Viele Menschen, die das Fahrrad für Alltagswege benutzen, zum Beispiel zum Einkaufen oder für den Weg zur Arbeit, hätten die Möglichkeit, mit einem Auto schneller ihr Ziel zu erreichen. Viele haben auch ein Auto zur Verfügung, benutzen es aber nicht zum Beispiel für den Weg zur Arbeit. Stattdessen fahren sie Fahrrad, gehen zu Fuß oder benutzen den ÖPNV.
Es gibt sogar das Phänomen, dass Menschen Alltagswege zu Fuß gehen, obwohl sie zum Beispiel mit dem Fahrrad schneller an ihr Ziel kämen. Ebenso benutzen viele gerne das Fahrrad, auch wenn der ÖPNV eine schnellere Alternative darstellt. Und es gibt ÖPNV-Nutzer, die das Fahrrad selbst bei schönem Wetter und guter Wetterprognose und trotzdem sie damit schneller wären, nicht benutzen, sondern stattdessen Bus und Bahn. Ich denke, wenn man nur streng danach schaut, wie notwendige Wege am schnellsten zurückgelegt werden können, dann gäbe es in dieser einseitig auf den Autoverkehr ausgerichteten Infrastruktur noch deutlich weniger Menschen, die das Auto öfter mal stehen lassen, oder von vornherein erst gar nicht den Führerschein machen.
Als die Autofahrerei in Deutschland in den 50er und 60er im großen Stil ihren Anfang nahm, gab es übrigens noch viele Autobesitzer, die weiterhin mit dem ÖPNV zur Arbeit fuhren, obwohl es länger dauerte, und ihr Auto nur für Wochenendausflüge oder andere besondere Gelegenheiten aus der Garage holten.