Beiträge von Adsche

    Ich denke man muss das Maskenthema etwas differenziert betrachten:

    Es gibt Situationen, da gibt es tatsächlich gute Evidenz für die Wirksamkeit von Masken, bei gleichzeitig geringen negativen Folgen des Masketragens. Beispielsweise ÖPNV oder Einkauf in geschlossenen Räumen, sowie bei Besuchen in Alten- und Pflegeheimen. In diesen Fällen halte ich eine Maskenpflicht für angebracht.

    Dann gibt es Situationen, wo Masken zwar auch sehr wahrscheinlich etwas bringen, aber eben auch negative Folgen haben. Beispielsweise in der Schule (also im Unterricht, auf den Fluren halte ich das immer für sinnvoll). Hier muss in jedem Einzelfall sorgfältig abgewogen werden, bevor man eine Maskenpflicht verhängt.

    Und dann gibt es Situationen in denen keinerlei Evidenz für die Maske vorliegt. Da sagt dann einfach ein Politiker "oh wir haben viele Fälle... dann lasst uns mal da auf den drei Straßen auch draußen Maskenpflicht machen". In diesem Fall lehne ich eine Maskenpflicht strikt ab.

    Wenn das tatsächlich der Flaschenhals ist, dann ist es aber auch ein Armutszeugnis, dass die Kapazität zur Kontaktnachverfolgung der Gesundheitsämter seit mittlerweile fast einem Jahr Pandemie nicht ausgebaut wurde. Im Gegensatz zum medizinischen Bereich sollte das ja ohne weiteres möglich sein, da man zum hinterhertelefonieren hinter Kontakten ja keine großartige Ausbildung benötigt

    Wo kommt eigentlich diese Inzidenz von 50 / 100k her, die ständig angestrebt wird? Gibt es dafür einen wissenschaftlichen Hintergrund, oder ist das einfach nur eine Zahl, die sich ein Politiker mal aus den Fingern gesogen hat?

    Google und Apple haben diese Daten von jedem Besitzer eines Smartphones sowieso, wenn der Besitzer das nicht aktiv abgestellt hat.

    So könnte doch auch eine probate Lösung für die App aussehen. Standardmäßig werden die Daten erhoben, es gibt aber für Nutzer, die das nicht möchten die Möglichkeit das abzuschalten.

    Aber warum sollte es nicht ausreichen, auf das tägliche Geschehen im Straßenverkehr entsprechend zu reagieren? Flächendeckend Blitzer, Lappen weg und gut.

    Weil Blitzer halt nur Geschwindigkeits- und Rotlichtverstöße detektieren. Es gibt aber eben auch allerhand Verstöße, die regelmäßig stattfinden und in der üblichen Verkehrsüberwachung kaum beobachtet werden können. Beispielsweise überholen mit zu geringem Abstand oder das zu schnelle abbiegen.

    Bei einer Demonstration ist es ja auch durchaus gewünscht, Aufmerksamkeit zu generieren indem man einen Ort anders nutzt als vorgesehen. Sei es nun mit dem Fahrrad auf der Autobahn zu demonstrieren, oder mit dem Auto auf dem eigentlich autofreien Jungfernstieg.

    Alles, was die Zahlen senkt, hilft auch diesen Gruppen.

    Korrekt. Es gilt aber nicht der Umkehrschluss, dass man diese Gruppen nicht schützen kann, ohne die Zahlen im Gesamten zu senken. Mir ist da einfach zu viel Fokus auf den Infektionszahlen, ohne zu berücksichtigen, dass es (z.B. für die Auslastung der Krankenhäuser) eben nicht egal ist, wer sich infiziert. Wenn sich 100 Bewohner eines Altenheims infizieren, müssen wahrscheinlich mehr ins Krankenhaus, als wenn sich 1000 Schüler infizieren, obwohl die Infektionszahl bei den Schülern 10 mal höher ist.

    "Kommen müssen" werden ganz sicher keine Maßnahmen. Das klingt ja fast, als sei es eine Art Naturgesetz, dass auf ein bestimmtes Infektionsgeschehen Maßnahmen folgen. Es mag sein, dass man sich für Maßnahmen entscheidet und dass gewisse Kennzahlen der Pandemie dafür als (durchaus sinnvolles) Argument gelten. Am Ende ist es aber immer noch eine durch eine entsprechende politische Willensbildung zu treffende Entscheidung, ob man Maßnahmen macht oder nicht, bzw. welche Maßnahmen man verhängt.

    Aber ob das Radfahren auf dem Theodor-Heuss-Ring so viel Freude macht?

    Keine Ahnung. Aber erlaubt ist es wohl, weil Z237 bzw. 241 ja seine Wirkung verliert, wenn der Radweg blockiert ist. Dürfte aber wenn überhaupt für Ortskundige sein. Fremde sehen wahrscheinlich erst, wenn sie dank Mauer schon nicht mehr vom Radweg runter kommen, was da auf sie zukommt.

    Absurd! Es wurden Überkapazitäten an Kohlekraftwerken geschaffen, obwohl man längst wusste, dass man mit der Verbrennung von Kohle aufhören muss. Und daran sind jetzt die erneuerbaren Energien schuld?

    "Schuld" ist hier der falsche Begriff. Aber das Vorhandensein der erneuerbaren Energien hat definitiv einen Einfluss auf die Kosten fossiler Energien. Warum steht ja in dem Artikel, den du verlinkt hast.

    Zitat

    Was ist denn deine Lösung? Hoffen, dass es schon nicht so schlimm wird mit dem Klimawandel? :)

    Nein. Es ist durchaus eine legitime Position für die Energiewende zu sein. Aber man muss doch trotzdem nicht ständig das Märchen erzählen, es gäbe die Energiewende zum Nulltarif.

    Adsche : Falls der Daumen runter als Widerspruch zu meiner Aussage zu verstehen war, dass erneuerbare Energien günstiger als fossile Energien sind, möchte ich noch eine Quelle für diese Behauptung nachreichen:

    https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/is…re_Energien.pdf

    Ich zitiere mal aus der von dir verlinkten Quelle:


    Folglich ist es also so, dass die Stromgestehungskosten, die man unter Ausnutzung fossiler Energieträger hat, nicht zuletzt durch eine nicht optimale und zukünftig noch schlechter prognostizierte Auslastung in die Höhe getrieben werden. Da auf Grund § 11 EEG in der Regel vorrangig Strom aus erneuerbaren Energien ins Netz eingespeist wird, ist diese schlechte Auslastung eine direkte Folge der Energiewende. Die Stromgestehungskosten fossiler Energien sind also erst wegen der erneuerbaren Energien so hoch.

    Wir bekommen auf der Webseite den Hinweis unsere Kontakte doch bitte selbst zu informieren.

    Das finde ich aber eigentlich gar nicht so schlecht. Ich meine, erstmal mit dem Gesundheitsamt zu telefonieren und denen die Daten von Kontaktpersonen durchzugeben, damit die diese dann anrufen können... Das ist doch hochgradig ineffizient. Spricht doch eigentlich nix dagegen, dass Betroffene ihre Kontakte selbst informieren.