Aus dem Gedächtnis: Ist bereits dein dritter Post, der eine scheinbare (sic!) allgemeine Differenz aus anekdotisch Erlebtem sieht.
Als ich heute Morgen auf dem Rad nochmal darüber nachdachte, da dachte ich mir: Wow, dass ein Deutschlehrer sich in seiner Freizeit die Mühe macht, so genau zu lesen, was ich schreibe, das zeugt auch von Respekt. Überhaupt ist das ein Klasse Forum, wo man sich nicht nur gegenseitig auf die Schulter klopft, sondern einander immer wieder zum Nachdenken anregt.
Rein sachlich finde ich, dass beides seine Berechtigung hat, sowohl die Gleichheit als auch die Unterschiedlichkeit der Geschlechter zu betonen. Doch wenn man die Unterschiedlichkeit betont, steht man immer in Gefahr, überheblich zu wirken oder das andere Geschlecht abzuwerten. Da hilft manchmal nur die Klappe zu halten. Noch besser aber ist es, wenn man nicht im Geringsten daran denkt, etwas Besseres zu sein. Wenn einem solche Gedanken ganz fern bleiben.
Vielleicht beruhigt es Dich, cubernaut, ein bisschen, zu wissen, dass auch mir bereits außergewöhnlich starke Exemplare des schwachen Geschlechts begegnet sind. Zum ersten natürlich meine Mutter, die 1969 in Premnitz, dem damaligen El Dorado der Gleichberechtigung, Berufsabschluss mit Abitur gemacht hat:
Dann z.B. in Erfurt eine Deutsche Juniorenmeisterin im Bahnsprint, die mir in der 12. Klasse gegen Mathenachhilfe sehr nachhaltige Nachhilfe auf dem Rennrad gegeben hat. Zuletzt die Mutter einer Freundin meiner Tochter, die, alleinerziehend, letztes Jahr in Jena eine Professur bekommen hat. Ganz nebenbei ist sie Schweizer Meisterin 2020 im 24-h-Lauf und 2021 auf der "Bambini-Strecke", dem 12-h-Lauf. Seitdem sage ich mir bei allem, was unter 120 km ist: "Ist ja nur eine Bambini-Strecke."