TOP 4.2 - Vorstellung des Radverkehrskonzeptes.
Es präsentiert Herr Gündel, der das Planungsbüro PGV aus Hannover und auch sich selbst vorstellt. Er war 4 Jahre bei der BWVI als Mitarbeiter tätig.
Gleich zu Beginn wird unmissverständlich klar, dass der Auftrag lautete, den radverkehrsgerechten Ausbau der 3 Korridore zu prüfen. Das widerum bedeutet in Hamburg: mindestens 8,50m Fahrbahnquerschnitt, um wenigstens Schutzstreifen hinzusetzen. Starke Verkehrsbelastung in der WDS, Buslinien und viele Bäume.
Die Variante 1a über WDS und dann Knick Stephanstraße wird auch von Gündel nicht so sinnhaft gesehen, da nicht intuitiv zu finden/fahren. Man könne zwar Wegweise und Schilder aufstellen, aber auch da müsse man eben in der WDS bis zur Einmündung Stephanstraße viel viel machen.
Beim Friedrich-Ebert-Damm (FED) müsse man die Radwege nur abschnittsweise ausbauen. Die linksseitige Führung im Zweirichtungsverkehr ab Tegelsweg sei "einer der Nachteile". Gündel stellt hier klar, dass die 4m der Nebenfläche, auf der sich 2-Richtungsverkehr und Fußgänger bewegen sollen, viel zu schmal für einen Radschnellweg wie das Abendblatt das beschrieben hat, sei. 4m sei allein für einen 2-Richtungsradweg das Maß, daneben müsste man dann eigentlich noch den Gehweg setzen...
Die Ausführungen zum Wandsewanderweg (WWW) sind seeeeehr kurz. Gündel macht klar, dass das untersucht wurde, aber hier nicht groß präsentiert wird, weil das einfach keine Variante sei, die zu verfolgen ist.
Der Vortrag war knackig kurz, er enthielt mehr "Zwischentöne" als die Folien der Präsentation, die in der Tagesordnung zu finden waren.
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Diskussion.
Zahlreiche Arme gingen hoch, als um Wortmeldungen aus dem Publikum gebeten wurde.
Bürger 1:
ist alltagsradler, begrüßt Ausbau der Radverkehrsanlagen (RVA) im FED, fährt selbst aber nur WDS, da ihm der FED viel zu chaotisch sei und zu viel Verkehr durhclaufen würde. Er sieht Probleme bei der Führung des Radverkehrs in den Nebenfahrbahnen des FED, das wäre kein gutes Vorankommen, was aber das Ziel sein müsse, wenn man LEute zum Umstieg aufs Rad bewegen will.
Es gäbe viele Konflikte mit KFZ am FED, er halte Mischverkehr in der WDS für möglich und spricht noch die Schadstoffbelastung am FED an!
Die Vorsitzende mahnt nach der Wortmeldung an, dass sich die Bürger vielleicht auf maximal 2min Redezeit beschränken sollten. Im Grunde hat sie recht. 5min immer wieder die selbe Kernaussage aus unterschiedlichen Richtungen anzusteuen, ist ermüdend...
Bürger 2:
Umsetzung am FED sei einfach und billig - aber die Nebenfahrbahnen sind eine Katastrophe! Er stellt fest, dass mit dem FED und auch der Ahrensburger Straße parallel zur WDS bereits Straßen verlaufen, die der feuchte Traum der Autofahrer sind, die WDS muss einfach nur weniger Durchgangsverkehr bekommen. Er schlägt eine Einbahnstraßenregelung vor mit gegenläufigen Radfahrstreifen.
(ich vermute dann so etwas wie in der Caffamacherreihe?)
Bürger 3: (ADFC?)
Er setzt an mit Kritik am Gutachten, dass sich ausschließlich darauf beschränkt hat, die WDS ausschließlich ...
und hier kommen aus den hinteren Reihen die lakonischen "oooooooch"-Mitleidsbekundungen. Jetzt wirds dem Herrn zu bunt und er weist auf die Unsitte hin, dass der Ton bei diesen Veranstaltungen und auch schon bei der letzten Veranstaltung zum Thema (also im April 2016) derart aufgeladen und unsachlich sei, dass eine Diskussion eigentlich nicht mehr möglich sei.
Die Vorsitzende stellt daraufhin fest, dass Zwischenrufe aus dem Publikum zu unterlassen sind.
Der Herr fährt fort damit, PGV vorzuwerfen, sich ausschließlich auf den Umbau der WDS als Ganzes versteift zu haben. An die Poliltik und Verwaltung gerichtet findet er es schade, dass man sich nicht dazu durchringen konnte, eine vernünftige Planung in Auftrag zu geben. Er spricht davon, dass das hier ein Armutszeugnis ist. PGV könne - das zeigen Beispiele - richtig gute Fahrradplanungen machen. Aber man müsse sie das dann eben auch machen lassen!
Jetzt gibts die Antwortrunde von Bezirk und PGV dazu:
Gündel lässt jetzt durchblicken, dass die StVB für die Untersuchungsvariante "Schutzstreifen" (und dann 8,50m Querschnitt mit Bäume weg, Parkplätze weg) verantwortlich ist. Man brauche als Planungsbüro nichts planen, was später nicht gebaut wird, weil es nicht genehmigt werde...
Bezirk:
Bei Tempo 30 sei der Bus durch die WDS weg! Das mache die Hochbahn nicht mit!
Es müsse immer eine Güterabwägung getroffen werden, es gebe eben 2 Buslinien in der WDS
(jajaja, die 8er fährt nur im westlichen Teil durch)
In den Nebenfahrbahnen am FED könne man ja auch über Fahrradstraßen nachdenken!