Beiträge von DMHH

    Das ändert aber nichts daran, dass man eh jeden anhalten muss: Die roten und grünen Plaketten zwecks Abkassierung, die grünen Plaketten für einen Blick in den Fahrzeugschein.

    Zumal in Hamburg noch immer jede Menge Autos rumfahren ganz ohne runden Windschutzscheibenaufkleber.
    Warum auch? die geografisch nächsten Umweltzonen sind in Bremen, Hannover, Magdeburg, Berlin. Dann vielleicht noch erweiterter Radius Leipzig, Halle, Osnabrück, Münster, Erfurt...

    Für den durchschnittlichen Autofahrer in Hamburg lohnen sich die 5 EUR für den Aufkleber gar nicht, der kommt durch 99,9% der angrenzenden Bundesländer ganz ohne Probleme.
    Womit wir dann doch bei der Ausgangsfrage sind: wie will man das sinnhaft kontrollieren? :)

    und nu geht's weiter:

    Die nächsten 3 Bürger durften nach vorn ans Mikro kommen.

    Bürger 4: Er führt einen seit 1948 in Wandsbek ansässigen Betrieb, wohnt dort, ist dort aufgewachsen, kennt die Örtlichkeiten also sehr gut und ist maßlos enttäuscht, dass der WandseWanderWeg so ein K.O. bekommen hat.
    Dann erwähnt er den Eilbekpark, der "von allen gelobt wird" und kommt damit auf den Punkt, dass der WWW doch gar nicht breit sein müsste. 3m würden reichen! Dort bekäme man Leute aufs Fahrrad. Er ist mit seinem Unternehmen angewiesen auf Verkehr - aber man will ja keine Radfahrer überfahren!

    Bürger 5: Er wohnt in Tonndorf, ist auch Radfahrer. Er hätte gerne gewusst, wie stark die Verkehrsbelastung der WDS zwischen Emmaus-Kirche und dem südlicheren Knoten sei.
    Er sieht ebenfalls Konflikte, wenn Radfahrer im FED die Nebenfahrbahnen nutzen sollen und fragt, wie man diese zu lösen gedenke. So gibt es insbesondere vor dem MediaMarkt einen Linksabbieger, mit dem einige Autofahrer überfordert sind. 2 Spuren im Gegenverkehr werden abgewartet, dann wird auf die Nebenfahrbahn abgebogen und der Radfahrer umgefahren.
    Außerdem wird die Lösung am FED kein Radschnellweg, weil es eben so viele Ampeln gibt.

    Bürger 6: Ist ein Anwohner der WDS und würde die Einrichtung einer Fahrradstraße begrüßen. Durch die KITAs dort wird es ohnehin bald mehr T30-Bereiche geben.
    Er stellt fest, dass im letzten Jahr viele Falschinformationen die Runde gemacht hätten, Anwohner über die Konsequenzen eines Ausbaus fehlgeleitet wurden. Er fragt die Verwaltung, ob bekannt sei, wie die Mehrzahl der Anwohner tatsächlich zu dem Thema stünde.
    Außerdem betont er, dass ein Umbau der WDS die Anbindung dieser wesentlich verbessern würde, die jetzt trotz Bus und irgendwann kommender S4 eben nicht so toll ist!

    Anworterunde:
    Bezirksamt1 an Bürger 1 - WWW ist streckenweise nur 5m schmal, es wären Enteignungen der Kleingärten nötig. Am Zusammenfluss Berner Au/Wandse müssten die Bäume weg, Grunderwerb getätigt werden. Allein die Beleuchtung am WWW würde ca. 3Mio kosten.

    Bezirksamt1 an Bürger 2 - WDS hat Verkehrsbelastung von 6000Kfz/d, am Knoten Stadtrand 8.000 und am Ring2 15.000Kfz/d. Ampelphasen am FED werde man selbstverständlich optimieren.

    Bezirksamt1 an Bürger 3 - eine Fahrradstraße sei rechtlich nicht möglich. Das hätte der Vertreter der Polizei, Herr Pohlmeyer im April letzten Jahres eindeutig gesagt.

    Bezirksamt2 an Bürger 1 - stellt klar, dass der WWW sehr wohl intensiv von PGV geprüft worden sei.

    Gündel: sieht die Abbiegesituation als Linksabbieger auch kritisch, normalerweise wäre so eine Stelle signalisiert...

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    Mein Senf hierzu:
    Wie wir in Hamburg aus der Erfahrung wissen, heißt "Ampelphasen optimieren" auch in der ausgerufenen Fahrradstadt nurmehr "Räumphasen anpassen" oder 1 sek länger grün für den Radverkehr zu geben, wenn der querende Autoverkehr das hergibt. An einer Durchschaltung des FED, die im wesentlichen auf die Belange und Geschwindigkeiten des MIV abgestimmt ist, wird sich natürlich nichts ändern. Wie auch? FED ist ja eine Haupteinfallstraße für den MIV, die als solche natürlich auch unbedingt erhalten werden muss. Ansonsten könnte man nämlich auch die rechte Fahrspur in den vorhandenen 3,25m Breite als Radfahrspur einrichten. Will man (natürlich stand heute zu recht) nicht.

    Und: in meiner Erinnerung an die unsägliche Veranstaltung aus dem April 2016 zur Fahrradstraße war es eben nicht Pohlmeyer, der von sich aus die Fahrradstraße als nicht genehmigungsfähig hinstellte. Pohlmeyer zählte die Bedingungen auf, unter denen Fahrradstraße eingerichtet werden könne, was Vorraussetzung sei. Nämlich, dass der Radverkehr die überwiegende Verkehrsart darstellt oder es abzusehen ist, dass der Radverkehr die überwiegende Verkehrsart sein wird.
    Auf den Zug ist dann Herr RA Tuttlewski (ja, der Anwalt, der von der BI Walddörferstraße beauftragt wurde und in anderen Fällen wie z.B. Asylunterkünften kräftig mitmischt) aufgesprungen, der klarstellte, dass eine Fahrradstraße grundsätzlich nicht eingerichtet werden könne.
    Ja, "grundsätzlich" im Sinne des juristendeutsches. Heißt: eigentlich nicht, aber wenn, dann doch.
    Den Ball hatte Pohlmeyer dann aufgefangen und nochmal ins selbe Horn gestoßen...

    Fakt ist also, dass nicht der Gesetzgeber oder ein Herr Pohlmeyer sagen, dass das mit der Fahrradstraße nicht ginge, sondern dass sich das Bezirksamt auf der damaligen Aussage des Herrn Pohlmeyers ausruht. In meinen Augen wäre nach dem April der nötige Schritt gewesen, dass das Bezirksamt sich mit der Bitte einer rechtlichen Einschätzung an eine geeignete Stelle wendet. Idealerweise eben nicht an die Innenbehörde. Wenn dann drinsteht: Fahrradstraße rechtlich wirklich nicht möglich, dann hätte man im nächsten Schritt andere Möglichkeiten Prüfen müssen. Denn na klar, nur mit einer Fahrradstraße ist der Autoverkehr nicht draußen. Das war auch der Grund, weshalb Argus damals eine Teilsperrung vorschlug, mit der jeder Anwohner noch nach Hause kommt, aber der Durchgangsverkehr raus ist. Dann ist es auch nur ein klitzekleiner Schritt, bis der Radverkehr dort größer als der Autoverkehr ist...

    Aber naja, die Antworten des Bezirksamtes zeigen: man ruht sich auf der Aussage der Innenbehörde = Polizei = Straßenverkehrsbehörde aus.

    TOP 4.2 - Vorstellung des Radverkehrskonzeptes.

    Es präsentiert Herr Gündel, der das Planungsbüro PGV aus Hannover und auch sich selbst vorstellt. Er war 4 Jahre bei der BWVI als Mitarbeiter tätig.

    Gleich zu Beginn wird unmissverständlich klar, dass der Auftrag lautete, den radverkehrsgerechten Ausbau der 3 Korridore zu prüfen. Das widerum bedeutet in Hamburg: mindestens 8,50m Fahrbahnquerschnitt, um wenigstens Schutzstreifen hinzusetzen. Starke Verkehrsbelastung in der WDS, Buslinien und viele Bäume.

    Die Variante 1a über WDS und dann Knick Stephanstraße wird auch von Gündel nicht so sinnhaft gesehen, da nicht intuitiv zu finden/fahren. Man könne zwar Wegweise und Schilder aufstellen, aber auch da müsse man eben in der WDS bis zur Einmündung Stephanstraße viel viel machen.

    Beim Friedrich-Ebert-Damm (FED) müsse man die Radwege nur abschnittsweise ausbauen. Die linksseitige Führung im Zweirichtungsverkehr ab Tegelsweg sei "einer der Nachteile". Gündel stellt hier klar, dass die 4m der Nebenfläche, auf der sich 2-Richtungsverkehr und Fußgänger bewegen sollen, viel zu schmal für einen Radschnellweg wie das Abendblatt das beschrieben hat, sei. 4m sei allein für einen 2-Richtungsradweg das Maß, daneben müsste man dann eigentlich noch den Gehweg setzen...


    Die Ausführungen zum Wandsewanderweg (WWW) sind seeeeehr kurz. Gündel macht klar, dass das untersucht wurde, aber hier nicht groß präsentiert wird, weil das einfach keine Variante sei, die zu verfolgen ist.

    Der Vortrag war knackig kurz, er enthielt mehr "Zwischentöne" als die Folien der Präsentation, die in der Tagesordnung zu finden waren.

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    Diskussion.
    Zahlreiche Arme gingen hoch, als um Wortmeldungen aus dem Publikum gebeten wurde.

    Bürger 1:
    ist alltagsradler, begrüßt Ausbau der Radverkehrsanlagen (RVA) im FED, fährt selbst aber nur WDS, da ihm der FED viel zu chaotisch sei und zu viel Verkehr durhclaufen würde. Er sieht Probleme bei der Führung des Radverkehrs in den Nebenfahrbahnen des FED, das wäre kein gutes Vorankommen, was aber das Ziel sein müsse, wenn man LEute zum Umstieg aufs Rad bewegen will.
    Es gäbe viele Konflikte mit KFZ am FED, er halte Mischverkehr in der WDS für möglich und spricht noch die Schadstoffbelastung am FED an!

    Die Vorsitzende mahnt nach der Wortmeldung an, dass sich die Bürger vielleicht auf maximal 2min Redezeit beschränken sollten. Im Grunde hat sie recht. 5min immer wieder die selbe Kernaussage aus unterschiedlichen Richtungen anzusteuen, ist ermüdend...

    Bürger 2:
    Umsetzung am FED sei einfach und billig - aber die Nebenfahrbahnen sind eine Katastrophe! Er stellt fest, dass mit dem FED und auch der Ahrensburger Straße parallel zur WDS bereits Straßen verlaufen, die der feuchte Traum der Autofahrer sind, die WDS muss einfach nur weniger Durchgangsverkehr bekommen. Er schlägt eine Einbahnstraßenregelung vor mit gegenläufigen Radfahrstreifen.
    (ich vermute dann so etwas wie in der Caffamacherreihe?)

    Bürger 3: (ADFC?)
    Er setzt an mit Kritik am Gutachten, dass sich ausschließlich darauf beschränkt hat, die WDS ausschließlich ...
    und hier kommen aus den hinteren Reihen die lakonischen "oooooooch"-Mitleidsbekundungen. Jetzt wirds dem Herrn zu bunt und er weist auf die Unsitte hin, dass der Ton bei diesen Veranstaltungen und auch schon bei der letzten Veranstaltung zum Thema (also im April 2016) derart aufgeladen und unsachlich sei, dass eine Diskussion eigentlich nicht mehr möglich sei.
    Die Vorsitzende stellt daraufhin fest, dass Zwischenrufe aus dem Publikum zu unterlassen sind.
    Der Herr fährt fort damit, PGV vorzuwerfen, sich ausschließlich auf den Umbau der WDS als Ganzes versteift zu haben. An die Poliltik und Verwaltung gerichtet findet er es schade, dass man sich nicht dazu durchringen konnte, eine vernünftige Planung in Auftrag zu geben. Er spricht davon, dass das hier ein Armutszeugnis ist. PGV könne - das zeigen Beispiele - richtig gute Fahrradplanungen machen. Aber man müsse sie das dann eben auch machen lassen!

    Jetzt gibts die Antwortrunde von Bezirk und PGV dazu:
    Gündel lässt jetzt durchblicken, dass die StVB für die Untersuchungsvariante "Schutzstreifen" (und dann 8,50m Querschnitt mit Bäume weg, Parkplätze weg) verantwortlich ist. Man brauche als Planungsbüro nichts planen, was später nicht gebaut wird, weil es nicht genehmigt werde...

    Bezirk:
    Bei Tempo 30 sei der Bus durch die WDS weg! Das mache die Hochbahn nicht mit!
    Es müsse immer eine Güterabwägung getroffen werden, es gebe eben 2 Buslinien in der WDS
    (jajaja, die 8er fährt nur im westlichen Teil durch)
    In den Nebenfahrbahnen am FED könne man ja auch über Fahrradstraßen nachdenken!

    So, mal eine Zusammenfassung des Abends:

    18 Uhr - der Saal ist mit vielleicht 25-30 Zuschauern spärlich besetzt.
    Eröffnung der Veranstaltung durch die Ausschussvorsitzende (CDU)

    TOP 2 - Fragen der Bürgerinnen und Bürger
    Die Vorsitzende stellt fest, dass wohl viele Bürger wegen des Radverkehrskonzeptes anwesend sind, sie schlägt vor, das Rederecht der Bürger bei TOP 4.2 zu gewähren. Zustimmung der Fraktionen erbeten und bekommen.
    Auf Nachfrage, ob Anliegen der Bürger außer zu TOP 4.2 sind, meldet sich ein Bürger:
    In TOP 7.5 teilt die Verwaltung mit, dass das Bezirksamt vor dem W1 zehn Fahrradbügel aufgestellt hat. Er fragt sich nun, ob das aus Mitteln des Bezirkes finanziert wurde, wo doch laut HamburgerBauordnung der Betreiber des W1 entsprechende Abstellmöglichkeiten für Räder errichten muss.
    Antwort der Verwaltung: "äääh, also.. ja ... das.. das.. können wir so nicht beantworten, also vielleicht lassen Sie Ihre Kontaktdaten kurz da, dann klären wir das später"

    TOP 4.1 - Umbau der Haltestellen an der U1. Ritterstraße + Wandsbeker Chausse
    Die Hochbahn präsentiert vor, wie sie sich das mit dem Barrierefreien Ausbau vorstellt. Besonderheit an den Haltestellen: der Mittelbahnsteig liegt direkt unter der 6-spurigen Wandsbeker Chausse. Ein Aufzug vom Bahnsteig an die Oberfläche - und man stünde auf den mittleren Fahrspuren. Also wird es mit 2 Aufzügen pro Haltestelle realisiert werden: Bahnsteig - Zwischenebene, Zwischenebene - Oberfläche.
    Warum ich das erzähle? Die Hochbahn hat zusammen mit der StVB schon geguckt, wie sie die Baugrube einrichten. Während der Baumaßnahmen wird die Wandsbeker Chaussee eine Fahrspur einbüßen. Man wird nur noch auf 2 Fahrspuren in die Stadt kommen.
    An den übrigen Verkehr hat man auch gedacht. Es wäre nicht Hamburg, wenns nicht konsequent scheiße werden würde:
    Rad- und Fußverkehr können sich die schmale Nebenfläche vor den Imbissbuden teilen. (streetview)

    Lediglich bei der Baustelle Ritterstraße wird wohl eine Spur teilweise für die Baugrube, teilweise für den Radverkehr benutzt...

    Es gab auch eine Visualisierung, wie die Aufzüge später im Straßenbild aussehen werden. Bei beiden Haltestellen ließ man einen Geisterradler auf dem Radweg am neuen Aufzug vorbeifahren...

    Achja, die FDP stellt ihre 08/15-Frage, was das kostet. 4Mio EUR. Pro Haltestelle.
    Wohlgemerkt: die beiden Haltestellen haben insgesamt 4 Aufgänge. 2 Aufgänge "vorn" und "hinten" am Bahnsteig, die dann auch jeweils auf die nördliche oder südliche Seite der Wandsbeker Chaussee führen.
    in der Ritterstraße kommt der Aufzug direkt an die Kreuzung Ritterstraße/Wandsbeker Chaussee.
    Anb der Haltestelle Wandsbeker Chausse kommt der Aufzug an die Menckesallee (im Bild rechts an die Treppe). Wer hier auf die andere Straßenseite möchte, darf einmal bis zur Kreuzung Brauhausstraße vorfahren. Glücklich darf sich also schätzen, wer einen fahrbaren untersatz hat. Wer einfach nur schlecht zu fuß ist, kann abwägen, ob Treppen oder Umweg. Naja...

    ich bin da heute abend. Hab da noch zu einigen anderen Punkten der Tagesordnung Fragen.

    ob ich ein lückenloses Protokoll schreiben kann - mal gucken. Eine Zusammenfassung wirds aber wohl geben.

    Muss mir jetzt erstmal den ganzen Kram der TO ausdrucken und die relevanten Stellen markieren.

    Alles in Allem ist die im Vortrag vorgestellte Variantenabwägung letztendlich keine, sondern nur ein Schönreden der "Ja dann eben nehmen wir eben den FED!", um nicht öffentlich vor den Wutbürgern einzuknicken, sondern es als "planerisch sinnvollste Lösung" präsentieren zu können.

    ich greife mal einzelne Aspekte heraus:
    - Die Präsentation wird Herr Gündel vom Planungsbüro halten. Herr Gündel war bis vor 4 Jahren bei der BWVI zuständig für den "Nichtmotorisierten Verkehr"...
    - Es wird eine Variantenabwägung ins Rennen geschickt, bei der die Walddörferstraße die maximal-brachial-Version bekommt. Soll heißen: Schutzstreifen wo möglich, wo keine Schutzstreifen möglich, Bäume weg, Parkplätze weg, Radfahrstreifen hin. In der Variantenabwägung wurde eine "Sperrung" der WDS für den Durchgangsverkehr nicht betrachtet, die Einrichtung einer Fahrradstraße (Abschnittsweise) nicht thematisiert.
    Stattdessen macht man die Variante madig mit

    • 109 Bäumen
    • 209 Parkplätzen
    • 2900m Grundinstandsetzung

    dazu im einzelnen:
    122 Nordseite + 169 Südseite = 291 Bäume in der Walddörfer Straße gesamt, die auf weiten Teilen aus Abschnitten besteht, bei denen Bäume nur auf einer Straßenseite stehen.

    209 Parkplätze - ja, mehr als die Hälfte davon auf "ehemaligen" Radwegen in den Nebenflächen, der Rest per VZ.315 als "Parken auf dem Hochbord" angeordnet. Würde ein Bürger mal aufstehen und seinen Platz als Fußgänger einfordern, wären das allein ca. 50-80 Parkplätze, die weg müssten. Vielleicht mach ich das mal...

    In der selben Sitzung am 27.04.2017 wird das "Deckenprogramm 2017" zur Kenntnis gegeben. Dort aufgeführt: 950m WDS.
    Die WDS ist von Bezirk Nord (dort Stormaner Straße) bis zum Kreisverkehr Berner Heerweg ca. 3600m lang. Davon müssen also ohnehin einige Meter saniert werden. Ganz ohne Veloroute.
    Ja, eine Grundinstandsetzung ist mehr als nur Deckensanierung, bei der oben 4cm abgefräst und neuer Asphalt draufgelegt wird. Aber vor dem Hintergrund der Zukunftskosten ist das "Deckenprogramm" immer nur ein Pflaster. Hamburg hat den tollen Luxus, dass in vielen vielen vielen Straßen noch historisches Kopfsteinpflaster verlegt ist. Wohlgemerkt unter der Asphaltschicht! Eine Grundinstandsetzung versetzt den Straßenunterbau endgültig in eine Lage, entsprechend der prognostizierten Belastung möglichst lange zu halten. Eine Deckensanierung ändert nichts daran, dass 40Tonner die Deckschickt, die auf einen historischen Unterbau aufgebracht wurde, recht schnell wieder kaputtfahren.

    - in der Präsentation wird selbst für Variantenabwägung 1a - Stephanstraße die Maximal-Version eines Radverkehrsausbaus in den Ring geworfen. Also Radfahrstreifen und Grundinstandsetzung der Straße. Bei der Stephanstraße handelt es sich um eine T30-Zone. Es wäre hier ein leichtes, eine Fahrradstraßenregelung aufzubauen. Momentan hat es dort alternierendes Parken und auch "Grüne Nasen" in die Fahrbahn, die das schnellfahren unterbinden sollen. Das kann man auch bei einer Fahrradstraße beibehalten. Es befindet sich lediglich ein Aldi-Markt am südlichen Ende der Straße. Wobei die Dikussion um die Stephanstraße auch sinnfrei ist, da man auf der Veloroute dann je Richtung einen Linksabbiegevorgang hat, der eben überhaupt nicht sein muss, wenn man vernünftige Streckenführung macht.

    - Zum FED heißt es:
    "Herstellung regelkonformer Einrichtungsradwege auf beiden Straßenseiten"
    Was ja nun so überhaupt nicht stimmt. Zwischen U-Farmsen und Tegelweg wird es einen linksseitigen Radweg geben. 2-Richtungsradweg! man muss also über eine Ampel die Straßenseite wechseln. Auf einer Veloroute. tolle Idee.
    Ich weiß auch nicht, ob das Führen der "Einrichtungsradwege" über die Nebenstraßen, in denen Parksuchverkehr herrscht, in denen rückwärts ausgeparkt wird, in denen man 2min auf der Fahrbahn steht und wartet, weil da hinten jemand kommt, der vielleicht gleich sein Auto wegfährt... ist das Regelkonformer Einrichtungsradweg? Ich denke nicht.
    Dann vergleiche man auch mal die beiden Querschnitte F-F und G-G.

    In F-F sind Gehweg / Grünstreifen / Radweg eingezeichnet. Auf jeder Verkehrsfläche ein Verkehrsteilnehmer. Ein Auto, ein Radfahrer und auf dem Gehweg ein älterer Mensch mit Rollator.
    in G-G, wo auf einmal 4m "gemeinsamer Geh- und Radweg in beide Richtungen" vorgeschlagen wird, fährt nur ein Radfahrer. Einer. Keine 2 Radfahrer im Begegnungsverkehr und kein älterer Mensch mit Rollator...
    Das ist keine Variantenabwägung mehr.


    Ich würde am liebsten die Folien editieren und auch einen Vortrag dort halten...

    So, Neuigkeiten.

    am 27.04.2017 wird der Wirtschafts- und Verkehrsausschuss tagen. Thema:

    Das Wandsbeker Radverkehrskonzept – der nächste Schritt für Korridor A Beschluss der Bezirksversammlung Wandsbek vom 12.05.2016 (Drs. 20-2784) Hier: Vertiefte Prüfung einer Radverkehrsverbindung

    Die Prüfung hat ergeben, dass die Veloroute über den Friedrich-Ebert-Damm geführt werden soll.

    Ich tipper da nachher mal mehr zu.
    In der zur Tagesordnung angefügten Präsi wird übrigens im Abschnitt des Friedrich-Ebert-Dammes nördlich des Tegelsweges eine linksseitige B-Pflicht durch VZ.241 vorgeschlagen.

    Achja, das ist der Abschnitt, zu dem bei Hamburgize.com der Beitrag zur Aufhebung der B-Pflicht just in diesem Bereich erschien.

    Gestern Abend mal das Presseportal/blaulicht durchgeklickt.
    Gelacht. :thumbup:

    Harley in Einzelteile zerlegt - oh, es ist ein Fahrrad.
    in Gaggenau fehlen die entscheidenden Zentimeter (höhöhöhö)
    und in Delmenhorst gab es Verkehrsunfälle mit einem Fahrradfahrer. Wie stell ich mir das vor? Abbiegeunfall, aufgestanden, weitergefahren und an der nächsten Kreuzung gleich wieder? Würde ich dann aber eher in HH als in DEL erwarten...

    PS: jajaja, die Suchanfrage da oben rechts im Screenshot ist mir auch gerade aufgefallen.

    CDU fordert hier mal wieder Pseudo-Beteiligung.
    Man wird nicht müde, die Wichtigkeit der Alster für die gesamte Stadt zu betonen:

    Zitat von "CDU"

    Schon jetzt sind zahlreiche Proteste aus der Stadt und den betroffenen Stadtteilen zu vernehmen

    möchte dann aber in Punkt 4 und 5 des Antrages bewirken, dass relevante, fachkundige Vertreter von LSBG & Co bei einer Beteiligung eben nur "beratend" vor Ort sind, gleichzeitig aber:
    15 Personen stimmberechtigt sind, die sich paritätisch aus Vertretern der Bezirksversammlung und "Bürgern" zusammensetzt. Welche Bürger entscheiden dürfen, solle "von den örtlich aktiven Initiativen und Gruppen" bestimmt werden.
    Toll, oder?

    Alster ist wichtig für die ganze Stadt, aber ein Stadtteil mit "Parkplätze!!!!!"-Interessen soll die entscheidungsbefugten Bürger entsenden dürfen. Geilo.

    Ich werde heute abend mal fragen, wieso ich als Vorsitzender der örtlich aktiven Gruppen:
    - Alsterrundenjogger
    - Barking Alster, die Hundegruppe Ost
    - Yogalster now, die Yogavereinigung Hohenfelde
    - Skatingline - für Inlinesport in Hamburg!
    nicht mitbestimmen darf.

    am 06.04.2017 meldet sich das Management öffentlicher Raum per E-Mail zurück:

    Zitat


    Sehr geehrter Herr DMHH,
    die Markierung und die Beschilderung sind dort einwandfrei und eindeutig. Baulich können wir dort nichts weiter machen. Vielmehr parken einige Verkehrsteilnehmer nicht so, wie sie es vorschriftsmäßig müßten. Sie können nur die Polizei oder das Parkraummanagement zu Hilfe holen, damit diese abzetteln oder in Extremfällen abschleppen lassen.

    Gut. Oder nicht...

    ---
    E-Mail weitergeleitet an PK41 und eigenen Text dazu:

    Zitat

    Sehr geehrte Damen und Herren,das Parkverhalten in der Diagonalstraße im Abschnitt Dobbelersweg-Droopweg ist seit mehr als einem Jahr unverändert. Der Sicherheitsbereich des Radfahrstreifens wird permanent beparkt.
    Im Schriftwechsel mit der zuständigen StVB wurde dieser Missstand erkannt, bestätigt und versucht, durch weitere Markierungen der Parkflächen die durch VZ.315 angeordnete Aufstellart zu verdeutlichen.
    Wie aus dem unten stehenden Verlauf ersichtlich, sieht das Bezirksamt sich außer Stande, weitere Maßnahmen zu treffen, um die Aufstellart vor Ort zu verdeutlichen.
    Ich möchte Sie daher bitten, zeitnah durch geeignete Maßnahmen die Sicherheit des Radverkehrs in diesem Abschnitt wieder herzustellen.
    Das Bezirksamt Mitte zeigt Möglichkeiten zur Umsetzung auf.
    Ich bitte freundlich um eine Rückmeldung, welche Maßnahmen ab wann seitens des PK41 veranlasst werden.


    ---

    Am am 07.04. respektive am 10.04. nimmt das PK41 telefonischen Kontakt auf und teilt mir mit, dass "Im Rahmen der personellen Kapazitäten und nach Schwerpunktsetzung" in diesem Abschnitt kontrolliert werden wird.
    hurra. X/
    PK41 wird die beiden(!) "Angestellten im Polizeidienst", die für den ruhenden Verkehr zuständig sind (also im gesamten Revier des PK41, auf 11,5km²), darum bitten, vor Ort zu kontrollieren.
    Zusagen oder Versprechungen hinsichtlich der Kontrollintervalle könne man mir aber nicht machen...

    Ich habe es mir verkniffen, zu fragen, warum nun ein Jahr Schriftwechsel notwendig war, um Kontrollen des ruhenden Verkehrs zu veranlassen. Ein Jahr, in dem Radfahrende im Dooringbereich der parkenden Autos fahren mussten/sollten.

    Diese Stadt ist armselig.
    Es wird so bleiben, wie es ist. abgezettelte Autofahrer werden nicht verstehen, was sie falsch gemacht haben. Und für lausige 10,- (in worten: ZEHN!) Euro Verwarngeldangebot wird da auch nichts weiter passieren. Selbst eine von mir als Radfahrer erkannte Behinderung erhöht das nur auf lausige 15,-

    Am besagten Freitagabend hatten wir als Ortliebtaschen-Pärchen kein Problem unsere Fahrräder anzuschließen, hätten sogar noch freie Bügel etwas dichter am Eingang zum anschließen nehmen können.

    Hab ich was verpasst? am Globetrotter dort habe ich keine Abstellmöglichkeiten für Räder gesehen. In der gesamten Gerhofstraße waren keine. ?(

    Der Spruch am Ende mal wieder: "In Berlin sollen das Netz von Radwegen ausgebaut und Kreuzungen sicherer gemacht werden."

    In Städten gibt es nur eine praktikable Möglichkeit, Radverkehr als vollwertigen Fahrverkehr behandeln. Das Tempo begrenzen und Radfahrer eben nicht separat führen. Genau diese Separation führt doch zu den Abbiegeunfällen.

    Der vorliegende Unfall war ja gerade kein klassischer Abbiegeunfall!
    Der LKW-Fahrer hat - so blöd das klingt - gar nicht so wirklich was falsch gemacht.

    Der Link von @Blaue Sau bezieht sich nämlich auf den selben Unfall wie der link von mir weiter oben:
    LKW überfährt Radfahrer
    Im Bild auch das Kreuzungsdesign. der querende Verkehr auf der Fahrbahn ist vorfahrtberechtigt vor dem LKW.
    Der Radfahrer war auch querender Verkehr. Nur eben auf dem Gehweg mit Radfahrer frei. und Vorfahrt gewähren-Schild...

    Globi weiß, dass ein Anteil X ihrer Kunden mit dem Rad kommt. Die haben die fehlenden Abstellmöglichkeiten am Gänsemarkt akzeptiert, in kauf genommen. Die Bedingungen waren vorher klar.
    In diesem Fall würde ich nicht nörgeln, sondern mit den Füßen... äh.. Rädern abstimmen. :D


    und im Foto ist das ganze Dilemma sichtbar. Straßenbegleitender Gehweg mit Radfahrer frei, an jeder Kreuzung dann kleine [Zeichen 205] aufgestellt.
    Der LKW fährt an die Kreuzung, lässt den ersten querenden Radfahrer vorbei und fährt los.
    Den 2. Radfahrer hat er nicht im Blick, bzw. vertraut darauf, dass dieser Radfahrer stehenbleibt und den Vorrang des LKW beachtet.
    Und schon hat man einen Vorfahrtsfehler des Radfahrers, der zum Unfall mit Todesfolge führt. ;(