Beiträge von Autogenix

    Soweit ich weiß: massive Drohungen von Seiten RUS, RUS-Angebot eines Milliardenkredits, RUS-Angebot Gas für viele Jahre praktisch geschenkt zu bekommen, anstehende ukrainische Staatspleite, Bedenken ob EU genügend Geld reinpumpt, und die klare Ansage von RUS (Zitat): "wenn die Ukraine den EU-Vertrag unverändert annimmt, dann muss und wird sie das ohne den Osten und den Süden tun". Das wiederum hat wohl weniger mit der EU zu tun, als mit dem kleinen Detail, dass das EU-Assoziierungsabkommen eben auch die Verpflichtung zur militärische Zusammenarbeit und damit die Aufgabe der Blockfreiheit beinhaltet, ein Detail, das (im Westen) kritisiert wurde, weil die NATO eben rein rechtlich nichts mit der EU zu tun hat, noch nicht mal Verträge zwischen EU und NATO bestehen.

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    Gut, was übrig bleibt, RUS mischt sich in Dinge ein, die es nichts angeht und versucht gegen den Willen von auf jeden Fall etwa 70% der Ukrainer etwas durchzusetzen, was die offensichtlich nicht wollen.

    Ob der Euromaidan eine "Bewegung aus der Bevölkerung" war, oder ob es Strippenzieher gab, das lässt sich ebenso wenig zuverlässig bestimmen, wie die Frage, ob die Ukraine mehrheitlich nach Europa wollte, oder einfach nur Angst hatte, dass der russische Einfluss zu groß war, es nicht gelingen würde, Neutralität zu wahren und es deshalb für ratsam hielt, so dem russischen Einfluss etwas entgegenzusetzen.

    Es gab den Euromaidan und alle Ukrainer wollten nach Europa ist eine schöne Geschichte, die allerdings nicht unbedingt davon wahr wird, dass sie ständig wiederholt wird. Und die Stimmung in Europa war keineswegs einheitlich so, dass man die Ukrainer mit offenen Armen aufnehmen wollte.

    Zum einen hat hier niemand behauptet, die Ukraine wäre 100% pro Europa, außer Sie selbst.

    Wenn Sie schon so schlaue Thesen aufstellen, was die Ukrainer schon alles überlegt haben sollen und abgewogen, könnte man sich ja vielleicht auch einfach die Tatsachen anschauen:

    2006 haben knapp 70% pro Europa gewählt, und unter 10% pro Russisch

    2009 haben ~78% pro Europa gewählt, und unter 10% pro Russisch

    2012 haben kapp 70% pro Europa gewählt, und unter 15% pro Russisch

    2014 haben 68% pro Europa gewählt und unter 15% pro Russisch

    2019 haben über 65% klar pro Europa gewählt, und unter 15% pro Russisch

    Jetzt mag 2013 und 2014 50% der Bevölkerung mal kurz Ihre politische Richtung gewechselt haben und später wieder zurück. Ist aber schon extrem unwahrscheinlich.

    Selbst wenn der Euromaidan von außen gestartet worden wäre, war die gesamte Pro-Europäische Opposition auf dem Platz vertreten. Die später auch überwiegend gewählt wurde.

    Ukraine /EU-NATO hatten und haben schlicht keinerlei Plan, der über die tumbe und menschenverachtende Strategie der weiteren Kriegsverlängerung und Kriegseskalation bis zum fiktiven 'Sieg' hinausgeht.


    Die EU-NATO hat simpel deswegen keinen Plan, weil es Sache der Ukraine ist, über ihr Schicksal zu bestimmen.

    Und das ist genau der springende Punkt, egal ob in der Ukraine, Moldawien oder in Georgien. Es sind unabhängige Staaten und die dortige Bevölkerung, oder auch die dortigen Oligarchen entscheiden, was passiert. Und nicht Russland.

    Der Euromaidan war eine Bewegung aus der Bevölkerung. Warum auch immer Janukowytsch damals in Pro-Russische Lager gewechselt ist, keine Ahnung, aber die Ukraine hatte 2012 für Richtung Europa gewählt und zwar überwiegend. Die Ukraine hat 2014 Pro-Europa gewählt und sie hat 2019 Pro-Europa gewählt. Nach der Wahl 2019 waren ~90% der Werchowna Rada Pro-Europa.

    Zitat

    h keiner :rolleyes: (Riesenseufzer). Der Punkt ist, dass zwei Jahre nach der Wahl die bisherige Bundesregierung flieht, und die neue Regierung eine militärische Antiterroroperation gegen den Osten startet, weil die von Sezession faseln. Gleichzeitig werden im ganzen Land Medien geschlossen und Parteien verboten.

    Mir würde schon der ganze Heckmeck reichen, um auf den Mars umzusiedeln.


    Irgendwie kann ich mich da an andere Dinge erinnern.

    Jetzt ist es ja nicht so, als ob in der Ukraine sofort nach dem verlassen der UDSSR ein lupenreine Demokratie war. Es gab mehrere Änderungen der Wahlgesetze und wahrscheinlich war keine Wahle vor der von 2012 ohne größere Manipulationen. Vor der Wahl 2012 wurden dann u. a. Parteibündnisse verboten und die die Hürde auf 5% gehoben, weil man dachte das schadet der Opposition.

    Bei der Wahl 2012, bzw. während des Wahlkampfes war Janukowytsch (Partei der Regionen und Regierend) noch pro-Europäisch, wie immer davor, aufgetreten. Die Korruption und das Oligarchentum wurden übrigens vorher unter Janukowytsch (noch) schlimmer und es gab da schon deutliche Zeichen von Unzufriedenheit in der Bevölkerung, dadurch hatte die Opposition hatte entsprechend Aufwind. Im letzten Jahr vor der Wahl wurden zwei Oppositionsführer beiseite geräumt bzw. ins Gefängis gesteckt, Julija Tymoschenko und Luzenko.

    Bei der Wahl selber hatte Janukowytsch "nur" so um die 30%, aber deutlich mehr Direktkandidaten gewonnen. Deswegen im Parlament dann gut vertreten.

    Danach in der Kurzfassung: Der Eurommaidan war dann die Folge, weil Janukowytsch nicht mehr Richtung EU aufbrechen wollte. Aufgrund der Proteste und der destabilen Regierung hat Russland die Krim besetzt und Soldaten aus Russland haben den Donezk-Konflikt gestartet, das ziemlich sicher um zu verhindern, dass die Ukraine der NATO beitreten konnte, wie beim Georgien.

    Fragt sich, in was genau man weitere Milliarden eigentlich stecken will?

    Eine IRIS-T soll etwa 400.000 kosten. Also nur eine Rakete. Dazu brauchts noch Werfer, das Radar, ....

    So ein komplettes Flugabwehr-System mit 100 Raketen dürfte also sicher ~ 50 Mio € kosten. Deutschland bräuchte davon wohl in der Größenordnung von 100 Systemen um Infrastruktur und Städte schützen zu können.

    Für die zwei MKS 180 sind vor Bau 3 Mrd € geplant gewesen, inzwischen sind glaube ich 5 geplant.

    Das läppert sich also schon so zusammen.

    Momentan scheint aber das Problem eher zu sein, das die Verwaltung gar nicht schafft das Geld vom Sondervermögen auszugeben. Und auch keinen richtigen Plan hat, wofür. Bis jetzt ist Bedarfsermittlung angesagt. Vielleicht sollte man erst Summe festlegen, wenn man halbwegs eine Ahnung hat, wofür.

    Vielleicht bist du nicht mehr im Wehrdienst-pflichtigen Alter und hast keine Wehrdienst-pflichtigen Kinder oder Neffen. Mir ist es jedenfalls nicht egal, ob wir uns mit einem anderen Land im Krieg befinden oder nicht. Und es müsste ggf. wohl auch von Kriegsdienst-pflichtigem Alter gesprochen werden.

    Wenns Dich beruhigt, Deutschland befindet sich offiziell von deutscher Seite aus nicht im Krieg mit RUS. Wären wir gerade auch gar nicht fähig dazu, es wäre also schön doof.

    Und auch RUS hat Deutschland noch nicht wirklich offiziell den Krieg erklärt. Nur so durch die Blume sozusagen. Mit Absichtserklärungen, und großzügiger Einflusszone, und bissl krude geschichtlich begründet.

    Seit der Sonderoperation wird im russischen Fernsehen und in der Presse übrigens auch mehr Richtung Deutschland gedroht, als Richtung Ukraine.

    Die Neutralität beinhaltet doch gar nicht ob man eigene Atombomben hat oder nicht. Die Schweiz hat lange ein eigenes Atomwaffenprogramm gehabt, auch noch nach dem Unterzeichnen des Atomwaffensperrvertrages.

    Genauso hat(te) die Schweiz eine recht lebendige Waffenindustrie, zwischendurch waren die Eidgenossen auch nicht besonders streng mit dem Export, das hat sich erst die letzen ~5 Jahre wieder verschärft.

    Und die Schweiz hat immer auf Abschreckung gesetzt, da ist kein Unterschied zur NATO, will und wollte den Eindruck erwecken, dass ein Angriff ein großer Fehler wäre. Bin ja kein Schweizer, aber wahrscheinlich ist diese im Verhältnis auch heute deutlich wehrhafter und einsatzbereiter als die Bundesrepublik.

    Na ja, das BSW hätte zum Teil das nationale Denken mit dem sozialistischen verbunden.


    Immerhin war die Linke dadurch wieder geschlossener und das scheint soweit ganz gut angekommen zu sein.

    Das FDP und BSW draußen ist, hat ja viel Gutes. Wir können uns jetzt dann alle 4 Jahre schlafen legen, weils eine GroKo gibt, da wird nicht viel passieren.


    Das BSW hätte sich eh früher oder später zerlegt. Leute wie SW, Ernst, Wolf, und Dağdelen hätte die Mohamed Ali eh nicht zusammenhalten können, dazwischen noch die Giftspritze Lafontaine, das hält doch keine Partei aus.

    Ich vermute, dass die AfD nach dieser Wahl medial endgültig aus der 'Schmuddelecke' herausgeholt wird, also als 'normale Partei' in den medialen Diskursen gehandhabt werden wird, womit Entwicklungen wie in Italien oder Österreich, oder auch in der EU (Weber/Meloni-Koalition bzw. Zensursula/Meloni-Koalition) möglich werden.


    Meloni und Le Pen haben den Weg aus der Schmuddelecke ja nur mit dem "geeigneten" Personal gefunden und entsprechender Disziplin. Das seh ich gerade bei der AfD nicht, die hat einfach zu viel Problemfälle in den Reihen, die nicht ruhig halten können. Sondern eher im Gegenteil, die Quotendame hat im Wahlkampf den Ton deutlich verschärft.

    Damit war ja zu rechnen.
    Statt einer Entschuldigung für das Beleidigen kommen lediglich weitere tumb-dreiste Diskreditierungsversuche garniert mit den üblichen üblen und haltlosen Unterstellungen.
    Ist durchaus 'typisch' für die Vertreter:innen der Fraktion 'NAFO-Trolle'.

    Selbst nicht soldarisch an der Front mitkämpfend, aber gleichzeitig für immer mehr Waffen eintretend, dabei vom warmen Sessel aus den Anti-Militarist:innen unterjubeln, dass sie 'vom warmen Sessel aus' angeblich Kriegsopfer diskreditieren würden.

    Eine menschenverachtende und m.E. nach auch charakterlich widerliche Haltung.


    Solange man nur einer Seite die Waffen entzieht, ist das zwar durchaus Fakten schaffen, aber es löst das Problem, nämlich einen dauerhaften Frieden schaffen, nicht.

    Man müsste also im Falle der Ukraine Amerika, Europa, Russland, Iran, China und Nordkorea gleichzeitig überreden, Waffen abzugeben.

    Das hätte wiederum Auswirkungen auf das Gleichgewicht anderer Konfliktzonen, also Südkorea, Türkei, den Nahen Osten etc.

    Man kann natürlich auch einfach sagen, wir wollten ja eigentlich schon mal wieder unter einem rechtsradikalen Oligarchenregime leben, das letzte Mal vor 80 Jahren war ja auch gar nicht so schlecht (Autobahnen!11!!). In 2 Jahre haben wir dann zwar nicht selber die Auswahl zwischen einem im Osten und einem im Westen, aber die werden das schon irgendwie unter sich ausmachen.

    Es gibt zwei Länder in West-Europa, die schon Atombomben haben, insofern würde sich, wenn Frankreich eine Art EU-Doktrin beschließen würde, erst einmal gar nix ändern, außer das mehr Leute und eine größere Fläche von diesen geschützt würden.

    Zumindest nicht an der Zahl der Atommächte. Keine zur Verfügung zu haben , ist mit dem Nachbarn Russland sicher eher nicht so schlau.

    Momentan sind zumindest B, NL, I, TR und BRD in der nuklearen Teilhabe. Aber da hat der Gut-Gebräunte ja schon bei seiner letzen Amtszeit gedroht das zu beenden.

    All das wird eben die Politik entscheiden müssen. Und wir werden sehen, aber eine neue Regierung kann auch durchaus noch ein halbes Jahr auf sich warten lassen.

    Gegen eine Einführung der Wehrpflicht sprechen einige Dinge. Aber zumindest in der aktuellen Situation ist die sowieso keine Lösung. Viele hier haben ja ab und an mit Verwaltungen zu tun, und die der Bundeswehr ist auf keinen Fall besser als ihr Ruf. Das bedeutet, bis eine brauchbare Anzahl an Wehrpflichtigen in die Kasernen marschieren, hat sich das Problem Putin und Trump ziemlich sicher biologisch erledigt, was natürlich nicht heißt, das die Welt dann eine bessere ist.

    Die Frage ist halt nach wie vor, wie man jetzt davon ableitet, dass die EU-Ausgaben sich verdoppeln müssen? Gibts da eine Regel? Ich kenn nur den Konfuzius: Warte, bis die Leichen deiner Feinde auf dem Fluss vorbeitreiben... :)

    Wird sicher kaum jemand beantworten können, was der richtige "Invest" ist. Aber wenn Russland Richtung Europa marschiert, wars zu wenig und danach wirds auf jeden Fall teuer. Wahrscheinlich deutlich teurer, als alles davor.