Beiträge von CKO

    Manchen hier im Forum ist er noch als Radsport-Mäzen bekannt:

    Tinkov wünscht schnelles Ende des Krieges

    Zitat

    Mr Tinkov wrote: "Dear 'collective West' please give Mr Putin a clear exit to save his face and stop this massacre. Please be more rational and humanitarian."

    Bloß, wie soll so ein "clear exit" aussehen? Wenn Putin meint, nur dann sein Gesicht wahren zu können, wenn Krim, Donbass und das Land dazwischen de-facto zu Russland gehören.

    Da macht das hier einen realistischeren Eindruck. Leider.

    Meine Oma hätte gesagt: "Da hilft nur noch beten."

    Dafür stellt schieben aber die Verhältnisse eindeutig dar: Ich schiebe mein Rad, also klingle ich dich nicht plötzlich an einer ungünstigen Stelle beiseite und fahre dir auch nicht in die Hacken. Das halte ich an einigen Wanderwegen oder in vielen Teilen der Lüneburger Heide für eine wertvolle Art der nonverbalen Kommunikation.

    Was das Sitzenbleiben auf dem Rad aus Gründen des schmaleren Lichtraumprofils betrifft, so finde ich es oft nicht leicht, besorgten Fußgängern zu kommunizieren, dass ihnen keine Gefahr droht wenn sie es mit mir zu tun haben. Nonverbal wird es meistens nichts. Also spreche ich die Leute mitunter an, wenn sie nicht gerade grimmig gucken. Muss aber auch auf meine Tochter Rücksicht nehmen, wenn sie dabei ist. Die ist gerade in einem Alter, wo die Eltern ganz peinlich sind. ;)

    "Besonders intellektuelle Kreise, Schriftsteller, Künstler, Akademiker, Philosophen, Wissenschaftler usw. zeigten sich vom Kriegsausbruch begeistert. Sie betrachteten den Waffengang als Katharsis, als reinigende Kraft, als eine Chance zur Flucht aus einer geächteten und überdrüssig gewordenen Vorkriegswelt."

    Begeistert vom Kriegsausbruch ist hier wohl niemand. Den Krieg als reinigendes Gewitter zu deuten, das kann ich nicht. Zu viel unfassbares Leid, zu viel Zerstörung. Eher muss ich an manche Berichte meiner Großeltern denken, die den 2. Weltkrieg als Jugendliche / junge Erwachsene erlebten. "Sei froh, dass du das nicht erleben musst", sagte mein Großvater oft, als ich in genau dem Alter war, welches er in Krieg und Gefangenschaft verbrachte. Und er hat viel darüber berichtet.

    Was die politischen Entscheidungen betrifft, so wäre ich wahrscheinlich auch hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, die Ukraine bei ihrer Landesverteidigung zu unterstützen, und der Sorge darum, dass sich der Krieg noch weiter ausdehnt. Auch die Frage, wie viel man der eigenen Bevölkerung zumuten kann, wie viel sie zu tragen bereit ist, um hohen politischen Druck auf Russland auszuüben, ist nicht leicht zu beantworten. Zumindest ein Tempolimit auf Autobahnen scheint schon mal unzumutbar zu sein. Wieder eine Steilvorlage für den ukrainischen Botschafter.

    Zu Beginn des ersten Weltkriegs hatten die zitierten intellektuellen Kreise wahrscheinlich auch nicht damit gerechnet, dass er so viel Leid mit sich bringen wird. Gab ja noch keinen Weltkrieg bis dahin. Heute gibt es ganz andere Waffen ..

    Diese menschlich düsteren Aussichten sind schon bedrückend, auch wenn ich an die Auferstehung von den Toten und das ewige Leben glaube und morgen in den Osterjubel einstimmen will.

    Aus unserem vergleichsweise sicheren Deutschland den Ukrainern zu sagen: "Ihr müsst auf Verhandlungen setzen", ist auch nicht richtig. Das wäre wie eine Steigerung mancher Äußerungen unserer Verkehrsbehörde, wenn sie mal wieder von den Schwächsten Verkehrsteilnehmern Vorsicht und Rücksicht einfordert.

    So schrecklich sie sind, sind Kriege irgendwie auch Bestandteil unserer erlösungsbedürftigen Welt. Die Grausamkeit steckt letztlich in uns allen. (Das ist als allgemeine anthropologische Aussage zu verstehen.) Deswegen hat Christus am Kreuz gelitten und ist gestorben, ein milderes Mittel käme für unsere Erlösung nicht in Betracht, da es nicht wirksam wäre. - mal im Behördendeutsch formuliert. Das kann aber nur jeder für sich annehmen, so wie es ihm möglich ist. Eine politische Forderung, dass andere durch ihr Leiden zum Frieden beitragen sollen, kann man daraus nicht ableiten.

    Allerdings kann Putin nicht von den Toten auferwecken. Weshalb es gar nicht ratsam ist, seinen eigenen Sohn für ihn zu opfern.

    Dennoch ist es beängstigend, wenn er für sein Handeln biblische Vergleiche heranzieht. Man stelle sich vor, er betrachte die Ukraine als das verheißene Land, aus welchem die "Gottlosen" zu vertreiben sind ..

    Ich weiß, das hat jetzt nichts mit Radverkehr zu tun. Obwohl auch wir mitunter erleben, von der Fahrbahn vertrieben zu werden als ob wir sie schänden würden.

    Das sehe ich auch so. Muss da an das 2. Gebot denken: Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht. 2. Mo 20.7

    Doch so ganz kann Putin auch zu Hause nicht vertuschen, dass er zahlreiche Soldaten verheizt hat.

    Doch sein Patriarch Kyrill, mit dem er schon seit KGB-Zeiten "befreundet." ist, hält weiterhin zu ihm. Was den Schaden nur vermehrt:

    'I'm shocked by my church leaders in Moscow' - priest in Ukraine
    The Russian Orthodox Church's war stance has prompted some Ukrainian priests and parishioners to cut ties.
    www.bbc.com

    Seit 1998 besteht zwischen Baden-Württembergs Innenministerium und der DB Regio ein entsprechender Vertrag. Polizeibeamte in Uniform dürfen Nahverkehrszüge und Interregios gratis nutzen – in der 2. Klasse und ohne Anspruch auf einen Sitzplatz. Die Bahn verspricht sich davon ein besseres Sicherheitsgefühl aller Reisenden." Ob das wohl auch in Hamburg gilt? Und welche Verkehrsverbünde lassen ebenfalls Polizeibeamte in Uniform kostenlos mitfahren?

    Ich finde die Idee gar nicht schlecht. Und ein weiteres Ergebnis könnte sein: Weniger Parkplatzsorgen!

    Vor zwei, drei Jahren habe ich einen Polizisten aus unserem Wohngebiet im ICE von Leipzig nach Jena getroffen. Damals war er noch bei der Bundespolizei und kam von Berlin. In Uniform können die auch ICE fahren. Sie müssen dann halt einschreiten wenn es Ausschreitungen im Zug geben sollte. Eine sehr sinnvolle Regelung.