Beiträge von Pepschmier

    Ich bin ja sehr dafür, die Sicherheitsrisiken aus dem Straßenverkehr zu entfernen. Allerdings bin ich der Meinung, dass die sich selbst sehr gut zu erkennen geben, indem sie zu schnell fahren, durchgezogene Linien überfahren, zu wenig Abstand halten, etc. Die könnten sich genausogut ein Schild umhängen mit "Leckt mich" drauf.

    Was ich nicht verstehe ist, wieso man ältere Menschen anhand von irgendwelchen Tests ausschließen möchte, während sich die weithin sichtbaren, unbestreitbaren Sicherheitsrisiken mit einem Ablassbrief freikaufen können, wenn sie denn überhaupt mal auffallen und eine Owi-Anzeige kriegen.

    Wie "gut" müsste man denn in so einem Reaktionstest sein, damit man noch "durchkommt"? Gilt da dann die Vision Zero, wie bei Piloten, oder werden die 200.000 oder so Verkehrsverletzten und -Toten als "normal" angesehen? Wer beim Test nicht mehr als 200.000 ummäht, darf mitmachen?

    Hamburger Irrsinn, Teil 2:

    https://archive.ph/hL8BM

    Grüne Welle für Stinker- auf Kosten der Radfahrer und Fußgänger.

    ...

    Sollte man sich merken, wenn dieselbe Behörde wieder mal tönt, die Ampelphasen könnten nicht an Radfahrer angepasst werden, die sich eben leider, leider an die Kombischeibe und die Räumzeiten für Fußgänger halten müssten.

    Wow, das ist ungefähr so, als wenn alle andauernd ihren Backofen heizen würden, aber jetzt auf die Idee kommen, den Backofen immer dann auszuschalten, wenn sie wissen, dass sie in den nächsten 24h garantiert nichts backen werden. Das ist Klimaschutz von höchster Genialität! Wenn man jetzt noch zu "dont be evil" "dont be bled" hinzufügen würde...

    Wer weiß, vielleicht passiert ja das Undenkbare und die KI sagt: "Mit nem leeren 5-Sitzer durch die Gegend zu fahren ist energetisch so dermaßen bescheuert, ich weigere mich, die Ampel auf grün zu schalten. 10% von purer Idiotie ist immer noch ganz doll idotisch. Macht euren Scheiß allein, ich geh träumen."

    Die Lösung, die jetzt kommt, ist genial:

    Immer und überall müssen 8 leere Beifahrersitze bequem aneinander vorbeikommen. Die Polizei überwacht dieses, von Gott an uns Menschen gegebene Gesetz, scharf. Es in Frage zu stellen, ist pure ketzerische Blasphemie. Du wirst zum Glück auch niemanden finden, der das tut. Schon gar nicht bei den Fahrradfreunden. Da könntest du ja gleich in die Synagoge gehen und Jehova rufen. :)

    Apropos Behördenversagen: Nächste Woche wird der Pistolius das neue NATO-Hauptquartier mit multinationaler Beteiligung in Rostock "feierlich" einweihen. Tatsächlich ist das wohl ein eklatanter Bruch mit dem 2plus4-Vertrag sowie mit dem Einigungsvertrag, nach denen eine Stationierung oder auch nur Verlegung von ausländischen Streitkräften in den Beitrittsländern unmissverständlich untersagt ist.

    Tja, dann hats der Bürgermeister von Rostock wohl demnächst nicht mit dem Verwaltungsgericht zu tun, sondern mit dem Internationalen Strafgerichtshof :)

    Ich versteh die Erregung nicht so ganz. Erstens ist die "TAZ-Polemik" ausdrücklich als Kommentar gekennzeichnet und deshalb bestenfalls Polemik des Autors und zweitens: Die Aussage, dass jede vierte Verurteilung wegen einer Verkehrsstraftat stattfindet wird ja nicht falsch dadurch, dass "nur" 2,7% davon Verletzung oder Tod beinhalten? Ist die Frage nicht eher, wieviel Prozent ALLER Verurteilungen auf Verletzung oder Tod entfallen? Vielleicht sind die 2,7% in den Verkehrsstraftaten gar nicht wenig?

    Das Hauptproblem bleibt, ...

    Äh, nein, für mich nicht :). Das ist vielleicht eine Rechtfertigung, warum die Behörden so handeln. Das "Hauptproblem" ist für mich, dass es überhaupt möglich ist.

    Die Rechtfertigung interessiert mich eigentlich nicht. Wenn ich andersrum von der Polente verknackt werde, weil ich eine RWBP mißachtet habe, kann ich jammern soviel ich will, hilft mir ja auch nichts.

    Apropos Behördenversagen: FragDenStaat hat zusammen mit dem Böhmermann eine vermeintliche Steueroase entdeckt. An einer Holzhütte mitten im Wald hängen ca. 20 Briefkästen, die z.T. zu millionenschweren Heuschrecken-Konzernen gehören. Der Wald gehört einem Nachfahren von Otto von Bismarck, selbst Millionär. Nachfrage von FragDenStaat an die zuständigen Behörden, wieviel Gewerbesteuer denn in dieser Hütte anfällt, ergab: Null. :)

    Bismarcks Hütte im Wald: Die absurdeste Steueroase Deutschlands
    Millionenschwere Unternehmen betreiben Briefkästen an einer Holzhütte mitten im norddeutschen Wald. Die günstigen Steuern dort zahlen sie nicht in öffentliche…
    fragdenstaat.de

    Das ist zwar „unterste Schublade“ aber nicht „unterste Ebene“. Wenn ein Staat eine Verkehrsregel „benutzungspflichtige Radwege“ vorsieht, die an spezifische Gefahrenlagen für Radfahrer gekoppelt ist, deren Entstehung aber nur möglich ist, wenn grundlegenste Verkehrsregeln selektiv (ergo: vorsätzlich…) gegenüber Radfahrern gebrochen werden, dann stinkt der Fisch vom Kopf. Und zwar ganz gewaltig.

    Woraus entspringt denn die Intention der obigen Hamburger Polizisten, einen Radfahrer auf einen Radweg zwingen zu wollen? Doch nicht der dokumentierten gesetzlichen Lage, die sie eigentlich exekutieren sollen (nämlich, dass Radfahrer auf der Fahrbahn zu fahren haben), sondern vielmehr einer allgemeinen informativen Lage, die besagt, dass Radfahrer auf Straßen grundsätzlich nichts verloren haben.

    Und Behörden, Verbände, Stadt-/Gemeinderäte vertreten offiziell diese informative Lage, nur noch Gerichte können überhaupt noch korrigierend eingreifen. Niemand sonst ist dazu in der Lage.

    Ich bin mir noch nicht mal sicher, ob die komplette Streichung der Benutzungspflicht aus den Gesetzen daran etwas ändern würde.

    Die Unfähigkeit deutscher Behörden, einschließlich der Polizei, ist halt schier grenzenlos.

    Meine Einschätzung: Im Bereich Radverkehr ist die formale Rechtsstaatlichkeit auf den "unteren Ebenen" komplett durch ein System der Informalität substituiert ("Radfahrer haben auf der Straße nix zu suchen"). Das gibts auch in anderen Bereichen, siehe z.B. "Schattenrecht der Schwarzarbeit (Europaeische Hochschulschriften Recht 5720)".

    Ich denke, wir haben noch "Glück", dass diese Substitution momentan wenigstens auf der Ebene höherer Verwaltungsgerichtsinstanzen ein Ende findet. In anderen Bereichen ist es diesbezüglich wohl noch schlimmer, dort wird der Widerspruch zum dokumentierten Willen der Legislative durch alle Instanzen durchdekliniert. Man findet das z.B. auch in den höchsten Staatsämtern. In praktisch jeder Regierung gibt es Personen, die gleichzeitig dem Parlament und der Regierung angehören. Außer dort, wo das eine "lokale Geschäftsordnung" verbietet (Hamburg, glaub ich). Das ist aber natürlich überflüssig, weil das Verbot ja schon in der deutschen Verfassung steht.

    Ein echter Durchbruch des "Schattenrechts" wäre geschafft, sobald ein Oberrichter die Interessen der Autofahrerschaft über das Gesetz stellt. Die Verbände, die das genauestens beobachten sollten (VCD, ADFC, etc) interessieren sich aber gar nicht dafür, die sind happy, wenn die Radfahrer "weg von der Straße" sind. Und mit einem lokalen Stadtrat o.ä. braucht man über sowas gar nicht reden...

    Das denk ich auch. Der war vermutlich überzeugt, dass ihm Unrecht widerfährt. Dass Radfahrer noch nicht mal zum Verkehr gehören.

    Ich fürchte, das ist sogar die gängige Sicht. Eine überfahrene Wildsau hat ja auch kein Recht, sich zu beschweren. Oder der Baum, an den man grade seine Karre gesetzt hat.

    Notizen aus der Provinz:

    https://www.rheinpfalz.de/lokal/pirmasen…id,5699852.html

    Marketingtechnisch ist diese Umfrage ja ein ziemlicher Erfolg für den ADFC. Man tut so, als wäre er die offizielle Vertretung aller Radfahrer. Aber egal. Würde die lokale Presse nicht auch schon seit Jahren mein Engagement konsequent verschweigen, sähe es hier nicht mehr ganz so miserabel aus. Es gäbe ohne mich hier auch immer noch keine einzige geöffnete Einbahnstraße.

    Bei uns heißt das: Pfür de Scheißradler duads des scho... (starke Betonung auf Scheiß)