofahrer gern, wenn auf der Wiesenstraße trotz T 60 Rad gefahren wird. Aber ich versuche, es sportlich zu nehmen und verspreche mir davon, dass ich mich dann fühle wie durchschnittliche Radfahrer auf T 50 - Strecken. Die Kombination [Zeichen 274-56] [Zeichen 239] [Zusatzzeichen 1022-10] habe ich übrigens neulich in Leipzig in der Tauchaer Straße stadteinwärts gesehen. Sogar [Zeichen 254] [Zeichen 239] [Zusatzzeichen 1022-10] gibt es dort, was ich zum Anlass nahm, frech und zügig auf der Fahrbahn zu fahren.

    Zurück zur Wiesenstraße in Jena: Hier eine historische Mängelmeldung aus der Zeit, wo dort noch Diskussionen erlaubt waren. Mein persönlicher Eindruck aus jährlich ca. 300 km Wiesenstraße ist, dass die Konflikte in den letzten 3 Jahren etwas weniger geworden sind. Ob sich die Leute an mich gewöhnt haben? :/

    Verkehrsschau heisst doch jetzt verklausuliert: wir prüfen, ob wir stadtauswärts die B-Pflicht anordnen.

    Denkst Du wirklich? Sollten sie bei der Unfallstatistik gegen Widersprüche gewappnet sein?

    just zu diesem Mängelmeldung hatte ich auch einen Kommentar, der nicht freigeschaltet wurde.

    Ja, gerade weil ich sah, wie viele Kommentare in dieser Meldung nicht freigeschaltet wurden, hatte ich mir viel Mühe bei meinem Kommentar gegeben.

    und in der Position des Mängelmelderteams will ich auch nicht stecken.

    Das ist wirklich nicht leicht. Einerseits können sie nicht verlangen, dass sich alle so ausdrücken wie wir, müssen also für jedermann zugänglich sein. Andererseits können sie nicht jeden Mist freischalten, der dort ohne nachzudenken abgesetzt wird.

    Alles in allem bleibt die Mail an den FD mein bevorzugter Weg der Mängelmeldung. Zur Freude der Teamleiterin des Mängelmelders. ;)

    Am allerliebsten wäre mir, wenn ich einfach nur eine E-Mail schreiben bräuchte, wonach T60 stadtauswärts nicht zulässig ist.

    Das habe ich letzte Woche getan und bereits nach 20 Minuten eine Antwort vom Leiter der Verkehrsbehörde bekommen. Er hatte kurz zuvor die Unfallstatistik für diese Strecke im Beirat Radverkehr vorgestellt. Hier meine Mail und seine Antwort:

    Zitat

    Sehr geehrter Herr K.,

    vielen Dank für die unten vermerkten Informationen. Wir werden in der Wiesenstraße eine Verkehrsschau durchführen. Bei dieser werden wir uns von der Einmündung Brückenstraße bis zur Einmündung Schlachthofstraße alles genaustens ansehen. Danach wird durch die Straßenverkehrsbehörde eine Anordnung erstellt, welche die Änderungen / Anpassungen beinhaltet.

    Zur Historie: Die Wiesenstraße wurde vor ca. 30 Jahren so konzipiert und gebaut, Es gab dort lange Zeit auch eine linksseitige B-Pflicht, die vor ca. 10 Jahren aufgehoben wurde.

    Und doch vermute ich, dass die Schutzwirkung des wirksam aufgesetzten Helms bei Senioren stärker ins Gewicht fällt als bei jungen Leuten:

    • meist aufrechte Sitzposition --> längerer Beschleunigungsweg des Kopfes
    • schwächere Muskulatur und Koordination --> weniger Kompensation vor dem Aufprall
    • schwächere Kompensation nach dem Aufprall

    Ob im konkreten Fall ein Helm mehr oder weniger genützt hätte als ein höherer Luftdruck, sei dahingestellt. ;)

    Die Entstehungsgeschichte dieses besorgten Kommentars hat es in sich und ist vielleicht ein eindrückliches Beispiel für die Haltung vieler Verwaltungen zum schnellen Radverkehr. Hier mein Mailverkehr mit der Mängelmelder-Zentrale (CC an Fachdienst):

    Am zweiten Arbeitstag danach die Antwort:

    Während ich meine Antwort darauf schrieb, griff ich dann doch zum Telefon und hatte dann ein nettes Telefonat mit der Teamleiterin des Mängelmelders. Zur Zeit haben sie 6 Mitarbeiter "am Tresen".

    Ein bisschen verärgert über die ganze Sache war unsere Radverkehrsbeauftragte, die es nicht mag, wenn die Leute am Tresen "Fachdienst light" spielen. Sie schrieb mir u.a.

    Zitat

    Hallo Herr ..,

    haben Sie schon eine Antwort auf Ihre Mail bekommen?

    --- und später:

    Hat man auch begründet, warum und wer das gestrichen hat?? Ich finde das war eigentlich eine zweifache Anmaßung, aus prinzipieller und aus fachlicher Sicht.

    Nun sind sie vermutlich vorsichtiger beim Mängelmelder-Team, und ich werde dort nur noch selten, aber weiterhin mit Klarnamen schreiben.

    1) Wegen der durchgezogenen Linie und des engen Luftraums war Überholen vollständig innerhalb des Streifens physikalisch unmöglich.

    2) Der überholende Radfahrer dürfte somit verbotenerweise die durchgezogene Linie überfahren haben.

    Das ist ein Grundproblem mit RFS. Meine untermaßigen Lieblingsradfahrstreifen befinden sich in Leipzig. Wenn ich dort die weiße Linie überfahre, dann aber richtig. 8) Manchmal sogar mit Arm raushalten. Ist zwar verboten, findet jedoch hohe Akzeptanz auch bei Kraftfahrern. :/

    Was Tote und Schwerverletzte anbetrifft, passiert der Bulk außerorts.

    Trifft das auch auf Fußgänger zu? Hin und wieder sehe ich anlässlich tödlich verunglückter Fußgänger Fotos des Unfallwagens der Presse, wo die Frontscheibe derart deformiert ist, dass die Kollisionsgeschwindigkeit wahrscheinlich über 40 km/h lag. Denn die EURO NCAP Crashtests, für die die Autos optimiert werden, gehen von 40 km/h Aufprallgeschwindigkeit aus. Meistens kommt beim Test heraus, dass der Kopf die Frontscheibe kaum berührt.