Frage: Wo müssen geradeaus fahrende Radfahrer bei rot anhalten und wo tun sie es?
Wenn aus der Gesamtgestaltung hervorgeht, daß der mit Betonsteinen bepflasterte Straßenteil, der fast mittig mit einer Lichtzeichenanlage bestellt wurde, ein Radweg sein soll und man diesen sogar benutzt, dann gelten nach StVO die Lichtzeichen für den Radverkehr in der Doppelstreuscheibe. Sinnvollerweise halten sie dann vor der Fahrradfurt.
Wie verhält man sich korrekt, wenn man sich bei der roten Kombi-Ampel überlegt, statt geradeaus doch lieber rechts abzubiegen? Muss man dann zurück schieben bis zur roten Fahrradampel und von dort rechts abbiegen, wenn die Ampel für den Fahrverkehr grün zeigt?
Ich betone nochmal die Fragestellung: Wie verhält man sich korrekt...?
Als Pseudoradwegnutzer wartet man vor der Radfurt auf Grün bei den geltenden "besonderen Lichtzeichen für den Radverkehr" und biegt dann halt unter besonderer Rücksichtnahme auf Fußgänger ab. Wieso sollte man zurückschieben wollen und sollen? Wo steht das?
Wie würde ich das selbst machen?
1. Fahrbahn benutzen und Lichtzeichen für den Fahrverkehr beachten.
2. Wenn 1. verboten (Blauschild), dann möglichst so getacktet an die Ampel heranfahren, daß ich gar nicht erst zum stehen komme, um dort an der Furt herumhängen zu müssen.
3. Sollte meine Kalkulation fehlschlagen, na dannn stehe ich halt ein paar Sekunden an dieser blöden Furt.
4. Ich würde nie auf die Idee kommen, mitten im Überquerungsvorgang umittelbar vor oder auf der Kreuzung die Fahrtrichtung zu wechseln. Ich hasse das regelmäßig, wenn ich es bei anderen sehe; es geht viel zu oft mit Gefährdungen für andere einher. Ich würde also das ürsprüngliche Vorhaben zunächst zuende bringen und mir *anschließend* überlegen, wie ich jetzt weiter verfahre. Notfalls also tatsächlich mal absteigen und zurückschieben.
Wo hält man beim Geradeausfahren an, wenn die Ampel für den Fahrverkehr noch grün zeigt, das Kombisignal hinter der Kreuzung aber schon rot?
Abhängig davon, welchen Straßenteil man benutzt: Gar nicht oder eben vor der Furt an der "Gemischtampel".
Glaubst du ernsthaft, dass das irgendein Radfahrer versteht?
Ich bin ja einer und allein bin ich auch nicht. 
Wenn ich unterwegs bin, versuche ich mich an die geltenden Regeln zu halten. Seitdem das Fußgängerampelproblem wegen Zeitablauf obsolet ist, sind diese Regeln durchaus begreifbar. Es besteht lediglich unter den Radfahrern gerade bei diesem Punkt eine hartnäckige Abwehrhaltung. Ich halte die meisten Leute allerdings nicht für derart merkbefreit, daß es am Verständnis scheitert. Es scheitert am Willen und an der (Denk-)Faulheit, fast immer. Die wollen nicht halten und zimmern sich dafür eine Begründung zusammen, warum sie es nicht können/dürfen/müssen.
Und dann gibt es noch ein paar Fanatiker und Paviane wie der da weiter vorn im Video, die lieber hupen, statt zu lesen und zu denken.
Wo wäre das Problem, dort unter Rücksichtnahme (!!!) auf querende Fußgänger rechts abzubiegen?
Der Ausgangspunkt war die These, daß ein genereller "virtueller Grünpfeil für Radfahrer" eine gute Idee sei. Dem widerspreche ich entschieden. Ich halte das für eine schlechte Idee.
Daß das im Einzelfall mal angebracht und sinnvoll sein kann, steht dem nicht entgegen. Dafür reichen dann aber echte Schilder, die Notwendigkeit einer generellen Erlaubnis sehe ich nicht. Das macht Fußgänger nur noch mehr zu Freiwild, als sie es ohnehin schon sind.
Ohne mich.